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Organspende

... kann meiner Vorrednerin nur zustimmen!
Ihr mögt Recht haben - aber nach der Erfahrung nicht abschließen zu können ist der Gedanke daran einfach zu abstossend.
Ich bewundere jeden der einen Ausweis hat - aber ich für mich kann mich durch diese Erfahrung nciht dazu durchringen und das obwohl ich schon oft darüber nachgedacht habe - ich weiß ich weiß das die meisten das unmöglich finden - aber ich werde meine Meinung wohl auch dieses Leben nicht mehr ändern - denn ich hoffe meine Kinder können Abschied nehmen und können auch sehen das ich im Sarg liege. Steinigt mich - ich bin in der Knochenmarkspenderdatei und wäre da jeder Zeit bereit aber ansonsten auf keinen Fall auch wenn viele das verwerflich und unsozial bezeichnen. Ich denke auch das kaum einer meine Gefühlswege nachvollziehen kann - denn um das zu verstehen muss man es selber erlebt haben.
*******in78 Frau
296 Beiträge
Ich...
habe auch ein Organspende Ausweis!!!!
Finde es wichtig das man ganz viele Menschen aufrüttelt !!!!
Egal ob Sie "alles" oder nur "einiges" Spenden !!!!
Es kommt auf jede "Spende" an....
Ich persöhnlich gebe ,alles außer meine Augen....
(aber das muß ja jede/r selbst für sich wissen)

Euch noch ein schönen abend und ein
nettes weekend !!!

LG Masseurin78
....Organspendeausweis never ever....
denn...die Frage die sich mir immer wieder stellt..

...Sind Organspender wirklich "tot"?
Welcher Tod wird da gestorben, damit die entnommenen Organe pulsierenden Lebens erfolgreich übertragen werden können?

Es gibt Hirntote und Herztote, Ganzhirntote und Teilhirntote ... Alle sind tot, zumindest "ein bißchen" ..*zwinker*.

Tatsache ist, daß bis 1968 weltweit anerkannt war, daß der Mensch dann tot ist, wenn sein Herz-Kreislauf-System unwiderruflich stillsteht. Eine Leiche war ohne Herzschlag, ohne Reflexe, starr, kalt und wies alsbald Leichenflecke unter der Haut auf.
Seit die Harvard University 1968 eine neue Todesdefinition eingeführt hat, gibt es weltweit viele verschiedene Todesdefinitionen. Seitdem gibt es - per Neudefinition - "Leichen", die atmen, schwitzen oder frieren, Fieber haben können, mit den Zähnen knirschen. "Leichen", bei denen, wenn man die Haut aufritzt oder aufschneidet, diese Wunde wieder heilen würde. Männlichen "Leichen", die noch Kinder zeugen könnten und weibliche "Leichen", die noch bis zu 3-4 Monate Kinder austragen und gebären können. "Leichen", bei denen das Herz schlägt und die ein intaktes Stoffwechselsystem aufweisen.

Eine einheitliche Hirntoddefinition gibt es weltweit in der Medizin wohl nicht. Das Dilemma ist, daß man als potentieller Spender so tot wie möglich sein möchte und als Organ-Empfänger die Organe so lebendig wie möglich erhalten möchte.
Kann ein Mensch für tot angesehen werden, wenn 97 % seiner Körperzellen noch funktionieren, aber die nur 3 %, die sein Gehirn ausmachen, ausgefallen sind?"

Zu Denken gibt mir auch, daß man transplantationsfähige Organe nur bei einem noch intakten Herz-Kreislauf-System entnehmen kann. Will man sich also nicht dem Vorwurf des Totschlags oder gar Mordes aussetzen und dennoch Organe zur Transplantation gewinnen, so muß der Todeszeitpunkt vorverlegt werden. *zwinker*...denn
der Organismus stirbt während der Operation im Rahmen der Kochsalzdurchspülung des Kreislaufsystems ab.



