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Lust an Nippelspielen
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Codex und Ehre

*********AbtKS Mann
198 Beiträge
Themenersteller 
Codex und Ehre
Man kann als dominanter Part seine Rolle höchst unterschiedlich gestalten.

Sicherlich ist die Einfachste, den Herren oder Herrin einfach zu spielen, so wie Kinder auch heute manchmal noch Cowboy und Indianer spielen.

Wie ist es aber, wenn "Herr sein" zum eigenen Selbstverständnis gehört?

Ich möchte an Jene unter Ihnen meine hochgeschätzten Herrinnen und Herren, die genau dieses Selbstverständnis in sich tragen die Frage richten:

Wie würden Sie Ihr Selbstverständnis in Bezug auf Ihr Verhalten sowohl Ihrer Sklavin gegenüber, aber auch anderen Herren und Herrinnen gegenüber beschreiben?
Welche Maxime leitet sie und ich meine jetzt nicht Rack & Co. Vielmehr ist das eigene Selbstverständnis gemeint.

Dabei wäre es als zweiten Schritt sehr spannend zu erfahren, was Sie meine Herrinnen und Herren daraus an jenem Verhalten herleiten, das man im weitestem Sinne als Benimm, Etikette und dergleichen bzw. ehrenwertem Verhalten bezeichnen könnte.
****on Mann
7.104 Beiträge
*gruebel*

In erster Linie bin ich Mensch und Teil der Gesellschaft um mich herum...das ist mein Selbstverständnis und so versuche ich mit allen würde- und respektvoll in meinem Umfeld umzugehen...auch wenn sie es nicht verdienen.

Warum sollte ich als "Herr" ein anderes Selbstverständnis haben?
SchwarzerAbtKS, warum sollte ich mich als dominante Frau anders verhalten, als in meinem Alltag?
Wäre ich als Domse anders, wäre ich nicht mehr authentisch und mein Verhalten wäre aufgesetzt.
"Benimmregeln" wie auf Höflichkeit, Respekt und vernünftige Kommunikation gehören für mich nicht nur zu BDSM, sondern zum alltäglichen Leben.

Oder habe ich deine Frage gerade falsch verstanden?
****_nw Mann
404 Beiträge
Hm, ich schätze, dass der Unterschied ist, dass Handeln im BDSM-Kontext weniger "Toleranzgrenze" bei solchen Codi beinhaltet. Blödes Beispiel: Wenn man bei einem normalen Essen das Messer sonst immer brav mit der Rechten führt und dann doch zwischendurch den Knigge übergeht und mal mit Links säbelt bringt das keinen um. Wenn das aber ein "BDSM-Essen" ist, bei dem Sub mit verbundenen Augen Wein von der Seite nachschütten soll( Auch ohne widdrige Umstände nicht leicht *ggg* ), kann es da schon einschneidend werden, wenn das Messer auf einmal da ist, wo Sub es nicht erwartet...

Sub verläßt sich doch üblicherweise auf die konsequente Verhaltensweise von Dom, also auch und insbesondere auf "Umgang mit Sub und allgemeine Verhaltensmuster des/r Dom".
In Anlehnung an ein anderes Thema das grad läuft: Wenn Dom und Sub auf eine Playpartie gehen um da vielleicht nur der Atmosphäre oder des Publikums wegen zu "spielen" und Sub verläßt sich darauf, dass Dom auf sie achtet( weil er das sonst auch immer verantwortungsvoll tut) und Dom geht dann völlig untypisch erstmal zum Buffet und zum Tresen und läßt Sub so lang verschnürt allein am Andreaskreuz hängen, wo dann ein Rudel Partygeier über sie her fällt... Das kann schonmal sowohl ein Bruch des "Kodexes innerhalb dieser Paarkonstellation", des "individuellen Ehrenkodex des/r Dom"( "Ich als führender Part passe auf meine/n Sub auf, der/die sich in meine Hände gab.") sowie ein Vertrauensbruch in der Bez sein...

