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Flugzeug-Notfall

*****ree Frau
13.377 Beiträge
Du meinst wohl, dass es in den USA keine Pflicht zur 1. Hilfe gibt...?!

In Deutschland ist sowas vom Gesetz her klar geregelt...

Wer ist zur Ersten Hilfe verpflichtet?

Jeder Mensch ist zur Ersten Hilfe verpflichtet. Die Pflicht zur Ersten Hilfe ist gesetzlich geregelt als „Unterlassene Hilfeleistung“ im Strafgesetzbuch.

In Deutschland ist jeder gesetzlich verpflichtet, erste Hilfe zu leisten, sofern ihm unter anderem :

-Hilfeleistung den Umständen nach zuzumuten ist

er durch die Hilfeleistung nicht andere wichtige
Pflichten verletzt und
sich der Helfer durch die Hilfeleistung nicht selbst in Gefahr bringen muss.

Es ist allerdings IMMER Pflicht einen Notarzt telefonisch zu alamieren, bzw. bei Nichtvorhanden- Sein eines Telefons dafür zu sorgen, dass Jemand anders den Notruf absetzt.

Wenn nicht zieht das Recht der “Unterlassene Hilfeleistung” .

Strafgesetzbuch
Besonderer Teil (§§ 80 - 358)
28. Abschnitt - Gemeingefährliche Straftaten (§§ 306 - 323c)

§ 323c Unterlassene Hilfeleistung


Strafen: 1 Jahr Freiheitsentzug oder Geldstrafe.

Rechtliche Absicherung für Helfer:

Jeder Ersthelfer ist automatisch gegen Körperschäden gesetzlich versichert. Sachschäden oder Auslagen werden in der Regel durch die Versicherer der Unfallbeteiligten ersetzt. Wenn in der Aufregung eine Erste-Hilfe-Maßnahme nicht gelingt, kann ein Laienhelfer dafür nicht strafrechtlich belangt werden.



LG, Nys.
*******r67 Mann
104 Beiträge
Hallo Nys
Das es so etwas in Deutschland gibt, weiss ich bestens!!!!!
In den USA gibt es solch ein Gesetz nicht.
Also ich helfe immer nach dem was ich kann und auch an Möglichkeiten technischer Art bei mir habe. Im Auto ist es mit dem Notfallkoffer leichter auf dem Motorrad oder im Urlaub habe ich ja auch meißt nichts. Die rechtlichen Belange sind erst einmal 2 rangig - ich bin ja auch RA nicht des Geldes wegen sondern weil es der Job ist was mir persönlich auch was gibt. So bin ich auch wenn ich Privat dazu komme. Im Ausland ist es klar mit Haftung ein wenig problematisch. Aber da die USA nicht zu meinen bevorzugten Urlaubsgebieten gehört - ist das Risiko gering und im Zweifelsfall kann mich gern einer Verklagen - wer nix hat kann auch nix weggenommen werden *haumichwech*
*******r67 Mann
104 Beiträge
Der war gut ...
Aber du kannst das dann "absitzen" Ersatzfreiheitsstrafe ... bei freier Kost und Logis *fiesgrins* *haumichwech*
Hey das hat auch was *ggg*
Ja hatte eine ähnliche Situation.
Ältere Dame , Diabetikerin spritzte sich vor dem Flug Insulin, aß aber nichts.
BZ Kontrolle war nicht möglich, Gerät war im Stauraum den Flugzeugs.

Ich denke auch, dass hier Fluggersellschaften gefordert sind Maßnahmen zu ergreifen.
Zumindest sollten Blutdruckgeräte u.ä an Bord sein. Es kommt ja immer wieder vor. Auch das Personal sollte mehr als 1. Hilfe kennen!

Ein Danke schön km auch hier nicht, obwohl ich während eds ganzen Fluges die Dame betreute! Man ist nicht darauf aus und unser Beruf bringt uns eben in solche Situationen. Wir sind sogar verpflichtet
zu helfen!
ich war auf einer Bustour im thailändischen Nirgendwo unterwegs...als ein junger Mann (ca. 40 Jahre alt) auf der Fahrt synkopierte. Ich fand einen aschfahlen, eingenässten Mann im Sitz. GCS 3. Noch bevor man irgendeine Massnahme hätte ergreifen können (da bietet ein Bus ja auch echt optimale Voraussetzungen!), erlangte der Mann (unter Aspiration!)spontan wieder sein Bewusstsein.
Trotzdem waren alle Augen auf mich gerichtet mit der Frage, was hier passiert sei...
Super toll! Ich bin weder Arzt noch Jesus! Natürlich hatte ich eine Menge Ideen zu diesem Vorfall, aber wir befanden uns in der Pampas von Thailand...das nächste KH hunderte Kilometer entfernt.
Ich war hin- und hergerissen. Vor mir noch immer ein aschfahler, völlig geräderter Mann, eine hysterische Ehefrau, aufgebrachte Mitreisende...Ich beschloss die Kirche im Dorf zu lassen und die Sache einem gebeutelten Kreislauf zuzuschreiben. Wohl war mir aber bei der Sache nicht...das hätte ganz schön ins Auge gehen können...

