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Kenntnisse vieler Fachbereiche gefragt!

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Hallo ihr lieben JCler!
Ich brauche euren Rat in Bezug auf eine Patientin, die ich betreue! Wer es noch nicht weiß... ich bin Hebamme!

Ich betreue eine 47! jährige Frau, die am Anfang ihrer Schwangerschaft steht. Es ist die dritte Schwangerschaft... die letzte liegt 20 Jahre zurück! Bei beiden anderen brauchte sie eine Cerclage, um die Schwangerschaft halten zu können.
Da sie erfolgreich Gebärmutterkrebs besiegt hatte und ihr der Arzt damals sagte, sie brauche nicht mehr verhüten, tat sie es auch nicht!
Noch dazu ist zu sagen, dass sie 13 Jahre Alkoholikerin war und erst im Dezember 2007 aus der Therapie entlassen worden ist. Und natürlich nimmt sie zur Zeit Antidepressiva! Ich kann euch leider noch nicht sagen, ob es nicht auch Antiepileptiker sind!

Ihre Tochter, die ich selbst nachgesorgt hatte, rief mich gestern völlig aufgelöst an und war sichtlich mit der Situation überfordert und fragte mich, welche Risiken die Schwangerschaft hätte...

Nun ja, zum einen ist da das Alter... erhöhtes Risiko was Fehl- und Totgeburten angeht und nicht zu vergessen das erhöhte Risiko von Fehl-/Missbildungen!
Dann die Frage, ob sie die Schwangerschaft halten kann, da sie auch bei den anderen zwei vorangegangenen Schwangerschaften eine Cerclage benötigt hat!
Was aber viel entscheidener ist, ist die Tatsache, dass sie gerade aus dem Entzug kommt und psychisch sehr labil ist, trotz der Antidepressiva! Was kann ich ihr sagen/raten in Bezug auf Einnahme von Antidepressiva?? Ich weiß, dass es Antidepressiva gibt, die in der Schwangerschaft eingenommen werden können, aber keine Antiepileptika, oder??? fragend schau Noch dazu, mit was muss sie rechnen, wenn die "falschen" Antidepressiva eingenommen worden sind in den ersten Schwangerschaftwochen??

Fragen über Fragen... mit Sicherheit ist hier auf jeden Fall ein Kooperationskreis von Hebamme, Therapeuten, Psychologen und Gynäkologen gefragt!

Kann mir jemand weiter helfen!?
Schwere Entscheidung - Bauchgefühl
Moin Moin Blunamaus,

also ich bin "nur" Krankenpflegel, aber tue mich schwer mit einer Ferndiagnose. Gut es gibt Medikamente, die das ungeborene Leben gefährden können, ausserdem den Entzug, den sie gerade hinter sich hat und das Alter mit dem erhöhten Risiko für Missbildungen, aber die Patientin ist psychisch labil, wenn man wegen des Missbildungsrisikos einen Abbruch durchführt, kann sie völlig entgleiten.

Daher mein Vorschlag,

1. lass Dir von der Tochter die Medikamentenliste geben, die die Patientin nimmt, dann kann man per roter Liste bzw. Beipackzettel herausfinden, welche Gefährdungen für die Mutter und das ungeborene Kind möglich sind. Falls Du keine rote Liste hast, findet sich hier vieleicht auch ein Arzt, der mal nachgucken kann, ansonsten würde ich das auf Station übernehmen, wenn ich Zeit habe, zur Not nach der Schicht.

2. Rate ihr, bitte umgehend mit ihrem Gynäkologen/in Kontakt aufzunehmen, um ggf. herauszufinden, ob es möglich ist, Medikamente umzusetzen, sodass das Kind weniger gefährdet ist.
Zudem sollten engmaschigere Kontrollen in der Schwangerschaft stattfinden, um körperliche Missbildungen frühzeitig zu erkennen, geistige kann man nicht herausfinden ......