Kurz: Ich denke, dass "im Einsatz" ( *spank* ) selbstpropagierte Kodi und Maßstäbe strenger eingehalten werden müss(t)en als anderswo, weil sich eben jemand darauf verläßt.
Naja....
...welcher Domsel lässt sub alleine verschnürt irgendwo (hängen), um an den Thresen oder sonst wohin zu gehen?

Würde ich mich mit meinem sub anders verhalten, als in meinem Alltag, käme ich mir seltsam und unglaubwürdig vor ..auch vor mir selbst.
So nach dem Motto: "Nu, mach ich mal ein bissi auf dominant".... *cool* (?)
****_nw Mann
404 Beiträge
War natürlich ein überspitztes Beispiel, Mistweib *zwinker*
Wobei mich mittlerweile fast garnichts mehr wundern würde...

So, nochmal den Threadopener gelesen: Wenn ich das richtig interpretiere ist die Frage des TE eher darauf abgezielt "wie sich die Ehren-, Verhaltens- und sonstigen Kodi bei den Damen und Herren Dom so gestalten". Hm, da muss ich mich dann wohl als Undom raus nehmen... *zwinker*
Fänd aber auch interessant, wie sich die Doms da so selber sehen... Eher Ritter in schimmernder Rüstung, oder doch eher schwarzer Abt mit Knute und grimmigem Blick...?
Es will mir einfach nicht gelingen, ernsthaft einen Bezug zwischen meinen sexuellen Neigungen und meinem Verhalten in Bezug auf Etikette herzustellen.

Wünschenswert ist, dass alle "selbst ernannten" Herren außerhalb der Spielzeit ein entsprechendes Selbstverständnis und Verhalten an den Tag legen. .. ebenso wie Sklaven Subs Nicht Bdsm-ler usw. Wie Menschen eben.

Wie gesagt, die Frage löst nur Unverständnis bei mir aus.

Ein Herr ist ja schließlich auch nur ein Mensch *zwinker*

Lilly
Ggf....
...sollte sich SchwarzerAbtKS nochmal konkreter zu seiner Frage äussern.
Irgendwie kann und will ich es nicht glauben, dass man sein Verhalten ändert oder ändern kann, wenn man Dom, egal ob w oder m ist.

Ich gehe einfach mal davon aus, dass ich seine Frage nicht wirklich verstanden habe.
Asche auf (Domsel-)Haupt. *liebguck*
****on Mann
7.104 Beiträge
*****EIB:
Irgendwie kann und will ich es nicht glauben, dass man sein Verhalten ändert oder ändern kann, wenn man Dom, egal ob w oder m ist.

Eben...und er verwehrt sich ja gegen die Verhaltensänderung/anspassung durch
Sicherlich ist die Einfachste, den Herren oder Herrin einfach zu spielen, so wie Kinder auch heute manchmal noch Cowboy und Indianer spielen.

Ich versteh's auch nicht *roll*

Klingt so nach Geheimbund und Zirkel...ner Loge o.ä., bei dem man bestimmte Rituale und Ehrencodexe pflegt.
****_nw Mann
404 Beiträge
Ich versteh's noch als Frage, welche Attribute und Verhaltensweisen verschiedene "regierungen" ( = Doms *zwinker* ) als ( für sich oder generell) essentiell halten. Gibt ja da Vertreter des "Gentledom-Gedankens" und welche die dem fern sind...
Kauz...
... sind diese nicht prinzipiell individuell? Es sind Absprachen zwischen den agierenden Menschen, die niemand verstehen oder definieren muss.

Und trotzdem nochmal, ich kann mich nicht anders verhalten (wollen), nur weil gerade mal wieder mit meiner sub auf einem Event bin.
Wir kennen uns..kennen die/unsere Zeichen und Gesten.
Mir kommt es so vor, als... wenn ich mit sub auf öffentlichen Veranstaltungen bin, mich anders verhalten/benehmen müsste/sollte ???? kann nicht sein... *oh* Wenn dem so wäre, fände ich das fatal und verlogen.. denn das wäre nicht ICH.

