@ Genussmensch
Herrje, wenn ich diese ganzen Bücher alle lesen würde müßte ich mindestens 300 Jahre alt werden. Einige klingen durchaus lesenswert, ich bräuchte jemanden der sie mir vorliest weil ich selbst da irgendwie keine Lust zu habe
Ich quäl mich seit über einem Jahr durch einen 800Seiten-Wälzer von Stephen King und bin „schon“ auf Seite 123.
Nur soviel wollte ich sagen zum Genussmensch und dem beschriebenem Dilemma:
Ich geb dir im großen und ganzen Recht mit der These dass die eigene Unzufriedenheit nur temporär ist und man deswegen wenig bereit ist aus dieser Situation auszubrechen. Der Mensch, das Gewohnheitstier…immer wieder gibt es neue Gründe um in der bisherigen Beziehung zu bleiben obwohl man unzufrieden oder gar unglücklich ist…die Finanzen, die Kinder, man redet sich ein den anderen noch zu lieben obwohl man eigentlich nur noch die Erinnerung an die Vergangenheit liebt usw. Es war einmal…!!! Immer wieder der Satz im Kopf „Er/sie meint es ja gar nicht so krass wie er/sie sich verhält oder ausspricht, hat sich ja entschuldigt“. Warum verhalten wir uns so? Weil es viel einfacher ist auf der Stelle zu treten als sein eigenes Ziel mit großen Schritten zu verfolgen.
Doch ab und zu gibt es den Lichtblick, ab und an lernt man Menschen kennen die diesen Mut haben/hatten auszubrechen und das „Unglück“ nicht als gegeben hinnehmen. Und diese Menschen sollten einem selber Mut machen sich diesem Weg anzuschließen. Steter Tropfen höhlt den Stein…und wenn man tausend mal dieselbe Leier gehört hat, tausendmal über denselben Mist gestritten hat, irgendwann ist man an dem Punkt wo man sagt „Und jetzt nicht mehr, ich will das nicht mehr, ich brech aus“. Mir jedenfalls geht es grad so, irgendwann ist einfach mal gut. Das Leben ist viel zu kurz um es unzufrieden oder gar unglücklich fortzuschmeißen. Weder der Partner bei dem man wegen der Finanzen bleibt noch die Kinder danken es einem irgendwann. Kinder werden erwachsen und flügge, gehen ihre eigenen Wege, werden dann entweder auch unglücklich weil man es ihnen wunderbar vorgelebt hat oder schütteln den Kopf über uns Alte…zu Recht, weil sie merken was wir so leichtfertig weggeschmissen haben…unser eigenes Glück. Doch dann ist es zu spät für uns, vielleicht haben wir genau den Menschen der wirklich zu uns paßt verpaßt. Genau diese Gedanken gingen mir irgendwann durch den Kopf, ich hab mir vorgenommen dass ich diesen Menschen nicht verpassen möchte nur weil ich an Altem festhalten will und sollte es ihn nicht geben bin ich wenigstens allein glücklich…Diese mutigen Menschen die ich kennengelernt habe machen mir den Mut es auch zu schaffen, ich muss es nur wollen und hinter mir selber stehen.
Und genau diesen Mut wünsche ich allen die in dieser Situation stecken. Wir haben nichts zu verlieren wenn wir uns aus dem Unglück befreien, wir können nur Glück gewinnen!