VOLTO!!!
VOLTO!er hatte ihr anweisungen per e-mail gesandt - genau wie sie es liebte. "erscheine auf dem masekenball ohne mich. ich finde Dich. ganz sicher!" er setzte ihr eine stunde, in der sie ankommen sollte.
damit weckte er ihren ehrgeiz. ich finde Dich, hah! das wollen wir doch mal sehen, dachte sie. sie verabredete sich mit einer freundin. probierte eine unzahl masken auf, kaufte sich eine langhaar-perrücke, zog ihm unbekannte schuhe an, keinen schmuck der wieder erkennbar gewesen wäre, legte ein unbekanntes parfum auf, schminkte sich die augen rabenschwarz unter der maske und legte sich einen umhang um. so ging sie los. überzeugt davon, dass er sie niemals erkennen würde, sie aber sehr wohl ihn!
sie stand fast eineinhalb stunden im kerzenschein des kellergewölbes. und wurde nervös. war er eventuell eingeschlafen und kam nicht und hier stand sie nun? allein unter fremden? dann kam auch noch eine frau zu ihr und fragte sie nach ihrem nick. als sie ihn ihr nannte, forderte die frau sie auf, ihr das lederhalsband und das tuch ihres masters zu übergeben. innerlich zuckte sie zurück. was? einer fremden die intimen gegenstände und symbolischen besitzansprüche ihres kriegers überreichen? nur sehr zögerlich und mit innerem widerstand gab sie ihr das geforderte.
sie wurde immer nervöser. ihre augen suchten nach ihrem liebsten - aber sie sah ihn nirgendwo. sie machte sich zum zweiten mal auf und schritt in einem rundgang jede ecke ab. erfolglos. sie sah ihn nicht. dann kam eine weitere frau auf sie zu und überreichte ihr einen bogen. auf diesem bogen stand, dass sie um mitternacht versteigert würde und was genau der sie ersteigernde alles mit ihr machen dürfe....ihr herzschlag war auf einmal überall. laut. kraftvoll. atemberaubend. ihre gedanken schlugen purzelbäume und hielten doch auch an. alles raste. puls. blut. gedanken.
sie gab ihren bogen an den zeremonienmeister wie gefordert ab. zitterte. hinter seiner maske kam sofort eine frage vor: „so? GV ist ok? das ist ja gut, mit allen? das lohnt sich ja!“. kurz an der ohnmacht wisperte sie: „nein, wenn dann nur mit meinem herren“. „sprich lauter, ich kann Dich nicht verstehen!“ kam die erwiderung. sie quiekte fast, weil ihr die stimme versagen wollte: „nur mit meinem herren“ quälte sie das verhasste wort „herr“ hervor. im gemeinsamen sprachgebrauch mit ihrem liebsten war er ihr krieger, sie wollte keine verbrauchten termini, aber woher sollte der zeremonienmeister sie verstehen…kurz musste sie mit ihren tränen kämpfen und siegte aber. sie bekam eine zwei auf ihren oberschenkel gemalt und stolperte von dannen….
ihr krieger war immer noch nirgendwo. plötzlich schoss direkt von der bar vor ihr ein mann auf sie zu. er kam ihr sehr nah, deutlich zu nah und hielt sein gesicht sehr nah an ihres. er hatte eine volto-maske auf. instinktiv ging sie sofort zwei schritte zurück und dreht ihre vorderseite weg von ihm. „so ja nun gar nicht!“, dachte sie empört, „bleib aus meinem persönlichen radius, was denkst Du Dir hier einfach so als fremder einzudringen!“. sie blitzte ihn böse an und wollte schon sagen „sorry, aber wir kennen uns nicht, was nimmst Du Dir heraus, mir so nah zu kommen? “, aber bevor sie den mund öffnen konnte, war dieser unverschämte kerl wieder direkt vor ihrem gesicht und bewegte seine unheimliche maske mit seinem kopf von links nach rechts. am liebsten hätte sie ihn körperlich von sich geschuppst und ihre hände gingen schon zur abwehr nach oben, als hinter der maske eine vertraute stimme erklang….es war ihr krieger!!!
