Nummer 20: Ein Cockring
Ein Cockring ist so eines der Dinge, die man zum Sex eigentlich nicht wirklich braucht, die aber dennoch recht apart sein können. Schließlich ist ein solcher Ring nicht nur funktional, sondern auch (wenn er denn nicht gerade aus schnödem Plastik ist) schmückend.
Ein Cockring ist ein meist aus Leder, Latex, Gummi, Silikon, weichem Kunststoff oder Metall gefertigter Ring, der um die Peniswurzel entweder vor oder hinter den Hodensack gelegt wird. Der Ring kann zur Verstärkung und Verlängerung der Erektion eingesetzt werden. Der erektile Effekt resultiert aus der Tatsache, dass der Blutzufluss ins Glied zwar weiterhin stattfinden kann, der Blutabfluss aus dem Glied aber durch den Druck des Rings verringert wird. Oder medizinischer: Nach Erreichen des submaximalen Schwellkörpervolumens entsteht ein Druckanstieg auf 80 bis 90 Prozent der systolischen Druckwerte in den Corpora cavernosa. Mit steigendem Druck werden die Vv. emissariae komprimiert - auch durch den Cockring - und der venöse Abfluss sinkt.[1]
Soweit die Theorie.
In der Praxis wird aus der Erektionshilfe - dank Viagra zum einen und dank des Herauskommens aus der Schmuddelecke zum anderen - ein Schmuckstück, das den Spaß an der Erotik und am Sex unterstreicht und die männliche Eitelkeit wirksam unterstützt: Denn auch im schlaffen Zustand ist das Glied durch den leichten Blutstau etwas größer, zusätzlich werden durch den Ring Hoden und Glied etwas nach vorne gedrückt. So ist das Gemächt auf diese Weise präsenter und erscheint schon alleine dadurch größer.
Wie schon in der Einleitung gesagt: Es gibt Ringe aus den verschiedensten Materialien, hier entscheiden nur Geschmack und Budget. Doch eines ist bei jedem Ring wichtig: Passen muss er! Ist er zu weit, schlabbert er und kann den gewünschten Blutstau nicht hervorrufen. Ist er zu klein, drückt er bei der Erektion - und schnürt den Blutabfluss oder gar den Blutzufluss ab. Spätestens, wenn der Pimmel blau wird, muss der Ring ab! Notfalls mit der Kneifzange.
Um solche Katastrophen auszuschließen ist es gut, den Umfang seiner Peniswurzel bzw. seines Hodenansatzes vorher zu wissen, um den richtigen Durchmesser seines Ringes wählen zu können. Am einfachsten: Bindfaden außenrum, Umfang messen. Die eher praktisch Veranlagten bilden dann aus dem Bindfaden einen Kreis und messen den Durchmesser mit dem Lineal, die eher vergeistigten bemühen die Mathematik. Man erinnert sich aus der Schule: Mit ein bisschen Rechnen ist es ganz einfach, aus dem Umfang den Durchmesser (Radius mal 2) zu errechnen: 2r = U / pi. Also: den gemessenen Umfang durch "pi" (ungefähr 3,14) teilen und schon hat man den Durchmesser. Wer es etwas straffer mag, nimmt einen Ring mit 5 mm weniger Durchmesser.
Handelsüblich sind Größen zwischen 4,5 und 5,5 cm. Und wer es nicht mag, seine Hoden durch einen stählernen Cockring zu quetschen, nimmt halt einen Ring, der entweder elastisch ist (Gummi, Silikon) oder knöpfbar (Leder mit Druckknopf) oder aber in der Weite verstellbar.
Die unzähligen Variationen des Cockrings - mit und ohne Hodenband, Hodenteiler etc. pp. - wollen wir hier an dieser Stelle nicht weiter ausführen. Auch Hodenkettchen, die nur Schmuck ohne Funktion sind (wie die von Sylvie Monthule), seien an dieser Stelle nur am Rande erwähnt.
Uns interessiert hier nur die schlichte Ring-Form.
One Ring to rule them all... Der Ring der Herren sozusagen...
Und damit kommen wir zu unserem Luxus-Tipp: Der Cockring, den wir heute vorstellen, ist keines der billigen Plastikprodukte aus dem Sex-Shop um die Ecke. Und auch kein Stahlring, den es im Dreierpack für 5,95 Euro bei einem eisigen Billig-Online-Händler gibt.
Esculpta, ein US-amerikanischer Hersteller von edlem Männerschmuck, zeigt, dass es jenseits von Billig auch schön geht: Der Le Cock Ring III Imperator ist ein echter Hingucker, der nicht mit Reizen geizt. Filigrane Beschläge aus18 Karat Gold auf Silber, handgearbeitet im römisch-byzantinischem Stil, geschmückt mit Saphiren oder Rubinen. Das ganze auf einem schwarzen Neopren-Ring. Der Imperator ist verstellbar in der Weite, so kann man ihn tagsüber etwas lockerer tragen kann - und beim Spiel etwas fester. Der Imperator ist das Premiummodell einer ganzen Produktfamilie von fünf verschiedenen Ringen mit unterschiedlichen Ausstattungen und Preisklassen - jeder davon hätte einen Eintrag hier verdient.[2]
Mit 479 U$-Dollar hat dieses Schmuckstück einen stolzen Preis, aber mal ehrlich: Besser als noch eine Krawatte zu Weihnachten ist er schon!
[1] urologielehrbuch.de; Anatomie des Penis, Physiologie der Erektion
[2]
http://www.esculpta.com/cockring.html