Oktoberfest - Wies'n
Servus und Grias Eich
seid gestern is ozapft, und Ihr derft a Wies'n Herzal an Eire
und an a liabs Derndl verschenga. Des geht die naxsten 14 Tog, so long hoid wiad die Wies'n laft
Habt's des ois verstandn? Oiso no a moi auf Deutsch
Seid gestern ist auf der Wies'n / Oktoberfest angezapft, Ihr habt die Möglichkeit ab sofort ein Wies'n
an Eure
oder einem lieben Mädchen/Frau zu verschenken. Das geht die nächsten 14 Tage, so lange die Wies'n läuft.
Wie immer einfach an die
dranhängen und ab geht die Post
Habt alle eine supertolles Wochenende, die die ihre Zeit bei uns in
verbringen einen sinnlichen Aufenthalt in der schönsten Stadt Deitschlands, schee dass Ihr do seid!!!!
Pfiats Eich
Manou
Da no mein
zur Gschichte der Wies'n:
Das Oktoberfest in München, mundartlich d’Wiesn, ist das weltweit größte Volksfest. Es wird seit 1810 jährlich auf der Theresienwiese in der bayerischen Landeshauptstadt ausgerichtet (mit Absagen wegen Kriegen oder Pandemien) und ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Termin ist Mitte September bis Anfang Oktober.
♧ Das erste Oktoberfest:
Anlässlich der Hochzeit von Kronprinz Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese am 12. Oktober 1810 fanden in München zahlreiche private und öffentliche Feiern statt, darunter ein Pferderennen am 17. Oktober. Auf dieses geht das Oktoberfest zurück. Vermutlich in Erinnerung an das 1786 letztmals ausgetragene Scharlachrennen, das im 15. Jahrhundert erstmals vor dem Karlstor stattfand und später Teil der Jakobidult wurde, schlug Andreas Michael Dall’Armi in seiner Funktion als Major der Nationalgarde ein Pferderennen mit Ausstellung und Schau zur öffentlichen Huldigung an das Brautpaar vor. Überliefert ist, dass die ursprüngliche Idee, die zu diesem Vorhaben führte, von dem Lohnkutscher und Unteroffizier der Nationalgarde Franz Baumgartner ausging. Diese Annahme zum Ursprung des Festes gilt jedoch als umstritten.
Der Festplatz, der damals außerhalb der Stadt lag, wurde aufgrund seiner natürlichen Eignung ausgesucht. Der Sendlinger Berg (heute Theresienhöhe) diente als Tribüne für die 40.000 Zuschauer des Rennens. Die Festwiese blieb bis auf das Königszelt unbebaut. Die Verköstigung der Besucher erfolgte oberhalb der Tribüne auf der Anhöhe, wo „Traiteurs“ u. a. Wein und Bier anboten. Bevor das Rennen begann, erfolgte eine Huldigung an die Hochzeiter und das Königshaus in Form eines Zuges aus 16 Kinderpaaren, mit Trachten, die die Besitzungen der Wittelsbacher, der neun bayerischen Kreise sowie weiterer Regionen darstellten. Anschließend sang ein Chor aus Feiertagsschülern, bevor schließlich das Festrennen mit 30 Pferden auf einer 11.200 Schuh (3270 Meter) langen Rennbahn folgte. Als Sieger ging das Pferd des vermuteten Initiators Franz Baumgartner über die Ziellinie, der seine Goldmedaille von Rennmeister und Staatsminister Maximilian Graf von Montgelas überreicht bekam.
》Entwicklung zum Volksfest 19. Jahrhundert
Nachdem das Oktoberfest 1813 ausgefallen war, da Bayern in die napoleonischen Kriege verwickelt war, wuchs das Fest ab 1814 von Jahr zu Jahr. Zur Pferderennbahn kamen Kletterbäume, Kegelbahnen und Schaukeln hinzu. 1818 wurde das erste Karussell aufgestellt. Mehrere Losstände zogen vor allem die ärmeren Stadtbewohner an, da es Porzellan, Silber und Schmuck zu gewinnen gab. 1819 übernahmen die Münchner Stadtväter die Festleitung. Von nun an sollte das Oktoberfest planmäßig jedes Jahr gefeiert werden.
Seit 1850 ragt die knapp 20 Meter hohe Statue der Bavaria über die Festwiese. 1853 wurde die Ruhmeshalle zu Füßen der Bavaria fertiggestellt. In den folgenden Jahren fielen einige Feste aus. Grund dafür waren zwei Cholera-Epidemien in den Jahren 1854 und 1873, der Preußisch-Österreichische Krieg 1866 und der Deutsch-Französische Krieg 1870.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Oktoberfest immer mehr zu dem in aller Welt bekannten Volksfest. Es wurde zeitlich verlängert und in die wegen des Altweibersommers zumeist schönen und warmen letzten Septembertage vorverlegt. Seitdem fällt nur das letzte Wiesnwochenende in den Oktober.
