Es ist zwar schon eine ganze Weile her...aber ich will gern antworten.
Als meine erste Ehe in die Brüche ging, war die Einsamkeit für mich zunächst nicht nur ungewohnt, sondern auch unerträglich. Da meine Libido davon aber weniger betroffen war, habe ich mich auf entsprechenden Plattformen (Joy gab es damals noch nicht) umgesehen und eine Frau gefunden, die verheiratet war. Wie gesagt: das war keine bewusste Suche nach jemand gebundenem, sondern eher Zufall.
Aus den ersten Treffen heraus entwickelte sich eine sehr intensive Affäre. Gefühle kamen auf beiden Seiten auf, jedoch war ich auf der einen Seite noch zu sehr mit persönlich sehr belastenden Themen verhaftet (Scheidung, Sorgerechtsstreit, finanzielle Probleme) und sie auf der anderen Seite nicht stark genug, alles andere stehen und liegen zu lassen für mich.
Sie hat versucht, das zu beenden - ich wollte nicht. Sie tat mir gut, auch wenn ich in zweiter Reihe stand. Es war wichtig für mich, sie zumindest ab und an als meine kleine Rückzugsinsel zu haben und zu halten und dafür nahm ich eben in Kauf, dass sie sich nicht exklusiv zu mir bekennen wollte.
In dieser für mich sehr schwierigen Zeit war sie eine sehr wichtige Person für mich. Ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre, wenn sie mich nicht immer wieder aufgefangen und mir beigestanden hätte. Dafür bin ich ihr auch für immer dankbar.
Am Ende war es für mich aber dann auch wichtig, Klarheit zu haben. Über eine Zeit konnte ich ihre Eingeschränktheit akzeptieren, weil es trotzdem für mich gut war. Als dann aber das schlimmste für mich überstanden war und ich mich wieder gefangen hatte, kam unweigerlich der Punkt, an dem eine Entscheidung für uns zu treffen war. Sie wollte sich nicht trennen, also mussten wir es beenden.