Hat Stil was mit Tabus zu tun ?

oder haben Tabus was mit Stil zu tun ?

Ich muss mich sehr wundern, dass die angeführten Beispiele hier überhaupt als "diskussionswürdig" angesehen werden. Das sind alles absolute NO-GOs, über die jemand mit Stil noch nicht mal ansatzweise nachdenken würde!!! Egal, wie vertraut man miteinander in einer Partnerschaft ist. Von einem solchen Benehmen in der Öffentlichkeit ganz zu schweigen!

SG
Hendrik

tja, soll´s alles geben....

Das sehe ich allerdings differenzierter. Ganz sicher sind "in der Nase bohren" oder "rülpsen" - ob in der Öffentlichkeit oder auch im trauten Heim - ein NOGO und deshalb OHNE Diskussion.
Aber in einer intimen Beziehung ist es meiner Meinung nach durchaus erlaubt, die Toilette (wohlriechend!) zu benützen während der geliebte Mensch in der Badewanne verweilt. Es dürfte ruhig Beiden ein Lächeln oder Schmunzeln ins Gesicht zaubern!

Grüße mit einem Lächeln
C

stimmt perle

Wenn Ihr Euch eurem Partner gegenüber immer so verhaltet wie zu der Zeit als Ihr noch um Sie / Ihn gebuhlt habt dann seid Ihr auf dem richtigen Weg.
Stil geht mit einer gewissen Etikette einher. Da sind Tabus wie pobeln, Aufstoßen usw. keine Themen.
Die gemeinsame Benutzung des Bades, ja mag sein dass es sich manchesmal nicht vermeiden lässt aber grundsätzlich sehe ich es nicht als Wertschätzung meiner Partnerin an während sie badet dem Ruf des Bedürfnisses zu folgen. Die Gästetoilette benutzen wäre eine elegante Lösung.

Zur Frage: Stil schließt definitiv Tabus mit ein. Jedoch sollten diese gar nicht erst als solche auftreten. Wenn doch dann sicher in Ermangelung an Stil.

lg - Tom-

Stil hat wenig mit Tabus, aber viel mit Respekt zu tun - Respekt vor dem anderen, dem man Wertschätzung dahingehend entgegenbringt, dass man ihn nicht wie ein Möbelstück behandelt oder wie einen Domestiken.

Insofern ist Stil etwas zu tiefst Humanes - ein Zeichen, dass man den anderen und seine Empfindlichkeiten achtet, ihm nicht schaden, ihn nicht beleidigen, herabsetzen, missachten möchte.

Formeller Stil ist zwar ritualisiert, ein Bündel feiner und unsichtbarer Regeln, die man sehr schnell verletzen kann. Und es gibt genügend Stiltrainer, die erwachsene Menschen die Grundregeln des gesellschaftlichen Lebens lehren müssen. Leider gehen die meisten dieser Trainer aber von der falschen Frage aus: "Wie schaffe ich es, mich möglichst nicht zu blamieren?"

Denn es verschieben sich die Grenzen bei zunehmender Vertrautheit - und dann darf man auch das Früchstücks-Ei köpfen - aber das Grundprinzip "nil nocere" sollte man einfach intus haben. Danach entscheidet es sich meist sehr schnell und eindeutig, ob man unbedingt seine Notdurft verrichten muss, während der andere sich in der Wanne entspannen möchte.

Nachtrag

Der Begriff des "Tabus" hat ja eine abschwächende Wandlung erfahren und wird inzwischen durch "NoGo" ersetzt: Es ist irgendwas, das halt irgendwie jetzt so gar nicht geht... Oder auch durch das sensationsheischende "Tabulose", das meist bei BLÖD-Zeitung et al. bei einem "flotten Dreier" (auch so ein Begriff, der gar nicht geht) beginnt.

Wir sind ja nicht zufällig versammelt auf einer Erotik-Plattform. Und auch in der Liebe gibt es 1001 Tabulosigkeiten, die man durchaus sehr stilvoll feiern kann...

Lasst uns lieber darüber reden als übers Popeln und Kacken!

musste ich doch herzlich lachen, ob des letzten Satzes.

Ich kann mich dem, was paar 2112 schreibt ... Stil = Respekt, anschließen. Was ich selbst als unangenehm finde, warum sollte ich das anderen zumuten wollen?

Wenn ich jedoch bestimmte Handlungen / Verhaltensweisen nicht als "stil-lose" identifizieren kann, mangels Nichtwissen, da kann ich dann nur hoffen, dass andere freundliche Menschen mich dezent darauf hinweisen. Aber eine gewisse "gute Stube" (welch seltsamer Begriff dafür) ist die Mindestvoraussetzung für "Stil".

Tabus finde ich in diesem Zusammenhang als Begriff auch eher unpassend, ich würde die genannten Beispiele unter dem Begriff "Anstandslosigkeit" oder "fehlender Anstand" subsumieren. So gesehen beantworte ich die Frage in der Überschrift mit "Nein".

Den Begriff "Tabu" assoziiere ich zumeist mit dem Kontext von Dominant/Devot bzw. BDSM.

Des Weiteren kann das, was hierzulande als "Stil" angesehen und definiert wird in anderen Ländern durchaus zu einem Eklat führen und das, was hier als "Stil-los" gilt eine "unbedingt einzuhaltende Etikette" sein.

Wenn man Tabus bricht, sollte man dies mit Stil tun. Dann macht noch mehr Spass ...

genau! Statt stillos zu Kacken während die Freundin in der Wanne liegt, verrichtet man lieber stilvoll seine Notdurft während die Holde ein Schaumbad-Bad nimmt.

Ist irgendwie beides das Gleiche (NoGo) für mich...

Es gibt Dinge, die tut man und Dinge die lässt man – wenn man Stil oder Niveau hat oder haben möchte.

SG
Hendrik

Das Wort hat Stil....!

Dass sich in einer Beziehung mit der Zeit auch eine gewisse Routine einstellt, ist wohl eher kaum zu vermeiden. Bei aller Vertrautheit sind aber Rüpelhaftigkeiten der Marke Pfurzen, ... völlig inakzeptabel. Egal, wie dringend die Notdurft ist.

Das Brechen von Tabus kann natürlich auch sehr reizvoll sein. Wenn man etwa am Weg zum Hotelzimmer bereits im Flur beginnt die Partnerin zu entkleiden, so kann das Risiko erwischt zu werden sehr prickelnd sein. Hier stellt der Tabubruch im Gegensatz eine Möglichkeit dar der Routine zu entfliehen.

Liebe Frank,
da kann ich Dir nur voll und ganz beipflichten. Es gibt auch stilvolle Tabubrüche, lach.