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BDSM und Gewalt - wie seht ihr das?749
Da in einem anderen Thread schon seit Wochen das Thema Gewalt hin und…
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Gewalt in der Pflege

****rna Frau
6.195 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Gewalt in der Pflege
Über diesen Bericht bin ich gerade gestolpert. Ich könnt jetzt sagen, mir stockte der Atem. Aber bedauerlicherweise tat er das nicht. Warum, darüber kann ich jetzt endlos spekulieren....ich nehme an, weil es ein Thema ist, welchem ich schon oftmals im Laufe der Jahrzehnte begegnete und wo man vor Ort live miterleben durfte (musste) was Vorgesetzte in einem solchem Falle taten, oder...eben nicht taten

http://www.altenpflege-news. … gewalt-in-bremer-pflegeheim/

Man darf darüber streiten, ob die Handlungshabe des Sohnes recht und billig war. Ich sage mal "ja", sie war es.....
****ne Frau
8.370 Beiträge
Misshandlung und Vernachlässigung alter Menschen ist ein noch viel größeres Tabuthema als Kindesmisshandlung bzw. -missbrauch.
Die Heime sind noch ein wenig kontrolliert, allein schon durch Kollegen.
Im häuslichen Bereich ist halt keine Kontrolle vor Ort.
Und ich spreche nicht zwingend von den Pflegekräften sondern, und das ist das Traurige dabei, von Angehörigen.
Da muß man sich leider sehr oft einschalten damit es nicht noch schlimmer wird.

Der Heimleiter hat richtig gehandelt in dem er die Kraft entlassen hat.
Allerdings dachte ich mir schon das das wohl nix bringen wird weil sie sicher wo anders arbeiten wird was dann ja auch so berichtet wurde.
Warum wird sowas nicht weiter nach oben gemeldet?

Was man in dem Video gesehen hat mag die Spitze eines Berges sein.
Sind wir doch mal ehrlich: täglich finden Menschenrechtsverletzungen in deutschen Heimen statt und keiner tut etwas dagegen.
Leider.
******f58 Mann
16 Beiträge
Gewalt in der Pflege
ist nicht immer so offensichtlich...... es hat einfach damit zu tun dass viele Pflegehilfskräfte die eigentliche Pflege durchführen, während das examinierte Personal mit der Dokumentation beschäftigt ist ( damit man vor dem MDK gut da steht )..... Oft wird es versäumt gerade die Pflegenden in einem Team zusammen zu schweissen um hier eine qualifizierte Pflege auf einem hohen Niveau zu praktizieren.........
Leider werden Personalschlüssel nicht dem eigentlichen Bedarf angepasst ( KOSTEN! ) wodurch sich schleichend Frust unter dem Pflegepersonal breit macht ( Achtung! Keine Entschuldigun g für dieses Handeln ) Betreiber und Vorgesetzte sind gefordert das Pflegepersonal zu leiten und zu betreuen
airwolf58
Ich hab vor meiner Ausbildung ein Praktikum in einem Pflegeheim machen müsse und dort war auch so ein Pfleger.... Ich möchte das hier nicht alles aufführen, aber es war schlimm und ich konnte nicht wegsehen , ich musste dagegen vorgehen ! Ich bin absolut gehen Gewalt, egal in welcher Form, gegen unschuldige. Einfach unglaublich sowas !!!!! Das müsste Arbeitsverbot geben !!!!
*****rse Frau
39 Beiträge
Es ist schockierend solche Bilder zu sehen. Zudem das diese Pflegerin woanders einen neuen Job hat. Zudem die alten Menschen können sich nicht währen und sind hilflos.
******f58 Mann
16 Beiträge
Auch psychische Gewalt ist Gewalt
ich habe gestern mit einer Betreuerin in einem Alten und Pflegeheim telefoniert ( ohne die Diskussion hier zu erwähnen ) und sie erzählte mir wie demente Bewohner von Pflegepersonal verbal unter Druck gesetzt werden... der Heimleiter läuft kontrollierend durchs Haus hat aber von Pflege und psychischer Betreuung absolut keine Ahnung.... treibt Mitarbeiter an zu arbeiten obwohl sie sich mit den Bewohnern individuell beschäftigen ( dabei sitzen und mit den Bewohnern zu reden / singen / spielen ist in seinen Augen anscheinend keine Arbeit !) Das ist eine typische Situation die ich schon zu oft erlebt habe, dagegen angegangen bin und immer einen A....tritt bekommen habe
Gewalt in der Pflege
findet jeden Tag bereits bei Kleinigkeiten an:

