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Wir sind alle Prostituierte

Wir sind alle Prostituierte
Liebe Kollegen und Kolleginnen


Es steht ja nun fest
am 1.7.2017 tritt das neue Prostitutionsgesetz in Kraft.
Mich wundert ein bischen, das so wenige Reaktionen von Euch Masseurinnen und auch Tantramasseurinnen kommen.
Ihr wißt schon, das dies Euch auch betrifft ?
Wir sind nach dem neuen Gesetzt Prostitutierte und haben so Dinge wie Meldepflicht und Beratungspflicht dann zu erfüllen.
http://prostitution2017.de/s … er-den-prostitutionsbegriff/

macht es Euch keine "Sorgen" ?

Es geht darum, das jeder Dienstleister im erotischen Gewerbe , sich ab den 1.7.2017 als Prostituierte anmelden muss und dann einen erlaubnisschein erhält. Wer diesen nicht vorweisen kann aber so arbeitet bekommt ein Bußgeld. Studio und Bordellbetreiber dürfen niemand mehr beschäftigen, der diesen Schein nicht hat. Dieser Ausweis ist bei der Arbeit mit sich zu führen...ähnlich wie in vielen anderen Berufen (Bau)
Dazu kommt, dass man alle zwei Jahre zum Amt muss, sich beraten ect. dann nur bekommt man Verlängerung des Ausweises. Man redet schon vom "Hurenausweis"
Und das betrift eben auch Tantramasseure, Dominas und erotische Massagen. Auch wer es nur gelegentlich ausübt , fällt darunter

Der genaue Weg ist
sich anmelden
dann Vorladung zu einem Gespräch und gesundheitliche Beratung
erst dann erhält man diesen "Hurenausweis" und darf arbeiten
alle zwei Jahre erneutes Vorladen und dann Verlängerung der Arbeitserlaubnis


http://prostitution2017.de/s … /09/02/bussgeldvorschriften

habt Ihr Euch damit schon auseinandergesetzt ?
ich habe das Gefühl, viele wissen nichts davon und die anderen wollen es nicht wissen
Susann
*****nga
19 Beiträge
Das beschäftigt mich allerdings!! Das ist wirklich ungeheuerlich und zeigt leider auch deutlich, wo unsere Gesellschaft steht.....Fühle mich aber auch ziemlich ohnmächtig, soweit ich weiß ist schon versucht worden dagegen zu klagen....?
Spiegelbildlich
Sehr spannend... passt einerseits zur "Regierung" dieses Landes.
Doch diese äußere Spiegelung hat doch letztlich einen tieferen Kern, der nun gerade in der Tantra-Massagen-Landschaft für Reflektion sorgen sollte.

Zu viele "Happy Ends" machen am Schluss einfach träge, verfälschen den Sinn und gehen somit (noch) am Wesen des Tantra vorbei.

Da dieser Entwicklungsschritt des Tantras in Deutschland aber einfach ein natürlicher Schritt der Reifung der Bewegung selbst ist, sollte die Bewegung dies zum Anlass nehmen, darüber gemeinsam zu reflektieren, wie man diesen berechtigten(?) Stein des Anstoßes in der Zukunft zu einem butterweichen Fließen des Tao machen kann... jenseits aller geld-technisch verlockenden Kompromisse.

Das Universum und sein Tao lassen sich eben nie dauerhaft (selbst)täuschen.

Markus, auf Walz in Essen gerade
Profilbild
*********iger
317 Beiträge
Das macht allerdings Sorgen
Ich weiß noch nicht richtig damit umzugehen.
Ich bin mal gespannt auf weiteren "Input" hier.
.
Was das Universum mir wohl damit sagen will???
********n_he Mann
4.115 Beiträge
Huren sind doch Menschen, wie du und ich. Wer legt da etwas unangenehmes in den Berufsstand?
Ich frage mich, ob nur die weiblichen Sexarbeiterinnen heran zitiert werden, oder auch die männlichen.
natürlich gilt das auch für männliche Erorikdienstleister
*******nep Frau
15.849 Beiträge
Bin ich wirklich eine Prostituierte wenn ich meinen Partner nach der Arbeit eine normale Rückenmassage schenke?

Bin ich wirklich eine Prostituierte, wenn ich der ein oder anderen Person in meinem Freundeskreis eine Massage zur Entspannung schenke, die nur den Rücken betrifft?

Ich mach es weil es mir gefällt, weil es mir Spaß macht und weil es mich entspannt. Nicht um meinen Gegenüber sexuell zu erregen oder eine Ganzkörpermassage zu machen.

