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primäre Gonarthrose

*********mant Mann
1.085 Beiträge
Themenersteller 
primäre Gonarthrose
Ein Frau mit 85 hat eine primäre Gonarthrose, eine Knieop soll ausgeschlossen werden.
Was haltet ihr von Hyaluronspritzen in einem solchen Fall, hat jemand damit Erfahrung schon gemacht?
völliger Blödsinn...
... man kann sein Geld durchaus für deutlich sinnvollere Sachen verbraten ...
*****370 Paar
30 Beiträge
primäre Gonarthrose
Es gibt 4 Grade Gonarthrose mindestens Rö-gisch . Bei 1-2 Grad ist auf jedem Fall indiziert. Bei 3 fraglich und bei 4 nicht. Kann man versuchen mit ASK oder mit Kortisonspritzen und KG. Vielleicht habe dir etwas geholfen

PS. schau mal hier : https://www.liebscher-bracht.com/hyaluronsaeure-knie/
*********reen Mann
15 Beiträge
Hyaluronsäure...
... setzt sich an noch vorhandenem Knorpel ab, bindet Wasser und bildet somit einen Gleitfilm (ähnlich wie dieses Granulat, das man in Blumenvasen geben kann, Wasser dazu und es entstehen nach geraumer Zeit ca. 1 cm große gelee-artige Kugeln). Eine positive Wirkung entsteht also nur, wenn überhaupt noch Knorpel vorhanden ist (Chondromalazie Grad 1-2, bestenfalls 3). Bei einer viertgradigen CM mit Knorpelglatze ist dieses Unterfangen sinnlos. Abgesehen davon, dass das ganze höchstens 3 Monate hält und dann
abgerieben ist.

Ich habe zu meinen Patienten aufgrund sehr unterschiedlicher Erfahrungen derer immer gesagt, dass sie es versuchen sollten, vielleicht bringt es ihnen etwas - versprechen kann es niemand, nur ein Versuch.

Kortison ist hübsch bei akuten Reizzuständen und beruhigt das Gewebe. Zu bedenken ist jedoch, dass es auch das gesamte Gewebe angreift und schwächt, also dementsprechend Komplikationen daraus entstehen können. Kristalloides Kortison wirkt als Depot und hält länger, sollte jedoch nicht ins Gelenk gespritzt werden, das es dort wie Sandpapier wirklich nichts mehr übrig lässt.

Verschiedene andere arthroskopische Versuche, die Gelenkfläche zu erhalten/wieder herzustellen (Microfracture/Zelltransplantation/Verpflanzung aus unbelasteten Zonen in die Hauptbelastungszone/...) sind relativ gut durchzuführen, vom Outcome allerdings nicht wirklich überzeugend. Auch hier wäre eine MRT und arthroskopische Beurteilung im Vorfeld sinnvoll.

Mit 85 ist sie allerdings genau im richtigen Alter für eine endoprothetische Versorgung. Vielleicht tut es ein Hemischlitten ja auch schon...
*******eler Mann
54 Beiträge
Nach dem BPS Schmerzmodel behandeln und Bewegung, Belastung usw. Angst nehmen als altersgerechte Erscheinung erklären. Schmerz entsteht im Kopf 😂Falten tuen ja auch nicht weh und nur weil es im inneren passiert muss es nicht zwangsläufig schmerzen. Abklären ob eine Alodynie oder ähnliches vorliegt
Eine allgemeingültige Antwort kann man hier auf keinen Fall geben. Die Frage OP oder nicht lässt sich nur ganz individuell im persönlichen Gespräch und Beurteilung des Befundes klären. Entscheidend ist letztlich neben der allgemeinen Gesamtkonstellation der persönliche Leidensdruck des Patienten. Eine Hyaluronkur kann durchaus sehr positive Effekte haben wenn die Arthrose noch nicht zu weit fortgeschritten ist und andere Aspekte gegen eine OP sprechen. Bei gutem Allgemeinzustand ist 85 sicher ein Alter wo man eigentlich nicht mehr so lange warten sollte mit einer OP wenn die Schmerzen entsprechend sind, auf jeden Fall besser als jetzt über Jahre Medikamente zu nehmen oder Cortison zu spritzen. Welche Art der Prothese eingesetzt wird kann man so nicht beurteilen, dazu muss man den Befund genau kennen.
Beste Grüße, Ron
*********cCoy Mann
16 Beiträge
Meine 10 cent:
Wenn sie mit 85 noch so mobil ist, dass sie die Gonarthrose in ihrer Mobilität einschränkt, dann sollte man (bei korrekter Indikation) die Knie-TEP machen. Das geht auch in Spinalanästhesie, wenn man Sorge vor einer Narkose hat. Weiterhin sollte man die Prothese dann nicht unbedingt in einer Praxisklinik einsetzten lassen, sonder eher in einem größeren Haus mit entsprechendem Intensiv-Backup, falls man das post-OP braucht. Auch vorausgesetzt, dass die Konservative Therapie mit NSAR ausgereizt ist. Hyaloron ist was für den jüngeren Patienten, bei dem man die Prothese noch etwas herauszögern möchte.
Im Zweifel, wenn man dem Urteil des behandelnden Orthopäden nicht ganz traut: Zweitmeinung einholen.
*******njoe Mann
616 Beiträge
Leitliniengerechtes ärztliches Handeln.....
Es gibt auch für die Gonarthrose eine Leitlinie.

https://www.awmf.org/uploads … 2k_Gonarthrose_2018-01_1.pdf

Ich persönlich sehe den Einsatz von Hyaluronsäure in seinen diversen niedrig bis hochmolekularen Applikationsformen durchaus kritisch. Es wurde ja bereits beschrieben, dass eine Injektion bei Grad IV wenig zielführend ist. Dennoch kann selbst hier durch den Verdünnungseffekt eine kurzfristige Erleichterung über einige Wochen erzielt werden. Bei besserer Knorpelsubstanz (Grad I-II) auch eine Funktionsverbesserung und Beschwerdelinderung über Jahre.

