Selbstbestimmung
Ich denke ein zentraler Aspekt bei der Unterscheidung - wenn wir schon so stark kategorisieren - devot vs. maso ist die Selbstbestimmung, bzw. der Grad der Aufgabe der Selbstbestimmung und weniger die Frage nach der Richtung der NoGos.
Zieht jemand Lust darauf, fremdbestimmt und geführt zu werden, sich zu unterwerfen? Begibt man sich freiwillig in ein sexuelles Machtverhältnis weil man das so möchte?
Oder überlässt man dem Partner nur auf der Ebene der körperlichen Gewalt die Führung, während man sich sexuell dennoch auf einer Augenhöhe begegnet?
Für mich untercheidet sich auch der Blickwinkel, die Handlungsintention zwischen dem devoten und dem masochistischen Part.
Korrigiert mich gerne, aber überspitzt ausgedrückt sehe ich es so:
Der devote Part richtet seinen Fokus auf den Partner aus, tut etwas oder lässt etwas geschehen für den dominanten Part, zieht daraus seine Befriedigung.
Während der masochistische mehr auf sich selbst bezogen ist. Das, was er geschehen lässt, tut er für sich selbst, weil er aus der unmittelbaren Handlung und nicht aus dem Machtgefälle seine Lust zieht.
Diese Selbstbezogenheit meine ich nicht negativ. Ich sehe mich selbst auch so.
Der Sadist schlägt ja auch nicht, weil es dem Masochisten so viel Spaß macht, sondern weil er die Lust aus dem eigenen Handeln zieht.
Vllt. liegt generell eine unterschiedliche Bereitschaft vor, an seine Grenzen herangeführt zu werden, bzw. diese zu erreichen oder sogar zu überschreiten?
Jemand, der seine Kontrolle abgibt, kann ja "leichter" dahin geführt werden, als jemand, der das nicht tut.
Womit ich z.B. niemals klar käme wär das Ignorieren meines Safewords. Das wär für mich ein ultimativer Vertrauensbruch, der nicht wiedergutzumachen wär. Selbst wenn ich danach höher fliegen würde als je zuvor.