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Wie lasst ihr euch ansprechen?

Wie lasst ihr euch ansprechen?
Mir Vor- oder Nachnamen?
Als ein grundlegendes Persönlichkeitsrecht wird jede Putzfrau mit Nachnamen angesprochen. Das ist gut so in der Selbstverständlichkeit des Respektes.

Nur für die Pflegeberufe soll das nicht gelten und das Rad auf die Zeit vor der Professionalisierung zurück gedreht werden *gleichplatz*

Dabei verbindet sich mit dem Anspruch auf die Anrede mit dem Nachnamen der
mit dem Anspruch auf Professionalität. So wie bereits vor über 100 Jahren ...

Weder bin ich ein Knecht noch Leibeigner, der mit einfachem Namen gerufen wird noch ein billiger und willfähriger Lakai - ist es auch die Sichtweise der Arbeitgeber *flop*

So verweigern sich ausgerechnet jene diesem Basic allgemeinen Umgangs.

Ist es für die Patienten normalerweise kein Thema, bestehen manche Firmen darauf.
Ausdrücklich wird man vor der Klientel mit Vornamen vorgestellt trotz gegenteiliger Absprache *gr2* und das Namensschild weist lediglich den Rufnamen aus.

Verwahrt man sich dagegen, wird man gleich als Quertreiber und nicht teamfähig dargestellt. Dabei geht es allein um das Berufs- und Eigenverständnis nach Aussen.

Ich bin kein Kumpel der Patienten *nono* sondern professionell Pflegender.
Alles, was geschieht gehört zum Job; nicht mehr, nicht weniger.
Wer mich mit meinem Nachnamen nicht anreden kann oder will hat Sie zu sagen.

Einige der Klientel findet das nicht so toll und es kommen die üblichen dummen Sprüche. Wer zurechnungsfähig ist erfährt darauf einen Zuständigkeitswechsel.

Das Problem sind aber nicht zuletzt viele junge Kolleginnen, die wie anno dazumal naiv stolz darauf sind mit Schwester und Vornamen angesprochen zu werden *kopfklatsch*
die sich dann gerne als die
liebe, viele bessere, zugewandtere und umgängliche Kollegin profilieren,
während sie einen als Depp mobbt und die Fachlichkeit in Frage stellt *headcrash*
Dabei sind es jene, die das Team spalten, meistens auch intern so verhalten und
dem Beruf in der Öffentlichkeit einen Bärendienst erweisen.

Lasst ihr euch mit Vornamen ansprechen?

