Klasse!!!
Aus mehreren Gründen finde ich das sehr gut!!!
Erst einmal stimme ich
*******ino:
Die gesetzlich Versicherten wissen leider oft nicht, was sie für Ihre Plastikkartenwährung erhalten können---und v.a., was nicht!!! Der polemische "Zweiklassengesellschaft" Zwischenruf ist nur sehr, sehr vordergründig haltbar, aber wer sich einmal die Mühe macht, das V. Sozialgesetzbuch (Präambel: der gesetzlich Versicherte hat Anspruch auf Leistungen, die AUSREICHEND, ZWECKMÄßIG und WIRTSCHAFTLICH sind....)
voll und ganz zu!!! In vielen Ländern ist Physiotherapie eine reine private Leistung und da funktioniert es auch!
Das Arbeiten ist natürlich sehr viel angenehmer, wenn ich nicht im 20 (oder gar wie die Krankenkassen sagen 15) Minuten Takt Patienten durchschleuse, in der Behandlungszeit noch Termine mache, dokumentiere, ggf. Rücksprache mit dem Arzt halte, der Patient sich an- und auszieht, ich den Raum vor- und nachbereite und dann auch noch einen Therapiebericht schreibe, für den ich ganze 70 Cent erhalte.
Ganz so mache ich das natürlich nicht, aber eigentlich sollten wir ALLE es so machen, denn nur dann werden sich hoffentlich viele Patienten bei den Kassen beschweren und es könnte sich ganz vielleicht auch was ändern.
So lange es aber Kollegen gibt, die gesetzlich Versicherten bei MT oder KG 30 Minuten Behandlung gönnen, schneiden wir uns ins eigene Fleisch und die Kassen freuen sich!
Wer gute Arbeit leistet, der wird auch immer Patienten haben, die sich ein privates Rezept ausstellen lassen und selbst bezahlen. Ich kläre alle Patienten über die Vorgaben der Krankenkassen auf und viele lassen sich dann ein Privatrezept ausstellen, wenn sie keine Verordnung mehr bekommen, sie aber noch weiter behandelt werden wollen und sollten. Die Gesundheit ist es doch vielen Wert, auch mal in die eigene Tasche zu greifen.
Dabei ist es natürlich auch unsere Pflicht, die Patienten aufzuklären, zur Selbständigkeit zu erziehen und sie zum Training zu motivieren. Von den Kollegen, die bei einer KG-Verordnung nur massieren halte ich nichts! Und diese bringen unseren Berufsstand in Verruf, da werd ich stinkesauer
Das hört sich für einen Berufsanfänger vielleicht hart an, aber das ist die Realität. Auch ich habe über 35.000DM für meine Ausbildung bezahlt und bin inzwischen bei gut 20.000 Euro für Zusatzqualifikationen. Dazu bin ich angestellt und alleinstehend und komme mit dem Gehalt kaum über die Runden. (By the way, das Durchschnittsgehalt eines Physios in Vollzeit liegt bei 2100 brutto.)
Und nun schaut Euch mal an, dass ihr mit den meisten Zusatzqualifikationen mit den entsprechenden Zeitvorgaben noch weniger verdient, wie mit einfacher Krankengymnastik, die nach der Ausbildung jeder machen kann. Wo gibt es denn sowas??? Nur KG Gerät (bei voller Auslastung) und MT bringen etwas mehr Geld als KG.
Das alles und die miserable Berufspolitik lassen mich voll und ganz verstehen, wenn ein Kollege nur noch Privatpatienten und Selbstzahler behandelt. Wer einen guten Job macht, wird da seinen Weg gehen!
Heute würde ich mich sicher nicht mehr für diesen Beruf entscheiden. Nichtsdestotrotz liebe ich ihn, denn es ist der geilste der Welt