Hirntodfeststellung
Die Frage des "Hirntodes" betrifft zumeist verunglückte Menschen mit massiven Schädelverletzungen oder Vergiftungen, aber auch Selbstmörder und Hirntumorkranke. Bei vielen von ihnen wurde eine Reanimation, durchgeführt. Ihre Herz-Kreislauf-Funktionen konnten wieder aktiviert werden, die Gehirnfunktionen jedoch nicht.

Einige Länder erkennen den Hirntod als Tod des Menschen nicht an, andere akzeptieren bereits den Stammhirntod als den endgültigen Tod des Menschen, andernorts gilt der Gesamthirntod als Tod des Menschen, z.B. noch in Deutschland.
In England und Deutschland verlangt man zur Feststellung des Hirntodes kein Elektroenzephalogramm. In Norwegen verlangt man ein Arteriogramm. Auf diese Weise könnte ein Patient an einem bestimmten Ort einer Kriteriengruppe für tot befunden werden, nicht aber an einem anderen Ort, wo eine andere Kriteriengruppe angewendet wird. *gruebel*


Erschreckend ist ebenfalls, daß Hirntote noch Lebende sind, denen man bei der Explantation muskelentspannende Schmerzmittel (Narkotika) verabreicht. Auch in Deutschland wird jeder Organspender - der doch angeblich tot ist - narkotisiert.
Widerspruch????...WARUM dann???

Keiner der die Organspende befürwortet, denkt daran, daß ein Mensch sterbend auf einen Operationstisch geschnallt wird, damit er Spender von lebenden Organen sein kann!!!



Auch wenn ich mit der Kirche nichts am Hut habe....Der Katechismus der kath. Kirche lehrt, daß eine Lebendspende (z.B. Blut, Knochenmark oder die Spende einer Niere) verdienstvoll sein kann, (und genau das UNTERTÜTZE ich auch jederzeit!) wenn hierbei die eigene Gesundheit und das Leben nicht gefährdet wird. Die Invalidität oder den Tod eines Menschen direkt herbeizuführen, ist selbst dann sittlich unzulässig, wenn es dazu dient, den Tod anderer Menschen hinauszuzögern. Also dürfen auch Sterbende (und Hirntote sind Sterbende) um eines noch so guten Zweckes willen nicht getötet werden.*zwinker*

nein..ich bin weder verrückt noch sonstirgendwas..aber ich habe eben diese Meinung...
*g*
****aza Mann
3.096 Beiträge
Ich kenne auch einige, die haben einen Organspendeausweis - und haben angekreuzt, daß sie keine Organe spenden wollen.

Hauptsache klare Verhältnisse - das macht's den Angehörigen einfacher.
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich kenne auch einige, die haben einen Organspendeausweis - und haben angekreuzt, daß sie keine Organe spenden wollen.

Na, hoffentlich übersieht das Medizinerteam da im Eifer nicht das Kleingedruckte.........
****aza Mann
3.096 Beiträge
Na, hoffentlich übersieht das Medizinerteam da im Eifer nicht das Kleingedruckte.........
Bei so etwas Gravierendem geht man 3x auf Nummer ganz sicher - ein Arzt, der den Patienten sterben läßt um an die Organe zu kommen, der Organe an Eurotransplant vorbei verschiebt, der trotz Verbot die Organe entnimmt oder einen noch lebenden Patienten fahrlässig für tot erklärt (bei solchen Fällen geht das üblicherweise nicht innerhalb von Stunden sondern eher Tagen oder Wochen), setzt seine Existenz auf's Spiel...
****SH Frau
1.888 Beiträge
Zum einen ist die Hornhaut ja kein überlebenswichtiges Organ, wo es beim Empfänger um leben und Tod geht und zum anderen sind aufgrund der geringeren Abstoßreaktionen genügend vorhanden.

Das ist so nicht ganz richtig !