Wie ist das in eurem Betrieb üblich?
*****cue Mann
487 Beiträge
Ich habe das Namensschild
Mit meinem Vornamen darauf demonstrativ vor der Pflegedienstleitung verbrannt. Ich poche auf das professionelle Sie und
Das steht auch auf meinem Namensschild. Fachpfleger+Nachname.
Dass muss heutzutage reichen.
******r79 Frau
1.476 Beiträge
Ich bin Schwester Rebekka und fühle mich damit wohler als mit meinen Hausnamen. Bei uns wurden sogar die Hausnamen wieder vom Namensschild entfernt, weil wir bei FB Anfragen bekommen haben.
*******ut82 Frau
682 Beiträge
Grundsätzlich haben wir Vor- und Zuname auf dem Namensschild darunter unsere Berufsbezeichnung , aber ich habe auch Kolleginnen die Fr./Hr. und dann nur den Nachnamen auf dem Schild haben. Ich selber stelle mich mit meinem Vornamen vor, vermutlich aus Gewohnheit, wobei ich die Bedenken diesbezüglich schon verstehen kann.
Ich werde sehr häufig von unseren Gästen gedutzt und auch unsere Gäste lassen sich häufig vom Pflegepersonal dutzen, auch etwas was ich anfänglich sehr seltsam fand. Ich arbeite in einem Hospiz und da ist der Umgang untereinander oft sehr familiär und sehr persönlich und inzwischen stört es mich nicht mehr.
********Ludi Mann
37 Beiträge
Ich muss sagen, dass ich das förmliche Sie suspekt finde. Bei mir wird im Prinzip geduzt was durchaus im Rahmen der Professionalität (Beziehungsarbeit in der Psychiatrie) gerechtfertigt ist.
Darüber hinaus ist meine persönliche Meinung, dass viele (nicht alle!) in der Pflege, die Wert darauf legen, mit "Sie" angesprochen zu werden, sehr oft nur etwaige Minderwertigkeitskomplexe gegenüber ihren akademischen Kollegen kompensieren wollen, was durchaus legitim ist, da wir weiterhin um Ansehen kämpfen müssen. Ich finde nur, dass der richtige Weg eher der wäre, dass auch Ärzte geduzt werden von den Patienten. In Schweden ist das schon lange so und die Pflege dort empfindet sich gleichberechtigter.
Mal so mal so
Unter Kollegen immer per Du. Auch mit den Kollegen der Leitstelle. Mit vielen Notärzten sind wir ebenfalls per Du. Von Patienten lassen wir uns Siezen weil die es auch tun. Außer halt bei Kindern, weil die Unterhaltung mit den Vornamen den Kindern mehr Vertrauen bringt.
*******432 Frau
163 Beiträge
Sie und Vorname...
Ich stelle mich als Daniela, ihre zuständige Pflegekraft von heute vor...
Ich mag meinen Nachnamen nicht unbedingt und irgendwie bekommen es die Leute oft nicht auf die Reihe ihn richtig auszusprechen wenn ich ihn nicht buchstabiere oder aufschreibe oder so...
Und ich habe gern ein etwas persönlicheres Verhältnis zu meinen Patienten wobei ich sie immer mit Sie und ihrem Nachnamen anspreche. Je nach Patient und Situation und wenn mir der Patient da Du anbietet lasse ich mich auch duzen... jedoch trotzdem auf professioneller Ebene aber es macht das zwischenmenschliche leichter finde ich... vor allem in schweren Situationen wie besonders lange Krankenhausaufenthalte und schwere Verläufe... ich möchte es dem Patienten in der schweren Situation so angenehm wie möglich machen und wenn es für ihn schöner ist auf persönlicher Ebene mit mir zu kommunizieren dann mach ich es gern... sehe mich aber trotzdem nicht als unprofessionell deshalb.
@starsandstripes
Habe deinen Beitrag hier mehrmals gelesen und komme immer zum selben Endergebnis:

Du solltest deine Berufswahl überdenken!

Denn wer sich bei einem Menschen, der momentan deine Hilfe benötigt, Gedanken darüber macht wie er von ihm angesprochen wird, ist m. E. an einem Patienten deplatziert!
@ Cloud
du massst dir ein Urteil an, dass dir und deinen Claqueren in keiner Weise zusteht!

deine aggressive persönliche Argumentation, die du einleitend ausdrücklich betonst, ist nicht nur unverschämt, sondern in besonderer Weise unsachlich

dein Beitrag drückt das Mobbing aus, dass du auch im Job zeigst, akzeptierst du Kollegen mit einer anderen Auffassung nicht und versuchst sie hinaus zu drängen!
Willkommen im deutschen Klinikalltag *fiesgrins*

Es ist ein Denkfehler: was hat die Hilfsbedürftigkeit der Pat. und deren professionelle Versorgung mit dem selbstverständlichsten Respekt sich selbst gegenüber zu tun?

Nicht als eine temporäre Entscheidung, wenn der Pat. vor einem steht, sondern als grundsätzliche zum Berufsverständnis, das in der Distanz Professionalität lebt *stolzbin*

Denkfehler 2: warum sollen meine Interessen hinter denen der Pat. zurück stehen?
Professionaliät ist der Einklang der Interessen aller Beteiligten!

Andernfalls ist die Argumentation naiv als Einfallstor für jede Art von Ausbeutung.
Genau darum geht es!

Mehr noch forderst du ein Denkverbot - genau so wie die Arbeitgeber *friends*

Du hast sicherlich eine unglaublich hohe Berufsethik - die meiner nicht nachsteht!

Geht es uns - mir genau so wie dir - am Pat. nur um diesen, die als Grundlage des Vertrauens wechselseitigen Respekt erforden: gesellschaftlich üblich: SIE!
hat dies in der professionellen Berufsausübung nichts mit Selbstaufgabe zu tun.
Warum soll die Pflege eine Ausnahme sein *gruebel*
Ich arbeite nicht ehrenamtlich ...

Darum geht es den Klinik- und Einrichtungsbetreibern, die ein aufopferungsvolles Selbstverständnis vorausetzen ... bei ihren Mitarbeitern ... und als Einstieg wie einem Beispiel die Aufgabe von Persönlichkeitsrechten verlangen bspw. für Lohndumping, unbezahlte Mehrarbeit, ständiges Einspringen, inhumane Bedingungen etc.

