Danke für Deinen Beitrag erstmal.
Zertifikate sind kein Beleg für Kompetenz - ebenso wie ein akademischer Grad/absolviertes Uni-Studium nichts über die Kompetenz des/der Betreffenden aussagt (sehr salopp formuliert, gibt es da genug "akademische Vollidioten").
Selbstreflexion ist eine höchst wünschenswerte Kompetenz bei Menschen. Leider erfahrungsgemäß nur bei einer Minderheit der Menschen vorhanden.
Massage selbst:
Ja, es gibt (so mein Eindruck aus dem Lesen von verschiedensten Profilen und aufgrund der Antworten in Threads wie hier - selbst in Tantra-Massage-Gruppen) genug Männer, die über die Massage Zutritt zur Möse erhoffen und auch (scheinbar) bekommen. Warum?
Weil bei vielen Männern/männlichen Partnern die Berührungskompetenz gegen Null geht und sich daher (so scheint es) viele Frauen sich eine Massage (primär medizinische, jedoch auch Wohlfühl-Massage und damit (wenn die Persönlichkeit bereits so weit ent-wickelt ist, sich auch dies zu erlauben) auch eine Tantra-Massage) gönnen, um schlichtweg mal so berührt zu werden, wie sie es sich für sich wünschen.
- Wir geben Tantra-Massagen.
- Ja, unsere Sie ist da intensiv ausgebildet.
- Ja, ich habe von unserer Sie gelernt.
- Nein, ich habe kein(e) Zertifikat(e).
- Ja, selbstverständlich kommen zu Beginn ausnahmslos die Fragen:
- -Wie bist Du da? (zielt auf den emotionalen Status ab)
- -Wie fühlt sich Dein Körper gerade an? (zielt auf den körperlichen Status ab - etwaige Verspannungen, Schmerzen oder einfach nur Unwohlsein)
- -Was wünscht Du Dir für Dich heute?
- -Was soll sich am Ende der Massage für Dich in welche Richtung verändert haben? (um damit unter anderem auch klar im Vorfeld abzuklären, ob ev. übersteigerte Erwartungen vorliegen)
Ja, der Weg zur Möse über das Angebot einer Massage betrifft leider auch viele Männer, die Tantra-Massagen geben. Dort bin ich (Er) eh bereits eine Persona-non-grata, weil ich das immer wieder mal selbst thematisiere und auch kritisiere, als gegenüber einem Menschen per se und gegenüber einer Frau im Besonderen als völlig unangebracht und emotional sogar potentiell traumatisierend oder re-traumatisierend erachte, wenn der massierende Mann plötzlich einen steifen Schwanz hat/zeigt und (wenn das schon passiert) mit diesem dann die Frau auch nur irgendwo am Körper berührt, erst recht, wenn dann Sex als etwas Natürliches im Zusammenhang mit einer Massage betrachtet wird.
Sexualität und sexuelle Energie sind klar etwas Natürliches. Und jede Ablehnung derselben würde ich potentiell mit "was hast Du dahingehend als traumatisierend, ablehnend, grauslich etc. erlebt?" hinterfragen und zu einer Beratungs-Sitzung einladen.
Sex hat meines Erachtens (und unser beider Meinung nach) stets im wechselseitigen Einvernehmen statt-zu-finden. Selbst dann, wenn es das "hasch mich"-Spiel ist, so ist auch dies einvernehmlich.
Wer sich in einer Massage-Situation befindet, ist potentiell (und hoffentlich) sowohl körperlich/physisch als auch emotional entspannt. Gelingt es sowieso schon genug Frauen (durchaus auch Männern, doch denen potentiell seltener) nur sehr unzureichend, Grenzen zu setzen, Nein zum Anderen und damit Ja zu sich selbst zu sagen, so ist diese Fähigkeit, Übergriffigkeit (egal, ob mental, über die Sprache oder gar körperlich ausgedrückt/vollzogen) zu blockeren, noch mehr reduziert.
Massagen, die über Erotik-Plattformen wie dieser hier angeboten werden sind meines Erachtens vielfach höchst zweifelhaft, sofern sie kostenlos angeboten werden.
1. Selbstverständlich gibt es genug Männer, die über das Geben von Berührung sich die ansonsten im Leben fehlende Menge an Berührung holen.
2. Ja, es gibt auch genug Männer, die nach einer Shiatsu- oder anderenartigen Massage-Ausbildung Menschen brauchen, um zu üben. Doch dann sollen/dürfen es auch Männer sein, die meiner Erfahrung nach (Er) häufig denn doch abgelehnt werden. In solchen Fällen zeigt sich somit aus meiner Sicht bereits klar der wahre Hintergrund/die wahre Absicht des Angebotes: Ficken mit einer Frau.
Jeglichen Missbrauch dieser Situation durch "schwanzgesteuerte Männer" würde ich am Liebsten mit dem berüchtigten "nassen Fetzen ins Gesicht" "kommentieren" (Anmerkung: Missbrauch ist es dann aus meiner Sicht, wenn keine absolute Klarheit darüber hergestellt wurde, was fixer und was potentieller Inhalt einer Massage ist - egal, ob eine normale (klassische Muskel-Entspannungs-/Verspannungs-Lösungs-Massage, eine Wohlfühl-/Wellness-Massage, eine erotische Massage oder eine Tantra-Massage).
Ich wünsche allen Menschen, die gerade bei den vielen kostenlosen Massage-Angeboten (und auch bei den bezahlten Tantra-Massage-Angeboten) nur zu jenen Massierenden (Männern und Frauen) kommen, die
• eine klare, professionelle Vorgangsweise pflegen,
• nur dies tun, was im Vorfeld bereits klar und eindeutig vereinbart wurde,
• eine erotische Massage somit nur dann durchführen, wenn dies klar und einvernehmlich bereits im angezogenen Zustand aller Beteiligten als "Ja" klar besprochen und vereinbart wurde,
• Menschen dann, wenn sie einen anderen Körper berühren, auch über das Einfühlungsvermögen als auch die kommunikative Kompetenz verfügen, um (ebenfalls im Vorfeld) vor Beginn der Ausübung der Massage über (körperliche und emotionale) Schmerzen bzw. Disbalancen Bescheid wissen und diese in ihrem Wirken berücksichtigen können.
• sich dessen klar, eindeutig und im positiven Sinn dessen bewusst sind, dass ein massierender Mensch ausnahmslos dem zu massierenden Menschen zu dienen hat (und keinesfalls eigenen Interessen, als ev. jenem, damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen).