zunächst mal:
man muss unbedingt unterscheiden zwischen tantra, wie man es privat mit seinem partner oder in einer geschlossenen tantrischen gruppe (mit der entsprechenden anleitung und dem entsprechenden 'senso unico') lebt, und der dienstleistung tantramassage.
in ersterem darf GV sein, im letzteren eben nicht. bei der professionellen tantramassage als dienstleister bin ich zwar persönlich anwesend, aber nicht privat. tantramasseure und -rinnen, die diesen schmalen grat nicht wandern können, empfinde ich als unseriös.
dann:
body to body: das ergibt sich bei der massage automatisch. ich benutze meine unterarme, und natürlich berührt ab und zu meine brust den empfänger der massage oder ich lege mich auf ihn. so what? das muss noch keine aufforderung sein, selber aktiv zu werden.
bei wem das so geschaltet ist - und verehrter mylingam, auch du scheinst davon nicht frei zu sein - der müsste sich dann doch erst mal damit beschäftigen, was er als seine männerrolle versteht, und warum loslassen und reines empfangen so schwierig ist für euch jungs. die masseurin ist also schuld, wenn ihr euch nicht beherrschen könnt, wenn es euch nicht genug ist, euch mit eurem fühlen und spüren und selbstwahrnehmen zu befassen??
body to body heisst einfach nur - tantrisch formuliert - dass nichts ausgegrenzt wird. wenn zwei körper sich berühren, dann berühren sie sich halt. wichtig dabei ist die innere haltung des empfangenden, der ja aus bestimmtem grund so genannt wird.........
und bitte - nein!
Allein schon dieses Ungleichgewicht, einer zahlt, eine kassiert, widerspricht dem tantrischen Gedanken.
im gegenteil.
für die energie, die der/die masseur/in bei der tantramassage gibt, ist ein ausgleich wünschenswert. geld ist eine entspannte und gut handhabbare art, diesen ausgleich zu leisten. das ist durchaus tantrisch gedacht - nämlich wertungsfrei, was das geld betrifft.
an geld ist nichts schmutziges. wer das so sieht, hat sich von der position
sex gegen geld als einziger alternative zu
sex in der (großen) liebe nicht wirklich entfernt. und genau dieses denken hat dazu geführt, dass unsere gesellschaft prostitution verurteilt und dem romantischen liebesideal (möglichst in der ehe) immer noch kränze flicht. scheinheiliger und untantrischer gehts nicht.
aber auch das führt uns vom threadthema zu weit weg. wen es interessiert (sinnlich-nackt vielleicht auch?), der lese sich mal den aufsatz von julio lambing dazu durch. 'der blutige kuss der göttin' - einfach googlen und dem link zum rabenclan folgen. sehr spannend!
letztlich - um zur übergriffigkeit zurückzukehren - das gegenseitige nehmen und geben (bei workshops berührung gegen berührung, bei der dienstleistung tantramassage berührung gegen geld) besteht ja immer (energetisch). allerdings nach bestimmten spielregeln. und die besagen eben, dass der massierte sich auf sich selbst konzentrieren soll, ganz auf sich selbst. das bedeutet selbsterfahrung vom feinsten, wenn man sie sich gestattet. der/die masseur/in ist lediglich der ritualpartner. und maithuna ist einfach nicht thema einer tantramassage.