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Flugunfälle treffen hart

Flugunfälle treffen hart
Unfälle sind immer tragisch, aber in Verbindung mit Flugzeugen und bekannten Piloten trifft es hart.
Am Wochenende (26.6.) hat es am Verkehrslandeplatz Konstanz einen fatalen Unfall mit zwei Toten gegeben. Beim Start gewann die “Pützer Elster” nicht ausreichend Höhe, streifte nach dem Start eine Baumkrone und stürzte zwischen einer Bundesstraße und einer Bahnlinie ab und beide Insassen verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Soweit diese Meldung, ein Unfall von vielen? Ich denke nicht, denn der 51 jährige Pilot war Profi durch und durch. Er flog früher Kampfjets bei der Bundeswehr und war hauptberuflich Kapitän auf einer B737 bei einer bekannten Airline. Ich kannte ihn seit 10 Jahren,er war im selben Fliegerclub, hatte Theorie und Praxis bei meiner Flugausbildung und habe ihn als sehr verantwortungsvollen Piloten kennengelernt. Er lebte in meiner Nachbarschaft, wir trafen uns hin und wieder und er hinterläßt eine Frau und zwei kleine Kinder.
Ich fasse es nicht, da fliegt einer seit vielen Jahrzehnten sogar den Witwenmacher Starfighter und so eine kleine alte Kiste bricht ihm das Genick...
Meine Vereinskollegen sind schockiert und der Flugbetrieb am letzten WE wurde eingestellt. Die Unfallermittlung der BFU dauert noch an, aber vieles deutet auf ein Problem mit dem Motor hin.

Viele Grüße
Arnulf
*******chen Mann
35 Beiträge
Flugunfall die 2.
Hallo Arnulf,

mein Beileid an die Angehörigen, ich hatte es nach der Landung im Radio gehört. Mir gings am Sa ähnlich, aber doch ganz anders.
War Überland mit nem Segelflugzeug, aber die Thermik ließ mich a bisserl im Stich. Über der schwäbischen Alb hab ich mir dann ne schöne Wiese gesucht und mich gefragt, was denn in dem Waldeck bei Tigerfeld los ist. Da lag was. Und Feuerwehr und Hubschrauber (mit stehendem Rotor) drumherum. Nachdem ich ja eh schon fast die Landeeinteilung für ne Wiesenlandung angefangen hatte hob es mich ganz in der Nähe dieser Stelle und ich konnte mich wieder bis zur Basis hochschrauben. Bis ich mich mit "gaffen" beschäftigen konnte dauerte es einige Höhenmeter, schließlich war ich weiter unten noch mit "Bartzentrieren" beschäftigt. Irgendwie lag da eben ein Flieger am Waldeck.

Abends hatt ich's dann im Internet gefunden. Wohl ne Stunde vorher hatte eine 47jährige Segelfliegerin dort ein ähnliches Problem wie ich, schlug aber (nach den Trümmerbildern zu schließen) im steilen Winkel auf und verstarb dort. Was auch immer passiert war, die BFU ist dran.

Ein ganz anderer Fall wie Deiner, aber auch sehr ergreifend. Genau dort war auch ich tief unterwegs, aber das Schicksal hob mich wieder an die Wolkenbasis. Die Seele der Kameradin möge im gleichen Bart mitgestiegen sein.


Leg bitte bei der Beerdigung Blumen von den Gruppenmitgliedern hier ab.
LG Peter
Tragisch
Ohne die näheren Umstnde zu kennen. Zehn Jahre war ich im Bereich Todesermittlungen aktiv. Es passieren Dinge, die man nicht planen kann.

Man ist vorbereitet, man hat geübt. Auch Arbeitsunfälle passieren einfach aus heiterem Himmel. Peng! Die Erfahrung hilft oft. Aber leider nicht immer.

Manchmal kommen Dinge zusammen, da ist man dem "allgemeinem Betriebsrisiko" und anderen Umständen ausgeliefert.

Die Ermittler haben nun monatelang Zeit, eine Ursache zu finden. Der Pilot hatte vielleicht nur Sekunden der Entscheidung.

Jeder Todesfall macht betroffen, auch wenn man sich nicht kannte.

Mein Beileid den Betroffenen und Angehörigen,

Peter von Blende69
auch mein beileid...
Unfälle gabs viele, oder man hörte von vielen...
leider ging es im bekanntenkreis auch nicht immer gut aus - hart nah dran zu sein - Kopf hoch.
. . .
. . . den verunglückten Kollegen und vor allem deren Angehörigen gilt mein Mitgefühl.
Leider ist es so, dass Unfälle passieren.

My
*********ienna Mann
563 Beiträge
Der Tod gehört zu unserem Hobby leider dazu. Ich war dieses Jahr auch schon auf einem Begräbnis. War allerdings kein echter Flugunfall. Der Pilot hatte im RTH einen Schlaganfall konnte den Hubi landen und starbwenige Sekunden nach Touch Down. Der HEMS hat die Triebwerke abgestellt. das ganze war beim Rückflug von einem Stadtlandeplatz zum Stützpunkt.

Durch meinen ehem. Job in der Hubschrauberei hab ich schon viele Bekannte verloren ... man gewöhnt sich nicht daran lernt aber damit leben.
Dank an @Lupo ..
.. für dieses Thema.

Klar trifft es einen empfindlich, wenn man den tödlich verunglückten Kameraden persönlich kannte.