Es geht um harte wirtschaftliche Interessen - man schaut, ob sich das Personal das gefallen lässt. Keinem Klinik- u. Einrichtungsbetreiber geht es um die Patienten *my2cents*

Die bis zu diesem Zeitpunkt sehr konstruktive Diskussion hat dabei gezeigt, dass es schon auch Situationen gibt, in der der Vorname, vielleicht ein Du, angemessen ist.

Auf dieser Basis freue ich mich über die Fortsetzung des Themas!
***yh Mann
108 Beiträge
@cloud
Abgesehen davon, dass wir uns untereinander alle duzen.....
glaube ich, dass du, Cloud, richtig liegst. Den Eindruck kann man durchaus gewinnen.
Zumal der TE sich hier über junge Kolleginnen beschwert, welche ihn als Depp dastehen lassen, sich aber parallel in einem weiteren Thread (Sex mit Praktikanten und Azubis, auch hier in dieser Gruppe) damit brüstet, möglichst junge (angehende Kolleginnen) über den Job ins Bett zu bekommen., da sie da was von ihm lernen könnten.
Scheint so, als ob beim TE mit zunehmendem Alter Wunsch und Realität auseinander driften.
Vielleicht mit den letzten Kräften den Job richtig gut machen , die Pseudoprobleme canceln und dann gibt's von den jungen Kollegen/innen vielleicht, nun ja, keinen Sex, aber Respekt.
Oder den Beruf wechseln, wenn's nur noch frustet.
Die "Schwester"...
....genießt in der breiten Bevölkerung und vor allem bei den Menschen, die auf eine solche angewiesen sind, großes Ansehen (auch wenn sich das nicht in der Bezahlung wiederspiegelt!) Der Begriff "Schwester" schafft zu Beginn ein Grundvertrauen des Patienten (der sich in der Regel erst einmal hilflos und ausgeliefert fühlt) in die Pflegekraft.
Ob dieses Vertrauen berechtigt ist, merkt der Patient heute recht schnell und reagiert entsprechend entweder durch Wertschätzung, Respekt und kooperatives Verhalten oder eben im Fall, dass er Inkompetenz, Überforderung und Verbitterung wahrnimmt reagiert er oft mit Aggression, verbaler Herabsetzung und Abwehrhaltung gegen die notwendige Behandlung bzw gegen die betreffende Pflegekraft.
Seit gut 20 Jahren übe ich diesen Beruf aus und ich bin in der Tat stolz darauf mich "Schwester" nennen zu dürfen. Im Krankenhaus, in der ambulanten Pflege sowie in der privaten Klinik habe ich von Patienten, Kollegen und Vorgesetzten stets Wertschätzung und Respekt für meine Arbeit erfahren. Weder Patienten (Ausnahme der 98jährige Patient aus Zimmer 487 :-)) noch Vorgesetzte haben mich je einfach so gedutzt.
Natürlich gibt es auch Menschen, die sich grundsätzlich respektlos und unverschämt dem Pflegepersonal gegenüber verhalten, allerdings vertrete ich die Meinung, das dies Menschen sind, die sich auch im Rest der Welt nicht unbedingt freundlich und zugewandt verhalten. Und daran würde auch die Ansprache mit dem Nachnamen nichts ändern.

Ein Problem mit der Angabe des vollen Namens durfte ich in der Vergangenheit mehrfach erleben. Es gibt immer mal wieder einen Patienten (oder auch Angehörigen), der proffessionelle Fürsorge so sehr schätzt, dass er glaubt in der "Schwester" evtl die Frau fürs Leben oder zumindest doch eine potentielle Freundin gefunden zu haben. Wenn das passiert, fängt besagter Patient an Nachforschungen anhand des ihm bekannten Namens zu tätigen. Plötzlich bekommt man Anrufe, Briefe und es liegen Geschenke vor der Tür...ein "Nein, Danke" wird selten sofort akzeptiert und es folgt ein regelrechter, mal mehr mal weniger langer Spießrutenlauf....
Diese Art der Wertschätzung ist mir persönlich definitiv zu viel und darum lehne ich die Angabe meines Nachnamens kategorisch ab!

Die Krankenpflege und der Begriff "Schwester" sind historisch begründet einfach miteinander verknüpft und tief in den Köpfen der Menschen verankert. Ich persönlich finde das nicht verwerflich und ich fühle mich dadurch auch nicht weniger anerkannt....

