Hassliebe zu Lustschmerz

Und ich gebe gleich mal meinen Senf dazu:

Mir fällt dazu folgendes ein:
Vielleicht einfach ein Fall der Mechanik? D.h. zu viel Schmerz zu abrupt? Ein Gürtel ist ja schon heftig zum Einstieg. Eventuell langsam aufwärmen und steigern?

Oder kann es sein, dass sobald Du den Schmerz spürst, ein Teil in Dir sagt, "das ist ja pervers, das darf der nicht, das darf mir nicht gefallen!"?

Oder ist es so, dass der Kopf zwar geil drauf ist, aber der Körper sich sträubt?

Ja der Einstieg war vllt. zu schnell. ...aufwärmen ist da schon wichtig um den Schmerz zu ertragen und im besonderen zu genießen ...

Wer hat es denn nicht erlebt zu denken. ..höre auf das ist zu heftig und im gleichen Moment. ..wenn man kurz Luft geholt hat. ..mach weiter??

Und dann ist es auch noch abhängig davon wie man sich an diesem tag körperlich und seelisch fühlt. ..
Hat man man Kummer. ..Sorgen. ..
Ist man körperlich gesund oder hat man gerade zb.eine Erkältung hinter sich...


In der Situation denke ich nicht darüber nach ob es pervers ist. ..
Ich fühle nur...genieße in dem moment...
Schalte ab und konzentriere mich auf ihn und mich....

Und was gibt es schöneres als den Schmerz noch tagelang zu spüren und ihm damit immernoch ganz nah zu sein.

Ja schließe Kat 64 an, man sollte in Stimmung kommen
meine maus Liebt es aber nur wenn Sie Fahrt kommt
ja dann geniessssst Sie es. Und so soll es doch sein.
Beide sollen ja Spaß haben.

LG Sir 6

Ich weiß nicht, ich hab das bei total vielen Dingen im BDSM so... das, was ich eigentlich überhaupt nicht will, kickt mich letztendlich immer extrem, wenn es dann doch gemacht wird...

Mir graut jedes Mal immer ein klein wenig vor dem Rohrstock, und permanent schreie ich danach...

Für mich ist es eigentlich immer diese wunderschöne innere Zerissenheit, die man bei all diesen Dingen empfindet, die mich auch kickt.

Und gleichzeitig die damit verbundenen Erniedrigung, weil ich ja was ertrage, was ich eigentlich ja Tooootaaaaaal nicht will, und darum wieder gerade will....

Dein Kopf schreit ja, dein Körper windet sich, um auszuweichen... Oder war es andersrum????

ich denke, das hat zum großen teil mit selbstüberwindung zu tun und schlichtweg - auch wenn es unromantisch klingen mag - am körpereigenen hormoncocktail, der dabei ausgeschüttet wird.

Da erkenne ich mich auch, allerdings ist es nicht der Schmerz, der mich manchmal gruseln macht, sondern die schiere Angst.....

mein Lover liebt es, mir die Halsschlagadern abzudrücken..... und jedesmal kommt in mir Panik hoch.......... wenn die verebbt ist, beginnt die Flugstunde.

Rokana

Bei mir geht der Lustschmerz Hand in Hand mit sexueller Erregung, es ist ein Wechselspiel von mentalen und körperlichen Empfindungen.

Die Vorstellung des Schmerzes, den ich innerhalb einer sexuellen Konstellation erwarten könnte (der Konjunktiv macht es, denn die Ungewissheit verschafft einen extra Kick) erotisiert mich in gewissen Situationen sehr und wenn ich starke sexuelle Erregung spüre, ist mein Schmerzempfinden, das sonst eher stark ausgeprägt ist, ziemlich gedämpft. Deshalb kommt der Schmerz nicht als unangenehme Körperempfindung an, sondern als luststeigernde Gratwanderung.
Hätte ich Angst davor, würde ich ihn ablehnen.

Die Verantwortung über meinen Lustschmerz kann ich aber nur an einen Partner, zu dem ich ein liebevolles und vertrauensvolles Verhältnis habe, übertragen.

Muss aber nun dazu sagen, dass ich extreme Handlungen ohnehin für mich ablehne.

und es hat einen eignen thread verdient.

ich bin mir sicher, dass es nichts mit aufwärmen, oder der tagesform zu tun hat. es ist ein andere, für mich nicht erklärbarer zwiespalt.

ich denke eher, der kopf lehnt es ab, der körper schreit danach. aber bisher konnte ich durch gespräche da nie eine greifbare erkenntnis gewinnen.

erlebt habe ich es schon mehrmals dieses.......mach das nicht, es ist zu viel.............und dann wieder, danke, genau das brauchte ich.

für mich immer unverständlich aber vielleicht bringt dieser thread greifbare erkenntnisse

Das war wohl mehr ein Machtspiel als nur SM alleine.

Dabei geht es gar nicht um Aufwärmen, langsam sich aufeinander einstimmen, fliegen, geil machen ... es geht um Macht und diese Macht wurde mit dem Gürtel unterstrichen.

