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Manipulation des Kopfes im Bezug zu der realen Grenze

Manipulation des Kopfes im Bezug zu der realen Grenze
Bei der Reflektion der letzten Sessions und den darauf folgenden Gesprächen ist mir aufgefallen, dass mein Kopf meine Wahrnehmung manipuliert und eine Grenze setzt, die nicht einmal annähernd meiner realen Grenze entspricht.
Während der Session fühlt sich diese jedoch wie meine reale Grenze an.

Beispiel:
Bei dem Spiel mit dem Feuer kann die Flamme wesentlich näher an meinem Körper entlang geführt werden, wenn ich sie nicht sehe. Hier konzentriere ich mich nur noch auf die Empfindungen, da ich nicht weiß, was geschieht. Sehe ich die Flamme jedoch, so ist das nicht möglich, da mein Kopf meine Empfindungen manipuliert. Ich erwarte die Hitze und einen Schmerz. Dies führt dazu, dass meine Wahrnehmung und somit auch meine Reaktionen wesentlich verstärkt werden. Meine Grenze wird durch den Kopf somit viel weiter unten gesetzt, als meine reale Grenze.

Ich weiß, dass sich nicht jeder mit dem Spiel mit dem Feuer anfreunden kann und bitte euch diese Spielart hier nicht zu diskutieren. Es ist nur ein besonders deutliches Beispiel aus meinen Erfahrungen. Diese Situation lässt sich beliebig auch auf andere Spielarten übertragen.

Auch bei reinen Flag-Sessions ist die Erwartung des Schlages und des damit einhergehenden Schmerzes häufig schlimmer als der reale Schmerz. Bis zu einem gewissen Schmerzgrad kann ich dies erkennen, mich entspannen und dem Schmerz wieder öffnen. Wird die Schmerzintensität jedoch zu groß, gewinnt mein Kopf mit seiner Manipulation an Macht, sodass ich seine Grenze nicht mehr von meiner realen Grenze unterscheiden kann.

Kurze Zeit nach der Session ist der Schmerz allerdings vergessen und ich stelle fest, dass meine reale Grenze noch lange nicht erreicht war. Mir ist bewusst, dass das Vergessen des Schmerzgefühles eine natürliche Schutzreaktion des Körpers ist. Dies beeinflusst jedoch nicht die Erkenntnis, dass meine reale Grenze noch nicht erreicht war.

Fragen an den annehmenden Part:
Kennt ihr ähnliche Situationen?
Woran erkennt ihr eure reale Grenze?
Habt ihr für euch einen Weg gefunden, um die Manipulation des Kopfes in der Session wahrzunehmen?
Welche Ursache lag bei euch der Manipulation des Kopfes zu Grunde?
Wie geht ihr mit der Erkenntnis um?
Habt ihr für euch einen Weg gefunden die Manipulation des Kopfes zu verringern?

Frage an den gebenden Part:
Erkennt ihr, wenn der Kopf eures Gegenparts seine/ihre Wahrnehmung manipuliert?
Wie geht ihr mit dieser Erkenntnis um?
Habt ihr für euch einen Weg gefunden euren Gegenpart aus dieser Selbstmanipulation herauszuführen?
Woran erkennt ihr die reale Grenze eures Gegenparts?
*******dor Mann
6.034 Beiträge
Als Top gesprochen:
Ja. Sorgfältig.Ja. (Sonst sollte ich das nicht machen).
Es gibt nur reale Grenzen. Alles im Moment. Die Frage ist, wie man sie verschiebt: Geduld, Klarheit, Mut ab und an.

Es geht immer um Kontrolle. Und das, was dahinter ist.
********2016 Mann
2.578 Beiträge
Ich bin in der glücklichen Situation, meist meinen Kopf ausschalten zu können.

Wenn sich mein Kopf einschaltet, ist meist alles vorbei.