1.) Abstoßung

Auch eine Hornhaut kann abgestossen werden, auch diese Patienten brauchen lebenslänglich Cortison dagegen ( Augentropfen )


2.) es sind genügend Hornhäute vorhanden

Das stimmt so definitiv nicht!

Es gibt in Kiel und in Hannover sogenannte Hornhautbänke die ständig welche vorhalten. Diese lagern in Nährflüssigkeit, müssen dann aber auch wieder über Tage für den OP vorbereitet werden.
Unbegrenzt sind diese aber auch nicht haltbar.
Diese Hornhäute werden für Unfälle also Akutfälle und Transplatationen mit weniger Typisierungen vorgehalten.

Man kann aber nicht sagen das es genügend gibt!
Bei einer Wartefrist von über 2 Jahren !
Und wenn in einen Auge bereits eine untypisierte Hornhaut ist, MUSS
die andere typisiert sein da trotz der geringen Durchblutung der Körper das sonst nicht nocheinmal mitmachen würde.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Welcher Tod wird da gestorben, damit die entnommenen Organe pulsierenden Lebens erfolgreich übertragen werden können?

Es gibt Hirntote und Herztote, Ganzhirntote und Teilhirntote ... Alle sind tot, zumindest "ein bißchen" ..*zwinker*.

und wenn das HIRN nun mal tot ist, dann ist der mensch nicht mehr lebensfähig. und wer einen hirntoten noch an maschinen hängt, erschafft einen "untoten zombie". ist das wünschenswert?
@darkkiss
Hy,

völlig ungeachtet der vorrangegangennen Texte und des Themas...;

Dein Text ist untere niveaulose Schublade!!!!

Das was Du meinst, kannst Du sicher auch anderst formulieren.

*frieden*

lg gisela und conny
****rna Frau
6.195 Beiträge
Gruppen-Mod 
Dein Text ist untere niveaulose Schublade!!!!

Das was Du meinst, kannst Du sicher auch anderst formulieren.

Den hat er gestern schonmal reingekloppt und war genauso schnell gelöscht wie jetzt.

Etwas mehr Stil dürfte man tatsächlich erwarten können.
****aza Mann
3.096 Beiträge
Mal wieder Infosenf
@*****iss:
wer hat dir denn ins hirn geschissn ?
wo doch bei dir viel mehr platz im kopf gewesn wäre...

@**S:
"Nicht mehr lebensfähig" ist nicht gleichbedeutend mit "tot" oder gar "nicht mehr lebenserhaltenswert": Denke nur an Pat mit künstlichem Herzen - die sind auch "nicht mehr lebensfähig" - marschieren aber mit ihrer Pumpe und Batterie im Rucksack durch die Stadt.
Ich verstehe was Du meinst, Nys, aber die Debatte ab wann ein Mensch tot ist wird von so vielen subjektiven Ansichten, persönlichen Einstellungen, (religiösen) Überzeugungen und individuellen Vorstellungen durchzogen, daß man da immer sehr genau aufpassen muß *zwinker* .

@****ad:
Nicht, wann ein Mensch stirbt - aber ab wann er "für Tod erklärt" werden kann, gibt es eine Mehrheitsmeinung. Bis 1968 war es der "Herztod" (Aufhören der Herzaktivität, was zwingend den Tod nach sich zog). Durch Entwicklung der Herzlungenmaschine wurde dies überwunden und man kam auf die Feststellung des "Hirntodes".