Es schmerzt und bringt auf eine unterwerfende Position mit Nachdruck.
Wer das dann annehmen kann trotz des beißenden Schmerz der weniger in diesem Moment angenommen werden kann unterwirft sich und geht auf die Knie, genießt die Nachhaltigkeit.

Wer auch das nicht umsetzen kann spürt Gewalt die nicht einzuordnen ist oder einen technischen/taktischen Fehler im Vorgehen oder Umgang.

.. bin ehrlich begeistert von Euren Beiträgen! Vielen lieben Dank - ich selbst hätte daraus keinen eigenen Thread gemacht, aber es hat sich schon jetzt gelohnt. Nochmals "Dankeschön" an Deviousmind!

nein, ich sage keinesfalls "das ist doch pervers"!!!! ich WILL es!!! Aber vielleicht ist das der "Denkfehler": ich WILL es LIEBEN - aber einige haben ja schon geschrieben, dass sie es auch nicht tun?!

Alsoooooooo, die Geschichte mit dem Gürtel war tatsächlich eine "spontane" Sache. Ich war nicht aufgewärmt... ABER: mein Sir wärmt mich sonst immer sehr gut auf - und bei diesen Gelegenheiten habe ich das auch, dieses Gefühl "hör auf.... BITTE mach weiter....NEIN...."

Ich habe anfangs auch kategorisch abgelehnt, meine Brustwarzen einklemmen zu lassen - jetzt kann ich es kaum erwarten, dass die Klemmen dran sind - und geniesse es, wenn sie abrupt wieder abgenommen werden.

Vielleicht ist mein Po auch schlicht und ergreifend meine "Schwachstelle" - also rein physisch betrachtet (Fläche und Polster sind allerdings ausreichend vorhanden LOL). Es könnte doch so simpel sein? Schläge auf meine Brüste - von aussen mit der flachen Hand: absolutely gorgeous!!!

Vielleicht versuche ich es mit Entspannung - denn ich bin immer enorm angespannt, wenn ich weiss, dass ER hinter mir steht und gleich saust die Gerte durch die Luft. Ob DAS geht? Werde es hoffentlich bald einmal testen können :-)))))

O_Sofie

Es kommt in meinen Augen erster Linie auf 3 wichtige Faktoren an, wie hier schon geschrieben wurde die Tagesform, dann auf die/den Dom und nicht zuletzt auf die Bereitschaft sich dem Schmerz ganz hinzugeben, sich fallen lassen!

Ich hab Tage erlebt an denen ich voll Vorfreude zu meiner ersten richtigen Herrin fuhr und dann feststellen musste das ich einfach nicht einstecken konnte Momente die ich sonst genossen habe einfach nur beenden wollte!

Dann war da dieser Tag an dem ich dachte "heute geht garnichts", ich hatte mich grademal eine Woche von einer 3 Wochen dauernden Virusgrippe erholt und freute mich einfach auf einen Abend, gefesselt und an meine Herrin gekettet, mehr nicht doch als sie mich dann festgemacht hatte wurde daraus eine meiner schönsten Sessions bei der ich sogar in den flow kam!

Ist schon verrückt, man hasst den Schmerz und fürchtet sich davor doch tief im Herzen sehnt man sich danach und liebt ihn!

Grüßle, Rotbart

für einen schlag geht's bestimmt...lächel

aber die anspannung, dass sich wieder sammeln für den nächsten schlag, das atmen gegen den schmerz oder dem schmerz entgegen ist alles teil des geliebten tanzes auf der rasierklinge...

es ist wirklich ein schwer greifbares phänomen...was an dem teilweise echt widerlichem aua schön ist...vielleicht ist es der innere kampf, den man mit sich selbst und für den anderen aufnimmt? der so viele facetten hat: ohnmacht, aushalten, wollen, nicht wollen, aufgeben, empfangen, spannung, entspannung, scham, stolz, überwinden, und ab irgendeinem punkt auch kontrollverlust, und natürlich auch: grusel! grusel vor dem schmerz.

allein das wort grusel sagt es doch schon....wir gruseln uns doch eigentllich gerne, oder? freunde des gruselfilms? ;O) hat doch was wonniges...

über oder an grenzen gehen, sich selbst überwinden, durch völlig neue türen schreiten, ständig neue erkenntnisse über sich selbst..vielleicht brauchen wir menschen das? um zu spüren, first hand, dass wir leben und das wir mehr können, als nur funktionieren?

das wir eigentlich viel mehr können, als wir denken? die grenzen erweiterbar sind? und wenn: bis wohin?

und ich gebe es langsam auf, zu etwas =nein= zu sagen....dazu habe ich mich jetzt schon zu oft selbst überrascht (ok, ein paar tabus halte ich fest ;O))). ausprobieren ist die devise und dann kommt es ja noch darauf an, mit WEM WAS geht...was mit dem einen gar nicht fliegt, explodiert mit dem anderen...lächel... und was heute nicht geht, ist morgen geil...

welcome to this beautifull contradictory world....

