Quizfragen...

Geb zu, es ist ein wenig sehr speziell... aber wir haben einige Retter dabei und einige Schwestern - da kann man sicher immer mal dazu lernen (sobald dann einfachere bzw. praktischere Fragen kommen :-). Und wenn's nix wird, dann wird's halt nix. Ist ja nicht mein Speicherplatz, den wir verschwenden

... da bin ich mal beeindruckt, daß Ihr so schnell so nah rangekommen seid. Magengeschwüre, Nierensteine und Osteoporose sind Symptome einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreose).
Das Parathormon aus den Nebenschilddrüsen sorgt für eine Kalziumaktivierung. Wo holt's sich der Körper her? Aus den Knochen, die dadurch abgebaut werden. Der erhöhte Kalziumspiegel sorgt durch die Ausfällung zur Bildung von Nierensteinen, Weichteilverkalkungen etc. Außerdem werden die Magendrüsen angeregt, was zur Magengeschwürbildung führt.

Wie gesagt, so abwegig ist der Zusammenhang zwischen Osteoporose und Magengeschwüren also nicht. Man muß halt an einen Arzt geraten, der Zusammenhänge erkennt - sonst wird man lange lange wegen der Magengeschwüre behandelt ohne letztlich die Ursache zu beheben. So geht's bei vielen Krankheiten ja leider oft. Man kann eben nur diagnostizieren, was man kennt. Sonst weiß man auch nicht, daß eine erhöhte Lichtempfindlichkeit und ein geschwächter Reflex der Achillessehne eine gemeinsame Ursache haben können. Das häufige diagnostizieren kann jeder und viele Ärzte denken sich, das Seltene muß ich eh nicht wissen, weil ich es nie sehen werde - aber gerade das unterscheidet den guten vom hervorrgagenden Diagnostiker ;-).
Wobei ich nicht sagen will, daß ich so einer wäre räusper

Hi Basti,
Du hast natürlich Recht und ich hab Deinen anderen Thread auch genau so verstanden. Ich bin aber einfach durch eine Assoziation, "Osteoporose" und "Magengeschwür" im selben Beitrag auf diesen Thread hier gekommen. Daß Du das so als Beispiel wie von Dir beschrieben gebracht hattest und es in diesem Zusammenhang auch richtig ist, war klar :-).

Geht so...
unsere Praxis ist zwar eine arbeitsmedizinische Schwerpunktpraxis, aber adrum kümmern sich Kollegen. Warum?

Dann poste Deine Fragen einfach oder sende eine CM. Dann sehen wir ja, ob ich's weiß oder jemanden kenne der's weiß oder mal jemanden getroffen habe, dessen Onkel im Sportverein ist bei dem der Schwager vom Vorstand weiß, wo er es nachlesen kann ;-).
Lieben Gruß,
Bo

Also denn mal ein Fall der sich vor 2 Jahren tatsächlich genau so zugetragen hat:
Junger Patient, gerade Abi gemacht stellt sich beim Hausarzt vor wegen neu aufgetretener kleiner rötlicher sommersprossenartiger Flecken an den Unterschenkeln. Bekannt ist seit Monaten Abgeschlagenheit (auf den Abistreß zurückgeführt) und immer mal wieder unspezifische Infektzeichen ohne Fieber. Der Hausarzt behandelt zunächst lokal mit Salbe. Als das nix nützt, wird Blut abgenommen: Die weißen Blutkörperchen sind nicht sonderlich vermehrt, aber es fällt eine erhöhte Blutsenkung auf.
Der Hausarzt beginnt mal (in Dr. House-Manier, den ich übrigens für unnötig riskant und wenig vorausschauend halte) versuchsweise eine orale Cortisongabe unter der Annahme eines rheumatischen/ vaskulitischen Geschehens...

Jemand ne Idee? Nen Diagnostikvorschlag? Ne Vorstellung, wie's weitergegangen sein könnte?

In Richtung Purpura oder Vaskulitis hatte der Hausarzt offenbar auch gedacht. Wenn ich mich recht erinnere waren die Thrombos leicht erniedrigt und der Hb war niedergrenzwertig normal.

Einen Tag nach Therapiebeginn traten zusätzlich leichte Ödeme an Unterschenkeln und Füßen auf.

Jemand eine Idee, was dahintersteckt?
Welche Diagnostik man machen könnte/ sollte (es ist bisher außer einer Inaugenscheinnahme, der Blutentnhame, der erlebten Anamnese mit Abgeschlagenheit und subfebrilen Episoden noch eine unauffällige Racheninspektion und ergebnislose LK-Palpation erfolgt)?
Was ist wohl als nächstes geschehen (und jetzt gewinnt die Sache an Fahrt, denn das nächste entscheidende Ereignis wird wenige Stunden nach Auftreten der Ödeme geschehen)?

Wenige Stunden nach Auftreten der Unterschenkelödeme verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Patienten dramatisch. Er wird zunehmend dyspnoeisch, so daß die Eltern schließlich den Notarzt rufen. Letztlich landet der Patient schockig in der Notaufnahme eines privaten Klinikums der Maximalversorgung.

Welche Station?
Welche Diagnostik?
Welche Therapie?

Tja,
da inzwischen eine neue Aufgabe gestellt wurde, löse ich meinen Fall mal:

Der junge Mann wurde sehr schnell kreislaufinstabil und katecholaminpflichtig. Im Herzecho zeigte sich schnell eine Klappenendokaditis mit foudroyantem Verlauf. Wir haben ihn etwa 3 Stunden, nachdem er bei uns aufgenommen wurde per Hubschrauber in ein Herzzentrum verlegt. Dort wurde er operiert, verstarb aber zwei Tage später.

Merke: Junger Mensch mit unklaren Petechien (und dann womöglich noch leichtem Fieber in der Anamnese) - immer ans Herz denken!
Merke 2: Ein probatorischer Cortisonstoß mag kaum Nebenwirkungen haben, aber er kann Krankheitsverläufe extrem beeinflussen - in beide Richtungen.