Von 1880 an genehmigte die Stadtverwaltung den Bierverkauf. Das Bier wurde in kleinen Buden ausgeschenkt. Das erste große Festzelt wurde 1898 errichtet. Der Nürnberger Wirt Georg Lang hatte sich über Strohmänner fünf Budenplätze gesichert und errichtete hier seine „Bierburg“mit Platz für 6000 Besucher. 120 Angestellte und eine 30 Mann starke Blasmusikkapelle in Oberländerkostümen, teilweise von Lang selbst dirigiert, sorgten für das Wohl der Gäste. Bald folgten auf dem Fest große Bierhallen. Gleichzeitig zog es immer mehr Schausteller und Karussellbesitzer an, die für zusätzliche Unterhaltung sorgten.
1881 eröffnete die erste Hendlbraterei, 1885 wurden die Außenbereiche des Festgeländes erstmals elektrisch beleuchtet. Die dabei verwendeten 16 Bogenlampen wurden von der Elektrotechnischen Fabrik J. Einstein & Cie installiert und galten damals als Sensation.1892 folgte das erste elektrisch betriebene Fahrgeschäft und 1901 wurden die ersten Festzelte elektrisch beleuchtet.
1895 fand zum Oktoberfest ein von dem Münchner Schriftsteller Maximilian Schmidt organisierter Volkstrachten-Festzug statt, der den Höhepunkt eines dreitägigen „Historisch-Bayerischen Volkstrachten-Festes“ darstellte. Für diesen wurden Trachten und Einzelstücke historischer Kleidung aus allen bayerischen Kreisen zusammengeholt und nach Vorbildern neu geschneidert. Der Zug ist das Vorbild für den heutigen Trachtenzug am ersten Wiesnsonntag und er war außergewöhnlich einflussreich für die aufkommende Volkskunde-Bewegung.
》20. Jahrhundert Werbung für das Oktoberfest in der Bozner Tageszeitung Dolomiten vom 15. September 1934
1904 stellten Post und Telegraphenamt (vermutlich erstmals) öffentliche Telefone auf:
„Anlässlich des diesjährigen Oktoberfestes in München wird für die Zeit vom 19. September bis mit 12. Oktober auf dem Festplatze ein Postamt nebst Telegraphenanstalt mit Telephonbetrieb und öffentlicher Telephonstelle eingerichtet. Dasselbe hat sich mit der Verabfolgung von Postwertzeichen und Telephonbilleten, Annahme und Abgabe von Briefpostsendungen sowie der Annahme von Telegrammen zu befassen und für den öffentlichen Verkehr in der Zeit von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends geöffnet zu sein.
1910 feierte die Wiesn ihren 100. Geburtstag und es wurden 12.000 Hektoliter Bier ausgeschenkt. In der Bräurosl, dem damals größten Bierzelt, fanden bereits 12.000 Gäste Platz. Heutigentags ist die Hofbräu-Festhalle mit 10.000 Plätzen das größte Bierzelt auf der Wiesn.
Von 1914 bis 1918 fiel das Fest wegen des Ersten Weltkriegs aus, 1919 und 1920 feierte man nur ein kleines „Herbstfest“. 1923 und 1924 gab es wegen der galoppierenden Inflation und der Währungsumstellung Ende 1923 kein Oktoberfest.
Während der Zeit des Nationalsozialismus nutzte die NS-Propaganda das Oktoberfest. 1933 wurde der Preis für die Maß Bier auf 90 Pfennig festgelegt. Für Juden wurde es verboten, auf dem Oktoberfest zu arbeiten. 1935 wurde das 125. Jubiläum pompös inszeniert; unter anderem mit einem großen Jubiläumsumzug (Motto „Stolze Stadt – Fröhlich Land“ sollte für die angebliche Überwindung der Schichten und Klassen stehen; er demonstrierte die Gleichschaltung und die gefestigte Macht des NS-Regimes). Die künstlerische Leitung für den Jubiläumsumzug übertrug die Gauleitung dem NS-Maler Albert Reich. 1938 – im März hatte Hitler Österreich annektiert und auf der Münchner Konferenz in der Sudetenfrage auf ganzer Linie gewonnen – wurde das Oktoberfest in „Großdeutsches Volksfest“ umbenannt. Das NS-Regime transportierte eine große Zahl von Sudetendeutschen auf die Festwiese.