Für mich gehört das auch zum Thema "mich der Herrin ganz hingeben, zu ertragen was sie mit mir macht mich ihr zu schenke und den Schmerz als Geschenk von ihr sehen"!

Wenn ich mit meiner damaligen Herrin öffentlich in einem Club/auf einer Party war konnte ich mehr einstecken wie bei ihr zuhause, was wohl daran lag das ich wollte das sie stolz auf mich ist und ich ihr Freude bereite!

Grüßle

Prima, danke allen für ihre Beiträge. Als "Anfängerin" gibt es mir wertvolle Denkanstösse, wie ich meinen Kopf und meinen Bauch, die sich übrigens heftigste Schlachten liefern, in den Griff kriegen kann.
Und immer wieder ist es der Moment, wo ich ja sage. Dann fühlt es sich für mich richtig an, ich entspanne und geniesse.

in den GRIFF bekommt Dich schon Dein gegenüber...wenn er gut ist....

und dann: ABFLUG!!!

und: BDSM ist so wunderbar nachhaltig - mensch sind wir umweltbewusst! ;O)

Wir sollten Lustschmerz im Deutschen Bundesverband für Nachhaltigkeit aufnehmen lassen *haha

und werbekampagnen für baumärkte schalten...lolol

die idee lässt mich seit tagen nicht los

der dom an sich auf der pisch nach leckeren gerätschaften und kleinen fiesen wasichweißichfürdingsern zum quälen...



ooops off-topic

hör' ja schon auf...

Der Threadtitel geht ja immer noch davon aus, dass es beim Schmerzempfinden um das Anfeuern von Lust geht. Das erlebe ich nicht immer so und deshalb finde ich die Überlegung, da sei zu wenig aufgewärmt worden oder eine falsche Mechanik an den Tag gelegt worden nur semizutreffend.

Es gibt für mich den Schmerz, der rundheraus weh tut, mich angreift, meine Kontrollmechanismen mental und emotional von hier auf jetzt zerbröselt, der ankommt, tief. Nicht geil macht, sondern mich zutiefst berührt, mich mir selber ins Gesicht schauen lässt und dies in einem geschützen Raum, weil der Mann, der mich schlägt mir nichts Böses will, da ist.

Ich glaube, das ist eine gute Basis für einen SM-Austausch, genau dies Gefühl, nachdem es vorbei ist, es erneut zu wollen. Nur für dies eine Mal gesättigt zu sein.

Du bringst es auf den Punkt, Catta! Bislang habe ich immer nur gelesen/gehört, dass "alle" die geschlagen werden wollen, dabei Lust empfinden - und darauf habe ich immer gewartet... Nach dem Austausch, dem Feedback hier, bin ich "ruhiger" - und geniesse es fast schon, traurig zu sein, wenn er aufhört Und es gibt derzeit nichts Geileres für mich als seinen Trost - nur um dann weiterzumachen...

"Es gibt für mich den Schmerz, der rundheraus weh tut, mich angreift, meine Kontrollmechanismen mental und emotional von hier auf jetzt zerbröselt, der ankommt, tief. Nicht geil macht, sondern mich zutiefst berührt, mich mir selber ins Gesicht schauen lässt und dies in einem geschützen Raum, weil der Mann, der mich schlägt mir nichts Böses will, da ist."

hast Du wirklich schön ausgedrückt, catta.

ja, so ist es. GENAU so. danke!

tut es manchmal weh, höllisch weh.
Und trotzdem bin ich enttäuscht, wenn es vorbei ist.
Ich fühle diese Momente, wenn es sehr weh tut, einfach emotionaler als andere, die mir Lust bereiten.

Ja, das ist sehr gut ausgedrückt, Catta.

Ergänzend möchte ich noch sagen, dass genau diese Grundhaltung, dieses große Vertrauen und das Aufgeben jeglicher Kontrolle die Grundlage bildet für totale Hingabe und grenzenloses Sichfallenlassen, das für mich für extatische Erotik Voraussetzung ist. Insofern macht es mich im übertragenen Sinn dann doch "geil".

Als eher gemäßigte "Lustschmerzlerin" erreiche ich diesen Zustand vermutlich einfach etwas eher als andere, die es "härter" wünschen.

@*****e11

genau, so ging es mir auch manchmal, an einem guten Tag möchte ich das es nicht aufhört.

Meine Ex Herrin sagte dann "ich bestimme wannh Schluss ist und ich weiß besser wie Du was Dir gut tut und ab wann es zuviel wird"!

Oder sie nahm den Ochsenziemer, den ich hasste, da wollte ich dann das es schnell aufhört!

Grüßle, Rotbart

Da ticke ich anders:

mich macht sexueller Schmerz einfach geil - ich gehe noch ein Stück weiter: ohne eine gewisse "harte" Behandlung macht mir Sex auf Dauer keinen Spaß!

Das funktioniert übrigens auch mit anderen Mitspielern neben meinen Tops..... obwohl ich mich da nicht auf extreme Sessions einlasse.

Anscheinend brauche ich die Endorphine.....

Rokana