Ne ne... ich glaube, ich denke in die falsche Richtung... *sternchen*
****_nw Mann
404 Beiträge
Ich kann ja auch nur raten, Mistweib *zwinker*
Wär vielleicht praktisch, wenn der TE seine Fragestellung nochmal klarstellen würde, sonst entgleitet diese Diskussion dahin, was der TE wohl fragen wollte und das wär wohl wenig zielführend *zwinker*
***Mi Mann
262 Beiträge
Man kann als dominanter Part seine Rolle höchst unterschiedlich gestalten.

Sicherlich ist die Einfachste, den Herren oder Herrin einfach zu spielen, so wie Kinder auch heute manchmal noch Cowboy und Indianer spielen.

Damit differenzierst Du und sprichst letztendlich eben nur die an, die DU für authentisch haltest. Alles andere sind dann wohl „Spieler“ – die Shades of Gray, oder was auch immer aufgreifen um ein bisserl Fun im Bett zu haben. Doch auch die tragen ein Selbstverständnis in sich – es ist nur eben nicht Deins…

Wie ist es aber, wenn "Herr sein" zum eigenen Selbstverständnis gehört?

Individuell.
Ich war nie „Herr“ – habe allerdings schon angesagt: „Sag Wau“ und es würde ordentlich gebellt. Hat funktioniert wie sie sich über mein Selbstverständnis klar war.

Ich möchte an Jene unter Ihnen meine hochgeschätzten Herrinnen und Herren, die genau dieses Selbstverständnis in sich tragen die Frage richten:

Wie würden Sie Ihr Selbstverständnis in Bezug auf Ihr Verhalten sowohl Ihrer Sklavin gegenüber, aber auch anderen Herren und Herrinnen gegenüber beschreiben?

Auch hier muss sich passen. Ich hatte noch keine Sklavin als mein Eigentum. Vielleicht mag’s ja an meiner persönlichen Betrachtungsweise bezüglich des Begriffs „Sklavin“ liegen.
Dev jedoch, ist mir gefolgt, denn ich hatte – genau wie sie das passende gewählt und sie angenommen.

Und was den Umgang mit Mitmenschen betrift…so versuche ich höflich zu sein, bei mir selbst zu bleiben und die Konventionen zu beachten, die ein (Szene – oder was auch immer) Umfeld mit sich bringt. Gefallen mir „Codex“ oder Kultur in der ich mich gerade bewege nicht, nehme ich Abstand.

Welche Maxime leitet sie und ich meine jetzt nicht Rack & Co. Vielmehr ist das eigene Selbstverständnis gemeint.

Maxime? Ich bin, also handle ich – und zwar nach meinem Gusto. Das Spektrum mag dabei von zurückstecken bis hin zu Unnachgiebigkeit reichen. Im besten Fall ist meine Handlungsweise allerdings dann sinnvoll, wenn sie der Situation anngemessen ist und mein wollen gleichzeitig umsetzt.

Dabei wäre es als zweiten Schritt sehr spannend zu erfahren, was Sie meine Herrinnen und Herren daraus an jenem Verhalten herleiten, das man im weitestem Sinne als Benimm, Etikette und dergleichen bzw. ehrenwertem Verhalten bezeichnen könnte.

Es gibt in jedem Umfeld Grundlagen in der Art und Weise der Kommunikation, sie unterscheiden sich nur, je nach dem wo man sich befindet.

Als eigenständige, erwachsene Person habe ich somit immer die Wahl – mich an zu passen, auf die Gepflogenheiten eines Kreises ein zu gehen, oder (bestenfalls ganz) bewusst grenzwertig mit Etikette um zu gehen.