Krankenhäuser, Kliniken, jedes Wohnheim für Senioren sind Wirtschaftsunternehmen. Ganz oben geht es in erster Linie immer nur darum den Profit zu steigern. Wie das in der Praxis aussieht, wissen wir alle. Dort wo früher 5 Leute im Frühdienst saßen, sitzen heute für deutlich mehr Arbeit nur noch 1-2 Leute, mit ein bisschen Glück ist noch ein unbezahlter Praktikant dabei. Pro Dienst mindestens 2 Überstunden (im Schnitt ca 200 Überstd. am Monatsende bei jedem Mitarbeiter), die am Ende weder als Freizeitausgleich genommen werden können noch werden sie ausbezahlt....die Liste setzt sich unendlich fort...
......ich glaube nicht, dass sich diese Probleme beheben lassen indem wir unsere vollen Namen für Patienten sichtbar machen. Und auch das sietzen unter Kollegen wird sicher keine Einsicht in der wirtschaftlich orientierten Riege herbeiführen......
....Meiner bescheidenen Meinungen nach bedarf es hier Taten in Form von z.B. gemeinschaftlichen und groß angelegten Protestaktionen usw. um sich den notwendigen Respekt in der Politik zu verschaffen, so wie es in anderen Ländern durchaus üblich und auch effektiv ist.....
****s91 Mann
23 Beiträge
Station / OP
...durfte ich bisher erleben.
Auf Station gegenüber dem Patienten war der Vorname + "Sie" normal, da hab ich in der Regel auch drauf bestanden. Ausnahmen gab es natürlich *g*
Gegenüber den Kollegen hab ich bei denen, mit denen ich gerne gearbeitet habe und für die das auch okay war, den Vornamen und das "Du" genutzt, bei jeglichen Berufsgruppen.

Ich finde, man merkt irgendwann, bei wem es auch von Herzen und mit Wertschätzung kommt und von wem nicht. Im OP ist es genau so. Nur arbeitet man da mit den Ärzten noch enger zusammen, als auf Station, wodurch ein "Du" für mein Gefühl schneller angeboten wird.
Es gibt auch Ärzte, bei denen mir das "Du" völlig unangenehm ist und da nutze ich dies auch nicht. Da ist mir eine gewisse Distanz auch sehr wichtig, weil ich weiß, dass sie nicht ganz aufrichtig sind.

Ah und vll noch nen kleinen Punkt. Wenn ich junge Patienten_innen vor mir habe, die total aufegeregt sind, evtl auch ängstlich...da frage ich auch, ob ein "Du" okay ist. Wenn ich dadurch eine gewisse Nähe schaffen kann, die der Person zeigt "du bist hier nicht allein und du bist in guten Händen", dann tue ich das sehr gerne - sofern erwünscht.

LG
Johannes
*******432 Frau
163 Beiträge
Vor- und Nachname...
... auch ich hatte schon das Problem, das sich ehemalige Patienten bei Facebook auf mein Profil verirrt hatten. Und einmal war es sogar so, das dieser Patient eben mehr wollte... ständig hat er mich bei Facebook angeschrieben und um ein Date gebeten und als wäre das nicht schon genug, hat er mich sogar hier bei Joy gefunden... wie klein die Welt doch ist... auch privat sind wir uns bei Festivals öfter mal über den Weg gelaufen und es ist mir echt unangenehm gewesen weil er einfach nicht locker gelassen hat... mittlerweile scheint er es kapiert zu haben...
Demzufolge kann ich nur zustimmen wenn es darum geht das nicht mal meine Patienten meinen vollen Namen kennen müssen... denn heutzutage ist es einfach jemandem nachzuspionieren... das fängt im Netz an und geht vielleicht auf der Straße weiter...
**********ripes:
Wie lasst ihr euch ansprechen?
Mir Vor- oder Nachnamen?
Als ein grundlegendes Persönlichkeitsrecht wird jede Putzfrau mit Nachnamen angesprochen. Das ist gut so in der Selbstverständlichkeit des Respektes.

Nur für die Pflegeberufe soll das nicht gelten und das Rad auf die Zeit vor der Professionalisierung zurück gedreht werden *gleichplatz*

Dabei verbindet sich mit dem Anspruch auf die Anrede mit dem Nachnamen der
mit dem Anspruch auf Professionalität. So wie bereits vor über 100 Jahren ...