Während des Zweiten Weltkriegs von 1939 bis 1945 fand kein Fest statt. In der Nachkriegszeit 1946 bis 1948 gab es ein „Herbstfest“. Im September 1949 fand das erste Oktoberfest nach dem Krieg statt.
1950 wurde die Veranstaltung von Thomas Wimmer (Oberbürgermeister von 1948 bis 1960) zum ersten Mal mit dem inzwischen traditionellen Fassanstich im Festzelt Schottenhamel eröffnet. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte entwickelte sich das Oktoberfest zum größten Volksfest der Welt. Das Pferderennen wurde nach dem Krieg mit Ausnahme des 150. Jubiläums 1960 und des 200. Jubiläums 2010 nicht mehr veranstaltet.
Am Abend des 26. September 1980 explodierte am Haupteingang des Festgeländes (Öffentliche Bedürfnisanstalt am Bavariaring) eine Bombe. 13 Menschen starben, über 200 wurden verletzt, 68 davon schwer. Das Attentat gilt als einer der schwersten Terroranschläge der deutschen Geschichte. Die Tat galt lange Zeit als nicht vollständig aufgeklärt. Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof nahm das Verfahren im Dezember 2014 wieder auf und stellte es im Juli 2020 wieder ein. Die Tat gilt seither als rechtsextrem motiviertes Attentat eines Einzeltäters.
》Absagen
Im Zeitraum 1811 bis 2021 wurde das Oktoberfest 26 Mal abgesagt, zumeist wegen Kriegen, zweimal aber auch wegen der Cholera. 2020 und 2021 wurde das Oktoberfest jeweils aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt (2020 erstmals seit 1949). Als Hilfe für Schausteller, Marktkaufleute und Kulturschaffende wurde 2020 das Festival „Sommer in der Stadt“ mit über die Stadt verteilten Fahrgeschäften und außerdem eine Ersatz-Wiesn, auch WirtshausWiesn genannt, veranstaltet.
Das Oktoberfest zieht in den vergangenen Jahrzehnten alljährlich Millionen Besucher an. Die Gäste kommen immer zahlreicher aus dem Ausland, vorwiegend aus Italien, aus den USA, Japan und Australien. Seit einigen Jahren gibt es einen Trend zur Tracht: viele Wiesnbesucher kommen in Lederhosen bzw. Dirndl.
Der übermäßige Alkoholkonsum eines Teils der Besucher wird seit langem thematisiert. Um zu vermeiden, dass die Stimmung auf der Wiesn immer mehr der Stimmung auf dem Ballermann (Mallorca) gleicht, entwickelten 2005 die verantwortlichen Organisatoren das Konzept der Ruhigen Wiesn. Die Zeltbetreiber sind dazu angehalten, bis 18 Uhr nur traditionelle Blasmusik zu spielen und die Musiklautstärke auf 85 dB(A) SPL zu begrenzen. Das soll das Oktoberfest für Familien und ältere Besucher attraktiv halten. Nach 18 Uhr werden auch Schlager und Popmusik gespielt.
Von einem Teil der Münchner und der Gäste sowie teilweise in der Presse wird das Fest inzwischen allerdings als nerviges Massenbesäufnis bezeichnet, das mit einem Volksfest nichts zu tun hat.
„Oide Wiesn“BearbeitenHaupteingang zur ersten „Oidn Wiesn“ (2010)Jubiläumsfeier auf der „Oidn Wiesn“ (2010)Einer der beiden Ein- und Ausgänge auf der „Oidn Wiesn“ (2013)
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums wurde 2010 erstmals am Südende der Theresienwiese ein historisches Oktoberfest („Oide Wiesn“) auf dem Areal des zentralen Landwirtschaftsfestes gestaltet. Es eröffnete einen Tag vor Beginn des eigentlichen Oktoberfestes gleichfalls mit dem Fassanstich durch den Oberbürgermeister. Auf dem fünf Hektar umfassenden abgezäunten Gelände präsentierten sich historische Fahrgeschäfte, Festzelte und andere historische Attraktionen wie eine Steckerlfischbraterei, ein Kettenkarussell oder ein Zuckerwattestand. Gegen Eintritt können neben dem Museums- ein Tierzelt sowie die Pferderennbahn besichtigt werden. Das Tierzelt beinhaltet unter anderem einen Streichelzoo und wird vom Tierpark Hellabrunn sowie dem Bayerischen Bauernverband betreut. Das Münchner Stadtmuseum übernahm die Gestaltung des Museumszeltes.Begleitet wurde die Jubiläumswiesn von einem künstlerischen und kulturellen Rahmenprogramm, in dem beispielsweise die Biermösl Blosn auftrat. Die Musikkapellen im Herzkasperl Festzelt – mit 850 vergleichsweise kleinen Sitzplätzen