…und dann war da noch…
Es ist – für mich zumindest, doch alles eine Frage des eigenen WOLLENS.
Will ich Ficken (oder was auch immer), sollte ich freundlich sein.
Will ich nichts, bin ich frei.

Oftmals ergeben sich genau dann die erstaunlichsten Möglichkeiten…
*********AbtKS Mann
198 Beiträge
Themenersteller 
Bewusst offen gehalten
Die Fragestellung habe ich bewusst offen gehalten, weil man sie eben sehr unterschiedlich beantworten kann. Hier mal ein Paar Äußerungen als Gedächtnisprotokolle:

Manch klassischer O-Herr würde es z.B. als äußerst wichtig erachten, andere Herren mit mit Ehrgefühl zu und Achtung zu begegnen, die er selbstverständlich auch für sich einfordern würde.

Einen anderen Spruch habe ich einmal gehört und er wurde auch hier in ähnlicher Form einmal genannt: Das (verlässliche) Wort eines Herren gilt ohne wenn und aber, das ist Ehrensache!

oder vielleicht dieser: "Ein Herr, der ohne Erlaubnis das Eigentum eines Anderen Herren berührt (mit Eigentum war die Sklavin gemeint) handelt ehrloser als jeder Straßenköter und hat entsprechend nur einen Tritt verdient.

"Der Sklavin ohne wenn und aber ein gerechter, harter und fürsorglicher Herr zu sein, Höflichkeit gegenüber anderen Herren und geschliffener Benimm sind für einen echten Herrn eine Selbstverständlichkeit."

"Noblesse oblige könnte man schon in gewisser Weise als Motto für einen Herren mit Niveau bezeichnen"


..... es gibt dort in der Tat eine Menge unterschiedlicher Ansichten
SchwarzerAbtKS ..
... das was du hier beschreibst, sind für mich Normalitäten.
Ich weiss nicht, warum man dies auf SM beziehen muss oder sollte.
Für mich sind es einfach nur banale Selbstverständlichkeiten im Umgang mit anderen Menschen - im Alltag wie im SM.
Affektiertheit gehört nicht zu SM.. sondern einfach nur eine gute Erziehung und, ja da hast du recht, ein gewisses Niveau.
****on Mann
7.104 Beiträge
*********AbtKS:
Manch klassischer O-Herr würde es z.B. als äußerst wichtig erachten, andere Herren mit mit Ehrgefühl zu und Achtung zu begegnen, die er selbstverständlich auch für sich einfordern würde.

Mit Verlaub...wie arm ist das wenn sich jemand schon so als "O-Herr" abgrenzen muss und etwas für ein soziales Wesen Selbstverständliches auf seine Neigung beschränkt...*roll*
*********AbtKS Mann
198 Beiträge
Themenersteller 
@Mistweib
Ich finde es höchst interessant, wie sehr gute Umgangsformen von Ihnen internalisiert zu sein scheinen.

Ja, ich frage in der Tat danach, in wie weit sich der Anspruch eine gute Herrin zu sein in Beziehung mit dem Eigenen Anspruch auf ein gewisses allgemeines Niveau steht.

Gerade die Erhöhung des Herren über die Sklavin im DS-Kontext fragt nach einer Legitimation, die in der tatsächlich vorhandenen Persönlichkeit liegt.
**GT Paar
938 Beiträge
@ Mistweib*top* *danke*
da kann ich Dir in Deinen Argumentationen nur zu 100% Recht geben!!
Solch einen Thread zu eröffnen finde ich absurd. Manchmal habe ich den Eindruck wird nur etwas eröffnet aus Lust und Tollerei, oder auch Unvernunft.
Es ist weitaus zielführender, wenn man sich in entsprechenden Zirkeln mit Personen unterhält, als in Threads mehrheitlich Unsinn zu lesen; teils aus unverständlicher Themenstellung, aber auch aus blanker Unwissenheit.
Lach mich gerade schlapp......
Wie gut das die Dich nicht kennen........ *haumichwech*