Allerdings kann ich von dir aus zwei Gründen bestätigen, dass Impulse, die vorher nicht gesehen werden, anders wahrgenommen werden und auch stärker ausfallen dürfen. Das liegt, so denke ich, daran, dass man alleine durch die Erwartungshaltung entsprechend aufgeputscht ist und deshalb auch mehr verträgt. Der andere Grund ist, dass in dem Moment, in dem man etwas sieht, was stärkere Schmerzen erwarten lässt, man natürlich auch mehr verkrampft und dadurch auch weniger verträgt.

Daraus folgt, dass der Weg, damit umzugehen, relativ einfach ist. Ich liebe es, nicht zu sehen, was als Nächstes kommt, weil ich dadurch einen positiven Spannungszustand herbeiführen kann.

Außerdem manipuliert mich mein eigener Ehrgeiz. Ich möchte nicht um Gnade bitten und halte deshalb mehr aus, als ich es eigentlich für möglich halte.
******rKs Mann
947 Beiträge
Nettes Thema...Danke dafür...

wenn ich erkenne dass der Kopf meinem Partner einen Streich spielt, dann nehme ich Geschwindigkeit raus...
entweder fehlt in diesem Moment das Vertrauen an das was passieren könnte oder aber der Kopf ist nicht da, wo ich ihn haben möchte... oder die Situation überfordert ihn...
dann muss ich was ändern...
Geduld, Einfühlungsvermögen... ICH muss MICH fragen, ob ich den richtigen Weg gehe und ob mein Partner im hier und jetzt ganz bei mir ist und ich bei ihr...

Passiert hin und wieder und ich finde es gar nicht schlimm...
Die Erfahrung die jeder Mensch mit Schmerzen gemacht hat ist sehr unterschiedlich...aber zum Glück ist der Mensch lernfähig...
Grenzen erkennen und verschieben... wie auch immer... das ist doch das Interessante...

letztendlich hilft mir natürlich auch das Gespräch... hinterher....und auch vorher...
****az Mann
4.490 Beiträge
Zitat von ********fear:
Erkennt ihr, wenn der Kopf eures Gegenparts seine/ihre Wahrnehmung manipuliert?
Zitat von ********fear:
Wie geht ihr mit dieser Erkenntnis um?
Zitat von ********fear:
Habt ihr für euch einen Weg gefunden euren Gegenpart aus dieser Selbstmanipulation herauszuführen?
Puh. Das klingt, als würdest du fragen, ob ich in den Kopf meines Gegenparts hinein schauen und vorhersagen kann, was sie gerade denkt und wie weit sie in ihrem Kopf gerade ist. Und das klingt für mich irgendwie unrealistisch. Ich kann ihr Fragen stellen und mit ihr reden, um zu sehen wie klar sie noch bei Verstand ist, ob sie noch frech antworten kann, weil es für sie noch Aufwärmphase ist oder weil es für sie eine Möglichkeit bietet ihren Schmerz zu ventilieren. Wichtig sind da für mich auch immer die Augen und die Mimik und Gestik generell, um abschätzen zu können wie viel Kopfkino sie hat.

Bei deinem Feuerbeispiel finde ich das ganz interessant, denn wer kann schon eindeutig fühlen wie nah eine Flamme an einem ist? Da vertraut man dann dem Führenden, dass er einem die Flamme nicht so nah ran hält, dass man Verbrennungen erleidet. Und wie jedes Tier hat der Mensch eben auch Angst vor Feuer, da ist es dann verständlich, dass man ungern sieht, dass jemand eine Flamme sehr nah an einen richtet.

Zitat von ********fear:
Woran erkennt ihr die reale Grenze eures Gegenparts?
Je mehr gemeinsame Sessions man hatte, desto wahrscheinlicher ist es, dass ich das aufgrund ihrer Körpersprache und unbewusst gesetzten Signale erkenne, wie weit ich noch gehen kann. Mit Frauen im sub space hab ich noch nicht allzu viel Erfahrung, aber ich denke da ist Körpersprache und meine Intuition auch entscheidend um zu entscheiden wann Schluss ist.
****H68 Mann
51 Beiträge
Erkennt ihr, wenn der Kopf eures Gegenparts seine/ihre Wahrnehmung manipuliert?