• der Rollstuhl, der so fixiert wird, dass kein Fortbewegen möglich ist,
• die Bewohnerin, die trotz Gegenwehr und Weinen geduscht wird, weil es der Duschplan so vorsieht,
• Mörsern und AufdasBrotstreichen von Tabletten bzw. heimlich in das Getränk geben von Beruhigungstropfen, weil der BW die Einnahme verweigert,
• viel zu schnelles Anreichen von Speisen und Getränken, weil keine Zeit für eine andere Vorgehensweise ist,
• Mobilisation von mindestens zwei Bewohnern pro Wohnbereich unterlassen, weil die Zeit nicht reicht,
• Unterlassen des Inkowechsels und/oder zu Lagern, Auslassen von Mahlzeiten ...

Diese Liste lässt sich endlos fortsetzen und jeder von uns kennt diese Beispiele. Leider!
****rna Frau
6.195 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
• Mobilisation von mindestens zwei Bewohnern pro Wohnbereich unterlassen, weil die Zeit nicht reicht,
• Unterlassen des Inkowechsels und/oder zu Lagern, Auslassen von Mahlzeiten ...

Das muss nicht immer unbedingt mit mangelnder Zeit zu entschuldigen sein. Obwohl doch, streng genommen schon.......wenn es halt wichtiger ist, die Zeit mit der Zigarette oder dem Handy zu verbringen.
Stimmt. Zeitmangel ist nicht immer und überall die Ursache - oft auch Gleichgültigkeit, manchmal der Wunsch sich das Leben einfach zu machen oder auch die "wichtigen" Handy- und Zigarettenpausen.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Sagen wir mal so: Pausen sind wichtig, gerade in unserem Beruf wo wir nicht nur körperlich gefordert sind.
ABER: mir ist aufgefallen das viele schon in der Ausbildung demotiviert werden.
Leider gibt es immer noch Sprüche wie: "Das machen wir schon immer so...."
Ich bin mir sicher das man viel besser für die Bewohner/Patienten arbeiten könnte wenn man manche Abläufe ändern würde.
Was spricht z.B. dagegen wenn man noch rüstige Bewohner ein wenig mit einspannt, z.B. bei Essenvorbereitungen?
Auch wenn man die Bereiche besser strukturieren würde würde man sicher viel mehr wertvolle Zeit rausholen.
Und, und da sollten wir alle an einem Strang ziehen und endlich mal dagegen einschreiten: wir sollten die Dokumentation wieder auf ein Normalmaß runterschrauben.
Allein dadurch würde sehr viel mehr Zeit für die Arbeit am Menschen frei werden.
Oder man plant auch diesen Bereich um.

Aber dafür müßte man sich bewegen.


der Heimleiter läuft kontrollierend durchs Haus hat aber von Pflege und psychischer Betreuung absolut keine Ahnung....

Leider nicht nur die Heimleitung sondern alles was weiter nach oben geht.
Auch da sollten die Pflegenden GEMEINSAM mal was dagegen machen.
Was spricht dagegen Menschen die in solchen Funktionen arbeiten mal für zwei Wochen mitarbeiten zu lassen?
Auch wenn viele jetzt stöhnen werden, aber das Fernsehexperiment "Undercover Chef" zeigt den Chefs doch ganz deutlich auf wie die Basis arbeitet und was zu leisten ist.
So werden manche Entscheidungen dann doch anders gefällt.
Ich gehe sogar so weit das es Pflicht werden sollte das alle Entscheider in regelmäßigen Abständen aktiv mitarbeiten müßten.
Geht nicht?
Praktikanten arbeiten doch auch mit *zwinker*
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Die Frage scheint - leider - zu sein, wo Gewalt beginnt.

Wie würde ihr das sehen, wenn eine Pflegefachkraft ...

... einer Bewohnerin sagt: "Wenn du nicht aufisst, hole ich dich heute nicht aus dem Bett." ?

... eine Bewohnerin gegen ihren Willen um 20 Uhr ins Bett bringt mit der "Begründung", dass sie "fertig werden muss", wo diese Bewohnerin sich wünscht, in Nachthemd und Bademantel noch ihre Lieblingssendung zu sehen ?