Weder bin ich ein Knecht noch Leibeigner, der mit einfachem Namen gerufen wird noch ein billiger und willfähriger Lakai - ist es auch die Sichtweise der Arbeitgeber *flop*

So verweigern sich ausgerechnet jene diesem Basic allgemeinen Umgangs.


Ich bin kein Kumpel der Patienten *nono* sondern professionell Pflegender.
Alles, was geschieht gehört zum Job; nicht mehr, nicht weniger.
Wer mich mit meinem Nachnamen nicht anreden kann oder will hat Sie zu sagen.

Einige der Klientel findet das nicht so toll und es kommen die üblichen dummen Sprüche. Wer zurechnungsfähig ist erfährt darauf einen Zuständigkeitswechsel.

Das Problem sind aber nicht zuletzt viele junge Kolleginnen, die wie anno dazumal naiv stolz darauf sind mit Schwester und Vornamen angesprochen zu werden *kopfklatsch*
die sich dann gerne als die
liebe, viele bessere, zugewandtere und umgängliche Kollegin profilieren,
während sie einen als Depp mobbt und die Fachlichkeit in Frage stellt *headcrash*
Dabei sind es jene, die das Team spalten, meistens auch intern so verhalten und
dem Beruf in der Öffentlichkeit einen Bärendienst erweisen.

Lasst ihr euch mit Vornamen ansprechen?

Wie ist das in eurem Betrieb üblich?

Ich finde diesen Beitrag sehr grenzwertig und muss zugeben, dass ich mich ein wenig fremdschäme. Trotzdem habe ich die Hoffnung, dass nicht viele Menschen in diesen Berufen die Einstellung vertreten!

Ich habe damals den Beruf gewählt, weil ich mit sehr viel Idealismus an die Sache heran gegangen bin.
Dies ist bis heute so geblieben, wenn auch ein wenig mehr Realität Einzug gehalten hat.
In Krankenhäuser war es üblich die Namensschilder mit Schwester und Vornamen zu versehen. Selbstverständlich wurden wir gesiezt.
In der Altenpflege würde es meist uns überlassen wie die Ansprache erfolgt, aber auch da fand ich den Vornamen und Sie am besten.
Meiner Meinung nach ist die Arbeit in der Pflege ein sehr sensibles Thema.
Völlig fremde Menschen sind gezwungen sich mir anzuvertrauen, auch in ihrer Intimität.
Wenn es meinen Patienten oder Bewohnern mit einer persönlicheren Anrede besser ging, es ihnen einfacher fiel ein Stück Nähe aufzubauen, ist es für mich ein leichtes gewesen es ihnen zu geben.
In der Altenpflege gab es sogar sehr wenige, aber es gab diese Bewohner, die nach einer langen Zugehörigkeit gebeten haben mich zu duzen. Auch damit hatte ich keinerlei Probleme, ich könnte da meine eigene Bedürfnisse gut zurückstecken.
Was für mich allerdings ein Nogo war, ich habe nie einen Patienten/Bewohner geduzt.
*******ut82 Frau
682 Beiträge
Ich fand es am Anfang auch sehr befremdlich unsere Bwohner teilweise zu dutzen, aber meist wird mir das dann auch von jungen Bewohnern angeboten.
Teilweise sind sie ja nicht viel älter als ich oder sogar noch jünger.
Aber viele sagen, dass sie sich so eher auf "Augenhöhe" mit uns fühlen und sicher ist das in einem Hospiz nochmal ein anderer Faktor mit der Vertrautheit
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was für mich allerdings ein Nogo war, ich habe nie einen Patienten/Bewohner geduzt.

Ähhh, ich schon. Vor allem im Altenheim. Aber nicht ohne Erlaubnis. Es fällt mir zwar schwer einen gestandenen Mann von 95 Jahren mit seinem Vornamen und "Du" anzusprechen, aber es ist mir auch schon passiert, daß er eben genau das so wollte, regelrecht einforderte, und somit kein Weg daran vorbei ging. Geht, nach einer gewissen Eingewöhnungszeit.
Umgekehrt lasse ich mich grundsätzlich duzen, oder anders gesagt, ich überlasse das meinem Gegenüber, welche Option ihm die angenehmere ist.
Vor allem in einer Pflegeeinrichtung mit gerontopsychiatrischen Bewohnern ist es müßig auf einem "Sie" zu bestehen. Wozu auch? Es macht einige Dinge nachweislich einfacher, wenn eine gewisse familiäre Umgebung geschaffen wird, zumal man oft genug über Jahre seinen Weg gemeinsam geht.