eine mischung aus erleichterung und doch immer noch abwehr durchströmte sie und trotz der vertrauten stimme konnte sie ihn nicht erkennen. keine mimik, kein lächeln, kein strahlen seiner augen – nichts war zu erkennen! es war sehr bizarr und irgendwie gruselig. sie hätte nie gedacht, dass es einen solchen moment der verunsicherung trotz ihrer vertrautheit geben könnte. es war sehr unheimlich! und natürlich gleichzeitig sehr sehr spannend…
dann war es zeit, die versteigerung wurde angekündigt. ihr krieger legte sein halsband um ihren hals und verband ihr mit seinem rosentuch die augen. panik schoss in ihr rauf und runter, denn er brachte sie, blind wie sie war, in kleinen schritten zum auktionsplatz. sie wurde vom zeremonienmeister geheißen, sich hinzuknien. ihr krieger gab ihr noch kurz stütze und dann war er fort. „oh mein gott!“, dachte sie, „was tust Du hier? was, wenn er Dich nicht beschützt, was wenn er lust darauf hat, Deine grenzen auszuweiten und dinge zulässt, die Du einem fremden mann nie erlauben würdest?“
ihre gedankengänge fanden einen abrupten abbruch, denn wurde sie als erste aufgefordert aufzustehen und sich zu präsentieren! ihre knie gaben fast nach, als sie hin- und her gedreht wurde und sie laut sagen sollte, was man alles mit ihr machen dürfe. plötzlich war ihre stimme fast weg, geschweige denn, konnte sie sich an worte erinnern…sprechen? denken? wie geht das? in ihr war ein einziges chaos…ach ja: „flagellation des hinterns“ quetschte sie heraus. natürlich zu leise! verdammt! prompt wurde sie aufgefordert lauter zu sprechen. sie wiederholte es lauter. glücklicher weise lies er das GV-thema aus, das wäre grässlich gewesen. das bewusstsein, ihren krieger nicht von sich enttäuschen zu wollen, sich ja bei der versteigerung auch gut zu präsentieren und trotzdem ihre eigenen grenzen zu wahren, oh!
„na, dann fangen wir mal mit 10 euro an“, hörte sie den zeremonienmeister sagen. ZEHN!!! euro! dachte sie empört und fühlte sich prompt wie eine billige hafennutte. von scham und empörung durchtost stand sie da. sie hörte ihren krieger 15 euro bieten. argh. was für eine demütigung. an ihrem nacken wurde sie hin und her gedreht, damit sie alle sehen konnten. ayayay! wie war das eine mischung aus schrecklich und schön. sie wurde dann immerhin für 50 euro versteigert – aber zu ihrem entsetzen NICHT von ihrem krieger! das konnte doch nicht wahr sein! kurz überlegte sie, ihre schuhe von sich zu streifen und ganz schnell wegzurennen. aber das konnte sie ihm doch nicht antun. blamieren wollte sie ihn auf den tod nicht. stolpernd wurde sie fortgeführt von dem fremden mann….
er öffnete die verschnürung ihres hüftgürtels und streifte ihn herunter. da stand sie nun. für 50 euro mit nackter scham und nacktem hintern vor einem völlig fremden mann! „na super!“, dachte sie. „das hast Du jetzt davon. immer so abenteuerlustig und jetzt bist Du in so einer situation. keine rechte, kein solz, keine möglichkeit erhobenen hauptes zu gehen…gratuliere, meine dame!“.
dann wurde sie über eine art bock drapiert und die ersten schläge setzten ein. sie atmete tief ein. und versuchte sich zu beruhigen. die fremde stimme forderte sie auf, ihren hintern zu kreisen, wenn sie für den nächsten schlag bereit war. sie kreiste zögerlich. eigentlich war all das viel zu intim für einen fremden, innerlich war sie in nicht enden wollender aufruhr. er schlug eine weile und ließ sich viel zeit zwischen den schlägen. eigentlich war das die handschrift ihres kriegers, aber an ihrem ohr war immer eine fremde stimme. die schlaginstrumente wechselten und dann geschah ihr größter albtraum: ihre feuchtigkeit wurde von einer fremden hand überprüft und ein finger verschwand in ihrem innersten! sie musste alle kraft aufbieten, um nicht loszuschreien. das konnte er nicht zulassen, dass ein anderer sie so berührt! NEIN! gellte es in ihrem kopf. „wo bist Du mein krieger, wo bist Du? wer schaut alles zu, wie viele ergötzen sich an meiner nacktheit, wer grinst breit über mein mich mühsam auf den beinen halten…OMG!!!“
irgendwann würde sie erlöst und ihr krieger richtete sie auf. strich ihr übers haar, führte sie fort. lies aber die maske auf, sodass sie nicht erkennen konnte, ob er stolz, oder glücklich war. führte sie zur bar, verbalisierte aber alles, was sie nicht an seinem gesicht ablesen konnte und kaufte ihr einen drink.
erst als sie den ort verließen, nahm er die maske ab und endlich konnte sie ihn küssen. sie waren vergnügt, wie kleine kinder. sie sagte ihm, dass sie die ganze zeit so irrsinnig gehofft hatte, dass er es gewesen wäre und das er nicht zugelassen hätte, dass jemand – und sei es auch nur mit dem finger – in sie eindringt. er lächelte nur geheimnisvoll.
er habe sie recht bald erkannt und ihr gang hätte sie schlussendlich verraten, sagte er ihr. „so schreitest nur Du, meine königin“, flüsterte er ihr zu und sie erglühte vor freude – aber auch ärger über sich selbst, sich damit verraten zu haben….
nach einer sehr sehr heißen nacht verriet er ihr sein geheimnis – er war es die ganze zeit und hatte sich nur unterstützung durch einen anderen dom geholt. er hatte es alles sehr geschickt geplant und eingefädelt und sie erfolgreich auf ihren schönsten mind-fuck geführt.
hab dank mein krieger, diese geschichte ist die Deine und die meine und Dir und Deinem beautiful mind gewidmet!
ich liebe Dich