heikles Thema
Ich bin eine erfahrene Affairenfrau, Begleitung von Singleaffairen und ebenso von Männern, die in welcher Form auch immer sich gebunden fühlen oder es auch tatsächlich waren.
Bereits mit meinem alten Profil hatte ich mich für die Affairenfrauen stark gemacht. Sie werden oft vergessen. Während meines Outings hier im Joyclub lernte ich Frauen dieseits und jenseits kennen. Betrogene Frauen neigten zu Stutenbissigkeit. Andere "Haupt"-Frauen lasen mit Bedacht und skeptisch im Hauptforum mit und bedankten sich.
Die meisten Postings und Mails, die ich damals erhielt, kamen aber von Frauen, die das Leben einer Affaire führten beziehungsweise führen. Der Inhalt dieser Mails und Beiträge im Hauptforum handelten oft von eigenen Klagelieder. Liebe wurde zum Hauptthema. Sex wurde zum einzigen Bündis zweier Menschen, die für Momente ihres Lebens alles gaben, alles um sich herum vergassen und nur sich und den anderen kannten und eine der wunderbarsten Formen der intimen Liebe teilten. Für diesen Augenblick.
Der Mann geht heim: glücklich, beseelt, innerlich gewärmt, zufrieden. Das Haus, die Kinder, die Nachbarn, die eigene Frau, oft auch warm- und gutherzig, sind seine Heimat.
Die Frau fährt heim: glücklich, beseelt, innerlich gewärmt bis sie die Tür öffnet. Dahinter breitet sich eine Leere aus, kalt, allein, ermattet. Nur die Hoffnung auf einen baldigen Anruf, eine SMS, dass er gut angekommen sei oder sich bedankt, sie lässt diese Frau recht bald in warme Träume hinübergleiten. Der Geruch von Mann und Sex bleibt haften.
Der Anruf bleibt aus. Die SMS -Liste gleicht ausgerechnet jetzt einer gähnenden Leere. Und die Gewissheit, dass er mit seinen Jungs jetzt glücklich am LEGO-Kasten hängt, für seine Mutter kocht oder gar eine weitere Affaire trifft, sie wächst und hinterlässt ein Meer an Tränen.
Sie erkennt, es ist mehr als nur Sex. Sie liebt, auch wenn sie es abstreitet, versucht zu verleugnen. Ist der Mann gut zu ihr, liebt sie.
Auf etwas anderes lässt sie sich nicht ein. Spontaner Sex mit wechselnden Partner kommt für sie nicht in Frage. Sie liebt das Begehrtwerden, die Berührung, das intensive Geben eines Mannes. Sie zehrt daraus ihre Kraft, ihre Liebe und wird sofort wieder Ja sagen, wenn er sich meldet, die Leere danach in Kauf nehmen.
Die Frage, die sich dann immer wieder stellt: Wer trägt für diese Frauen die Verantwortung?
Die Antwort: Nur die Affaire selbst.
Das ist den meisten Affairen keineswegs bewusst. Beginnen sie zu lieben, steigt der Wunsch, ihn zu besitzen. Doch niemand besitzt irgendjemand. Übrig bleibt eine Leere, die unselbständige Frauen nur schwer selbst füllen können.
Nur die wenigsten Affairenfrauen finden in ihrer Affaire, die Liebe ihres Lebens.
Monogam gedacht; siehe mein letztes Posting hier, wird die einstige Hauptfrau ersetzt, erneut monogam gelebt.
Die Entscheidung, polyamore zu lieben, trotz (fester) Beziehung, sollte in meinen Augen jeder für sich allein erscheiden.
Ob heimlich oder nicht steht ebenfalls jedem offen.
Doch in meinen Augen sollten Paare einen offenen und ehrlich Umgang pflegen, achtsam sein in alle Richtungen.
Zu erfahren, dass die eigene Liebe dem Mann/der Frau nicht mehr reicht, ist gewiss eine harte Auseinandersetzung, meistens jedoch mit sich selbst.
Heikel ist also nur, wie ehrlich sind wir uns selbst gegenüber, wie liebevoll gegenüber der Hauptfrau und achtsam gegenüber der erwählten Affaire.
Loyalität und ein souveräner Umgang in unsere Gesellschaft vorausgesetzt....
bella