PS: im Laufe der Reise zeigte sich, dass der Mann immer bei kalten Getränken so reagierte...viele Grüsse an N. vagus.
wir verordneten ihm nur noch lauwarme Getränke und nach und nach kam auch seine Gesichtsfarbe wieder...
Sehr gut,
dass Du den Mut hattest , einzugreifen. Viele trauen sich leider nicht!

Hutab! *top* *sonne*
...auch mal im Flugzeug...
Hatte auch mal einen Fall im Flugzeug.

Mitten über dem Atlantik .... 3h weg von Land ... war am Ende nur eine Synkope einer jungen Frau mit zuviel Alkohol ... das Kabinenpersonal war zwar nett und hatte relativ schnell einen "Ulmer" Koffer angeschleppt aber selbst völlig überfordert. Den Koffer brauchte ich dann nicht, daher kann ich nicht sagen was alles drin gewesen wäre ....

Später kam dann eine Stewardess und hat einen Sekt vorbei gebraucht und Danke gesagt ... das fand ich nett und mehr braucht es auch nicht .... bedenklich finde ich nur die Situation in den USA !

Da würde ich mich eher versuche zurück zu halten ....
Denn die Entschädigungssummen und rechtlichen Konsequenzen in den USA sind erheblich - genau wie die Klagefreudigkeit !
Da fühle ich mich in Deutschland / Europa wesentlich wohler.

Die härte war nur eine Familie die sichtlich sauer über die erfolgreiche Reanimation ihre Oma war ... dass ich nicht noch beschimpft wurde war echt alles !
Da war wohl das Erbe schon verteilt !

Also Cave in Amerika! Ansonsten helfe ich gerne wieder - wenn ein Danke kommt reicht mir das !
Ist es nicht schlimm,
dass man 1. Hilfe vom Schadenersatz abhängig macht? Zählt nicht in erster Linie der Mensch?

Da gab es doch mal so einen Eid:Hyppokratischer Eid

Ihr ( wir haben) habt die Pflicht , als Fachpersonal zu helfen!
Es kann Euch die Lizenz kosten, wenn Ihr Hilfe verweigert!
...stimmt im Prinzip ...
...außer in den USA !

Ich habe bisher immer Hilfe geleistet ... und auch Reanimiert ...

In den USA kann aber die erste Hilfe Leistung die ganze Existenz kosten und dann fängt man an drüber nach zu denken ....

bisher war es nur 1x im Flugzeug nötig und das war über int. Gewässern mit dt. Airline .... insofern bin ich nie in die verlegeheit gekommen !

und im Rettungsdienst (war früher auch Notarzt) gilt ... Eigenschutz !! Auch wenn hier mehr der körperliche gemeint ist.

ich stimme zu es ist traurig ... aber die Amis spinnen total ...
Ich möchte Dich doch nicht
angreifen , Doc! Du hast ja Recht, was die Amis angeht!
Ich helfe immer, egal wo!

Wobei ich nie nach Amerika reisen werde, Lächel! Da zieht mich nichts hin!
... ich muß leider ab und zu nach USA (berufl.) ...
ich hoffe dass da nix passiert ....ansonsten helfe ich immer ...

hab mich auch nicht angegriffen gefühlt ....@**is fatale *g*

ich hoffe ich komme nie in die Situation ....
Ich drücke Dir die Daumen!
Beruflich? Stabsarzt?
*******r67 Mann
104 Beiträge
USA
hab da schon was drüber geschrieben!
Ich war beruflich in den USA im Rettungsdienst tätig ... alle meine Kollegen haben Privat immer weg gesehen , selbst beim Einkaufen (die Wachen sind Selbstversorger). Da war eine ältere Frau umgefallen ihr wurde nicht eher geholfen bis der Dispatcher einen Einsatz daraus gemacht hat !
Bei der Polizei sieht das etwas anders aus, da Polizeibeamte "immer" im Dienst sind ..zum Teil müssen sie sogar Privat immer eine Waffe tragen. Sie müssen dann helfen und weiteres Veranlassen!
Wobei die Befugnisse der Polizei im einzelnen viel zu weit führen würden und wir ja hier in der Weiskittel Abteilung sind *g*
Hypoxiker
Fraglich ob der hypoxisch geschädigte das so schlimm nimmt. Ist es nicht vielmehr die Umgebung wie Ehepartner, Familie etc. , die damit nicht klar kommen?
Ich jedenfallls habe einen Pat, der nach Gehirnblutung eine Hemiparese und einen Hirnschaden hat. Begnadeterweise lacht er ständig.
****aza Mann
3.096 Beiträge
Themenersteller 
Wenn er eine Frontallappenschädigung hat ist's eher nicht so gnädig *zwinker*
sorry - schwarzer humor aus
naja...
die Patienten mit Frontalhirnschädigung erlebe ich immer sehr entspannt...;-)