Eher Ritter in schimmernder Rüstung, oder doch eher schwarzer Abt mit Knute und grimmigem Blick...?

macht es nicht die Mischung.....
****on Mann
7.104 Beiträge
kurzer Einwurf
Die Anrede in der 3. Person ist mehr als befremdlich hier im Forum...*hae*

Gerade die Erhöhung des Herren über die Sklavin im DS-Kontext fragt nach einer Legitimation, die in der tatsächlich vorhandenen Persönlichkeit liegt.

Geht es um Menschen 1. und 2. Klasse oder was "wahren" SM ausmacht?? *gruebel*

Gibt es eine Persönlichkeit die nicht 'tatsächlich vorhanden' ist?
*********AbtKS Mann
198 Beiträge
Themenersteller 
Hoch interessant
Ich finde die Reaktionen hier unglaublich interessant!

In diesem Portal scheint das so überhaupt kein Thema zu sein - BDSM wird auf eine sexuelle Neigung reduziert und isoliert betrachtet. In einigen Bereichen der BDSM-Szene ist das ein riesiges Thema und ich kann mich an einen Kreis erinnern, wo es einen ganzen Abend leidenschaftlich diskutiert wurde.

Dann versuche ich es einmal zusammenzufassen:

Fragen wie Codex, Ehre, Benimm und Niveau stellen sich hier nicht im Kontext zur Frage nach der eigenen Identität als Herr oder Herrin. Vielmehr wird die Identität als Herr oder Herrin isoliert als sexuelle Neigung betrachtet.

Wäre das hier auf den Nenner gebracht die allgemein vorherrschende Grundeinstellung?
*********under Frau
4.365 Beiträge
Nun bin ich keine Domme aber ich erdreiste mich dazu etwas zu schreiben denn auch als Sub kann ich das Bedürfnis sehr gut nachempfinden.

Ich finde die Frage des TE absolut nicht absurd und es ist tatsächlich immer wieder in der Szene im Gespräch. Es kommt immer wieder genau aus dem Grund weil der Wunsch nach gewissen Umgangsformen da ist, das eine Art BDSM Knigge vorgeschlagen wird.
Dies war auch ich glaube nicht nur einmal, Diskurs auf dem BDSM Kongress.

Das Ergebnis ist dann immer wieder das das nur in Zirkeln möglich ist da die Ansprüche und Erwartungen sehr unterschiedlicher Natur sind.

Da nicht alle BDSMler Ihre Neigung in einer Beziehung so tief verinnerlichen das Alltag, Persönlichkeit und Sexualität miteinander verschwimmen, sind allgemeiner Anstand im Umgang mit anderen auf Events, Stammisch und Party der Basis Konsens.
Ausnahmen sind Events mit speziellen Regeln um dort das Bedürfnis nach einer Struktur im Machtgefälle mal so richtig ausleben zu können mit anderen als Gesellschaft und wenn es dann nur für einen Abend ist.

In Zirkeln wird das dann ein genereller Umgang miteinander der vereinbart ist als Zirkelregel für Zirkelmitglieder und damit meine ich reale Zirkel und nicht das was online so genannt wird.
Das gibt es auch außerhalb von BDSM in Cliquen und Clubs wie bei Bikern.

Ich persönlich wünsche mir manchmal eine solche Umgebung im D/s Kontext. Eben eine gelebte Subkultur und weniger das Spiel
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Königlicher Kodex
Fragen wie Kodex, Ehre, Benimm und Niveau stellen sich hier nicht im Kontext zur Frage nach der eigenen Identität als Herr oder Herrin. Vielmehr wird die Identität als Herr oder Herrin isoliert als sexuelle Neigung betrachtet.

