Ein klassisch pseudojournalistisches Oeuvre ...
... ohne die wirklichen Auftraggeber des Beitrags zu nennen: die kranken Kassen. Es ist politisch und von Seiten der Geld- und Versicherungslobby gewünscht, die Leistungserbringer zu bashen, wo es nur geht, warum also sollen die Physiotherapeuten dabei nicht auch Zielgruppe sein ? Als nächstes kommt dann sicher auch noch ein Beitrag über die "schlimme Sanitätshauslobby".
Die Wahrheit, das wissen im Gesundheitswesen Beschäftigte längst, sieht doch ganz anders aus: den Leistungserbringern wird Stück für Stück die Luft zum Atmen genommen, sie sollen zum Aufgeben gedrängt werden. Krude Faustregel: je weniger Therapeuten, desto weniger Kosten, Behandlungsqualität wird bewusst an Pseudokriterien wie Wartezeiten festgemacht. Wetten: wenn erst einmal die Hälfte der angeblich überflüssigen PT-Praxen zugemacht hat wird auch dort ein Gesetz zur Wartezeit aus der Taufe gehoben: kein Termin darf länger als 4 Wochen in der Zukunft liegen. Zur "Verbesserung der Versorgungsstruktur" werden dann internationale Multis das "Geschäft mit der Versorgung" übernehmen ... die können den Entscheidungsträgern in der Politik (selbsternannten "Gesundheitsexperten" wie dem ehemaligen Bankkaufmann aus der CDU ... wie heisst er doch gleich
...) ja auch diskreter kleine Geschenke in die Tasche stecken, für ihre "Integrität".
Dabei hätte der Journalist durchaus einmal kritisch die Gründe für die steigende Zahl von PT-Angeboten hinterfragen können (Überalterung der Gesellschaft, Übergewicht, mangelnde Bewegung, gesundheitszehrende Arbeitsprozesse, Anspruchshaltung der Patienten ...), war aber damit offensichtlich nicht beauftragt. Auch hat der gute Mann wohl nie in einer Praxis gesessen und die tägliche Zahl der Anfragen a la "Massagen, dat tut mit immer so gut ... Sport ? Nee, dafür hab´ich keine Zeit ..." registriert.
Ein tendenziöses Machwerk übelster Art. Und wie immer haben die "Standesvertreter" nichts eiligeres zu tun, als den eigenen Berufsstand auch noch in die Pfanne zu hauen, statt wenigstens einen kritischeren, weniger einseitigen Umgang der Presse anzumahnen.