So, dann auch mal von mir was zum Thema.
Fakt ist, daß es nicht DAS Hepatitis-Virus gibt. Auch hier gibt es verschiedenen Geno-Typen, die der behandelnde FACHarzt abklärt, bevor mit einer angepaßten, adäquaten Therapie begonnen wird.
Zur Therapie gehören die üblichen Verdächtigen: Interferon, (humanisierte) monoklonale Antikörper, Polymeraseinhibitoren, Entry-Inhibitoren, Rezeptorantagonisten, Nukleosidanaloga.. Vielen davon befinden sich in Europa noch in der "Pipeline", die in den USA bereits mehr oder weniger erfolgreich eingesetzt werden.
Wie bei allen Viren bilden sich natürlich auch hier Resistenzmechanismen direkt der Wirtszelle bzw während des Replikationszyklus aus.
Fakt ist auch, daß wir noch nicht genau wissen, an welcheM bzw welcheN Rezeptore(n) diese Viren andocken.
Sehr wahrscheinlich ist die große Familie der Lipoprotein-Rezeptoren involviert.
Zum Nachweis: Standardmäßig wird bei begründetem Verdacht ein Nachweis auf virusspezifische Antikörper gemacht. Ist dieser negativ, gilt die Person als negativ.
Ist dieser positiv wird die PCR (Polymerasekettenreaktion) zum direkten Nachweis virösen Erbmaterials verwendet.
Tatsächlich gilt ein Patient, der medikamentös therapiert wurde und der nach einer gewissen Zeitspanne (ja nach Definition) keine nachweisbaren virösen Fragmente mehr aufweist als geheilt. Aber nicht zwingend als nicht mehr infektiös!
Aber ACHTUNG. Man muß hier differenzieren.
Tatsächlich gibt es bei meßbaren Werten (nicht nur in der Medizin) nie einen absoluten Nullwert. Nur eine nicht mehr nachweisbare (also meßbare) Menge.
Das bedeutet: Wenn ein Patient keine nachweisbare Viruslast mehr hat, heißt das nur, daß unsere Meßgeräte zum aktuellen Stand nicht genauer messen können - der Patient kann durchaus noch eine unter dieser Grenze liegende Menge "tragen".
Zudem wissen wir immer noch nicht, ob und wie genau das Virus mit seiner Wirtszelle in einen lysogenen Zyklus (das Virus ruht bzw vermehrt sich, zerstört dabei die Wirtszelle nicht) übergeht.
Neber der aktuellen Richtlinien der verschiedensten Fachgesellschaften gilt für den Alltag.
Keine Panik vor diesen Patienten! Bei Alltagsberührungen ist der Patient (analog zu HIV) NICHT ansteckend.
Trotzdem Achtung bei Kontakt mit Blut und Schleimhäuten!
(Siehe Richtlinien der Transfusionsmedizin)
Für nähere Informationen hier nachfragen oder entsprechende FACHliteratur bemühen.
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Um den Juristen genüge zu tun:
Disclaimer/Obacht: Dies ist kein offizieller Therapievorschlag. Ersetzt auch keine persönliche ärztliche Konsultation. (Fachliche) Fehler sind nicht ausgeschlossen.
Bei begründetem Verdacht auf die Krankheit oder konkreten Therapiefragen muß ein Arzt persönlich, vor Ort kontaktiert werden.
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In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein schönes Pfingstwochenende!
Just my 2 cents..
Da oide Doc