Mein Umzug im April 2021, powered by Vodafone
Ich will. Ich kann. Mit Vodafone.Eigentlich wollte ich ja den Vertrag aus der alten Wohnung mit an die neue Adresse nehmen. Telefon, Internet, TV, alles aus einer Hand, schnell und immer zuverlässig. So sollte es bleiben. Leider war die Hotline von Vodafone überlastet, das Gespräch wurde immer wieder unterbrochen, auf diesem Wege ging es also nicht.
Also versuchte es ich über die Website. Nachdem ich zehn Minuten lang alle Daten eingetippt hatte, erschien in roter Schrift ein Hinweis: "Das hat leider nicht geklappt, das Formular wurde nicht versandt."
Nächste Alternative: Ein Vodafone-Shop in der Stadt. Aufgrund des Corona-Lockdowns war dieser nur eingeschränkt besetzt, dafür half man mir am Telefon: "Melden Sie doch einfach einen neuen Vertrag an, die Abmeldung des alten erfolgt dann automatisch." Gesagt, getan: Der Neuvertrag war telefonisch innerhalb von Minuten erstellt. Ein Techniker, der zwecks Installation des Neuanschlusses für die präzise Zeit "Freitag zwischen 8 und 12" angekündigt war, stand um 08:15 Uhr auf der Matte. Die Kabeldose hatte er binnen Minuten erneuert, dann musste er nochmals kurz in den Keller. Nach 5 Minuten war er wieder da: "Ich muss in den Keller des Nachbarhauses, hier hängt irgendwie alles zusammen." Es dauerte nochmals einige Minuten, in der Wohnung blickte er zufrieden auf sein Messgerät am neuinstallierten Router. "Müsste funktionieren, kann aber bis zu 48 Stunden zur Freischaltung dauern." Er verabschiedete sich freundlich, am selben Nachmittag funktionierte der Anschluss 1A.
Nach Tagen wunderte ich mich, warum sich niemand bezüglich der Abmeldung des Anschlusses in der alten Wohnung meldet. Also wählte ich erneut die Nummer der Hotline. Eine nette Dame informierte mich, dass ich von nun an zwei Kundennummern hätte und eine Abmeldung des alten Anschlusses im System nicht vermerkt sei. "Warum nehmen Sie ihren Vertrag nicht einfach mit in die neue Wohnung? Sie brauchen dann auch nur den Router in der alten Wohnung aus- und in der neuen einzustecken." Ich war begeistert von diesem Vorschlag. Genau so wollte ich es ursprünglich machen. "Den Neuvertrag kündige ich Ihnen, Sie haben ja ohnehin Widerrufsrecht. Schicken Sie uns den neuinstallierten Router bitte zurück, die Adresse bekommen Sie per E-Mail." Kein Problem für mich, diese Lösung klang mir sehr einleuchtend. Für 5 Euro mehr pro Monat sollte ich sogar eine Highspeed-Leitung bekommen, das war mir die Sache wert. Den neuen Router packte ich noch am selben Tag in einen Karton und schickte ihn an die genannte Adresse. Vodafone NRW, Nürnberg. Klingt so logisch wie Badeurlaub in Grönland, aber das habe ich ja nicht zu beurteilen.
Alles erledigt? Denkste: Nach drei weiteren Tagen erhielt ich eine E-Mail: "Bitte vereinbaren Sie einen Termin mit einem Techniker." Dies war für mich eine große Überraschung: War aus technischer Sicht nicht alles erledigt? Ich wählte also die Telefonnummer des von Vodafone für die technische Installation beauftragten Unternehmens, wo ich einen freundlichen Mitarbeiter erreichte. Ihm schilderte ich den Sachverhalt. Seine Antwort: "Womöglich geht die Mitnahme des Anschlusses doch nicht so einfach. Außerdem bekommen Sie noch Hardware von uns." Hardware? Ja, damit sei der neue Router gemeint. Auf meinen Einwand, einen solchen wenige Tage zuvor an Vodafone zurückgeschickt zu haben, ging er nicht näher ein. "Damit wirklich alles bei Ihnen funktioniert, sollten Sie dringend nochmals einen Techniker-Termin vereinbaren." Ein solcher Termin war auch schon nach wenigen Tagen verfügbar, wieder präzise "zwischen 8 und 12 Uhr".
Der Termin fiel auf den Tag nach unserem Haupt-Umzugstag. Gerne hätten wir an diesem Tag ein paar Minuten länger geschlafen. Vodafone wollte uns dies aber offenbar nicht zugestehen. Punktgenau um 7 Uhr erhielt ich eine Nachricht auf das Handy: "Ihr Techniker ist in 5 Minuten da." Schlagartig stand ich senkrecht im Bett, zwei Minuten später war ich leidlich angezogen und blickte im Spiegel in ein übernächtigtes, unrasiertes Gesicht, das von zerzausten Haaren umfasst war. Wo blieb der Techniker? Es dauerte eine Stunde und zwei Tassen starken Kaffee. Um 08:10 Uhr klingelte es. Vor der Tür stand ein freundlicher Vodafone-Techniker. Ich erkannte, dass Deutsch nicht seine Muttersprache war, aber für die Installation eines Telefon- und Internetanschlusses sollte dies ja kein Problem darstellen.