Bezüglich des tatsächlichen Sterbezeitpunktes schwanken die Ansichten im Großen und Ganzen zwischen zwei Lagern:
Die Mentalisten behaupten, daß die biolgischen Vorgänge in den Organen nicht die Lebendigkeit des Menschen ausmachen. Der personale Tod kann also durchaus schon vor dem Organtod eintreten. Es kann also durchaus eine Leiche mit künstlich aufrecht erhaltener Organfunktion geben.
Die Vitalisten sagen, der Mensch sterbe erst mit seiner letzten Zelle. Schließlich sei das Bewußtsein ist kein naturwissenschaftlicher Gegenstand, die Hirnfunktionen sind nicht vollständig bekannt und meßbar. Solange noch eine einzige Zelle Energieaufwand betreibe, um ihrem Zerfall entgegenzuwirken, lebe der Mensch. Dadurch, daß das Hirn recht anfällig sei und andere Organe (Haut, Leber, Nieren, Darm, ...) ihre Funktion länger aufrecht erhalten können, können "Hirntote" schwitzen, bluten, Kinder zeugen, frieren, ... Die 5 Basiskriterien für Leben "Stoffwechsel", "Wachstum", "Bewegung", "Vermehrung", "Vererbung"(wie sie z.B. von Pflanzen oder Einzellern auch gefordert werden) können durchaus bei Hirntoten gefunden werden.

Deshalb hat der Bundestag 1997 festgestellt, daß der Hirntod nicht der Tod des Menschen ist, sondern das Mindestkriterium für eine Organentnahme. Da es aber keinen Unterschied macht, ob die Organfunktionen von Maschinen oder vom Kleinhirn aufrechterhalten werden, entstand gleich die nächste Diskussion: Man könne sich doch von der Hirntoddefinition auf eine "Großhirntoddefinition" beschränken. Das allerdings würde auch Apalliker einschließen und eine Vorverschiebung der Grenze würde einen gefährlichen Weg bereiten: Wohin als nächstes? Katatoniker? Wachkomapatienten? Demente?
Deshalb bleibt's beim Hirntod und der muß mehrfach unabhängig voneinander von mehreren nicht involvierten Ärzten festgestellt werden:
Tiefes Koma ohne Reaktionszeichen, Atemstillstand, Fehlen von Schädel-, Hirnstamm und Rückenmarksreflexen, Nullinie der Hirnströme, 6h (Japan) bis 24h (USA) keine Veränderung, Ausschluß einer Vergiftung oder Unterkühlung, keine Spontanbewegung, ...
Die Kriterien sind zwar in verschiedenen Ländern unterschiedlich, laufen aber letztlich alle übereinstimmend auf dasselbe hinaus.

@*******yes:
Ich war auch schon bei wenigen Organentnahmen dabei. Der Hirntode wird narkotisiert und relaxiert (also betäubt und bekommt einen Muskelentspanner), weil seine Eingeweide ja noch vital sind (Du merkst, wie ich das Wort "leben" vermeide). D.h., der Darm bewegt sich, die Reflexe funktionieren, Muskeln spannen sich an, der Blutdruck fällt oder steigt, ... um ein ruhiges OP-Gebiet zu haben, den Körper möglichst wenig Streß auszusetzen und Organschädigungen zu vermeiden sowie um jederzeit wie bei einer "Lebend-OP" die Kontrolle über die Funktionen zu haben, wird der Hirntote in Narkose versetzt.
Letztlich natürlich ist es auch eine Beruhigung aller Beteiligten - denn die Seele eines Menschen ist nicht faßbar.
****SH Frau
1.888 Beiträge
Da hier ja so ellenlang über die Toten debattiert wird, werde ich mal das Wort ergreifen für die Lebenden.

Eine Transplantion ist mehr als eine Krankheit, mehr als eine OP.

Das ist extremer psychischer Streß, auch für den Ehepartner!

Sozial bedeutet das u.U. jahrelang keine Arbeit.

Gerade bei der Hornhauttransplation, und eben der sehr langsamen Heilung. >>> Fäden ziehen nach 1 Jahr !!

