Ich habe lange damit gehadert, mich im Folgenden zu diesem Thema zu äußern, da ich konstruktive Beiträge leisten möchte und nicht über "SciFy-Firlefanz" sinnieren.
Da meine Erfahrung jedoch die ist, dass "SciFy-Firlefanz" oft vielen tatsächlichen Entwicklungen vorausgeht, bzw. diese oftmals befördert, hier nun meine Vorstellung von der Zukunft in der medizinischen Versorgung.
Die demographische Entwicklung spielt sicherlich eine große Rolle, doch ist noch nicht abzusehen, was dies im Endeffekt für die Gesellschaft bedeutet. Ein Geburtenrückgang lässt sicherlich die Frage offen, wer für wessen Rente oder Versorgung aufkommen soll, andererseits können sich dadurch auch andere Türen öffnen. Wenn wir uns 2050 gnadenlos als Entwicklung unseres jetzigen Handelns vorstellen, sehe ich schwarz, andererseits glaube ich auch, dass es bereits vorher zum Generationenclash kommen wird.
Aber stellen wir uns mal vor, dass wir bis 2050 von einem (oder einem anderen) Herrn Spahn in unserem Gesundheitssystem geleitet werden...zwangsläufig müssten dann entweder viele Krankenhäuser Stationen schließen oder sogar im Ganzen dichtmachen. Das geht vermutlich sogar halbwegs gut, bis man auch dabei merkt, dass zu wenig Menschen den Beruf ausüben wollen, schließlich wird er immer schlechter bezahlt und immer stressiger.
Dies würde zwangsläufig dazu führen, dass entweder Liegezeiten stark verkürzt werden oder Familie mit einspringen muss. Es gibt bereits Ansätze (aus anderen Gründen), vermehrt Angehörige in die Versorgung alter (oft dementer) Menschen mit einzubeziehen; nun, dieses Konzept wird dann vermutlich ausgeweitet werden.
Um dies halbwegs fachlich abzudecken, dürfte uns in der digitalen Zukunft (nun ja, wir sprechen allerdings von Deutschland) zunehmend der digitale Arztbesuch bevorstehen. Bereits vor einigen Jahren hatte mal ein Wissenschaftsmäzen mehrere Mio. $ als Preis ausgesetzt für die Entwicklung eines Gerätes, dass ein wenig wie bei Star Trek alle notwendigen diagnostischen Maßnahmen durchführen kann. Am Ende kamen durchaus interessante Umsetzungen heraus (bei Weitem nicht so fancy wie bei Star Trek btw), die RR, BZ, Puls, O2-Sättigung, etc. via Internet an einen Mediziner geschickt hatten.
In Zukunft glaube ich sogar, dass AI sogar noch bessere Diagnostik durchführen könnte, bereits heute unterstützt sie bereits bei Analysen von bildgebender Technik u.a.
Das geht aber nur, wenn genügend Geld da ist, was zwar immer wieder angeblich nicht da sei, aber bei schließenden Krankenhäusern (in der Zukunft) und immer weniger besetzten Jobs in der Pflege (die teuerste Berufsgruppe in dem Bereich) u.U. durch Umverteilung bereit stünde. Fragt sich dann nur, ob das gut für die Rentenkassen ist, wenn wir alle länger leben. Hier sehe ich ob best oder worst case scenario so oder so einen großen Crash in den nächsten Jahren auf uns zukommen, aber das ist ein anders Thema.
So, das war die Zukunft, wenn es gnadenlos so weitergehtr wie bisher. Aber...Spahn wird nicht ewig Gesundheitsminister bleiben, auch glaube ich, dass es entweder früher als 2050 oder nicht lange danach zu einem Paradigmenwechsel kommen wird (zwangsläufig!). Klimawandel, Überbevölkerung (wobei das ja bei 10 Mrd. erstmal zum Stillstand kommen soll), etc. bringen genügend Input für gesellschaftliches Umdenken und Wandel, so dass - wie bei echter Science Fiction - vermutlich etwas weniger erreicht werden wird, als man möchte, aber dennoch mehr erreicht wird, als man sich gedacht hatte.
In diesem Sinne: bleibt (besser) gesund!