Hyaluronsäure...
... setzt sich an noch vorhandenem Knorpel ab, bindet Wasser und bildet somit einen Gleitfilm (ähnlich wie dieses Granulat, das man in Blumenvasen geben kann, Wasser dazu und es entstehen nach geraumer Zeit ca. 1 cm große gelee-artige Kugeln). Eine positive Wirkung entsteht also nur, wenn überhaupt noch Knorpel vorhanden ist (Chondromalazie Grad 1-2, bestenfalls 3). Bei einer viertgradigen CM mit Knorpelglatze ist dieses Unterfangen sinnlos. Abgesehen davon, dass das ganze höchstens 3 Monate hält und dann
abgerieben ist.
Ich habe zu meinen Patienten aufgrund sehr unterschiedlicher Erfahrungen derer immer gesagt, dass sie es versuchen sollten, vielleicht bringt es ihnen etwas - versprechen kann es niemand, nur ein Versuch.
Kortison ist hübsch bei akuten Reizzuständen und beruhigt das Gewebe. Zu bedenken ist jedoch, dass es auch das gesamte Gewebe angreift und schwächt, also dementsprechend Komplikationen daraus entstehen können. Kristalloides Kortison wirkt als Depot und hält länger, sollte jedoch nicht ins Gelenk gespritzt werden, das es dort wie Sandpapier wirklich nichts mehr übrig lässt.
Verschiedene andere arthroskopische Versuche, die Gelenkfläche zu erhalten/wieder herzustellen (Microfracture/Zelltransplantation/Verpflanzung aus unbelasteten Zonen in die Hauptbelastungszone/...) sind relativ gut durchzuführen, vom Outcome allerdings nicht wirklich überzeugend. Auch hier wäre eine MRT und arthroskopische Beurteilung im Vorfeld sinnvoll.
Mit 85 ist sie allerdings genau im richtigen Alter für eine endoprothetische Versorgung. Vielleicht tut es ein Hemischlitten ja auch schon...