Wenn dann beide Augen gemacht werden müssen ist man locker mal 5-10 Jahre aus dem Berufsleben raus.
hoppla
*autsch*

mensch was habe ich da bloss für ein thema vorgeschlagen *zwinker*
und damit den stein so derart ins rollen gebracht *headcrash*
dabei solte es eine denkanregende und auf dem teppischbleibende diskusionsrunde werden und keine die in nem *streit* ausartet *nono*


wünsche allen noch einen schönen humorvollen sonntag und einen streitfreien wochenstart *zwinker*

liebe grüsse
suesse_maus75
@*******maus: Das Thema ansich ist doch interessant, dass traurige daran ist nur wenn man die Einstellung von anderen nicht akzeptiert sondern sie reformieren will. Aber auch sowas sollte man ab können wir zumindest können das egal was andere schreiben und stehen zu unserer Haltung, zumal wir das ja nicht für alle ablehnen nur für uns ist das aus den genannten gründen nichts und wer es nicht versteht hat pech *ggg*

Deswegen nur weiter solche Themen *wink*
****aza Mann
3.096 Beiträge
Und genau weil jeder seine eigene Sicht und Einstellung zur Organspende hat und das auch so bleiben soll, ist ein entsprechender Ausweis eben wichtig - selbst, wenn man ankreuzt, daß man Nicht-Spender ist.

Allerdings kann und sollte man auch niemanden dazu zwingen, sich mit dem Gedanken an den eigenen Tod befassen zu müssen.
genau
*ja* ganau sehe es auch so, das eine diskusion nur auch gut ist, wenn man andere meinungen akzeptiert und auch respektiert und mit gewissen niveau schreibt. *zwinker*
leider ist es meist nicht immer so, wie ich gestern bemerkt habe
schwamm drüber *g*

machen wir weiter so und lassen uns von dem einen oder anderen die laune nicht verderben gell? *freu*

liebe grüsse
suesse_maus75
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Allerdings kann und sollte man auch niemanden dazu zwingen, sich mit dem Gedanken an den eigenen Tod befassen zu müssen.

stimmt, es ist natürlich viel einfacher sich nie gedanken drüber zu machen, nix mit der familie zu besprechen und nach dem ableben ratlose gesichter zurück zu lassen, die zu einem trauen und zum anderen nicht wissen, was der verstorbene gewünscht hätte, oder nicht...

sollen sich doch die hinterbliebenen vorwürfe machen über dinge wie "hätte xy das denn überhabt gewollt? haben wir alles richtig gemacht? oder wäre vielleicht die andere möglichkeit besser gewesen?"

jeder mensch sollte sich auch mit seinem tod beschäftigen. er gehört nun mal zum leben dazu, ob man will oder nicht. verstehe diese distanz dazu nicht ganz.

wird ein kind geboren freuen sich alle und kommen in scharen. aber stirbt jmd- was genauso natürlich ist wie eine geburt- dann wirds still....
tipp
ich schlage mal ein anderes thema vor nys *zwinker*
denke da würde dieser komentar von dir, besser rein passen *g*

siehe forum *zwinker*

ps. ich finde du bist sehr aktiv und deine komentare *top*

lg suesse_maus75
****aza Mann
3.096 Beiträge
Dennoch ist es in meinen Augen das Recht eines jeden, die eigene Sterblichkeit verdrängen zu dürfen, wenn es ihn glücklicher macht.
Seit den 80ern beschäftigten sich viele Studien ausgehend von Greenberg, Pyszczynski und Solomon's Terror-Management-Theorie mit den Auswirkungen der freiwilligen oder erzwungenen Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod auf das aktuelle Leben und die Entscheidungen (--> nur ein populäres Beispiel: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,514761,00.html). Dieses grundsätzliche Recht, sich nicht mit dem Thema beschäftigen zu müssen ist einer der Gründe, weshalb wir in Deutschland die erweiterte Zustimmungsregelung für Organspenden haben.
@Bohemier
Ich war auch schon bei wenigen Organentnahmen dabei. Der Hirntode wird narkotisiert und relaxiert (also betäubt und bekommt einen Muskelentspanner), weil seine Eingeweide ja noch vital sind (Du merkst, wie ich das Wort "leben" vermeide). D.h., der Darm bewegt sich, die Reflexe funktionieren, Muskeln spannen sich an, der Blutdruck fällt oder steigt, ... um ein ruhiges OP-Gebiet zu haben, den Körper möglichst wenig Streß auszusetzen und Organschädigungen zu vermeiden sowie um jederzeit wie bei einer "Lebend-OP" die Kontrolle über die Funktionen zu haben, wird der Hirntote in Narkose versetzt.
Letztlich natürlich ist es auch eine Beruhigung aller Beteiligten - denn die Seele eines Menschen ist nicht faßbar.