3. Mein Bauch sagt mir, Abtreibung ist selbst für eine psychisch stabile Frau eine schwere Entscheidung, aber bei einer so labilen Situation hat sie selbst keine Chance, damit fertig zu werden.
... einige möglichkeiten ...
... von weiteren informationsquellen für dich:

ad antidepressiva während der schwangerschaft:
http://www.neuro24.de/adschwang.htm
http://www.medknowledge.de/abstract/med/med2006/08-2006-1-ssri-schwangerschaft.htm
http://www.innovations-report.de/html/berichte/studien/bericht-54997.html
http://www.eurekalert.org/staticrel.php?view=lancetAid020405ge
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_gynaekologie_schwangerschaft_schwangerschaft_1146144777.htm
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/fileadmin/pza/2002-14/pharm3.htm
http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2006/2006-43/2006-43-149.PDF
...

ad antiepileptika
http://www.aknetherapie.de/BPvalette.htm

ad alkohol
http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/alkohol/alkidx.html
http://www.netdoktor.at/thema/alkoholismus/alkoholismus_folgen.shtml

es gibt eine organisation, die sich sensibelth nennt (div. fachärzte, psychologen, sexualtherapeuten, ....) und sexualberatung /-betreuung (incl. schwangerschaftsberatung) durchführt. meiner erinnerung nach im raum rhein-main (frankfurt, mainz, wiesbaden, ... oder heidelberg)
weiterhin könntest du dich mal in der bundesgeschäftsstelle der selbsthilfeorganisationen beraten lassen. vielleich können die dir weitere infos geben.
auch wäre ein weg, sich über die problematik zu informieren, indem du bei div. pharmafirmen (bereich pharmakologische qualitätssicherung) nachfrägst.

... wünsch dir was. vor allem viel glück
Ach, du lieber Himmel !
Die Frau hat da aber richtige Probleme ... !

So schrecklich es wäre, persönlich denke ich an eine Abtreibung.
Noch nicht einmal so sehr zum Wohl der Mutter, sondern eher zum Wohl des Kindes.
Psychosozial betrachtet wird die Mutter mit einem ev. Frühchen, ev. behinderten Kind oder gar mit einer Früh oder Fehlgeburt wohl nich leben können.
Pat. in diersem Alter haben doch meist eine recht lange Alk. Karriere hinter sich.
Sind instabil, mit wenigen sozialen Kontakten.

Welche Chance hätte also dieses Kind ??

Und, wie ist es eigendlich zustande gekommen ?
Rechnerisch war die Mutter doch in Therapie ?

Gruß
Morticia
Danke...
Danke schon einmal für die ersten Informationen...

@*********icia
da sagst du wohl was... Probleme über Probleme...... Natürlich denke ich persönlich als aller erstes an Abtreibung bzw. welche Chancen das Kind hat... aber meine persönliche Meinung ist in diesem Fall nicht gefragt! Und da bin ich auch verdammt froh drum...
Ich möchte ihr ganz fundierte neutrale Informationen geben, damit sie alle Informationen hat, um selbst zu entscheiden...
Sie ist noch ganz am Anfang der Schwangerschaft. Ihren jetzigen Freund hat sie in der Therapie bzw. im Entzug kennengelernt... Was die Situation nicht gerade einfacher macht!!

@*****ein
danke für die Links... ich arbeite sie in Ruhe durch!!

@*******0703
Erst einmal Danke für deine Bereitschaft in der roten Liste nachzuschauen... da ich selbst auch im Krankenhaus arbeite, habe ich Zugang zur roten Liste... Und natürlich habe ich meine Gyns in der Klinik auch schon ausgehorcht, aber war für mich irgendwie nichts Brauchbares dabei... Und ich kann es auch irgendwie verstehen, denn eine Ferndiagnose ohne vollständige Fakten ist immer schwer zu stellen!
Und selbstredend habe ich ihr geraten, einen Gynäkologen aufzusuchen... aber bislang weigerte sie sich, aber der Test (Urin) ist positiv ebenso wie die HCG-Werte im Blut...
Ich habe sie mittlerweile so weit und begleite sie Montag zum Arzt... aber ich will natürlich auch nicht so dumm da sitzen, sondern Fragen stellen, die sich meine Frau nicht traut oder einfach nicht stellen kann, weil sie völlig überfordert ist!

Ich bedanke mich schon mal bei allen und hoffe auf noch weitere Meinungen und Information... *g*
recherche - pharmalisten ...
hallo blunamaus.

denke, du bist als hebamme in der position, dass du deiner patientin zwar individuell und neutral sowie objektiv zur seite stehen solltest, dich jedoch nicht in deren und ihre ganz persönlich interaktionale kommunikation zu den ärztlichen entscheidungsebenen begeben solltest.
(schließlich unterliegen wir als heilberufliche assistenzen (ärzte & heilpraktiker) der weisungs- und delegationsverpflichtung.
das kann ein sehr glattes eis werden, wenn man sich nicht vorsichtig auf dieses begibt.

zum nachschlagen bzgl. medikamenten und deren inhalte sowie wirkungen kannst du auch online machen. z.t. musst du dich als nutzer identifizieren und anmelden, da nur für bestimmte med. berufsgruppen geöffnet ist.

http://www.rote-liste.de
http://www.gelbe-liste.de

drücke dir für deinen beratungs- und betreuungsspagat alle daumen.
Hallo ihr Lieben....
.... also ich mahne doch hier zur Objektivität und nicht zu steretypen Vorurteilen!