... einer Bewohnerin einen Body anzieht, den diese nicht öffnen kann (oder sogar das Nachthemd zwischen den Beinen zuknotet), damit diese Bewohnerin nicht "mit der Scheiße schmiert" ?


Ich arbeite seit 29 Jahren in der Altenpflege und muss sagen, dass ich einmal eine solche Kollegin hatte. Ich empfand ihren Umgangston den Bewohnern gegenüber extrem schroff und in meinen Augen übte sie - verbal - mehrfach Gewalt aus gegen die Menschen, die sich nunmal nicht wehren können.
Mehrfach berichteten mir weinende Bewohner dann solche Vorkommnisse, aber immer mit der Bitte, nichts gegen die Kollegin zu unternehmen, denn da herrschte Angst.
Meist wurde zu mir gesagt: " Wenn du was sagst, wird die sich bestimmt rächen und es wird noch schlimmer...."
Wie gruselig!

Nach einem ganz gravierenden Vorfall (da ging es dann nicht mehr "nur" um verbal) redete ich mit der Kollegin - zuerst alleine.
Ich erntete ein Lächeln und die Antwort: "Du als Teilzeitkraft kannst den Stress einer Vollzeitkraft wohl kaum nachvollziehen...".
Außerdem wurde ich vor anderen Kollegen als "Spaßbremse" und "schulmeisterlich" bezeichnet. So wurde das Ganze dann doch von der Wohnbereichsleitung in einer Teambesprechung angesprochen und es kam - einige Zeit später - sogar zu von Psychologen begleiteten Gesprächen - "Supervision", weil es "im Team Unstimmigkeiten gibt".

Die Kollegen kamen fast alle NACH diesen Gesprächen zu mir und gaben mir recht, wollten aber IN DER RUNDE nichts gegen die Kollegin sagen, weil "sie ja so oft einspringt" etc.
Ich war zu dem Zeitpunkt schon echt verzweifelt - habe extrem GEzweifelt, was da so abging....

Ich gebe zu:
Ich musste - nach Mobbing und Erfahrungen, die hier zu einem Roman führen würden - aufgeben, nachdem sich das Team gegen mich gewendet hatte und ich mich total im Abseits und handlungsunfähig sah.
Das Argument (in einer Teambesprechung angesprochen), dass alte Menschen sexuelle Bedürfnisse haben und zugeknotete Nachthemden ihnen diese absprechen .... wurde veralbert und ich belächelt.

Ich habe mich versetzen lassen (und diesen Wunsch auch mit dem Erlebten bei der Pflege- und Heimleitung begründet!) und habe auf dem neuen Bereich ganz tolle Kollegen.
Diese Erfahrung stimmt mich aber sehr nachdenklich und traurig und hinterlässt einen ganz üblen Nachgeschmack...
******f58 Mann
16 Beiträge
Du bist
nicht die einzige die diese schlimmen Erfahrungen mit Kollegen / -innen gemacht hat.... und so traurig das ist leider kommen diese Menschen mit ihrem Mobbing / Profilneurosen und Geltungsbedürfnis immer wieder auch bei Entscheidungsträgern durch.... Diese Menschen ( ich möchte sie nicht mehr als Kollegen / -innen bezeichnen ) sind es die engagierte Pflegekräfte an den Rand des Burnouts bzw. Depressionen bringen. Ich habe viele dieser ausgebrannten Pflegekräfte in meiner 5 wöchigen Reha kennen gelernt...... die Umstände waren immer individuell aber die Ursache immer die gleiche. Während der Reha habe ich mich bei meinem jetzigen Arbeitgeber beworben. Ich habe mit offenen Karten gespielt. Was hatte ich zu verlieren? Die Personalreferentin sagte mir, dass sie aus ganz Deutschland Bewerbungen auf den Tisch bekommt und bei fast allen ist es der selbe Leidensweg........
@Soukie_3
... solche Kollegen/Kolleginnen und diese Verfahrensweisen habe ich ebenfalls kennen gelernt. Nicht nur in einem Haus - nein! in mehreren Häusern.

Und was für mich hierbei besonders bedenklich ist, dass sich selten jemand daran stört, weil es Normalität im Pflegealltag ist.
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