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Codein- Tropfen in der Frühschwangerschaft

*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
Codein- Tropfen in der Frühschwangerschaft
Ich habe mal ein dringende Frage...

Ich weiß, ich sollte mich nicht nur auf die Beiträge hier stützen, sondern einen Arzt konsultieren, aber ich habe erst am Mittwoch einen Termin beim Gyn.

Bin jetzt in der 6. Woche schwanger (gestern erfahren) und habe bis vor 4 Tagen, ca. 2 Wochen lang täglich, 2x 400mg Codein- Tropfen eingenommen, wg dem Husten der Schweinegrippe.

Dazu noch Novamin 3mal 20Tropfen, Ambroxol 2mal täglich, Amoxicilin 3mal täglich und Tamiflu.

Nun habe ich gelesen, dass Codein Fruchtschädigend ist. Von den anderen Medikamenten mal ganz abgesehen...

Weiß da jmd was über die Wirkung von Codein auf das Ungeborene?

Mittwoch habe ich den ersten Gyn- Termin, mache mir aber jetzt Sorgen.

Glaube aber an das "Alles oder nix"- Prinzip der ersten Schwangerschaftswochen.



Danke, Nys.
Herzlichen Glückwunsch ...
... zur freudigen Nachricht, die "Erstpanik", tröste Dich, ist völlig normal. *zwinker*

Insgesamt pharmakologisch kein Grund zur Sorge. In absteigender Reihenfolge werte ich die Bestandteile Deines Cocktails von wenig kritisch bis gar nicht kritisch:

Oseltamivir - Kategorie C der FDA, neues Medikament, die Wirkung auf den Foetus ist nicht in Studien untersucht,

Novaminsulfon - eher nicht zur Anwendung in der Schwangerschaft empfohlen, jedoch nicht wegen Teratogenität sondern wegen seiner gerinnungshemmenden Wirkung auf die Thrombozyten,

Codein - ein teratogener Effekt von Codein und Opiaten (Codein wird zu Morphin metabolisiert) konnte entgegen ersten Vermutungen aus den 70er Jahren (besonders verdächtigt für LKG-Spalte oder Veränderungen am Kreislaufsystem) in späteren Untersuchungen nicht nachgewiesen werden. Die kurzfristige Anwendung von Codein bei hartnäckigem Reizhusten ist in allen Stadien der Schwangerschaft zugelassen. Im II und III. Trimenon erfolgter Codeinabusus der Mutter kann vermehrt Entzug und Atemdepression des Neugeborenen auslösen, selten auch Krampfanfälle (kommt hier wohl nicht in Betracht).

Ambroxol - als Mucolytikum zur Anwendung in allen Stadien der Schwangerschaft zugelassen

Amoxicillin - Anwendung unbedenklich in der Schwangerschaft

Ich denke unser Anästhesiologen und Pharmakologen können das bestätigen.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
ich danke dir vielmals für die schnelle, aufführliche und meiner meinung nach recht fachmännische antwort *g*

Danke!

"Erstpanik"
naja, ist ja nicht das erste kind *zwinker*
****aza Mann
3.096 Beiträge
Schließe mich wieder weitgehend prix2 an...

Ergänzung zu Tamiflu:
Zwar gibt es keine Studien zur Anwendung in der Schwangerschaft, aber seit der Markteinführung gibt es natürlich entsprechende Erfahrungen bzw. retrospektive Beobachtungen (z.B. bei Fällen wie Dir). Diese Daten in Verbindung mit Tierversuchen brachten bisher keinen Hinweis auf "eine direkte oder indirekte schädigende Wirkungen in Bezug auf die Schwangerschaft und die embryonale/fetale oder postnatale Entwicklung". Deshalb kann laut Hersteller eine Behandlung Schwangerer im Bedarfsfall erwogen werden.

Ergänzung zum Novamin:
Der Wirkstoff tritt in den Kindskreislauf über. In Tierexperimenten ließ sich kein Schaden nachweisen. Aus der theoretischen Überlegung der (geringen) Blutgerinnungshemmung und eines möglichen Dct. Botalli-Verschlusses heraus sollte es in der Schwangerschaft aber nicht angewendet werden - das sind aber Probleme der Spätschwangerschaft, also keine Sorge.

Ambroxol und Amoxi eh ok.