Diese Frau steht vor einer sehr schweren Lebensaufgabe bzw. vor sehr schweren Entscheidungen. Die reaktive Affektivität wäre hier begründet! Ich kenne die Patientin nicht und das macht einen guten Rat sehr schwierig! ABER! Menschen mit Suchtproblemen haben sehr oft das Problem, ihre Affektionen adäquat wahrzunehmen. Das bedeutet, dass diese Menschen in der Langzeitbehandlung lernen müssen mit ihren Gefühlen, welche sie über die Jahre sprichwörtlich ertränkt haben, adäquat wahrzunehmen bzw. damit adäquat umzugehen. Dazu spielen wiederum die Kognitionen eine wesentliche Rolle.

Die Palette von affektiven Störungen ist enorm. Jedoch wird in der Suchttherapie nicht besonders gerne Antidepressiva angewendet, (Suchtverlagerung) außer während der Entgiftung. Zwar beinhalten Antidepressiva keine Substanzen welche körperlich abhängig machen, jedoch aber sehr wohl eine psychische Abhängigkeit fördern. Also eine Suchttherapie in Verbindung mit Antis.....Na ja!

Bei Nootropika (krampflösende Medis) könnte es da schon problematischer werden und Krampfanfälle in Verbindung mit Sucht ist ja keine Seltenheit. Aber damit wird sich wohl Camillo sehr gut auskennen.

Aber da ist ja noch die Schwangerschaft. Hier gebe ich auch Camillo völlig recht. Hier ist unbedingt ein Gynäkologe gefragt welcher sich mit Sicherheit in Verbindung Sucht und Schwangerschaft auskennt. Und übrigens! Es soll schon viele Frauen gegeben haben welche an einer Suchterkrankung gelitten haben und ein völlig gesundes Kind auf die Welt gebracht haben. Den Ersten Schritt hat die Patientin ja gemacht, nämlich eine Entwöhnungsbehandlung. Es ist zwar ein bisschen spät für eine Schwangerschaft, dazu konträr kann man diese auch positiv sehen auf den Bezug von Verantwortungsübernahme. Eine gewollte Abtreibung wäre hier ein völlig ungeeigneter Weg, weil eine Abtreibung zu sehr starken Schuldgefühlen resultieren kann. Ich bin nichts Wert, bekomme nichts gereiht, habe ein Kind auf dem Gewissen, bin unfähig usw. Also ein Grund zum Saufen. Folglich eine Verstärkung des circulus vitiosus.

Wichtig ist hier also eine psychosoziale Betreuung. Ich denke, dass die Patientin während ihrer Therapie sehr wohl gelernt hatte, wo sie entsprechende kompetente Hilfe erhalten kann bzw. erhalten könnte (Nachsorge).

Aber ich gebe auch Frohwein recht, dass du unbedingt auch auf dich Selbst achten solltest. Suchtpatienten können sehr aussaugend sein, da auch das Thema "Nähe und Distanz" ein sehr großer Faktor in der Suchttherapie beinhaltet.

An diesem Thema könnte man sich förmlich austoben. Ich wünsche deiner Patientin bzw. Klientin viel Glück, Erfolg und vor allem ein gesundes Kind. Dir Blunamaus wünsche ich viel Glück und Erfolg bei deiner Berufsausübung und der damit verbundenen Abgrenzung:-)

bisous
Es soll schon viele Frauen gegeben haben welche an einer Suchterkrankung gelitten haben und ein völlig gesundes Kind auf die Welt gebracht haben. Den Ersten Schritt hat die Patientin ja gemacht, nämlich eine Entwöhnungsbehandlung. Es ist zwar ein bisschen spät für eine Schwangerschaft, dazu konträr kann man diese auch positiv sehen auf den Bezug von Verantwortungsübernahme.

Im Grunde, bisous111 , stimme ich dir zu .
An Verantwortung sind schon viele Menschen gewachsen ... und gesundet !

Meine Bedenken, und somit mein pro Abtreibung, entspringen dem Gedanken, das hier ein Kind zum Experiment wird.
Und DAS halte ich für grundfalsch !
Es gibt, finde ich, schon zuviele unglückliche, im sozialen Randbereich lebende Kinder .

Off Topic ... aber ... gibt es ein Recht auf Kinder ??