ABER es gibt eben keine absolute Sicherheit.
Was wir tun können ist lediglich, gesunde Vorsicht walten zu lassen, sorgfältig zu sein in unseren Vorbereitungen und eben mal einen Flug zu lassen, wenn das Bauchgefühl einen warnt.

Manchmal ist es eben trotz aller Erfahrung und Umsicht .. schlichtweg das persönliche Schicksal, das sich erfüllen soll.
Das sollten wir akzeptieren.

Lieben Gruß, Nymphe
Schon wieder ein Vereinskamerad tot
Leider ist am Sonntag vor 2 Wochen ein weiterer Vereinskamerad bei einem tragischen Absturz seines Hubschraubers in Minsk (Weißrußland) ums Leben gekommen. Bei youtube existieren einige Videos die zum Teil schon zensiert wurden, denn auf einem war die schlimm verbrannte Leiche des Opfers zu sehen. Ihr könnt ein Video (ohne Leiche) zu dem Absturz auf dem Portal unter dem Suchwort MAH.MP4 finden. Es ist das 5. Video bei den Treffern und zeigt einen Looping welcher schwer daneben ging. Günter Zimmer hat es immer ohne Copiloten und mit einer Minimalmenge Treibstoff geflogen. Es sieht so aus, als wenn er wegen des Waldes nicht genug Geschwindigkeit für dieses Manöver erreichte und in der Oberkopfphase Zeichen eines Strömungsabrisses bekam. Als absoluter Profi und Pilot mit 4500 Flugstunden am Hubschrauber wusste er, dass dann genügend Fahrt aufgeholt werden muß, um den Hubschrauber nicht erneut in einen Stall zu ziehen. Tragischerweise ist seine Frau (ebenfalls Hubschrauberpilotin) Augenzeugin des Absturzes gewesen. Das Opfer ist erst vor 6 Jahren Vater eines Sohnes mit dieser Frau geworden.

VG Arnulf
Coventry
Erstmal wieder ein Gruss aus den Niederlanden.
Mein schlimstes erlebnis war während der Flugschau in Coventry. Ich hatte den Auftrag ein Videofilm von dieser Flugschau zu machen. Direkt vor meiner Nase stand der Replika von Lindberghs Spirit of St Louis. Während der Sohn oder Enkel vom Pilot der Motor mit Propellor gestartet hat und das Flugzeug zur Startbahn fur habe ich die Maschine gefilmt. Etwas geplaudert über das Flugzeug und dann der Start gefilmt. Direkt in einer Linkskurve auf etwa 500 Fuss brach dann die rechter Tragfläche ab und die Machine stürtze ab direkt vor uns. Der Pilot hat es nicht überlebt.
Ich habe shon mehrere Abstürze gesehen von Tu-144 bis Su-27, aber dieser Absturz hat mich sehr gerührt.
Das tragische Ende.
Am Niederrhein habe ich alleine 2 Abstürze von Militärflugzeugen innerhalb der letzten jahrzehnte als Augenzeuge erlebt, die Piloten konnten sich jeweils mit dem Schleudersitz retten und sind garantiert im Ejection Tie Club von Martin Baker zu finden.

Life membership of the Martin-Baker Tie Club is confined solely to persons who have ejected from an aircraft in an emergency using a Martin-Baker designed ejection seat, and thereby saved their life.

Sein Leben war die Fliegerei und auch sein Ende...
Günther Zimmer
Abstürze
sind immer schlimm..
enden meist tödlich, und geben immer anlaß zu diskussionen (und spekulationen)
wenn man denjenigen auch noch persönlich kennt macht es die angelegenheit nicht leichter.

das ist nun mal schon grundsätzlich eine gefahrgeneigte tätigkeit; und wenn man sich in grenzbereichen der fliegerei (hier hubschrauberkunstflug) bewegt, darf man sich halt keinerlei fehler erlauben - denn die sind halt nun mal tödlich.

tja..
wär er mal bei seinen grundsätzen geblieben der liebe Günter.


schade
Gerade wenn es die ganz Erfahrenen trifft, die nun wirklich fliegen können, hab ich mich so manches mal gefragt, ob nicht mit der Zeit ein wenig zu viel Selbstsicherheit einkehrt.

Unaufmerksam auch nur einen Moment .. bloß leider war´s der Falsche.
Zu risikoreich geflogen .. etc.

Das sind menschliche Schwächen, von denen keiner sich selbst freisprechen kann.

Dafür bedarf es nicht einmal des Fliegens am Limit, daß das eines Tages einen tragischen Ausgang nimmt.

Gruß, Nymphe
Erfahrung = kleinere Sicherheitsmargen
meine Beobachtung bei den Segelfliegern (das wird bei den anderen Luftsportlern genau so sein): Je erfahrener ein Pilot ist, umso geringere Sicherheitsmargen braucht er/sie. (= glaubt er/sie zu brauchen)
Irgendwann sind die dann aber zu klein.

Im August war ich in Südfrankreich, da lachten meine Mitflieger, weil ich einen Riesenabstand von den Hängen gehalten habe - die machen mir einfach Angst. Dementsprechend stieg ich halt auch nicht so gut. Aber man kann diesen Bergen auch ZU nah kommen und dann ist's halt auch schon vorbei. Klaus Holighaus ist mit Sicherheit nicht an mangelnder Übung gestorben. Genau so wenig wie Wolfgang Lengauer oder Helmut Reichmann, oder, oder, oder...
Mit dieser Erfahrung fühlt man sich sicher, bis ein unerwartetes Ereignis dazu kommt - die Bö, die Störung im Antrieb, eine rutschende Sonnenbrille, whatever.
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