Diese Beobachtung habe ich auch hier im Joy so pauschal nicht gemacht. Auch nicht im realen Umfeld z.B. eines Clubs oder Party. Natürlich betrachten viele Menschen BDSM aus sexueller Perspektive - das liegt in der Natur der Sache. Und für viele ist es eben eine rein körperlich bezogene "Spielart" ihrer Sexualität.

Dennoch gibt so manche/n Dom und Sub, die diesen Teil ihres Wesens nicht nur sexuell betrachten. Doch auch dann stellt sich bei vielen nicht die Frage eines Codex außer dem des "Metakonsens" von Vertrauen, Rack/SSC, die SchwarzerAbt aber dezidiert nicht meint.

Meine Sicht: Für mich ist BDSM ein königliche Form von Sinnlichkeit:
Sinnlichkeit ist nicht nur geiler Sex, sondern umfasst auch andere Ebenen wie Ästhetik und Hingabe. Und königlich bedeutet nicht "besser", aber beinhaltet tatsächlich einen besonderen Kodex.



Meiner lautet: Auch wenn ich die Sklavin bis an ihre Grenzen benutze und schände, so bin ich mir bewußt, dass diese Sklavin nur ein Teil des Wesens der Frau ist. Und diese Frau respektiere und achte ich.

Und wenn meine Verbindung mit ihr besonders tief und innig wird, dann ist sie auch meine Königin. Auch wenn ich ihr ihren Platz weise, gebührt ihr auch der Thron.



Mein Kodex umfasst aber auch den bereits angesprochenen respektvollen Umgang mit anderen Herren oder Herrinnen - wenn mir diese ebenfalls mit Respekt begegnen. Menschen, die meinen, ihre Dominanz in laut polterndem Popanzgehabe auszudrücken, kann ich nicht wirklich als dominant betrachten.

Und ich schätze durchaus einen wie vom SchwarzenAbt gewählten Umgangston. Sowohl unter Doms, als auch von Sub gegenüber ihrem Herrn. Es mag hier ungewöhnlich sein, wenn jemand andere in der 3. Person anspricht (und noch mehr, in der 2. Person Plural, dem pluralis majestaetis) - ich weiß das als respektvolle Förmlichkeit jedoch durchaus zu schätzen.

Königlich-tyrannisch grüßt
MorningSun
****ox1 Frau
8.350 Beiträge
Erwachsene, die immer noch Kinderpost spielen, finde ich wirklich faszinierend.

Was schätze ich mich glücklich, daß mein Herr und ich eine exzellente Kinderstube genossen haben und wir uns in jeder Situation zu benehmen wissen.

Und mit Verlaub - Benehmen,
Codex, Ehre, Benimm und Niveau
hat absolut nichts mit BDSM zu tun!

Da erlaube ich mir als stolze Sklavin MISTWEIB mit Ihren Postings Recht zu geben.
****on Mann
7.104 Beiträge
*******Sun:
Es mag hier ungewöhnlich sein, wenn jemand andere in der 3. Person anspricht (und noch mehr, in der 2. Person Plural, dem pluralis majestaetis) - ich weiß das als respektvolle Förmlichkeit jedoch durchaus zu schätzen.

Warum versuchen SM-ler sich damit abzugrenzen und überhöhen z.B. an sich selbstverständliche Verhaltensweisen derart? *gruebel*

Ich kann so ein Verhalten leider nur sehr selten Ernst nehmen, für mich drückt sich Dominanz und das Machtgefälle in anderen Dingen wie z.B. Körpersprache, Stimmlage, Respekt etc. aus...man_n/frau hat es oder nicht (was ich den Anhängern mitteralterlicher Sprache damit nicht per se abspreche).
Äussere Stilmittel können es unterstützen, aber als Mittel zum Zweck halte ich sie ungeeignet.

Im Grunde wirkt dann so ein (leider sehr oft) gekünstelter Ausdruck für mich viel mehr als "Spiel" denn als authentisch....um den Bogen zum EP zu spannen.
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