Gruß,
Morticia
....meintest du etwa verhungert gelassen werden, in Mülltonnen geschmissen werden, abgetrieben werden usw?

Ich denke! Wir sollten diese Entscheidung der wertenden Mutter überlassen

Ich wünsche dir noch scheinen schönen Abend *ggg*

bisous
.... ach so.....

in Gärten (massenweise) begraben werden! Sorry! Ist ein trauriges Thema. Bin da lieber für das Leben, sonst wäre ich ja kein Ergo geworden *lol*

bisous
Nein, bisous111, ich meine nicht die Schlagzeilen ...
nur den alltäglichen Wahnsinn !

Ich meine Kinder, die nur an Tafeln satt werden ... Kinder, die viel zu selten zum Arzt gehen ... Kinder, die keine Motivation zum lernern erlernen, ... und, und, und !

Die letzte Entscheidung trifft natürlich die Mutter ... manchmal denke ich , LEIDER !

Gruß,
Morticia
Mmmmmmh
Ja das ist schon ein trauriges Thema. Aber das hat nicht unbedingt etwas mit Sucht zu tun. Ich weiß nicht wie du dir unbedingt einen Alkoholiker bzw. Alkoholikerin vorstellst, aber die jenigen welche du so auf der Straße findest, dass sind meist die ganz harten Fällen!

Ich denke! Nur weil eine Frau (Mensch) etwas zu viel konsumiert hatte, deshalb muss sie ja keine schlechte Mutter sein! Oder? Ich finde es unbedingt auch nicht ok am PC da die großen Urteilen zu fällen (so wie es leider sehr oft in unserer Gesellschaft geschieht). Wir wissen nicht was da letztendlich los ist bzw. die Anamnesen! Das ist mir irgendwie alles zu pauschal und da besteht sehr oft auch die Gefahr dass da etwas projeziert wird, d.h. etwas von sich in andere hinein.

Das was du ansprichst ist nicht ein Einzelproblem sondern ein generalisiertes Gesellschaftsproblem und dafür mache ich zu einem Großteil unsere Politiker, teilweise auch unser modernes Wertesystem usw. verantwortlich für diese Umstände.

Es kotzt mich ganz ehrlich gestanden auch die allgemeine Stimmungsmache an, so unter dem Motto, ein Hammel sagt etwas und die ganze Herde folgt dann hinterher. Sicherlich hast du Recht, dass eigentlich im ganzen System sich etwas ändern muss, aber niemals so wie es zum Beispiel zur Zeit in Hessen geschieht.

Es ist gut dass Menschen welche aus der rechten Bahn gerückt sind (noch) eine zweite Chance bekommen. Ich denke da an das Ursachen - Wirkungsprinzip. Alles Gute und alles Schlechte hat seine Ursache.

Auch ist es mir wichtig, dass das was ich da so schreibe nichts mit dir persönlich zu tun hat bzw. ich deine Meinung nicht respektiere würde. Es ist halt so, dass in der heutigen Zeit so mancher schneller abstürzen kann als er es sich denkt. Und sehr viele Menschen sind davon betroffen. Akademiker, Angestellten, Arbeiter usw! Und stell dir vor! So mancher stürzt ab weil er es nicht erlernt hatte mit gewissen Situationen umzugehen und als Ausweg dann der Griff zur Droge. Stress, Druck usw. Ich habe sehr oft erlebt, dass es immer wieder erneut Menschen schaffen weil sie dann während ihrer Therapie etwas gelernt haben und es später dann auch aktiv umsetzen. Wir könnten unsere Einrichtungen alle schließen, wenn die Investition der Kostenträger sich nicht lohnen würde bzw. Menschen welche in das Abseits geraten sind, als hoffnungslose Fälle zu stigmatisieren anhand einer Suchtproblematik oder auch in Verbindung mit den sehr oft vorkommenden Herzproblemen. Dann verweigern wir ihm halt den Schrittmacher oder das Korogramm, oder einem Appaliker seine Sondennahrung. Sind ja sehr oft auch hoffnungslose Fälle und sehr oft auch im sozialen Abseits.

Wir könnten sicherlich über dieses Thema noch Stunden bzw. Tage diskutieren aber das würde sicherlich den Rahmen sprengen! Oder?

