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Psychische Erkrankungen
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Psychisches Problem [Mobbing]

****aza Mann
3.096 Beiträge
Themenersteller 
Psychisches Problem [Mobbing]
Hallo liebe Freunde und Kollegen (beiden Geschlechts),
eine Bekannte (die anonym bleiben möchte) hat mich gebeten, folgenden Beitrag einzustellen. Sie erhofft sich Hilfe, Ratschläge wie sie mit der Situation umgehen kann oder vielleicht auch Erfahrungsberichte wenn jemand Ähnliches bei einem Patienten oder vielleicht sogar selbst erlebt hat.





Alles fing damit an,
das ich vor 3 Monaten einen halbtagsjob als Reinigungskraft für 3 Std in der früh angenommen habe.
Die Chefin entpuppte sich sehr schnell als PErfektionistin in meinen Augen.Kurzum,man konnte der Dame,egal wie "gut" und "sorgfältig" man putze, es einfach nicht gerecht machen. Worte bzw Sätze wie "sie wissen,ich werde immer wieder was finden" schlugen mir täglich ums Gesicht.
Mir wurde gesagt,das die Damen in dem Nagelstudio alle freundlich und nett seien.ABEr eine jedoch,die Büroangestellte,hatte wohl ein persönliches Problem mit mir,so das sie mich immer auf einige Fehler hinwies...bis sie wohl einen Tages dachte,mich nicht mehr grüßen,geschweige den ansehen zu müssen.Gut, man sprach es bei der Chefin an und versuchte die Sache zu ignorieren.Dann jedoch fing auch ne andere Kollegin mit dem Spiel "des nichtgrüßens" an,und man fühlt sich da schon nicht mehr sichtlich wohl.
Als dann die Chefin wiedermal nach dem Rechten sah, hatte sie überall etwas zu "kritisieren",was ich ihr dann auch mitteilte,
und sie meinte,sie müsste mich anschreien.Unschöne worte fielen,
und ich sagte,das ich damit nicht klar komme und mich anschreien lasse.Zu den bekannten Rückeschmerzen die ich schon seit Tagen hatte wurden die Schmerzen noch schlimmer und ich lies mich krank schreiben.Ich war bei meiner Ä'rztin und erzählte ihr davon,was sie auf Arbeit mit mir machen, das sie unteranderem in dem stillen Kämmerlein mich als "dicke" ablästerten und gern zettelchen hinlegten,was ich angeblich vergessen hätte.
Gut man rafft sie wieder auf und ging weiterhin arbeiten.
Meine Ärztin weiss,das ich aufgrund der Doppelbelastung seelisch sehr labil bin und aufgrund 2 Selbstmordversuche Medikamente nehme und sagte,sie schreibt mich auch weiterhin krank.
Nun ging es wieder paar Tage beim Arbeiten gut,aber das man schon mit einem unguten Gefühl hinging, ist nich von der Hand zu weisen,immer mit der Angst,liegen wieder Zettel da, wird man gegrüßt etc...
Dann die Woche war die Chefin im Laden und der gleiche Spuck ging los,dsa man wieder etwas fand,was man kritisieren konnte,
udn das obwohl ich schon 3 Monate dort putze.
Zudem hatte ich es nur gemeint,die KAffeeekanne in die Spülmaschine zu tun, und diese war nicht fertig.
Unmut wurde laustark wieder hinter meniem Rücken über mich gelästert, was ich erstmal nur hinnahm,da die Chefin mich dann drauf ansprach,das wieder deshalb ne Beschwerde kam.
Ich stand auch noch an diesem Tag über den Dingen,
aber am nächsten Morgen,als ich wie gewohnt meine Arbeit anfing, lies ich den Wischmopp fallen und sagte mir,wie lange willst du dich hier noch schikanieren lassen...wann kommt das nächste etc...
Ich weinte, rief einen Freund an und wollte nur noch raus.
MEine Tränen liefen den ganzen Tag.Mit niemanden konnte ich sprechen...und wenn,dann bekam ich keinen Ton raus...wo man mir riet langsam en und aus zu atmen.
Die Chefin unterrichtete ich davon,das ich dem psychischen Druck dort nicht mehr gewachsen sei.
Sie meinte wiederholt mich anschreien zu müssen und verlangt von mir eine Entscheidung.
Ich habe mich bis heute nicht getraut, irgendwo allein hinzugehen,kann niemanden ansprechen in läden,wenn ich was möchte,da mein Selbstvertrauen und SElbstwertgefühl im Keller ist.
Ich habe Kinder,falle aber regelmässig in Komazustände vom Kopf her,wo ich am liebsten sterben würde.
Und das alles nur,weil sie chefin meint,ich rede mir das mit dem "Mobbing" nur ein und das ich sowas wohl noch nicht erlebt habe.
****aza Mann
3.096 Beiträge
Themenersteller 
Hi,
insbesondere fielen mir auf, daß Du bereits Selbstmordversuche hinter Dir hast und daß Du neben den psychischen auch manifeste körperliche Symptome beschreibst - was meinst Du damit, daß Du in Komazustände fällst?

