Umfang und Häufigkeit von Vorsorgeuntersuchungen
ist von Bundesausschüssen in Richtlinien verbindlich festgelegt. Es gibt verschiedene Bereiche zur Früherkennung von Krebserkrankungen bei Männern und Frauen, Früherkennung allgemeiner Krankheiten, Kinder und Jugendliche, Schwangerschaft und Entbindung und Zahnerkrankungen. Wer als Patient eine solche Vorsorgeuntersuchung macht, bekommt ein in diesen Richtlinien sehr genau definiertes Paket von Leistungen.
Wer die von der Kasse angebotenen Vorsorgeuntersuchungen nicht in Anspruch nimmt, ist selbst schuld (das ist aber nur meine persönliche Meinung
)
Die in der obigen Diskussion angeführten Beispiele sind keine Vorsorgeuntersuchungen sondern Kontrolle von Nebenwirkungen einer laufenden Therapie (Blutbild bei Azathioprim) oder Untersuchungen zur Bestätigung von Verdachtsdiagnosen. Leider zeigt das tägliche Leben, dass sehr unterschiedliche Naturen existieren, was die Eigendiagnostik von Erkrankungen anbelangt. Insbesondere pseudomedizinische Foren im Internet tragen zur gelegentlichen Forderung nach völlig sinnlosen Untersuchungen bei. Das zeigt sich auch hier, in diesem erlesenen Kreise von Mediziner-Profis gelegentlich an der Breite und Qualität der diskutierten Beiträge.
Es ist es eine originäre ärztliche Aufgabe, über Sinn und Unsinn von Bildgebung oder weiteren diagnostischen Maßnahmen zu entscheiden und selbiges dem Patienten auch zu vermitteln. Das ist mühsam und kostet Zeit. Auf Dauer lohnt es sich aber und bei denjenigen, bei denen es sich nicht lohnt, die sollen ihr Glück beim Kollegen probieren, der ihnen wie im Supermarkt alles geforderte unreflektiert einfach rausschreibt von der AU über Diagnostik hin zu Medikamenten und Heilmittelverordnungen. Aber: die Kontrollmechanismen der Kasssen werden strenger und früher oder später werden sämtliche durchgeführten Leistungen die über das "notwendige Maß" hinausgehen von den Kostenträgern in Regressform zurückgefordert werden.
Frohe Weihnachten!
Sonnige Grüße aus dem schönen München
Joe