Das ist ausgeprochen spannend und ich bin mir nicht sicher, ob das aufgrund der Informationsverarbeitung im Gehirn tatsächlich als bewusste Manipulation begriffen werden kann.

Für mich nehme ich wahr, dass die Ankündigung von etwas und die Erwartung, dass etwas passieren wird, sowohl Lust verschafft als auch Zurückhaltung und weniger gute Gefühle auslöst.

Bei dem, was wir tun, sollte der Kopf ohnehin weitgehend ausgeschaltet sein. Aber die nahende und mit den Augen wahrgenommene Kerze wird meiner Ansicht nach nicht im rationalen Verstand verarbeitet, sondern bewegt sich vermutlich im Bereich der Instinkte. Und der Instinkt, der dann abläuft, lautet Gefahr und Flucht.


Wie geht ihr mit dieser Erkenntnis um?

Es gehört immer dazu, zu erkennen, was Bottom mag und was seinen Lustgewinn steigert. Wenn ich merke, dass die Ankündigung seine "Freude" erhöht, dann tue ich das. Weiß ich, dass es nicht förderlich ist, dann eben nicht. Wenn ich weiß, dass ihm der Anblick der Nervenräder die Sprache verschlägt und die Lust killt, obwohl deren Anwendung zur rechten Zeit ziemlich spannende Reaktionen auslöst, dann wäre es sinnvoll, die Augen zu verbinden und damit die "störenden" Sinne auszuschalten. Wir sind aber mittlerweile so weit, dass sie die Augen nur noch öffnet, wenn es wirklich sein muss, sie im Spiel also von sich aus geschlossen hält.


Habt ihr für euch einen Weg gefunden euren Gegenpart aus dieser Selbstmanipulation herauszuführen?

Mir ist es bislang nicht als "Problem" aufgefallen, und es wurde mir auch noch nicht als solches bewusst geschildert. Wir gehen eben so weit, wie es "Lust (auch schmerzhafte Lust)" bereitet, mal gefesselt, mal mit verbundenen Augen. Und wir probieren Dinge mehrfach aus, es sei denn sie gefallen überhaupt nicht.


Woran erkennt ihr die reale Grenze eures Gegenparts?

An seinen (körperlichen) Reaktionen: Der Anschein, dass sie sich hat fallen lassen, genießt, die nächste Aktion (bspw. einen Schlag) erwartet. Das sind Bewegungen des Körpers, Zuckungen, die Art der fließenden Bewegung und deren Intensität, der Ausdruck ihn ihrem Gesicht.

Es gehört dazu, auch bei "Peitschenlänge" Abstand immer nah dran zu sein, die Nähe zu suchen oder emotional herzustellen. Und im Zweifel auch zu fragen: "Geht es Dir gut?"

Wir haben das mal so definiert: Sie möchte nicht, dass ich weitermache. Wer will das schon, wenn es immer schmerzhafter wird. Sie möchte, dass es nicht aufhört. Und dann kann man mit einer Variation der Intensität und der Häufigkeit von etwas (z.B. beim Spanking von Schlägen) sich immer mehr an Grenzen herantasten.

Mir gelingt das recht gut beim Spanking. Bei Kerzenwachs und Eiswürfeln noch nicht ausreichend gut. Da muss ich deutlich wachsamer sein.
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Ist es wirklich wichtig zwischen "realen" (... ich vermute du meinst damit eher eine physische Grenze) und psychischen Grenzbereichen zu unterscheiden?

Letzlich entstehen Erregung, Gefühle, Subspace, Orgasmen, kurzum die ganzen Reaktionen und Empfindungen die ich errerichen will im Kopf meines Gegenüber. Ich "spiele" also immer mit dem Kopf, mit der Psyche und damit im psychischen Grenzbereich. Das ist der reale Grenzbereich in einer realen Session.
Der theoretische Grenzbereich der bei ganz nüchterner Betrachtung und unter optimalen Bedingungen vielleicht erreichbar wäre interssiert mich daher wenig.


LG BoP (m)
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