GSVBw
Insgesamt gab es 34 GSVBw (GSVBw = Grundnetzschalt- und Vermittlungszentrale der Bundeswehr) wobei 2 allerdings nie den Betrieb aufnahmen bzw. nicht fertiggestellt wurden.Diese 32 Bunker wurden, fast Baugleich, in den 60er Jahren in Deutschland gebaut.
Lagen in der Regel außerhalb von großen Städten und hatten einen Abstand von 50-80 Km zueinander. Weiterhin waren sie Atombombensicher. In der Regel waren dort 13 Soldaten stationiert. Davon war ein Hauptmann der die Dienststelle leitete sowie auch Soldaten zur Bewachung der Anlage. Der Rest bestand aus zivilem Personal, wovon auch Mitarbeiter der Post dabei waren. Diese waren für die Wartung der Verstärkeranlage verantwortlich.
Die Baukosten für so ein Objekt lagen bei rund 20 Mio. DM.
Hier mal ein paar Eckdaten des Bunkers, die doch schon beeindruckend sind:
1. Der Bunker hat einen rechteckigen Grundriss mit einer Länge von 49,50 Meter und einer Breite von 29,00 Meter.
2. Die Betondicke der Außenwände und der Sohlenplatte beträgt durchgehend 3,00 Meter, diejenige der Innenwände variiert zwischen 0,30 Meter und 1,00 Meter.
3. Die Bunkerdecke ist in Form eines flachen Satteldaches gegossen, um ein Ablaufen des Wassers zu gewährleisten. An den Längsseiten beträgt ihre Betondicke daher ebenfalls 3,00 Meter, am Scheitel aber ca. 3,60 Meter.
4. Der gewaltige Kubus, dessen Sohlentiefe sich ab Oberkante Gelände auf ca. 9,50 Meter beläuft, ruht auf einem etwa 1,00 Meter tiefen Kiesbett.
5. Für eine unabhängige Wasserversorgung sorgte ein eigener Brunnen (Leistung: 9 Liter/Sekunde) sowie ein permanenter Wasservorrat von 8.000 Liter.
6. Die künstliche Belüftung übernahm eine Klimaanlage, die stündlich rund 10.000 m3 Luft erneuerte. Für den Ernstfall standen zur Luftreinigung spezielle Sandfilter und ABC-Filter zur Verfügung.
7. Für den Fall eines Stromausfalls waren große Batteriekapazitäten installiert worden, die für ungefähr acht Stunden die Versorgung des Bunkers hätte übernehmen können. Zum anderen waren ein Stromgenerator mit einem 8-Zylinder Dieselmotor (168 PS) und eine Kühlmaschine eingebaut worden. Ein Kraftstoffvorrat von 27.000 Liter Diesel und 1.000 Liter Öl standen ständig bereit.
8. Der permanent eingelagerte und regelmäßig erneuerte Verpflegungsvorrat war für 28 Tage und 67 Personen ausgelegt
Die GSVBw wurden bis über das Jahr 1990 hinaus betrieben. Während der Betriebszeit wurden die technischen Einrichtungen der Anlagen ständig verbessert oder an neuen Entwicklungen angepasst. In verschiedenen Anlagen wurden die Prototypen neuer technischer Vorrichtungen im Rahmen von Truppenerprobungen getestet. Schließlich sorgten die rasanten technischen Entwicklungen im Bereich der Fernsprechtechnik und der zunehmende Bedarf an der Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien, sowie die allgemeinen politischen und militärischen Entwicklungen dafür, dass die GSVBw nicht mehr benötigt wurden.
Dieser Text steht auf einer Infotafel an einem ehemaligen GSVBw:
„Die (GSVBw) war eine militärische Nachrichtenvermittlungsstelle. Ihre Aufgabe sei die Aufrechterhaltung die Aufrechterhaltung der militärischen Kommunikation im Falle eines Atomkrieges gewesen. Die Anlage sollte das Personal vor atomaren, chemischen und biologischen Waffen schützen. Weiter erfährt der interessierte Hinweistafel-Leser: „Im Ernstfall sollte der Bunker dem Personal das Überleben eines Atomkrieges für die Dauer von 28 Tagen ermöglichen.“ Einen direkten Treffer hätten die Menschen jedoch auch in 16 Metern Tiefe kaum überlebt.
Es gibt den Verein Vorbei e.V. der das GSVBw 22 Elmlohe als Museum betreibt und dort regelmäßig Führungen anbietet: http://www.vorbei-ev.de
Das komplette Album gibt es hier zu sehen: http://www.tomvandutch.de/gsvbw