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Schutzmaßnahmen
Spezielle Schutzmaßnahmen sind im Allgemeinen nicht erforderlich. Liegen Risikofaktoren vor oder besteht aufgrund des Reisestils ein erhöhtes Risiko, so sollten die folgenden Punkte beachtet werden:
•engere Kontakte mit Kranken vermeiden
•sich nicht anhusten lassen
•bei Tätigkeit im Gesundheitswesen und Versorgung von Tuberkulose-Patienten: Schutzkleidung
•Tuberkulose am Arbeitsplatz-Gefährdung und Prävention
•bei erhöhtem Risiko: Tuberkulintest oder IGRA („interferon gamma release assay“) vor und nach Reise
•bei positivem Tuberkulintest nach Reise ggf. medikamentöse Behandlung einer latenten Tuberkulose
•im Falle einer besonderen Gefährdung kann eine medikamentöse Prophylaxe (z.B. mit Isoniazid) erwogen werden
Reisende, die Tuberkulosemedikamente einnehmen, sollten eine Bescheinigung in englischer Sprache mitführen, dass bei ihnen keine behandlungsbedürftige Tuberkulose vorliegt, bzw. kein Ansteckungsrisiko mehr besteht. Nicht mehr in Deutschland durchgeführt wird die BCG-Impfung gegen Tuberkulose, der Nutzen der Impfung für den einzelnen Reisenden ist sehr begrenzt (effektiver Schutz schwankt zwischen 0 und 80%!). Sie wird auch deshalb nicht mehr angewandt, da sie die Früherkennung einer TB erschweren würde. In Entwicklungsländern wird die BCG-Impfung häufig noch durchgeführt.
•Cobelens FG, et al. Risk of infection with Mycobacterium tuberculosis in travellers to areas of high endemicity. Lancet 2000; 356: 461-5.
•Neilson AA, Mayer CA. Tuberculosis prevention in travellers. Aust Fam Physician 2010; 39: 743-50.