@*****ier: wer hält es denn aus ohne schwarzen Humor?
****aza Mann
3.096 Beiträge
Themenersteller 
Trügerisches Lachen, trügerische Entspannung - innerlich ist's für die Patienten quälend, wenn Bewußtsein und Affektionen dissoziiert sind (wenn sich also nicht das gesamte Bewertungsschema des Patienten verschoben hat)... aber wir weichen ab

*pfeil* *pfeil* *pfeil* back to Topic !?!
*****_bw Mann
39 Beiträge
Ja, Ja die Mediziner und Ihre Witze... *ggg*
Ich würd ja jetzt den moralischen Zeigefinger heben, aber an dem Hängt wie ein Gewicht das Sprichwort mit dem Glashaus und dem Stein. Von daher bleibt der jetzt mal unten. *g*

Zu dem rechtlichen Dilemma ist ja schon alles gesagt. Deshalb beschränk ich mic auf die Frage nach den Erfahrungen.

Hab bei so Sachen oft Pech, deshalb musste ich schon 2x im Zug helfen. Hab beides mal von dem anwesenden Zugbegleiter neben 1000 Dankbarkeitsbekundungen mehrere Kaffeegutscheine fürs Bordrestaurant bekommen. Also gute Erfahrungen gemacht.

Vor 3 Jahren war ich mal in einem franz. Freizeitpark (nicht Disney), da hab ich einen Sturz aus 3 Meter höhe miterlebt. Der Park hatte Betriebssanitäter die mit Material gekommen sind (unter anderem auch das Material für nen Zugang). Ich muss gestehen, dass ich mir nicht weiter gedanken drüber gemacht habe, denn bei ner offenen Oberschenkelfraktur gibts ja keine Diskussion ob Zugang oder nicht. Ob ich sowas in Frankreich darf, war mir ehrlich gesagt in dem Moment egal.

Die Rettungsdienstler haben mich zwar etwas komisch angeschaut, aber es gab ja nix zu meckern an meiner Arbeit. Von daher war alles OK.

Die Superviser des Parks haben mir und meiner Freundin das Mittagessen spendiert. Das fand ich nett.

Grüße
Tom
Nur der Mensch zählt!
Mir wären die gesetzlichen Grundsätze so egal. Ich würde immer helfen! In solch einer Situation würde ich noch nicht einmal über Folgen nachdenken!
@ Avis

genau so sehe ich es auch, wobei die Probleme in den USA nicht von der Hand zu weisen sind, aber da die USA nicht zu meinen erwählten Zielen gehört komme ich nicht in die Verlegenheit darüber nachzudenken. In Russland wo wir öfters sind ist dies eh kein Problem. Da habe ich mal auf der Strasse geholfen (HLW) der Dank war eine Einladung zum Essen der Angehörigen und obwohl er im Krankenhaus verstorben ist wie sie uns beim Essen ein paar Tage später erzählten waren sie für die Hilfe sehr sehr dankbar.
*****_bw Mann
39 Beiträge
Problem ist halt nur, wenn ich dann vor ner mulit-millionen Dollar klage stehe.

Das ist in Europa wahrscheinlich nicht so akut, aber in den Staaten kann ich mir das schon vorstellen.
*******r67 Mann
104 Beiträge
Absicherung
Also ich habe nun ganz Aktuell meine eigenen Erfahrungen in Sachen Notfallmedizin erfahren (kannte bisher nur die Seite des "Helfenden")
nun.... Erstmal fragt JEDER nach deiner Krankenkassenkarte... dann Unterschriften auf Aufklärungsbogen ...Teilnahmebögen... Haftungsauschlüsse für Diebstahl im Krankenhaus... Patientverfügung... Aufnahme- Kostenübernahmebogen ...usw
Und das mit gedämpft mit BTM durch den NAW.... also das ganze ist doch bescheuert alle dort entstandenen "Verträge" sind dann eh unwirksam, die Papierflut hier bei uns in Deutschland hat auch die Schmerzgrenze überschritten ...damit ja keiner ne Klage einreichen kann !
Aber hier möchte ich mal ein riesen Dank aussprechen für alle die trotz aller umstände einfach Helfen !!!
****aza Mann
3.096 Beiträge
Themenersteller 
Spyro schrieb:
@*******r67:
Da hast du vollkommen recht. Zum Glück ists in Deutschland noch nicht so schlimm wie in anderen Ländern. Jeder versucht sich halt so gut wie möglich abzusichern. Da ist dann ein Papier im Zweifel sicherer als kein Papier.
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