Einheitskraftwerk (Brandenburg)
Einheitskraftwerk ist die Bezeichnung eines Kraftwerkstyps, dass ab 1943 im Wärmekraft-Sofortprogramm des Dritten Reiches errichtet wurde.Mit der Wirtschaftsumstellung durch den Krieg kam es zu einem erheblich höheren Bedarf an Elektroenergie und die damit verbundene Notwendigkeit neue Kraftwerke zu errichten. Rüstungsminister Albert Speer legte Anfang 1942 ein „Wärmekraft-Sofortprogramm“ auf, um eine ganze Reihe von Einheitskraftwerken zu errichten. Vorgesehen war, eine Kraftwerksgesamtkapazität von 4500 MW zu errichten. Durch den Bau von 15 Einheitskraftwerken mit jeweils 300 MW Leistung sollte dies erreicht werden.
Bereits Ende des Jahres 1942 musste wegen der zunehmenden Knappheit von Eisen und Stahl, was für die Rüstungsindustrie benötigt wurde, die Anzahl der Kraftwerke mehr und mehr gekürzt werden. Geplant wurden acht Kraftwerke, die als so genannte Halbwerke gebaut und mit einer Leistung von nur noch 1200 MW. Das entspräche noch 26,6 Prozent des ursprünglichen Planes. Letztendlich musste man sich im März 1943 dafür entscheiden, nur noch fünf Halbwerke zu errichten.
Wie überall im deutschen Reich kamen für die Errichtung der Kraftwerke fast ausschließlich Zwangsarbeiter aus naheliegenden Konzentrationslagern oder extra errichteten Arbeitslagern zum Einsatz.
Wegen der immer aussichtloseren Lage des Krieges konnte keines der Kraftwerke fertiggestellt werden. Im diesem Kraftwerk wurde Anfang 1945 der erste Probebetrieb aufgenommen. Die Arbeiten wurden Ende Januar 1945, wegen der sich nähernden Front, entgültig eingestellt.