Jedenfalls ist es egal, ob eine tatsächliche Mobbing-Situation (wonach es allerdings klingt) besteht. Es kommt auf Dein Empfinden an. Es ist Dir offenbar nicht damit geholfen, daß Deine Hausärztin von Zeit zu Zeit aus dem Druck herausnimmt, indem sie dich krankschreibt. Du brauchst nach dem, was ich hier lese, professionelle Hilfe. Laß Dich dringend an einen Facharzt für Psychosomatik und Psychotherapie überweisen.
Es scheint, daß Deine Chefin Dich nicht entlassen will, sondern es darauf anlegt, daß Du kündigst. Das hat für Dich erhebliche nicht nur finanzielle Konsequenzen - kündige also nicht voreilig. Deine Hausärztin kann Dich krankschreiben, bis Du einen Termin beim Facharzt hast; der kann dann mit Dir entscheiden, wie's weitergeht. Wenn er Dir z.B. ein Attest ausstellt, daß ein Arbeitsplatzwechsel medizinisch notwendig ist, verlierst Du auch bei einer Kündigung nicht die Ansprüche an die Arbeitslosenversicherung. Ich denke nicht, daß sich die Sache in einem Forum lösen läßt - laß Dich von Deiner Ärztin überweisen. Erfahrungsgemäß bringt es nichts, so eine Situation zu verdrängen oder vor sich her zu schieben - ohne Veränderung oder Aktivität wird es leider selten besser.
Alles Gute!
Mal den Gewerkschafter raushängen lasse
Moin Moin,

also Mobbing ist strafbar, allerdings brauchst Du dafür Beweismittel:

1. Heb die Zettel auf, sie können als solche dienen.
2. Überleg Dir, ob Du es Dir leisten kannst, in eine Gewerkschaft einzutreten, wegen Rechtsschutz bei Arbeitsrechtsfragen.
Auch für Gebäudereinigung gibt es gewerkschaftliche Möglichkeiten, wenn Du willst erkundige ich mich.
Alternativ dazu wäre, auch wenn Du keine Rechtsschutzversicherung hast und wenig Geld, die kostenlose Rechtsberatung, die es tw. über Gerichte gibt.
3. Auf keinen Fall solltest Du selber kündigen, Du würdest für 3 Monate kein Arbeitslosengeld bekommen!

4. Du wirst nicht umhin kommen, Dir einen anderen Arbeitsplatz zu suchen, selbst wenn Du den Arbeitsgerichtsprozess gewinnst, werden sie zu subtileren Methoden greifen, um Deine schlechte Arbeitsleistung nachzuweisen ..... wer will beweisen, dass Du Besipielsweise die Toiletten saubergemacht hast, wenn sie absichtlich daneben pinkeln ..... usw.

Wenn Du einen neuen Arbeitsplatz hast, kannst Du kündigen, auch danach kannst Du die alte Arbeitsstelle noch wegen Mobbings verklagen.

Das Zeugnis, auf welches Du ein Recht hast, solltest Du allerdings immer prüfen lassen, da es positiv formuliert sein muss, aber sich in positiven Formulierungen auch fiese Gemeinheiten verstecken können:
Beispiel Frau X hat sich stets bemüht ..... heisst im Klartext, sie hat die Leistung nicht erreicht = 5
Lass Dich nicht unter Druck setzen, dies Zeugnis zu unterschreiben, geh am besten nicht alleine zu dem Abschlussgespräch! Du hast vor der Unterschrift ein Recht, dies prüfen zu lassen!

Ich bin Mitglied im Personalrat, könnte mir dies Zeugnis auch durchlesen, bin aber kein Rechtsanwalt, die groben Lücken könnte ich wahrscheinlich erkennen, aber nicht unbedingt alle Feinheiten.

So dies zur rechtlichen Seite.

Das medizinische hat Bohemier schon sehr gut nahegelegt. Du brauchst fachliche Hilfe und solltest Dich von daher unbedingt an einen Facharzt überweisen lassen. Gerade weil Du Kinder hast, solltest Du nicht zu lange warten, ehe die Situation soweit eskaliert, dass Du einen längeren stationären Aufenthalt in einer Fachklinik machen musst, und noch Probleme mit dem Jugendamt bekommst.....

Warte also bitte nicht zu lange.