Zum pecuniären Aspekt:
Die Injektionen wurden über Jahre hinweg aufgrund ihrer guten IGEL-Fähigkeit von Orthopäden mit der grössten Freude eingesetzt. Seitdem die Rabatte weitergegeben werden müssen an die Patient/innen ist es das Verfahren zwar weitaus weniger lukrativ. Die Orthopäden befinden sich aber noch immer in ihrem alten Trott und spritzen fleissig weiter, sie haben es womöglich nicht anders gelernt *mrgreen*

Die Injektionen mit Hyaluronsäure sind nur ein kleinster Teil des therapeutischen Portfolio, welches abhängig vom Aktivierungszustand der Arhrose, vom Alter der /Patinet/in, von der funktionellen Einschränkung (i.e. Mobilität), von den Schmerzen und den Auswirkungen auf das tägliche Leben eingesetzt werden kann. Es macht daher wenig bis gar keinen Sinn, dieses Thema zu diskutieren wenn man nicht täglich mit derartigen Patienten zu tun hat. Man sollte im Idealfalle einen Arzt haben, dem man vertraut und der sich auskennt mit Arthrose.

Viel Erfolg bei der Suche

*sonne* aus München

Herr Marzipan
*******njoe Mann
616 Beiträge
"Schmerz entsteht im Kopf"
Lieber Herr Wortspieler,

diese Aussaage kann so nicht stehenbleiben. Bei einer aktivierten Gonarthrose finden sich zahlreiche periphere entzündungsaktive Substanzen. Es ist dies auch der Grund, warum nichtsteroidale Antiphlogistiica wie Ibuprofen und Diclofenac hilfreich sein können.

Abgesehen davon gibt es zahlreiche Entstehungsgründe für eine Arthrose, darunter die Genetik, das Gewicht, Gelenkfehlstellung, Traumata und sportliche Aktivitäten.

Richtig ist, dass Chronifizierungsmechanismen die Schmerzen zentral verstärken und modulieren können.

Richtig ist, dass es ein bio-psycho-soziales Schmerzmodell gibt. Das spielt auch in der Behandlung (übrigens auch in der Entstehung) der Gonarthrose eine Rolle. Die Allodynie allerdings ist bei der Gonarthrose eine extrem seltene Begleitkomponente, ich persönlich hab sie noch nie erlebt.

Zusammenfassend finde ich die Aussagen reichlich irritierend und hoffe, Sie sind nicht tatsächlich am Patienten tätig. Problematisch und wenig professionell finde ich es, derartig verschwurbelte Theorien im Internet unter`s Volk zu bringen.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung

*sonne*

Herr Marzipan
*******eler Mann
54 Beiträge
Lieber Marzipan
Um Dich gleich ein wenig zu SCHOCKEN, eine Arthrose ist auch mit einem Kapselmuster verbunden. Bleiben wir doch bei der Gelenkkapsel und diese besteht aus Zellen. Und diese hat als Bestandteil eine Zellwand. Diese besteht aus Phospholipiden. Durch Umwandlungsprozesse wie Entzündung wird diese geschädigt. Es entsteht Arachidonsäure durch ein Enzym Cyclooxigenase und dann Prostaglandin E2. Daraufhin entsteht eine Alodynie bzw Hyperalgesie usw. Aber zurück zu den Prostaglandin E2. Diese öffnen einen Natrium Kanal wie zB. auch Substanz P im Nocizeptor und der gibt dann über eine Afferenz die geänderte Depolarisierung weiter an den Tractus spinothalamicus. Der zeigt uns an wo der Schmerz ist. Desweiteren an den Tractus spinoreticularis. Dadurch haben wir z. B. eine erhöhte Herzfrequenz also ans autonome Nervensystem. Wir sind noch nicht Ende😀und weiter wird es an Tractus spinomesenchephaticus also zum Limbisches System weitergeleitet. Ich hoffe du kannst mir folgen und siehst wo der Schmerz entsteht. Das mit den Medikamenten stimmt und zwar weil es der Produktion von Cyclooxionase entgegensteuert und dadurch Prostaglandin E2 entgegensteuert. So nun zum Gate Controll. Da haben wir einfachshalber eine periphere und zentrale Hemmung. Körpereigene Opoide durch die körpereigene Apotheke werden durch Bewegung und Belastung produziert was einen positiven Effekt ergibt. So und jetzt habe ich keine Lust mehr zu schreiben, warum man das Kapselmuster z. B. behandeln sollte, warum man Druck auf den Knorpel ausüben sollte. Ging um Hyaloronsäure glaube ich 😂😂 😂
**********angis Mann
684 Beiträge
Meine Meinung
ist ganz einfach

...

1. problemlos OP fähig oder nicht

2. wie stark ist der Alltag beeinträchtigt

3. Klare radiologische Indikation

4. Will die Dame eine Knie-Tep ???
auch nachdem sie gründlich
aufgeklärt wurde ???

wenn die Antwort lautet

1. Ja
2. stark
3. Ja
4. Jaaaaa

dann los

und nebenbei

Ab einer bestimmten Zerstörung des Gelenknknorpels sind alle Spritzen,
Tabletten o.ä. sinnlos
Man kann dann nur noch versuchen den Schmerz zu reduzieren
Wenn Knochen auf Knochen reibt ist alles zu spät ...

lieben Gruß

M
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