Danke.....

ABER.....

Zitat Bundesärztekammer aus dem Jahr 2001 „Nach dem Hirntod gibt es keine Schmerzempfindung mehr. Deshalb sind nach dem Hirntod bei Organentnahmen keine Maßnahmen zur Schmerzverhütung (zum Beispiel Narkose) nötig.“
*schock*


nun....
medizinisch ist es jedoch nicht zu belegen, daß ein Hirntoter tatsächlich über keinerlei Wahrnehmungsvermögen mehr verfügt!!!!Und die Fakten im Transplantations-Alltag sprechen ebenfalls eine andere Sprache: Werden zur Organentnahme lediglich Muskelrelaxantien gegeben, um mögliche Abwehrbewegungen der „Leiche“ zu unterdrücken , so kann man bei den Patienten LEBENSZEICHEN beobachten – wie zum Beispiel Anstieg des Blutdrucks, Transpiration, Rötung der Haut und Abwehrbewegungen während der Explantation –, die unter Umständen auf SCHMERZ- und ANGSTreaktionen schließen lassen.
Das Rückenmark kann sehr wohl auch noch Hirnfunktionen übernehmen..und es konnte leider noch kein Hirntoter (=Sterbender)darüber berichten wie es ihm erging.
Nur weil "Hirntote" sich nicht mehr äußern können, kann man noch lange nicht behaupten sie verspüren keinen Schmerz...

aber das Ganze noch weiter auszuführen würde wohl den Rahmen einer "friedlichen Diskussion" hier sprengen und sicherlich wieder einige böse Zungen provozieren..nicht wahr darkkiss?*smile*...von daher belasse ich es dabei.

*undwech*
****aza Mann
3.096 Beiträge
Das Bewußtsein läßt sich nicht messen.

Aber man kann z.B. evozierte Potentiale oder die Hirnaktivität messen. D.h. die (auch passive) Reaktion des Hirns auf äußere Reize. Im Prinzip sieht man, ob das Hirn einen auditiven, visuellen oder Schmerzreiz wahrnimmt oder nicht - unabhängig davon ob das Hirn darauf reagiert oder nicht.
Aus Versuchen und der Erfahrung heraus geht man davon aus, daß das Hirn der Sitz der Wahrnehmung und des Bewußtseins ist - sind die Hirnzellen tot, geht man von einem erloschenen Bewußtsein aus. Tote Nervenzellen werden auch nicht ersetzt oder neu gebildet. Letztlich kann natürlich niemand sagen, wann das Bewußtsein/ die Seele erlischt; das fällt in den Bereich der Metaphysik.

Ein bewußtes Schmerzempfinden wird aber nach aktuellem Stand ausgeschlossen. Dementsprechend machen im Hirn wirksame Schmerzmittel und Substanzen wirklich keinen Sinn, da das Hirn und die entsprechenden Hirn(stamm)reflexe abgestorben sind (das ist ja die Definition und wird auch geprüft). Ein Anästhesist, den ich mal darauf angesprochen habe sagte mir: "Wir leiten die Narkose standardmäßig ein - und da sind die Analgetika halt dabei..."
Allerdings macht es Sinn, peripher wirkende Schmerzmittel oder Muskelrelaxantien zu verabreichen. Die von Dir beschriebenen Reflexreaktionen finden infracerebral statt. Die Schmerzmediatoren werden ja peripher weiterhin ausgeschüttet und wirken in der Peripherie (Durchblutungsregulation --> Rötung, Blutdruckbeeinflussung, Schweißbildung, ...). Auch die Muskelreflexe funktionieren noch.