Wenn Du willst, kann Bohemier auch gerne den Kontakt über Clubmail oder Email vermitteln.

Kraftknuddelwelle


Hendrik
****oi Frau
79 Beiträge
Hallo,

ich kann mich Bohemier nur anschließen, ab zu einem Facharzt!
Laß dir helfen!
Ich kenne das Gefühl mit Magenschmerzen zur Arbeit zu müssen, aber bei weitem nicht so extrem wie du!
Da du ja anscheinend eine HÄ hast die dich versteht rede mit ihr darüber und laß dich krankschreiben.
Allein schon deine Selbstmordgedanken und Versuche gehören ich fachkundige Hände! Denk an dich und dein(e) Kind(er)!
Bitte hab keine Scheu zu einem Therapeuten zu gehen!!!!
Das ist nichts schlimmes!
Ich wünsche Dir alles Gute und Liebe Grüße

ce_moi
*****lin Mann
11 Beiträge
Hallo!

Zunächst möchte ich zu der angesprochenen Vorgehensweise aus "rechtlicher" Sicht bzw. zur Problematik "Mobbing" etwas sagen: Es ist sicher richtig, dass man aktiv dagegen vorgehen kann und dies vielleicht auch ratsam ist. Daher ist es gut, dass auch dieser Punkt hier beleuchtet wurde.

Wenn ich das aber so lese, bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob Du momentan auch die dafür notwendige Kraft und die Beharrlichkeit hast, das durchzuziehen. Man wird das Ganze völlig anders darstellen, verdrehen - es kostet enorme Kraft, hier konsequent und standhaft zu bleiben. Selbst wenn es ein Rechtsanwalt macht - man selbst wird dadurch auch belastet. Und nicht immer ist dies eine Form der Verarbeitung des Problems...

Was akut notwendig ist, und da schließe ich mich uneingeschränkt den bisherigen Beiträgen an, dass Du einen Facharzt aufsuchst, sofern Du nicht ohnehin schon einmal bei einem solchen warst. Es ist schwer, hier im Forum so eine Situation abzuarbeiten, zumal nur mit der Aussage "schon zwei Selbsttötungsversuche", ohne weitere Hintergründe.

Die Geschichte hat mich, insbesondere in den ersten Absätzen sehr stark an einen mir bekannten Fall erinnert. Eine Frau wurde, auch bei einer Putzstelle, immer wieder verbal angegangen. Sie wurde krank geschrieben (bei bekanntem Borderline-Syndrom), ging dann wieder hin, das Ganze steigerte sich, ... Ein Teufelskreis, aus dem sie bis heute nicht wirklich raus ist.

Also, viel Kraft und alles Gute wünsche ich Dir! Und lass Dir helfen!!!

Orph
Hallo,

es mag Dir sehr knapp erscheinen, aber

"es ist wie es ist",

geh zu einem Facharzt, es gibt keine Alternative!

Du wirst in jedem Fall dadurch profitieren!!!!!!!!!!!

lg giscon
...
auch ich rate zu folgenden schritten, wenn möglich sogar parallel durchführen, nachdem ich dein posting gelesen hatte:

1. unumgänglich und unverzüglich eine facharztkonsultation anstreben
2. rechtsinformationen einholen und rechtsbeistand wählen ggf. doppelgleisig fahren:
2.1) anwalt mit schwerpunkt arbeitsrecht und evtl. fachweiterbildung mobbing / mediation,
2.2.) gewerkschaftsbeitritt. bedenke hierbei aber, dass du
2.2.1) eine gewisse zeit mitglied sein musst, bevor diese dir einen rechtsbeistand gewähren;
2.2.2) schaltet sich eine gewerkschaft auch nicht in ein gerade anstehendes / begonnenes verfahren ein.

drücke dir die daumen und bedenke:
" Geht nicht - gibt's nicht
und ... wer kämpft, darf verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren (B.Brecht)"
********maus Frau
1.382 Beiträge
Du solltest auf jeden Fall zu einem Facharzt gehen, Dich von ihm krankschreiben lassen, dann hast Du auch gute Chancen trotz Kündigung von Deiner Seite Arbeitslosengeld zu bekommen. Es ist natürlich ein Risiko, vorher weiß man es halt nicht. Ich habe auch mal wegen Mobbing gekündigt, bzw einen Aufhebungsvertrag unterschrieben, da wurde auch eine Sperre verhängt. Ich habe dann den Widerspruch zusammen mit einem ärztlichen Attest eingereicht...musste zum MDK und dem Widerspruch wurde stattgegeben...

Auf jeden Fall muss Du aus dieser Situation raus...und das so schnell wie möglich drückdichmal

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