Die Kollegen werden von mir geduzt, es sei denn, man besteht explizit auf dem "Sie".

Ich möchte hier aber der Form halber nochmal die Dokumentationspflicht anmerken. Es ist ratsam eine "Du"-Anrede zum Bewohner hin in die Datenbank einzupflegen als "erwünscht und/oder gestattet". Falls diese Erlaubnis nicht vorliegt, es aber dennoch vonnöten ist (siehe Gerontopsychiatrie: die Oma reagiert nur auf "Du" und "Rosi"), muss auch dieses schriftlich vermerkt werden.
*****bst Paar
101 Beiträge
Ansprache wichtig?
Sehr geehrter Herr starsandstripes,

gerne möchte ich etwas zum Thema beitragen, auch um Ihnen zu verdeutlichen, dass Sie sich hier zum einen an falscher Stelle beschweren und sich ausserdem arg im Ton vergreifen, was einer konstruktiven Diskussion nicht zuträglich ist.

Die Bezeichnung Schwester hat religiöse / klösterliche Ursprünge, weil den Nonnen und Mönchen im Mittelalter die Pflege der Kranken oblag. Aus den Brüdern wurden Pfleger, in christlichen Häusern werden die männlichen Pflegekräfte immer noch so bezeichnet. Blabla, das kennen wir alles aus dem Unterricht für Medizingeschichte. Die Zeiten wandelten sich, die Bezeichnungen blieben, es gibt m.E. aktuell keine rechtlichen Bestimmungen, wie eine Pflegekraft anzusprechen ist, das wird auch vom Haus direkt gesteuert. Im Selbstverständnis der Tradition kann ich als gelernter Pfleger nicht schlimmes daran finden, mich mit Pfleger und Vornamen vorzustellen, die Distanz zum Patienten macht das höfliche "Sie", das auch von penetranten Duzern eingefordert werden kann. Kann man auch mit den ärztlichen Kollegen besprechen, zu denen besteht ja noch mal ein ganz anderes Hierarchie-Verhältnis. Die Kompetenz und Ausstrahlung wird doch nicht über die Anrede vermittelt, sondern über Empathie und Fertigkeiten, oder? Im Umkehrschluss liesse sich hinterfragen, warum Ihnen die Anrede so wichtig erscheint. Die jüngeren Kollegen Ihres Arbeitsumfeldes werden sich sicher nicht profilieren, nur weil sie sich mit Schwester / Pfleger ansprechen. Vielleicht hat das auch was mit dem Verständnis zum Berufsfeld zu tun.
By the way, Sex mit Praktikanten / Azubis stellt meist einen Straftatbestand dar, entweder wegen der Minderjährigkeit (§ 182 StGB) oder dem Status der Schutzbefohlenen (§174 StGB). Vielleicht sollte da auch mal jemand von den Admins drüber gucken....
Und da wären jetzt auch Ihre Ansprechpartner, sei es die PDL oder der Betriebsrat, es liesse sich zum Beispiel eine Vereinbarung treffen, was die Vorstellung und Anrede und das Layout der Namensschilder angeht.
Ich gebe Ihnen durchaus recht, dass die Anrede mit Sr. oder Pfl. und dem Vornamen nicht unbedingt zeitgerecht erscheint, ändern können Sie das nur durch hausinterne Regelungen und der Aufklärung der Patienten. Die befinden sich in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Ihnen, wenn Sie es vernünftig erklären, wird denen sicher herzlich egal sein, wie sie Sie ansprechen sollen, solange Sie ihnen adäquat helfen.
Mir persönlich ist es herzlich egal, wie man mich anspricht, auch nach Medizinstudium und jahrelanger ärztlicher Tätigkeit bedanken sich die Patienten bei mir als dem lieben Zivi, wenn ich sie nach erfolgter Untersuchung wieder ins Zimmer gebracht habe. Und das ist doch der Grund, warum wir diesen Job machen, oder? Dankbare und gut versorgte Patienten.
Versuchen Sie bitte auch in den folgenden Texten sachlich zu bleiben. Die Mehrzahl der Antwortenden ist es auch. Überlegen Sie sich bitte prinzipiell, ob die hier das richtige Forum ist und Sie den richtigen Job haben.

Mit freundlichen Grüssen
Pfleger Gabor, aktuell OA einer ITS
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vielleicht sollte da auch mal jemand von den Admins drüber gucken....