Die beschriebenen LEBENSZEICHEN sind vergleichbar mit der Hand auf der Herdplatte, die unter Umgehung des Hirns durch einen Rückenmarksreflex weggezogen wird (der Schmerz und die Bewegung werden einem erst kurz danach bewußt).
Oder dem Stabilisierschritt wenn man mit dem Fuß wegrutscht.
Oder dem Vollenden der Türschließbewegung obwohl einem gerade noch einfällt, daß der Schlüssel von innen steckt.
Oder dem über den Hof rennenden Huhn, dem man kurz zuvor den Kopf abgehackt hat... das lebt nicht mehr.
@darkkiss
blabla sagte ich doch bb
blond und blöd eben


danke auch für den geistreichen Beitag*ironie*

....nun manchmal ist es besser zu schweigen und als Idiot verdächtigt zu werden...als zu "reden" und dadurch den Beweis anzutreten.
(Abraham Lincoln)

*g*
Ich habe lange gewartet
bis ich jetzt hier auch etwas schreibe. Ich hatte einen Organspenderausweis, da ich auch der Meinung bin, dass meine Organe lieber jemand anderem das Leben retten können, als zu verrotten. Allerdings habe ich vor einigen Jahren meinen Ausweis in den Müll geworfen und meine sämtlichen Freunde und Bekannten auch dazu animiert. Glaubt mir, dieser Schritt ist mir, als Mediziner, nicht leicht gefallen. Doch leider sind die Regelungen in Deutschland in der Praxis mehr als schwammig. Offiziell ist alles wunderbar und ganz klar. Nur leider wird es im wirklichen Leben anders gehandhabt. Ich selbst mußte oft genug mit ansehen, wie auch ohne echte Hirntoddiagnostik explantiert wurde. Das hört sich nach einer Schauergeschichte an, ist aber leider die traurige Wirklichkeit. Ich habe mit vielen Bekannten und Freunden die Abmachung getroffen, dass wir dafür sorgen, wenn die Diagnostik bei einem von uns gelaufen ist, und der Hirntod wirklich festgestellt wurde, dass wir dann auf jeden Fall zur Spende freigegeben werden. Das läuft dann natürlich über die nächsten Verwandten, die es auch bestimmen können. Ich hoffe sehr, dass sich hier noch Einiges ändert, damit noch mehr Menschenleben durch Organspende gerettet werden können.
Jetz muß ich leider auch mal:
@*******yes
1. Ein Lebenszeichen ist es, wenn man an einen frisch präparierten Skelettmuskel eine Spannung anlegt und der Muskel zuckt. Der Muskel hat noch für eine begrenzte Zeit einen Stoffwechsel, in spezifischen Lösungen und unter optimalen Bedinungen kann man ihn eine Zeit "am Leben" erhalten und diese Reaktion beliebig oft auslösen. Stammt der Muskel von einem Menschen, dann ist das nach Deiner Anschauung "menschliches Leben" und moralisch ist es (wenn man auf dem Standpunkt steht, das jede Art von menschlichem Leben unbedingt zu erhalten ist, und das darf ich als Prämisse wohl voraussetzen) dann doch wohl verwerflich, mit einem menschlichen Muskel so etwas zu tun !? Das sehe ich anders. Menschliches Leben beinhaltet eine (wenn auch noch so primitive) Integrationsleistung, diese geht für mich vom Gehirn aus.

