Umgang mit extremen Erfahrungen
Hallo Kollegen,mich beschäftigt seit geraumer Zeit Folgendes:
Wir hatten einen Schockraumalarm. Angekündigt wurde uns ein junger Patient (zwischen 40 und 45 Jahren) instabil, nach Reanimation, intubiert und beatmet, unklare Ursache, sei wohl beim Abendessen mit der Familie (hatte zwei kleine Kinder)zusammengebrochen.
Also stand ich parat, CT bereit, Röntgenanlge auch, im Schockraum mit Kollegen aus Anästehesie, Chirurgie, Inneren..usw...
Sanis brachten uns den Patienten, Notarzt übergab den Patient dem Schockraumleader, soweit alles gut.
Es folgte Reanimation und der Kampf um Leben und Tot...wir komnten den Patienten zwar auf den CT Tisch lagern, aber weiter sind wir nicht gekommen. Er starb auf "meinem" CT Tisch bzw. wir haben die Rea eingestellt, weil die Ärtze anhand aller Werte und Zeit der Rea usw. so entschieden haben...soweit lief wirklich alles nach Vorschrift und Statuten...
Solch eine Situation hatte ich nun schon öfter und kann damit umgehen, auch durch Gespräche mit Kollegen.
Allerdings folgt bei mir eine seltsame Reaktion:
Meist komme ich danach nach Hause und will einfach nur Sex haben...das Gefühl, zu leben, zu spüren, um intensiv zu fühlen....
Ich spüre eine so unendliche Traurigkeit aber auch eine solche Geilheit, ein "BITTE LASS MICH SPÜREN ICH LEBE NOCH" sowas wie ein "Aufschrei"...
Kennt jemand von euch dieses Gefühl, dass euch etwas so mit nimmt und ihr wollt Trost im Sex finden? Wollt wissen, ob ihr dabei das Leben in euren Adern spürt? Diese tiefe Leidenschaft und tieses tiefe "Fühlen" und "Empfinden"?
Mich interessiert, ob ich einfach total falsch ticke, oder es nicht verabeiten kann, obwohl ich da nicht allzulange hinterher denke...das Leben im Beruf und Privat geht ja weiter...
Habt ihr auch solche "Gefühle" oder Situationen?
Danke für eure Beiträge...interessiert mich sehr
LG Josefine