Bisous
****aza Mann
3.096 Beiträge
Noch ein Impuls von meiner Seite...
Klingt ja nach einem sehr schwierigen Sonderfall. Da geht die verantwortungsvolle Hebamme mit der Patientin auch gleich zusammen zum Arzt - Kompliment.
Ich gehe davon aus, daß die Entscheidung das Kind zu bekommen gemeinsam gefällt werden muß, weil die werdende Mutter möglicherweise nicht rundum einsichtsfähig ist bzw. abschätzen kann, was alles an Risiken und Folgen dahintersteckt - da kann ich aus der Ferne ohne Genaueres zu wissen wohl auch nichts groß beisteuern. Es ist wohl naheliegend, daß daß in der ganzen Schwangerschaftszeit eine enge Führung, Überwachung und auch Kontrolle (z.B. auch hinsichtlich der psychischen und der Suchtsituation) notwendig sein wird. Belastend für alle Beteiligten Eltern, Kinder, Hebammen, Ärzte, Therapeuten und Ungeborene.

Zu den bereits gegebenen Tipps noch eine Ergänzung von mir. Gerade bzgl. der Sorge möglicher Kindsschädigungen (z.B. auch durch evtl. bereits eingenommen Medikamente) - und das wissen leider auch die wenigsten Ärzte: Holt Euch einen Humangenetiker an Bord bzw. zieht ihn zumindest mit zur Rate.
Das ist der Spezialist für die Wahrscheinlichkeit von Kindsschädigungen, für die Kindsschäden durch Medikamente, Gifte etc. Eine Freundin von mir ist Humangenetikerin an der Uni Bonn - da gibt es zum Beispiel eine extra Hotline bzw. einen eMail-Service für Ärzte und für Laien, welche Medikamente man in der Schwangerschaft wann nehmen darf, welche Schädigungen mit welcher Wahrscheinlichkeit eintreten könnten, wenn man in einem bestimmten Entwicklungsmonat ein bestimmtes Medikament genommen hat, wie die Häufigkeit von welchen Erbschäden im fortgeschrittenen Alter ist etc. Das kostet nix und die Humangenetiker freuen sich zu helfen.
klasse ...
... sowas finde ich toll. aus dem blick über den tellerrand hinaus und über den austausch durch alle professionen und erfahrungen hinweg, lernt man immer wieder dazu.
humangenetiker? was machen diese? nur forschen oder auch klinisch bzw. freiberuflich praktizieren? wenn ja, in welchem fachbereich speziell gehören diese dann? eigenständig oder zu den pathologen, laborärzten, ... ???
****aza Mann
3.096 Beiträge
----------- off Topic -----------

Der Facharzt für Humangenetik wird von vielen als Grundlagenforscher gesehen. Das ist aber nur der halbe Teil der Wahrheit. Humangenetiker machen Beratungen bei Kinderwunsch und familiären Erbkrankheiten (erbliche Krebserkrankungen, Hämophilie, Multiple Sklerose, ...), sie klären über Entwicklungsstörungen bzw. die Wahrscheinlichkeit dafür auf (Trisomie 21, ...), sie wissen genau wie die Kindsentwicklung abläuft und welche Störungen dabei auftreten können, sie gehen über Kinderkrankenstationen und erkennen Erbgutstörungen und Stoffwechselerkrankungen die der normale Stationsarzt höchstens einmal im Leben sieht, sie wissen bescheid über Auswirkungen von Strahlen oder Chemotherapien auf das Erbgut, und vieles mehr.

Wenn man also wissen will, ob man ein Kind bekommen sollte, wenn schon zwei Cousins, ein Geschwisterlein und eine Großtante vor dem 12. Geburtstag Darmkrebs bekommen haben, wenn man wissen will, warum das Kind so eine platte Nase, eine Nackenfalte, einen Finger mehr an der linken Hand und eine Fistelstimme hat, wenn man wissen will, ob ein LSD-Rausch in der Schwangerschaft dem Kind mehr schadet als das Blutdruckmittel, wenn ein Patient schon den zweiten Krebstumor entwickelt und man Gefahr für die Angehörigen wittert .... dann ist der Humangenetiker der richtige Ansprechpartner ;-). Meistens sitzen sie an der Uni, aber es gibt auch einige wenige niedergelassene Fachärzte für Humangenetik.

----------- back to Topic -----------
Sehr gut
Wollte nur mal ein großes Lob verteilen, an alle die sich dieser Diskussion angeschlossen haben.

Die Sachlichkeit, sowie ehrliche Betroffenheit und das Bemühen um Lösungen, hat mich begeistert.

Schön zu diesem Fachbereich zu gehören.

Gruß
Andy
****aza Mann
3.096 Beiträge
Und gibt's ein Feedback, wie die Schwangerschaft gelaufen ist? Würde mich aus aktuellem Grund kurz interessieren...
Danke *g*
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