Nenene. Ich mach es als "Hobby" und nicht geschäftlich oder sonstiges.
Ich habe es doch bewußte in die Rubrik "Professionelle Massagen" gepostet

es geht um erotische Massagen gegen Geld, das ist dann Prostitution
********er75 Mann
6.899 Beiträge
Trennung von Privat und Professionell
Danke liebe goldenhands2 für dieses gut Thema!
Grundsätzlich ist bei dieser Diskussion zu trennen zwischen privatem, unentgeltlichen Tantra, zwischen Partnern und Freunden. Dazu zählt auch die private Tantragruppe die sich trifft und sich nur die Kosten für die Räumlichkeiten teilt, jedoch darf hier kein Geld für tantrische Dienstleistungen fließen. Das alles ist keine Prostitution.
Als Grauzone zwischen dieser privaten und der professionellen Welt gibt es noch Tantra Seminare, wobei entscheidend ist, wie der Coach agiert. Wenn der Coach während des Seminars keinerlei sexuelle Handlungen mit den zahlenden Kursteilnehmern vornimmt, sondern nur mit einem nicht zahlenden Partner/Coach Demonstrationen und sexuelle Handlungen durchgeführt, so ist auch das keine Prostitution.
Alle Tätigkeiten, bei denen sexuelle Berührungen der Genitalien gegen Entgelt stattfinden sind per Definition Prostitution.
Wie schon in der Tantra Gruppe unter Tantra: wann fängt Prostitution an ? diskutiert, bringt die Einordnung als Prostitution auch Probleme bezüglich der Räumlichkeiten mit sich, die für die Ausübung genutzt werden, da das Gewerbe unter die Sperrbezirksregelung fällt.
In Bayern ist Prostitution in Gemeinden unter 30.000 Einwohner grundsätzlich verboten, wenn nicht die Gemeinde Sonderregelungen beschließt.
Auch das Ausüben der Tätigkeit in Wohnungen innerhalb des Sperrbezirks ist illegal.
Tantrastudios unterliegen auch den selben Richtlinien wie Bordelle und sind somit genauso genehmigungspflichtig.

Der wohl aber weitreichendste Änderung ist die behördliche Registrierung als Prostituierte, die mit der Anmeldung und der Ausstellung "Huren-Ausweis" einhergeht.
Gerade für Nebenberufliche TantrikerInnen ist das intressant, da hier, trotz Datenschutz, die Gefahr besteht, dass Arbeitgeber diese Info erhalten.
Hierzu wäre intressant, wenn hier mitlesende Juristen Infos dazu hatten inwiefern diese Registrierung in polizeilichen Führungszeugnisen und anderen behördlichen Auskünften aufgeführt werden. In dem Zusammenhang wäre es auch intressant zu erfahren inwieweit eine Registrierung auch wieder gelöscht werden kann.
Grundsätzlich ist bei dieser Diskussion zu trennen zwischen privatem, unentgeltlichen Tantra, zwischen Partnern und Freunden.

deshalb habe ich hier in dieser Rubrik gepostet und dachte damit auch die Personen zu erreichen, die eben Massagen gegen Geld anbieten

Ich fühle mich unwohl, demnächst offiziell als Prostituierte registriert zu sein, denke da an Stigmatisierung.

Es betrifft auch die ganzen Massagestudios, sie werden nun als bordellartige Betriebe eingestuft, haben erschwerte Auflagen zu erfüllen.
Sie dürfen zB keine Frauen mehr beschäftigen, die diesen "Hurenausweis" nicht besitzen.
und wer zweifelt oder meint, das betrifft mich nicht
hier alle 200 Seiten des Gesetzes
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/085/1808556.pdf
ich möchte darauf hinweisen, das diese Links von einem Joyler sind, der echt Ahnung davon hat. Ich möchte keine Lorbeeren einheimsen, für Dinge , die nicht von mir stammen. Ich gebe es nur weiter, weil ich denke, dass viele eine "Vogelstrauss" Taktik fahren und es ein böses Erwachen gibt
Prostitution im Massagegewerbe
Erstmal Danke für die Info bezüglich des bald eintretenden Gesetzes.

Du wunderst dich, das so wenig darauf reagieren? Nun es kann ja sein, das einige davon noch garnichts wussten oder es ihnen einfach schlichtweg egal ist.

