„Ganz klar würde ich die nicht-professionelle Massage bevorzugen. Da spielt nicht der Hintergedanke mit, dass es jemand für Geld machen muss. Das stört mich als Nehmender schon etwas. Obwohl viele Tantra-Masseurinnen und -Masseure rein aus der Liebe zu Tantra und dem Mensch an sich sinnliche Massagen auch voller Hingabe und mit Leidenschaft geben.
Ich wundere mich über die Formulierung. Vielleicht verstehe ich aber auch etwas falsch?
Jeder Mensch hat Bedürfnisse, für deren Erfüllung er/sie sich mehr oder weniger elegant einsetzt. Wenn also jemand massiert ohne dafür Geld zu nehmen, dann wird er/sie sich damit auch ein Bedürfnis erfüllen. Das können z.B. solche Sachen sein wie
- Üben von vorher Gelerntem
- Hautberührung (weil es dafür sonst zu wenig in seinem/ihrem Leben gibt
- Hoffnung, dass sich daraus mehr ergibt (mehr = Freundschaft, Sex, Partnerschaft, ...)
- ...
Auch die im Beitrag engesprochenen Tantra-Masseure haben Bedürfnisse.
Jede/r der massiert gibt dabei etwas von sich in die Massage hinein (Zeit, Energie, ...) und da alles im Universum ein Gleichgewicht anstrebt bedeutet das andersherum, dass irgendetwas zurückfließen muss. Das kann Geld vom Empfangenden sein - dann ist es klar definiert und für alle Beteiligten nachvollziehbar.
Wenn vorher kommuniziert wird, dass der Gebende gerne eine Yonimassage
üben möchte und eine Shakti dem zustimmt, dann ist das ein Konsens. Aber wenn das vorher nicht abgestimmt wurde, dann frage ich mich, wie die Empfangende sich entspannt auf die Berührungen einlassen kann, wenn sie die Beweggründe des Gebenden nicht kennt?
Wir für eine (Tantra-)Massage bezahlt (im allgemeinen als "professionell" bezeichnet), dann ist klar, dass es um eine (liebevolle) Dienstleistung geht.
Ich persönlich wäre sehr skeptisch, wenn mir eine Frau eine Tantra-Massage "kostenlos" anbieten würde und mir nicht gleichzeitig erzählt, was Sie im Gegenzug dafür haben möchte. Wenn sie dagegen zugibt, dass sie gerne ein ehrliches Feedback haben möchte, dann ist das fein, aber dann ist meine Rolle als Empfangender eine andere als wenn ich nur (gegen Geld) empfange.