2. Die Schmerzreaktion wird im Rahmen der Hirntoddiagnostik getestet und fehlt, fehlt sie nicht, ist der Patient nicht tot (ich trenne hier nicht zwischen hintot, herztot, halb tot, ganz tot: der Tod ist unteilbar !). Ein Patient zeigt trotzdem eine Hautrötung ? Das tut er schon bei Applikation von Finalgonsalbe, sicher kein zentralnervös vermittelter Prozess. Der Blutdruck schwankt ? Das passiert auch beim Rütteln an der Katecholaminperfusorleitung. Die Herzfrequenz schwankt ? Das kann ich mit Carotisdruckmassage immer provozieren.

3. Ich kann nicht sicher sein, dass der Patient kein Bewusstsein mehr hat ? Das Prinzip der Hirntotdiagnostik ist das jeder Diagnostik: pars pro toto. Wie könnte ich sonst sicher sein, dass das Herz steht, nur weil ich es nicht aus dem Leib jedes Toten schneide und mir genau ansehe ? Vielleicht fibrillieren sogar noch einzelne Herzmuskelzellen, deren Bewegung ich erst unter dem Mikroskop sehe ? Wie könnte ich sicher sein, dass das Gehirn eines Patienten nicht noch Stunden, Wochen, Jahre nach dem Herzstillstand Bewusstseinsprozesse mitmacht, die ich nicht erkennen kann ? Ich finde nicht, dass das absurder klingt als anzunehmen, dass ein Mensch mit vollständig zerfallenem Gehirn, gleichsam einer inneren Enthauptung noch ein Bewusstsein hat.

4. Hirntote werden narkotisiert, relaxiert ? Ja, aber nicht für den Hirntoten oder sein Erleben sondern für unsere seltsame (Un)anschaulichkeit von Leben. Wer hat nicht schon einmal den Scherz erlebt, ist vor einem Schaufenster gestanden, in dem hübsch in Stroh gebettet ein Fell liegt, unter dem sich ein kleiner, motorgetriebener, nicht sichtbarer Exzenter bewegt. Ein Tier ? Man kann es nicht genau sehen - aber schau "es bewegt sich, es atmet, also lebt es" !

5. Neue Definition von Tod ? Neues Kriterium, ja, aber nicht neue Definition. Wer mag die Unzahl derer kennen, die vor der Kenntnis über Physiologie und Reanimation bei stehendem Herzen und noch funktionierendem Gehirn für tot gehalten wurden, gar bestattet wurden. Ein neues Kriterium tat dringend not ! Die Intensivmedizin hat uns erst vor Augen geführt, wen wir bis dahin fälschlich für tot gehalten haben. Wer weiss: vielleicht gibt es eines nicht zu fernen Tages Hirnschrittmacher, die die Atemfunktion des Delinquenten aufrechterhalten. Phrenikusstimulatoren gibt es schon. Wer würde einem "Hirntoten" so etwas einbauen ? Sinnlos, wenn die restliche Integrationsfunktion des Gehirns fehlt, oder ?

6. Kirche und Organspende: ich empfehle die einschlägige Lektüre bzgl. des Themas z. B. von JPII, die Empfehlungen des Zentralrates der Juden, die moralischen Handreichungen des Rates der Muslime in Deutschland. Unverständlich demgegenüber die "Idee" eines jungen, übrigens gar nicht religiös verwurzelten, Türken, den ich erlebte: man werde der Organspende der Mutter nur dann zustimmen, wenn sichergestellt würde, dass die Organe auch an Türken transplantiert würden !!??


@**S und @*****ier:
Ihr habt Recht: jeder hat die Pflicht, sich Gedanken über das Thema zu machen ! Unser Gesetzt gehört hier mit der Zustimmungslösung zu den denkbar liberalsten Varianten zum Schutz des Einzelnen und Schaden der potentiellen Organempfänger. Sicher wünschte man sich eine stärkere Lösung, aber so ergibt sich der breiteste Konsens, kleinstes gemeinsames Vielfaches.

Ich habe einen Organspendeausweis, denn ich führe selbst Hirntoddiagnostiken durch.
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