Als was mich andere bezeichnen ist mir auch relativ gleich muss ich zugeben. Für mich ist die Gesetzgebung zwar nicht nachvollziehbar aber ändern kann ich es auch nicht und hier in Deutschland ist mir so einiges schleierhaft. Ergo: Mich wundert garnichts mehr.

Allerdings kann ich zum Glück noch selbst entscheiden, wie ich mich betrachte. Sollte irgendein Gast / Freund / Bekannter etc pp mich nur wegen des neuen Gesetzes respektloser behandeln, schneiden diese sich damit ins eigene Fleisch.
Tolleranz ist eben nicht jedem gegeben.

Schon lustig über was sich die Regierung einen Kopf macht, neue Gesetze zu erstellen, anstatt sich bei den schon vorhandenen mal etwas mehr Gedanken zu machen.

Aber naja. Was will man erwarten?

Wie erwähnt, mir ist es einerlei. Gott sei Dank habe ich mein damaliges Studio nicht mehr *freu2*
Prostitution im Massagegewerbe
Nachtrag:

Vielleicht soll das neue Gesetz ja auch mehr dem Schutz dienen.

Sei es für die Staatskasse (Gelegentliche schwarze Schafe seitens "Massagestudios", welche sich als solche ausgeben allerdings ein Bordell sind)

oder

für die Mädels ansich (wegen der regelmässigen Amtsmeldung werden Zwangsprostitutionen evtl. eher aufgedeckt und den miesen Zuhältern somit ein Riegel vor die Tür geschoben).

Alles Mutmassungen meinerseits. Doch habe ich in diesem Beruf auch schon einiges gesehen und manchmal kann ich den Staat sogar verstehen.

Sehr oft allerdings auch nicht.
********n_he Mann
4.115 Beiträge
********er75:
Gerade für Nebenberufliche TantrikerInnen ist das intressant, da hier, trotz Datenschutz, die Gefahr besteht, dass Arbeitgeber diese Info erhalten.

Hier sollte sich jeder mal schlau machen, welche Regelungen es in dem hauptberuflich tätigem Unternehmen gibt. Für die meisten gilt, dass nebenberufliche Tätigkeit beim Arbeitgeber angezeigt werden muss.

Sicherlich kann es in dem einen oder anderem Fall passieren das Sexworker eine Rufschädigung darstellen. Dies kann mensch sicher über seine Gewerkschaft abklären. Es kann so eine Art geographische Unzumutbarkeitsklausel für den hauptberuflichen Arbeitgeber geben.

Nur hat dies nichts mit dem novelliertem Gesetz zu tun. Es war schon immer so. *zwinker*
********er75 Mann
6.899 Beiträge
@white_man_he
Deine Aussage ist ja theoretisch richtig. Nur wenn man bisher als Nebenjob "fernöstliche Massagen" angegeben hat, ist das normal kein Problem beim Arbeitgeber. Wenn hingegen dann eine Registrierung als Prostitutionsgewerbe vorliegt, werden sehr viele Arbeitgeber ein Problem damit haben. Hier ist auch zu klären , in wieweit hier eine Informationspflicht diesbezüglich gegenüber dem AG besteht.
Massage gegen Almosen wird ja nicht verboten werden können!!
*musketiere*
Julius
****k67 Mann
149 Beiträge
Vlt,wegen Schwarzarbeit
Vielleicht,ist das Ganze von der Regierung ja gemacht worden um Schwarzarbeiter also solche die keine Steuer für Ihre Leistung zahlen,zu Erwischen!?Ich kann es mir nur erklären,das es wie im Handwerk,(Ich bin selbst Chef einer Firma) ist,bei uns gibt es das ganze als Handwerksrolle(Eine Eintragung mit Erklärung,was für Tätigkeiten man ausführen darf)wirken soll.Aus diesem Grund heraus kann ich es verstehen,denn im Handwerk wird auch sehr viel über die sogenannten Schwarzarbeiter geschimpft.Also bleibt cool,wenn ihr dazu steht,es demjenigen der sich darüber moniert,erklärt um was es in einer Tantramassage geht,dann wird jeder das verstehen.

Mein Wunsch wäre allerdings,das in dem sogenannten Gewerbeerklärenden Schein,ein Zusatzvermerk wäre mit :Tantramassage rituell!
********er75 Mann
6.899 Beiträge
Wenn man Intention und Ziele des Gesetztes durchließt, so wird da zum einen die Bekämpfung von Menschenhandel und Zwangsprostitution genannt, zum anderen wird aber auch auf die Umsatzstärke der Prostitutions-Branche hingewiesen, also werden natürlich auch steuerliche Aspekt, also die Bekämpfung von Schwarzarbeit, verfolgt.
Bei "Spenden" und "Almosen" wäre ich vorsichtig, da es sich auch um Arten der Steuerpflichtigen Bezahlung handelt, da ja im Gegenzug eine Dienstleistung erbracht wird.

