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Reizdarm / Späte Entdeckung der Sexualität115
Ich habe seit 16 Reizdarm und lange nicht gewusst, was ich habe…
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Reizdarm

****bi Frau
292 Beiträge
Themenersteller 
Reizdarm
Weiß jemand von Euch, was man bei Reizdarm tun könnte?
Probiotika? Prebiotika? Homöopathie? Fasten? Gar nichts essen (Prania)? Ernährungsumstellung?

Nutzt es denn was, wenn man durch eine Blutuntersuchung genau weiß, was man nicht verträgt? Das weiß man doch meistens sowieso. Zahlt die Kasse solche Untersuchungen? Gibt es qualitative Unterschiede, je nachdem, welches Institut sie macht?

Ich freue mich auf Eure Antworten.
*******C69 Mann
293 Beiträge
Hallo Polybi
Beim Reizdarmsyndrom müsste sicherlich geschaut werden, welche Nahrungsmittel reizend wirken und diese zu meiden.
Meines Wissens nach sollten auf histaminarme Lebensmittel zurückgegriffen werden!
Vom physiotherapeutischen Standpunkt habe ich bei Patienten mit Darmbeschwerden oft Erfolg mit Schröpftherapie im Bereich der Darmzone (LWS)!
Ebenso führt häufig Fußreflexzonentherapie zu einer Linderung der Beschwerden.
Auch die psychosomatische Komponente sollte beachtet werden;
der Magen-Darmtrakt ist ja wie unser zweites Gehirn, welcher sehr vom vegetativen Nervensystem beeinflusst wird (Schmetterlinge im Bauch haben; eine Bauchentscheidung treffen; Schiss vor etwas haben etc.)!
So können auch seelisch belastende Probleme und Sorgen Symptome dieser Art begünstigen!
*******in55 Mann
92 Beiträge
Reizdarm.
Hallo Polibi.
Meine Empfehlung wär es mal von einen Internist abklären zu lassen , wie schon gesagt es kann hier mehrere Ursachen geben .
*******njoe Mann
616 Beiträge
Gut.....
......daß Du hier bei den Profis nachfrägst. Wir kennen uns alle aus. Es mutet ja fast ein bisserl grotesk an, aber es gibt da eine tatsächlich eine Leitlininie von tatsächlichen Profis herausgegeben....


http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-016.html

*sonne*

Herr Marzpan
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Herr Marzpan

Wirst geizig auf die alten Tage, wa?
Ich schenk Dir ein, Herr Doktor i
*******ino Mann
62 Beiträge
Vor jede Therapie hat der Liebe Gott eine Diagnose gestellt.
Liebe Polibi,

"Reizdarm" ist nun einmal keine Diagnose, es ist eine Zustandsbeschreibung.
Die Ursachen-mithin auch Diagnosen-sind mannigfaltig, ich kann ja mal einige, die mir spontan einfallen, in absteigender Häufigkeit und Wertigkeit nennen:
In meiner Praxis ganz weit vorn weise ich Candida albicans in mindestens 3 Stuhlproben nach. Diese "Intestinale Candidose" wird von vielen Autoren noch als ätiologisch unbedeutend abgetan. Meine Erfahrungen an mehreren hundert Erkrankten zeigt, daß eine konsequente 4 wöchige Kohlehydratabstinenz in Kombination mit einem pilztötenden Mittel wie Nystatin oder Amphotericin B den "Reizdarm" vergessen läßt. Im Anschluß ist dann noch eine probiotische Therapei sinnvoll, um die Darmflora wieder aufzubauen, die physiologischerweise das Candida-Wachstum kontolliert. Es sei vielleicht an dieser Stelle ein Buch-Tip erlaubt, (Schleichwerbung, liebe Moderatoren?), deswegen kürze ich den Titiel: und nenne nur die Initialen der Autorin: Darm mi Ch...... von G.E. Man kann da Neues lesen allgemeinverständlich geschrieben über das große Forschungsprojekt der Zukunft: "Dein Darm , das unbekannte Wesen". In unserer naturwissenschaftlich angehauchten Medizin ist der Darm noch so ein Tummelplatz von "Spaßvögeln aller Art" , weil wirklich seriöses noch wenig bekannt ist. Fest steht aber, dass der kritikarme Einsatz von Antibiotica die für´s Immunsystem wichtige Darmflora in irgend einer Form schädigt. Weitere Schädigung geht von einer krassen Fehlernährung wie "junk food" aus.