Nein.
Solange hier nicht explizit zur Erfüllung dieses Strafbestandes aufgerufen wird, wird die Moderatorenschaft lediglich aufmerksam mitlesen.
Und das tut sie, das ist hier und heute mal fest versprochen.

*modda*
Dalarna
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich bin kein Kumpel der Patienten *nono* sondern professionell Pflegender.

Das eine schließt das andere nicht aus.....
Okay Dalarna da hast du völlig Recht.
Auf einer geronto-psychiatrischen Station sieht man gerade über die Anrede leichter hinweg *zwinker*
Angeboten habe ich das von einem Bewohner auch ab und zu mal, ihn zu duzen. Allerdings konnte ich es nie über meine Lippen bringen, irgendwie war ich da total gehemmt *augenzu*
*******njoe Mann
616 Beiträge
Weder Vor- noch Nachname.....
Für meine Patienten bin ich der Herr Doktor. Das habe ich schon unmittelbar nach dem Studium so gehandhabt. Alles andere wäre für mein Ego ganz fatal gewesen. Gerade wenn man sehr unsicher hinsichtlich seiner Persönlichkeit ist, tut es gut, wenn man einen gewissen Status nach aussen hat. Dieser sollte sich unmitelbar am Titel und am hierarchischen Status der anzusprechenden Person orientieren. Ich gebe gerne zu, daß ich das große Ziel der Habilitation leider nicht geschafft habe, dieser Makel wird mir lebenslang anhaften.

Und dass die vernaschten Auszubildenden einen gestandenen Mann in der Pflege mobben und ihn beim Vornamen rufen, das geht ja schon gleich gar nicht. Womöglich kommen dann auch noch Kriterien wie Achtung, Respekt vor einer Leistung, Empathie für Patienten oder MItarbeiter oder ähnlicher Mumpitz bei der kollegialen Anrede in`s Spiel und soweit sollte es ja auf keinen Fall kommen.

Liebe professionelle Mediziner, es wurde Zeit, die wahren Probleme ienmal auch auszusprechen, ich bin dankbar für diesen Thread, ich schlage allerdings vor, ihn in eine andere Kategorie zu verschieben. Ihc kann mir kaum vorstellen, daß jemand ERNSTHAFT derartige Probleme wälzt.

*sonne*

Herr Doktor Marzipan aus München
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Herr Doktor Marzipan, Sie wissen aber schon, daß sie keinerlei Recht auf die Einforderung des Titels haben, oder?
Der akademische Grad ist nicht Namensbestandteil und somit nicht verpflichtend in der Anrede *klugscheisser*




Im Übrigen scheint hier ein *bug* unterwegs zu sein......
****s91 Mann
23 Beiträge
@Marzipan
Wieso beschleicht mich das Gefühl, dass der Beitrag gespickt mit Ironie und Sarkasmus ist? *nachdenk*
Kommen wir doch mal auf das Thema zurück.

Auch außerhalb der Pflege gibt es Firmen wo die interne Anrede mit dem Vornamen verpflichtend ist, als Bsp. sei hier Hewlett-Packard genannt.
Von der Assistenz bis zum Chef gilt hier die Anrede mit dem Vornamen, bei deutlich höher gestellten Personen und einem Sprachraum wo zwischen Du / Sie unterschieden wird natürlich mit dem Sie.

Bei uns im KH war es einfach:
• zu Patienten & Besuchern hin: Nur Sie und Nachname --> das ist professionelle Distanz
• auf Station zu Kollegen der Pflege hin: Vorname mit Sie (nur Vornamen waren auf den Namensschildern)
• auf Station zu Kollegen der Ärzteschaft: Nachname mit Sie
• interne Meetings: Vorname oder Nachname mit Sie oder ggf. Vorname mit Du (in Abhängigkeit des Verhältnisses)
• zu Ordensschwestern: Schwester plus Ordensnamen, Ansprache nur in der Sie-Form

Ob wir in der Abteilung untereinander das Du oder Sie verwenden hat am Ende mit dem persönlichen Führungsstil zu tun. Wer als Chef meint, nur das Sie würde ihm Autorität geben hat eh verloren

Just my 2 Cents

Jürgen
********e_86 Frau
100 Beiträge
Eine immer wieder auftretende Diskussion...
Wie soll ich denn nun anfangen... In meinem Kopf spuken so viele Gedanken umher nachdem ich die Beiträge gelesen habe. Teils mit Unverständnis, teils verstehe ich die Antwortenden sehr gut.