Der Techniker betrachtete den Anschluss um dann zu vermerken: "Ich muss in den Keller, zeigen Sie mir den Hausanschluss?" Ich nickte und begleitete ihn nach unten. Hier brauchte er nur einen Blick. "Der Hauptanschluss ist nicht hier. Wir müssen in Haus Nummer 20. Zeigen Sie mir das?" Selbstverständlich war ich froh, dass der Techniker etwas gegen meine gähnende Langeweile unternahm. Ich ging mit ihm hinaus und deutete auf ein benachbartes Wohnhaus. Vielleicht könnte ich ja derweil auf der Straße warten und ein paar Strahlen der Frühlingssonne genießen? Nein, Mr. Vodafone hatte etwas dagegen und winkte mich mit ausladenden Gesten an die Tür des Hauses. Dort stand er einer resoluten, stämmigen Mittfünfzigerin gegenüber, die seinen Erklärungen keinen Glauben schenken wollte.
„Ich muss in Ihren Keller, dort ist der Anschluss für Haus Nummer 16.“
„Nein, hier ist der Anschluss für Nummer 20. 16 ist dort drüben.“
„Die Häuser hier sind verbunden. Wie ein Baum.“
„Nein, hier ist nix verbunden. Wat wollen Sie denn?“
„Ich muss in Ihren Keller.“
Skeptischer Blick der Dame, dann auch in meine Richtung. „Und wer sind Sie? „Ich ziehe in Haus Nummer 16 ein. Der Herr ist von Vodafone und installiert meinen Anschluss. Offenbar gibt es für die Häuser hier einen Hauptanschluss, der ist bei Ihnen im Keller. Fragen Sie mich bitte nicht, warum das so ist.“
Erneut blickte die Dame skeptisch, schließlich auch in meine Richtung. Schließlich ein zögerliches Nicken. „Ich hol dann mal den Schlüssel.“
Zu dritt marschierten wir in den Keller. Hier erwartete uns ein deutlich größerer Anschluss-Schrank, der dem Techniker ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Sogleich zückte er den Schraubenzieher und machte sich an seine für mich als Laien schwer verständliche Arbeit. Auch die Dame schien nicht von seinem Tun überzeugt:
„Wenn Sie mir dat hier stilllegen, gibt dat Ärger. Wie ist Ihr Name?“
Sie zog einen Zettel und einen Stift auf der Kitteltasche und notierte. Nach wenigen Minuten schloss der Techniker den Schrank. „Okay, vielen Dank.“
Wir verabschiedeten uns und gingen zu zweit wieder in den Keller unseres Hauses. Er schüttelte nachdenklich den Kopf, schließlich fragte er: „Welches Haus ist hinter dieser Wand?“ Ich antwortete gleich: „Nummer 14.“ Er nickte. „Okay, dann müssen wir in Haus Nummer 14.“ Sicher bin ich mir nicht, ob mein neuer Technik-Freund meinen Stoß-Seufzer unter der Corona-Maske wahrgenommen hat. Kurz darauf standen wir vor dem anderen Nachbarhaus, wo uns ein Kind glücklicherweise ohne weitere Fragen Zugang zum Keller gewährte. Vielleicht gab es dafür Ärger vom Vater, aber ich war froh, nicht weiter diskutieren zu müssen. Und ich durfte einen weiteren Keller kennenlernen, der den beiden anderen fast haargenau glich. Auch hier hing ein deutlich größerer Anschluss-Schrank an der Wand als bei uns. Ohne die Nähe einer resoluten Nachbarin schien der Technik-Mann deutlich schneller und entspannter zu schrauben. Schon nach drei Minuten konnte er den Schrank wieder schließen. „Sie haben jetzt 98% Leistung. 100% geht nicht.“ Okay, 98% sind ja besser als 0%, insofern schien mir das akzeptabel. Vodafone würde es aber sicher nicht akzeptieren, wenn ich den monatlichen Betrag ebenfalls um 2% kürzen würde – nehme ich jedenfalls an. Wir gingen zurück in die Wohnung, wo er mit den angezeigten Daten nun zufrieden schien. „Es kann bis zu 48 Stunden dauern, dann geht alles.“ Irgendwie kam mir dieser Satz seltsam bekannt vor. Tatsächlich erfolgte die Freischaltung wieder am Nachmittag des gleichen Tages. Langsamkeit kann man Vodafone wirklich nicht vorwerfen.
Drei Tage später erhielt ich eine Nachricht. „Bitte senden Sie uns Ihren Router zurück. Wir wollen Ihnen nichts berechnen…“ Dies bezog sich, wie aus der Nachricht hervorging, auf den Router aus der alten Wohnung. Die Adresse für diese Sendung? Vodafone NRW, Köln.
Vodafone. Es ist deine Zeit.
Vodafone. Alles bleibt bestens.
Vodafone. Together we can.
Ich liebe Ironie in Werbeslogans.