Weitere Diagnosen, die zu "Reizdarm" führen können (zweithäufigst) sind echte Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien wie z.B. die Sprue (auch Zöliakie genannt) oder seltener Kuhmilchprotein-, Weizenprotein-, Fischprotein-Allergien, auch Nüsse und Schalentiere können eine Rolle spielen, in letzter Zeit finde ich auch häufiger mal Casein.

An dritter Position (immer im eigenen Krankengut) rangiert die sog. Pseudo-Allergie.
Niemand weiß genau, ob es die gibt oder nicht. Hinweise, dass es sie geben könnte, sind der Nachweis von Histamin und Diaminooxydase (kurz DAO) vor und nach einer Diät mit histaminarmen Lebenmitteln. Dagegen spricht, dass histaminvermittelte Symtome auch bei streng histaminarmer Ernährung vorkommen können. Man muß hier die wissenschaftliche Entwicklung weiter beobachten, ein Therapieversuch über 2 Wo, wenn sonst nichts zu finden ist, ist gerechtfertigt. Man kann die Diät auch mit dem o.g. Enzym DAO unterstützen.

Erst jetzt folgen die schwerwiegenden Erkrankungen mit "Reizdarm" als Symptom: Die Ileitis regionalis "Crohn", die Colitis ulcerosa und die kollagene Kolitis.

So, langer Ansprache kurzer Sinn: chem. Basislabor mit Blutbild und Entzündungsparametern, Stuhltest auf Candida, (3x, wichtig, Candida kommt in Nestern vor),
wenn negativ, Test auf Lebensmittelallergien, in "Mode" ist z Zt Lactose unf Fructose, lässt sich von Gastroenterologen gut liqudieren), wenn auch negativ, 2 Wo histaminarme Ernährung, wenn auch dann keine Klärung/Besserung: Gastro-/Coloskopie.

So müsstest Du zurecht kommen und alsbaldige Beschwerdefreiheit erlangen.

Comfortino
*******njoe Mann
616 Beiträge
Mehrere hundert Erkrankte......
Mein lieber Schwan, das nenne ich mal Erfahrung. Dass dann gleich einmal differentialdiagnostisch in Frage kommende Erkrankungen wie Crohn oder Colitis ulcerosa als "schwere Erkrankungen mit Reizdarm als Symptom" dargestellt werden, irrittiert mich allerdings ein wenig. Wird hier womöglich die Diarrhoe gleichgestellt mit dem RDS?

Mir fehlt noch der psychosomatische Aspekt des Reizdarms und ich zitere daher gerne das Statement 4.2.1 aus der Leitlinie als Beispiel für evidenzbasierte Medizin:

Grundlegende Aspekte der Arzt-Patienten-Interaktion als Basis der RDS-Therapie:
Der behandelnde Arzt soll dem Patienten ein schlüssiges pathophysiologisches Konzept der Symptomgenese vermitteln. Hierbei sollte insbesondere über den Zusammenhang zwischen Stress
bzw. Emotionen und somatischer Symptomatik informiert werden. Mögliche (bedrohliche) Differenzialdiagnosen sollen (ggf. durch interdisziplinäre Zusammenarbeit) für den Patienten nach-
vollziehbar ausgeschlossen werden.
Evidenzgrad A,

*sonne*

Herr Marzipan
*******ino Mann
62 Beiträge
Reizdarm nicht= Diarrhoe
Lieber Herr Marzipan,

in meinem Krankengut existieren 3 Patientinnen mit histolog. nachgewiesenem M. Crohn OHNE je an Diarrhoen gelitten zu haben, sondern an Reizdarm-Sympomen, also bitt keine unqualifizierte Polemik aufkommen lassen, ich weiß, worüber ich schreibe....
Man muß als Arzt einfach akzeptieren, dass es nichts gibt, was es nicht gibt. Die wesentliche Schwierigkeit unseres Berufes liegt darin, dass diese bescheuerten Krankheiten nicht im Stande sind, mal ein Lehrbuch in die Hand zu nehmen, sich zu belesen und sich dann so zu verhalten, wie es darin steht............

