professionalität und hobby
20 berufsjahre - das möchte ich sehen...
ich persönlich glaube nicht, dass jemand 20 jahre lang nur tantramassage gibt. irgendwann sind alle, die es wirklich intensiv erfasst haben und weitergeben, dabei gelandet, ihre tantraschule aufzumachen und seminare und workshops anzubieten.
(nur so nebenbei gedacht...)
professionalität und seriosität gibts nicht für lau. das gilt für den küchenmonteur und das gilt für uns masseure.
was professionell ist, daran scheiden sich die geister. es gibt unterschiedliche ausbildungen, und ich würde kunden raten, nachzufragen, ob die ausbildung zertifiziert war und bei wem. eine gute und korrekte ausbildung rechtfertigt gehobene preise.
es gibt natürlich immer auch schwarze schafe, das sind dann meist die damen aus dem horizontalen gewerbe, die sich 'tantra' auf die fahne schreiben, ohne eine ahnung davon zu haben. (es gibt natürlich auch das passende gegenstück auf männlicher seite, die anrufen und in den hörer bellen: "ey, bin grad mit dem flieger gelandet - zeit für etwas entspannung..?"
)
ich sehe hier eine ganz deutliche grenze zur wirklich 'professionellen' tantramassage.
ich unterscheide auch bei meinen kunden zwischen
ahnungslosen (oft die entspanntesten und offensten), die davon gelesen haben und es einfach mal ausprobieren wollen,
tantramassagetouristen (oft sehr schwierig, weil sie schon x tantramassagen hatten, und im grunde auch nur sinnliche streicheleinheiten und einen guten abgang in form von einem saftigen orgi suchen - denen fällt es nicht schwer, sich auf die massage einzulassen und sich im genuß loszuassen, aber wenn es dann an die lingammassage geht, beginnen sie wieder, ins 'tun' zu kommen und versuchen oft auch zu fummeln - für eine tantramasseurin ist damit der eigentliche sinn der massage sehr in frage gestellt...)
und den *tantrikern*, die wirklich verstanden haben, worum es bei dieser massage geht.
bei letzteren kann es mir dann völlig wurscht werden, was ich an geld bekomme, weil das erlebnis der begegnung auch mich bereichert. bei der mittleren kategorie ist das schon manchmal nahe am 'schmerzensgeld'
ich verlange für eine zweistündige tantralingammassage zwischen 150 und 200. das ist etwas preiswerter als der ortsübliche durchschnitt, ich biete einen ermessensspielraum für den kunden, der auf tantrische weise über den wert der massage und den wert des geldes nachzudenken dadurch angeregt werden soll (interessanterweise bleiben manche kunden konsequent an der unteren grenze, und manche geben aus scham bis zur oberen grenze - aber jeder fühlt sich herausgefordert durch solch eine preisgestaltung ..:)) und ich berechne erst gar nicht die zeit, die mich eine massage kostet - anfahrt, raummiete, materialkosten, wäsche, vor- und nachbereitungszeit, arbeit an meiner website, flyerdruck, visitenkarten, mitgliedsbeiträge, onlinepräsenzzeiten, telefonische beratung, achja, und die ausbildungskosten - alle wetter! da wird aus der '1 euro pro minute massage'-relation ganz schnell etwas, was ich gar nicht wissen will
aber ich kann verstehen, wenn das manchem einfach zu viel ist. auch für mich sind 200 euronen im geldbeutel viel.
allerdings ist eine tantramassage eine luxusmassage, etwa so wie ein wirklich gutes essen in einem sternelokal. muß man ja nicht jeden monat haben. und das sollten weder kunde noch masseur/in je aus den augen verlieren, liebevolle achtsamkeit allem gegenüber, was lebt, hin oder her.
und wer das hobbyistisch betreibt, der sollte sich wirklich überlegen, ob er mehr geld dafür verlangen will, als er an materialkosten hat. schließlich dient eine solche massage ja auch zu großen teilen seiner eigenen ergötzung.