Wie goldenhands2 hier schon mehrmals sagte geht es bei diesem Thread um die Auswirkungen des neuen Prostitutionsgesetztes auf professionelle TantikerInnen, die ihre Tätigkeit öffentlichen bewerben, selbst ein offizielles Studio betreiben oder in einem angestellt sind. Es geht aber natürlich auch die an, die es jetzt schon steuerlich unangemeldet, und somit illegal betreiben, und zum Beispiel auf Plattformen wie dem Joy dafür werben. Hierbei ist es in allen Fällen unerheblich ob es als Nebenberuflich/Hobby oder als Hauptberuf ausgeübt wird: Sobald eine Bezahlung einer Dienstleistung vorliegt, die Berührungen von Genitalien zur sexuellen Stimulation beinhaltet, ist es Prostitution.
********n_he Mann
4.115 Beiträge
Für Menschen, welche zu dem Stehen was sie tun, gibt es bestimmt Unterstützung bei den zahlreichen Hurenverbänden und der Handelskammer.

Ich denke, wir leben mit der Schere im Kopf, dass das Wissen von körperlicher Berührung etwas iii ist.

Übrigens ist es auch in anderen nebenberuflichen Feldern, dass der Arbeitgeber sein Ja - oder Nein geben muß. Ich mache dies schon seit 10 Jahren. Es gab bisher nur einen Grenzfall. Hier mußte ich einen Akzeptanzradius zum Schutze meines Arbeitgebers beachten.

Mensch muß nicht gleich etwas geheimnisvolles dahinter vermuten.
******Moi Mann
632 Beiträge
Das Gesetz läßt da keinen Spielraum
Der Gesetzgeber hat sich bei der Neufassung nun wirklich keine Gedanken über traditionelles Tantra traditionelles gemacht. Da stand das Rotlicht-"Tantra" im Mittelpunkt - und die Megabordells usw.usw.

Die Begriffsbestimmungen sind doch sehr klar formuliert, und da gibt es keinen Spielraum für Interpretation. Auch jeder Tantramassagekurs wird Prostitution sein:

§ 2
Begriffsbestimmungen

(1) Eine sexuelle Dienstleistung ist eine sexuelle Handlung mindestens einer Person
an oder vor mindestens einer anderen unmittelbar anwesenden Person gegen Entgelt
oder das Zulassen einer sexuellen Handlung an oder vor der eigenen Person gegen Entgelt.
Keine sexuellen Dienstleistungen sind Vorführungen mit ausschließlich darstellerischem
Charakter, bei denen keine weitere der anwesenden Personen sexuell aktiv einbezogen
ist.
(2) Prostituierte sind Personen, die sexuelle Dienstleistungen erbringen.


Sexual Healing - das war ein toller Song von Marvin Gaye.
Dass traditionelles Tantra auch viel Heilarbeit ist, das ist beim Gesetzgeber nicht angekommen.

Namaste
CCM
********n_he Mann
4.115 Beiträge
*lach* Nicht nur Tantra ist heilsam. Sex ist überhaupt etwas sehr Heilendes.

Das Recht auf Sex gehört für mich u.a. auch in ein Seniorenheim. *zwinker*

Wohin ich hin möchte, ist die Akzeptanz das Sexualität etwas sehr weitläufiges ist.

Ich denke, dass es unstrittig ist, das die Berührung der Genitalien eines anderen Menschen eine sexuelle Handlung ist. Ansonsten müßten wir bestimmte Diskussionen im Sexualrecht neu bereden.
Leider schreiben hier nicht wirklich Betroffene...
Nicht nur Tantra ist heilsam. Sex ist überhaupt etwas sehr Heilendes.

Das Recht auf Sex gehört für mich u.a. auch in ein Seniorenheim

Ja, wenn der Staat was verdienen kann, dann werden schonmal gesetzliche Hürden ausgefahren.

Ich glaube, dass die Studios mit "Happyend" im Angebot schon lange ein Dorn im Auge der Gesetzeshüter sind.

Nunja, Ordnung muss eben sein, nicht wahr? ??

Und wenn es auf dem Futon eines Tantrastudios ist

Ho ho ho
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