Topspace
Meine erste endorphingeschwängerte Flugerfahrung war wie ein Schweben durch bonbonfarbene Paralleluniversen.
Übrigens kann man aus diesem Topspace auch hervorragend abstürzen, eine lehrreiche Erfahrung, danke, hätte ihrer nicht so dringend bedurft.
Es gibt für mich einen Zustand, der irgendwo zwischen Flug und Orgasmus, Kick und Konzentration liegt. Nach einer längeren Session bekomme ich Muskelkater vom Ganzkörperanspannen, und anfangs geriet ich etliche Male ausser Atem.
Das Ding mit der Konzentration ist schwer zu beschreiben.
Während ein Teil von mir agiert und grinst und geil ist und schwebt, steht ein anderer Teil von mir wie ein Zuschauer daneben und beobachtet. Ich registriere
alles wie in Zeitlupe und Großaufnahme.
Ich sehe, wie ein Schweißtropfen hervorquillt, schillert, glänzt, rinnt und trocknet. Jedes einzelne Häärchen, dass sich aufstellt. Höre das Geräusch des Atems. Spüre die Kälte an den Zähnen, wenn durch sie die Luft hörbar eingesogen wird. Fühle jeden einzelnen quälend langsamen Wimpernschlag. Erahne das Ziehen dort, wo es nicht mehr lange auszuhalten ist. Erfühle das Heranzittern eines Orgasmus so früh, ihn wieder und noch einmal abzufangen und hinauszuzögern. Bemerke das Weichwerden der Knie, bevor sie einknicken.
Nein, das kann ich nicht beschreiben.
Es ist eine Art Ganzkörperanspannung, ein Dauerorgasmus, der im Kopf rotiert und gelegentlich über den Körper ausstrahlt, ein hochaufmerksames Beobachten und Genießen.
Nicht mal fliegen ist schöner.
Allerdings - ich habe einen sehr ausgeprägten Verantwortungs- und Aufpassfetisch. Vermutlich spielt der bei dem, wie ich empfinde, eine große Rolle.
Und nein, nicht alle Aktiven sind so. Zum Glück.