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Tiefgreifende Abhängigkeit im BDSM–gewollt oder gefährlich?

******ara Frau
4.466 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Tiefgreifende Abhängigkeit im BDSM–gewollt oder gefährlich?
Oft wird mit dem Thema Abhängigkeit etwas Negatives assoziiert: Drogenabhängigkeit, Spielsucht, Medikamentenabhängigkeit, oder Co-Abhängigkeiten. In der Vanilla-Welt sind das Themen, die oft auf einen zerstörerischen oder selbstschädigenden Pfad führen.

In der BDSM-Welt jedoch gibt es Beispiele, in denen Abhängigkeit nicht nur akzeptiert, sondern bewusst gesucht und genossen wird.
Dies ist ein Aspekt, der von Außenstehenden oft kritisch beäugt wird, aber für die Beteiligten tief mit einem Gefühl der Erfüllung und Selbstverwirklichung verbunden ist.

Ein klassisches Beispiel dafür findet sich in der Geschichte der O (sinngemäß wiedergegeben):

O empfindet ihre völlige Unterwerfung als Ausdruck von Liebe. Ihre Identität, ihr Selbstwertgefühl und ihr Dasein hängen vollständig davon ab, wie René oder Sir Stephen sie sehen und behandeln. Ihr ganzer Sinn im Leben besteht darin, ihnen zu gefallen und ihre Wünsche zu erfüllen. Sie empfindet keinen Willen mehr, der unabhängig von ihnen existiert.

In diesem Abschnitt zeigt sich die tiefgreifende Abhängigkeit, die O erlebt. Für sie wird die vollständige Kontrolle durch ihren Herrn zu einem unerlässlichen Teil ihres Glücks und ihres Selbstverständnisses. Ohne diese Herrschaft empfindet sie keinen inneren Frieden und keine Freude.

Hier stellt sich die Frage:

Kann eine so extreme Form der Abhängigkeit in einer BDSM-Beziehung gesund und erfüllend sein, solange sie einvernehmlich und von beiden Seiten gewollt ist?
Oder bewegt sich diese Abhängigkeit auf einem schmalen Grat, der möglicherweise gefährlich werden kann?
Wo ist die Grenze zwischen erfüllender Hingabe und dem Verlust der eigenen Identität?
******tiv Mann
148 Beiträge
Nach meinem Empfinden:
1. Frage - ja
2. Frage - ja, es wird dann gefährlich wenn der dominante Part die Bedürfnisse des submissiven Parts hinter seine stellt.
3. Frage - können es nicht beide genießen wenn der submissive Part in dem Dominanten aufgeht und sich dessen Identität immer weiter annähert?
Den kritischen Punkt sehe ich in Frage 2
**********eineS Paar
3.990 Beiträge
Ich möchte folgende Aspekte in die Diskussion einbringen.

Völlig unabhängig vom BDSM gibt es Menschen, die es brauchen gebraucht zu werden; Menschen, die bereit sind für ihre Lieben alles zu tun und noch mehr oder die für eine Aufgabe brennen. Für solche Menschen ist es erfüllend, anderen oder einer Aufgabe mit Hingabe zu dienen.

Auch hier könnte man natürlich fragen, ob diese Menschen sich in einer gefährlichen Abhängigkeit vom befriedigenden Gefühl gebraucht zu werden befinden. Aber in der Regel stellt niemand diese Frage, denn jemand der etwas freiwillig (!) tut und bei dem dieses Tun auch noch zu tiefen Gefühlen der Zufriedenheit, des Glücks und der Verbundenheit führt, wird gemeinhin als Mensch angesehen, der glücklich lebt und weiß, was er will.

Warum sollte das prinzipiell bei jemandem anders sein, der unter der Überschrift BDSM oder D/s seine völlige Hingabe glücklich auslebt, weil er das selbst so will?

Es stellt sich mir hier die Frage, ob jemand sich dann überhaupt in Abhängigkeit von jemand spezifischem befindet, der ihm/ihr dies ermöglicht oder nicht vielleicht doch einfach nur in einer Abhängigkeit zum eigenen Wunsch befindet, erfüllend zu leben, und den Partner dazu als notwendigen Gegenpart „benutzt“.

Kann die Realisierung eigener Wünsche und Träume Gefahren bergen? Natürlich, aber das ist nicht BDSM spezifisch!

࿋ 𝑉𝑖𝑑𝑎𝑟𝑖𝑢𝑠 ࿋
**********truby Frau
142 Beiträge
1. Für mich ist ganz klar, dass eine solch intensive Abhängigkeit erfüllend sein kann - ich erlebe dies ja selbst in meinem Streben nach grösserer Abhängigkeit und in der entstehenden Erfüllung wenn die Abhängigkeit wächst.
Ob es gesund sein kann... vermutlich nicht. Aber "gesund" ist ja auch nicht so klar trennbar - für mich stellt sich nur die Frage ob es "gesund genug" sein kann. Und ich denke, mit verantwortungsbewussten und wohlwollenden Besitzer:innen und reflektierten und anderweitig stabilen sklav:innen ist es auf jeden Fall möglich die Risiken und Gefahren so zu managen, dass die entstehende Dynamik gesund genug ist. Ganz nach RACK muss halt abgewogen werden, welche Risiken es sich lohnt zu akzeptieren und wie diese trotzdem minimiert werden können. Und es kann gut sein, dass dann halt mal was passiert, Dynamiken zerbrechen und man sich neu zusammensetzen muss. Für mich ist eben die Erfüllung, welche ich nur in solchen Dynamiken finden kann, es wert.
2. In diesem Sinne sind solche Abhängigkeiten gefährlich, ja. Teilweise machen genau diese Gefahren sie, zumindest für mich, auch extra reizvoll.
3. Das ist eine sehr persönliche Frage, welche in jeder Dynamik neu beantwortet werden muss. Die Grenzen können sich auch im Laufe der Zeit verschieben. Aber zum Teil liegt die eigene Identität eben genau in der beinahe grenzenlosen Hingabe und Ausrichtung. Das Aufgeben oder Anpassen der eigenen Individualität/Identität ist dann Teil der erfüllenden Realisierung der eigenen Lebensziele.
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