Ich habe Gesundheits- und Krankenpflegerin (ich kann mich einfach nicht an dieses doofe lange Wort gewöhnen) in einer Uniklinik gelernt. Mein Examen liegt nun schon 11 Jahre zurück. Ich habe in einer Einrichtung für geistig Behinderte mit Hör- Sprachbehinderung gearbeitet, dort wird zu 90% in Gebärdensprache kommuniziert, dort gibt es kein "Sie". Danach in einer Arztpraxis (zugegeben ein sehr kurzer Zwischenstopp), dort gibt es nur unter Kolleginnen das "Du". Seitdem in Einrichtungen der Altenhilfe/ -pflege. Hier gibt es viele Varianten, zum Verständnis folgt nun ein Auszug meines Arbeitsalltages:

Meine Bewohner (nicht Patienten) leben in einer Einrichtung die allgemein Pflegeheim genannt wird. Sie kommen zu uns weil sie mehr Hilfe benötigen um ihren Alltag zu bestreiten. Sie bleiben bei uns bis sie sterben (Ausnahmen gibts natürlich auch). Ein Hausarzt (diese Berufsgruppe wird ausschließlich gesiezt) sagte einmal zu uns Pflegenden:
"Wissen Sie, Sie sind für diese Menschen oft nur die letzte Haltestelle an der sie warten bis der Zug in die Ewigkeit kommt"
. Ja das sind wir. Dennoch WOHNEN Sie bei uns, oft mehrere Jahre.
Gerade Menschen mit einer Demenz oder ähnlichen Erkrankung, welche weit fortgeschritten ist, reagieren bei Ansprache nicht auf den Nachnamen. In der Einrichtung in der ich arbeite wird es so gehandhabt, dass einige Bewohner/innen geduzt werden und mit Vornamen angesprochen werden. Dies tun diese Menschen auch mit mir. Für diese Menschen bin ich Anna. Auch mal kuscheln, tanzen, oder Späße machen gehören zu meinem Alltag in der Arbeit. Und es tut gar nicht weh oder verletzt mich in meinem Beruflichen Ego oder ändert was an meiner Professionalität. Ich möchte in meiner Wohnung auch nicht dauerhaft gesiezt werden, schließlich ist es mein Zuhause. Andere kognitiv fittere Bewohner werden mit Nachnamen und "Sie" angesprochen, für diese Menschen bin ich Anna oder Schwester Anna und werde auch gesiezt.

Natürlich ist das Duzen mit den Angehörigen vorher abgesprochen und vor allem ERKLÄRT worden. Es gab bis jetzt niemanden der auf das Siezen bestanden hat. Die Distanz von der auch in der Ausbildung immer so viel geredet wurde gibt es, mal mehr mal weniger. Ein normaler Prozess in einer solchen Einrichtung, in der Menschen über Jahre betreut werden und nicht nach einer Woche wieder gehen. Man hat schon auch "Lieblingsbewohner" und Bewohner die eben nicht in diese Kategorie fallen, aber trotzdem respektvoll behandelt werden.

Mit meinem Chef (PDL) bin ich per "Du", ohne zu vergessen dass er mein Chef ist, im Team gibt es kein "Sie", selbst zu Rettungssanitätern sagen wir "Du". Die einzige Berufsgruppe die ausschließlich gesiezt wird sind die Ärzte die zu Hausbesuchen kommen. Oder Therapeuten (Physio, Ergo, Logo).

Vielleicht sollte ich noch anmerken dass die Einrichtung sehr klein ist, wir haben nur 25 Betten und sind im Team eher familiär strukturiert und haben viele Kollegen unter 30. Wir machen auch privat oft mal was zusammen, auch bei uns im Team ist natürlich nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Aber dennoch wird jedem sofort geholfen, als Bsp.: Die Mutter einer Kollegin wurde in der Wohnung gefunden, bewusstlos. Lag daraufhin drei Wochen im Koma. Alle Kollegen haben Dienste übernommen um ihr den Rücken frei zu halten (ohne dass sie sich krank melden musste) damit sie sich um ihre Mutter und das ganze Drumherum kümmern konnte. Auch als sie diese Woche gestorben ist gab es niemand der motzte weil sie sich krank gemeldet hat. Dies ist ganz normal bei uns und lang nicht der einzige Fall dieser Art.

So, genug geäußert... Möge kommen was wolle...

Habt einen entspannten Dienst oder freien Tag.

Schwester Anna *knicks*
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