Für diese unterschiedliche Kommunikation habe ich mal die Bezeichnungen "Rotweingespräch" und "Blaumanngespräch" erklärt bekommen.
Das Rotweingespräch führen meist die Frauen, sie wollen über eine Situation oder ein Problem reden, es reicht ihnen aber schon darüber zu sprechen. Im Rotweingespräch wird Anteilnahme, Interesse, Trost, Verständnis erwartet - keine konkrete Problemlösung!
Das Blaumanngespräch wäre demnach eher das Ding der Männer. Blaumanngespräch bedeutet, man(n) hört zu, analysiert dann das Problem und schlägt eine konkrete Lösung vor.
Dann passiert folgendes: Frau führt Rotweingespräch, Mann ist gepolt auf Blaumann, gibt praktische Ratschläge, Frau ist enttäuscht dass der Mann keine emotionale Anteilnahme zeigt.
Mann ist sich keiner Schuld bewusst, sogar stolz, hat er doch besten Gewissens geholfen - und schwupps, Missverständnis geboren...
(Die Rollenverteilung geht natürlich auch umgekehrt - aber öfter habe ich es wie oben beschrieben erlebt.)
Das Gute an der Sache ist: Wenn beide sich dessen bewusst sind, dass es diese beiden Gesprächsformen gibt, ist es auch leichter unterschiedliche Erwartungshaltungen in Deckung zu bringen.
Also ob ich von meinem Gegenüber eher praktische Ratschläge zur Lösung des Problems erwarte oder den emotionalen Anteil.