Ich bin in unserer Affaire die Singlefrau gewesen. Und das war problematisch, da ich völlig fixiert und total verliebt war. Zudem als eh schon mit großen Aufmerksamkeits-Defiziten geschlagene Frau (dessen Ursachen ich grade mit einer Therapie zu Leibe rücke), bin ich wohl nicht die Frau, die für eine heimliche Affaire die besten Voraussetzungen mitbringt. Ich vergaß dabei schlicht und ergreifend, das der gebundene Part ein bisschen mehr an den Hacken hatte, was sein 1.Leben anging, als ich. Heute ist mir das glasklar, vor 10 Jahren war mir das definitiv nicht.
Man(n) hat im ersten Jahr viel an Kontakt zu mir gehalten, nahezu jede Nacht einige Stunden via Joychat ,wenn seine Frau schon schlief. Damals gab es WhatsApp noch nicht und sein konspiratives Handy hat er auch nicht für SMS genutzt. Ich habe echt gelitten, wenn wir mal einige Tage oder Wochen nicht kommunizieren konnten .Deswegen habe ich, weil ich nicht mehr damit klar kam nur die Schattenfrau zu sein, mich wieder „auf dem freien Markt“ geschmissen und meinen Mann kennengelernt und die Affaire beendet-weil mich mein Mann vor die Wahl stellte , er oder der Geliebte.Dann war ja wegen 10 Jahren Beziehung und Ehe Funkstille. Kaum getrennt von meinem Mann trat der Geliebte zufällig (?) wieder auf und wir begannen wieder unsere Affaire- nun aber mit wesentlich größeren Zeitabständen,wir mailen im Wechsel nur so alle vier bis sechs Wochen (trotz der heutigen Möglichkeit von WhatsApp) und sehen uns nur alle paar Monate- womit ich heute klar komme- was vermutlich an meiner geänderten Einstellung liegt mich nicht mehr auf einen Mann alleinig zu fixieren. Ich habe eine zweite Affaire und auch wenn wir uns selten sehen so haben wir jeden Morgen und jeden Abend und auch zwischendurch mal WhatsApp-Kontakt- das geht interessanter Weise eher von ihm aus, als von mir. Und dieser Mann hat es mir wie folgt erklärt : ist er bei mir, ist er zu 100% mit allen Sinnen und Gedanken bei mir und so auch wenn er bei seiner Frau ist- aber eigentlich widerspricht das seiner Handlungsweise,dadurch das er mir durch seine täglich mehrfachen WhatsApp ja sehr viel Aufmerksamkeit schenkt🤔
Ich glaube auch, dass das völlig abhängig ist von der individuellen Aufmerksamkeits-Struktur einerseits ( was benötigt der Single-Part an Menge und Umfang) einerseits und der emotionalen Intensität der Bindung zum Gegenpart. Ich glaube auch, dass das Geschlecht hier der mit maßgebliche Faktor ist - also das Männer eher weniger kommunikativ veranlagt sind als Frauen ist sicherlich Evolutions-mäßig und hinreichend wissenschaftlich
bewiesen - und die jeweilige Persönlichkeitsstruktur - wie sehr jemand- egal ob m oder w - Aufmerksamkeit benötigt, um sich mit dem anderen verbunden zu fühlen, wenn lange Zeiten des Nicht-sehen/treffen -Könnens dazwischen liegen. Daher kann man das nicht pauschal sagen. Denn auch der gebundene Partner kann ein wesentlich höheres Bedürfnis nach Zwischenzeitlichem Kontakt haben,als der ungebundene Single-Part.