Standard
Wie mir scheint ist da auch noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, in Sachen MODERNE Wundversorgung.
Es gibt spezielle Dekubitusauflagen mit Gel drin.
Ja -ich höre den verschreibenen Doc, schon jetzt wieder jammern--sein Budget- aber man muß ihn klar machen das es effektiv am Ende billiger wird.
Das glaube ich kaum, moderne Wundauflagen sind Standard. Auch für den Arzt ist es angenehmer, durch moderne Wundbehandlung den Dekubitus wieder zu zu bekommen, statt dass es immer schlechter wird, gerade bei non-compliance der Patienten.
Leider gibt es bei den Krankenkassen kein vorausschauendes Denken was die Hilfsmittelversorgung angeht. Genehmigt wird immer erst wenn die Küche schon am Dampfen ist. Eine Dekubitusmatratze gibt es immer erst, wenn die Haut am Aufgehen ist und nicht für Menschen, die nicht den ganzen Tag im Bett liegen. Spezielle Sitzkissen, wo man Eckchen rausnehmen kann unter der Stelle des Dekubitus bekommen nur die, die den ganzen Tag sitzen. Das Wort mobilisieren ist in diesem Zusammenhang unbekannt... Ein Rollstuhl gibt es nur für Leute, die diesen auch selbst bedienen könnten. Und so weiter.
Hatte jetzt im letzten Jahr auch zwei Fälle aus verschiedenen Krankenhäusern der Umgebung, wo man durch zögerliches Einsetzen von Dekubitusmatratzen bei immobilen Patienten, die sich nicht von alleine drehen, und beginnender Rötung einen Dekubitus provoziert hat. Ob gelagert wurde, keine Ahnung. Es gab aber auch gute Beispiele, überwiegend würde ich sagen.
Wir haben hier bei Sanitätshäusern angestellte Wundschwestern, die die ambulanten Pflegedienste und den Arzt beraten. Kommen so alle paar Wochen, bei kritischen Situationen auch öfter. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Der größte Erfolg ist jetzt bei einem Patienten mit einem Fersendekubitus, der bis auf den Knochen des Fersenbeines ausgeschnitten wurde bei 2 Krankenhausaufenthalten (einer der beiden o.g. Fälle). D.h. im Grunde fehlte die ganze Ferse. Der Pat. hat Parkinson und Kontrakturen an beiden Beinen. Im Verlauf von einigen Monaten bzwl fast ein Jahr heilte der Dekubitus bis auf eine kleine Stelle von vielleicht anderthalb Zentimeter Durchmesse und Tiefe ab. Darüber bin ich sehr glücklich, weil ich ehrlich nicht daran geglaubt habe, dass der Pat. wieder sein Bett verlassen würde.
Dazu musste ich ihm 3x wöchentlich Krankengymnastik verordnen,w as mein Heilmittelbudget belastete und mir einige Schweißtropfen auf die Stirn trieb. Immerhin haben sich die Kontrakturen etwas gebessert. Er kann jetzt wieder per Krankentransport zum Neurologen gebracht werden, weil er jetzt wieder im Rollstuhl sitzen kann. Er hat nämlich schweren Parkinson. außerdem verschreibt der Neurologe ihm auch Krankengymnastik bzw. Ergotherapie, was mein Budget entlastet.
Ich kann nur jedem raten, ein bisschen mehr Budget zur rechten Zeit zu verbrauchen.