Berufliche Distanz
Nehmt ihr noch viel von der Arbeit mit nach Hause oder eher nicht? Ich bin jetzt 17 Jahre in der Pflege tätig und bin 14 Jahre ehrenamtlich RD, als RS gefahren. Gerade am Anfang haben mich öfters Dinge belastet und habe diese auch mit nach Hause genommen. Das man mit der Zeit etwas "abstumpft" finde ich eigentlich normal, sonst könnte man unsere Jobs auf Dauer nicht machen.Seit einem Jahr arbeite ich nun als Krankenschwester in einer Einrichtung für Flüchtlinge und habe auch mit vielen "Patienten und Erkrankungen"zu tun, mit denen ich vorher nie einen beruflichen Kontakt hatte. Gerade auch mit Kindern.
Ich bekomme viele Gesichten zu hören die mich in den Moment traurig stimmen, aber ich nehme sie nicht mit nach Hause. Wir hatten jetzt ein 8 Monate altes Kind, bei dem eine schwere Mißbildung im Gehirn festgestellt wurde. Wir haben im Team darüber gesprochen und meine anderen Kollegen belastet das ganze bis zu einem bestimmten Grad, mich nun gar nicht. Das stimmt mich einfach nachdenklich. Bin ich zu abgestumpft oder hab ich mir über die Jahre nur die notwendige Distanz angeeignet?