Comfortino
****bi Frau
292 Beiträge
Themenersteller 
Prania/Prana
Ich bin begeistert von Euren z.T. sehr differenzierten aussagen. Besonders erwähnt werden muss hier Dr. Comfortino. Danke!

Noch hat niemand etwas zum Thema gar nichts essen (Prania) gesagt.

Mir ist das neulich untergekommen, als ich eine Bekannte wiedertraf. Sie ernährt sich mittlerweile von Prana. Auf die Frage, was das sei, antwortete sie: die universelle Lebensenergie. Sie sei jetzt eine Prania. Sie verwende die Zeit, die sie früher zum Essen brauchte, jetzt zum Meditieren. Deshalb braucht sie so gut wie nichts mehr an Nahrung - UND hat keine Bauchschmerzen mehr.

Sie trinkt etwa anderthalb Liter pro Tag, Wasser mit einem Schuss Apfelsaft für den Geschmack, sie trinkt auch klare Brühe, aber nichts, was allzu nahrhaft ist. Sie macht das schon drei Monate und gedenkt es noch viele Jahre lang zu machen. Sie wirkt fröhlich wie immer, ausgeglichen, lebendig. Sie sagt, es gibt Menschen, die machen das schon 70 Jahre lang.

Am Anfang, sagt sie, mache man eine dreiwöchige Kur. In der ersten Woche isst UND trinkt man nichts. In den beiden folgenden Wochen fängt man langsam mit dem Trinken an. Ab der vierten Woche trinkt man so viel man will.

Ich fand das unglaublich.

Hat das schon mal jemand von Euch gehört? Sie sagt, es sei ein Märchen, dass man nach drei Tagen ohne Wasser stirbt.
Ich fasse es nicht. Krass!

Danke im Voraus für Eure Antworten.
Polybi
PolytreffGruenstadt *g* *blume*
*******ino Mann
62 Beiträge
Esotherik
Das Prania/Prana gehört dothin. Wie viele notleidende menschen in der Vergangenheit, Gegenwart und wahrscheinlich auch in der Zukunft sind diesem "Sport" nachgegangen---meist mit tödlichem Ausgang: man nennt das: verhungert und/oder verdurstet.
Aus meiner Sicht kann Meditation nicht lebensnotwendige Energie, Mineralien, Spurenelemnte, Vitamine etc. ersetzen. NICHT zu empfehlen, und was die Dame, die das angeblich seit Jahen macht, betrifft: Sie leidet an Morbus Münchhausen!!

Comfortino
Im Grunde ist es ähnlich wie mit anderen problematischen Zustandsbeschreibungen auch ... Ernährung, Bewegung, Psyche und letztlich auch Chemie / Körper. Leider wird oft mit letzterem bei der Fehlersuche begonnen und an der falschen Stelle mit zuviel Werkzeug herumhantiert, ... und dann wundert man sich, dass die Ergebnisse so mager ausfallen. Ich würde an erster Stelle die Lebenssituation auf Streßfaktoren abklopfen und dann als Zweites Nahrungsmittel durchprobieren - einige sind Gift, und andere sind hilfreich, das ist bei jedem unterschiedlich. Ein Körper, der nicht bewegt wird, kann auch nicht heilen, deshalb wäre an dritter Stelle der Sport - und die Schulmedizin kann sicherlich auch einiges bewirken, aber ich würde mich nicht zu sehr auf die Wunder der Pharma-Industrie verlassen.
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