Aber eine Frage zum Codein:
Ich dachte bisher eigentlich immer, daß Codein im ersten Trimenon nicht gegeben werden sollte. Es gibt wohl keinen nachgewiesenen Schadensmechanismus aber einen statistischen Zusammenhang. Ist das inzwischen überholt? In der Fachinfo steht die Kontraindikation noch drin...
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
Im Beipackzettel, den ich vorhin rausgekramt habe, steht auch, dass Codein nicht in der Schwangerschaft angewendet werden darf... seufz
****aza Mann
3.096 Beiträge
Keine Panik, Nys.
In aktuellen Empfehlungen (z.B. Schäfer/ Spielmann/ Vetter: "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit", 7. Auflage 2006) ist Codein bis zur 38. Woche sogar der Hustenstiller der ersten Wahl. Nur zur Geburt sollte man es nicht mehr nehmen.

Deshalb wundere ich mich eben, daß in der Fachinfo noch auf die Korrelation zwischen Codein im ersten Trimenon und Mißbildungen des Atemtrakts hingewiesen wird. Vielleicht hat's der Hersteller einfach "zur Sicherheit" mal dringelassen?

Im Zweifel würde ich den neueren Quellen glauben - und pirx2 *zwinker*
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
ja, vielen dank *g*

ich glaube auch nicht, dass dem baby was passiert ist... eben wegen der "alles oder nix"- sache die man den ersten 4 ss- wochen andichtet...

bin da guter hoffnung.

bei meinem ersten sohn war ich anfänglich auch doll krank und hab medis genommen und er ist kerngesund.
@bohemier
Wie ich verstehe geht die Fachinfo wohl noch auf die älteren Untersuchungen der 70er zurück. Als Medikamentenhersteller würde ich mich da auch bestmöglich aus der Verantwortung ziehen (vielleicht kennt ja irgendein dämlicher Gutachter nur diese alten Veröffentlichungen *g* ...).

Jedenfalls würde ich Schäfer / Spielmann / Vetter deutlich mehr glauben als mir ! Nur ein Zufall, dass ich hier die gleiche Information hatte *g* .

Was ich auch nicht wusste: die aggregationshemmende Wirkung von Novaminsulfon auf die Thrombozyten wird mittlerweile als höher beschrieben als die von ASS (und was wird darum ein Gewese gemacht ...) !
****aza Mann
3.096 Beiträge
@****min:
Was ich auch nicht wusste: die aggregationshemmende Wirkung von Novaminsulfon auf die Thrombozyten wird mittlerweile als höher beschrieben als die von ASS (und was wird darum ein Gewese gemacht ...)
Bisher dachte ich, daß die Thrombo-Hemmung durch Metamizol nur bei der raschen iv-Gabe von Bedeutung sei. Und auch da nur mäßig, zumal die Lehrmeinung z.B. hochdosiert Metamizol bei Gallenkoliken oder beim akuten Abdomen vorsieht - und da wird ja potentiell rasch operiert...
Habe aber gerade eine Doktorarbeit von 2009 gefunden, in der auch bei einem Steady-State eine entsprechende Wirkung beschrieben wird. Muß ich mir mal genauer ansehen.
Da sieht man mal, wozu der Joyclub alles gut sein kann.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
Noch mehr Grund zur Sorge habe ich eigentlich, weil ich in meinem Bereich (OP) nicht mehr arbeiten kann/ soll/ dürfte.

Laut MuSchug fällt nämlich der OP weg, weil ich ab dem 5.Monat nur noch 4 Stunden täglich stehen darf (Was 3 kleine Lichtensteine/ Gallen sind oder ne Gastrictomie).

Zudem ist die Anästhesie wg der Narkosegase verboten. Dazu noch das hantieren mit Formalin und den Nadeln/ Skalpellen oder das Umlagern der Patienten- die gerade in der I. Chirurgie nicht immer federleicht sind.

Montag teile ich es meiner Chefin mit und dann bin ich mal gespannt wie es weitergeht.
Auch ...
... mit dem Schälen von Holz darf man werdende Mütter nicht mehr beschäftigen (staun ! Wieso denn das ? Steht aber explizit im MuSchuG).

Also ... Stationssekretärin, herzlichen Glückwunsch ! *zwinker*
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
Stationssekretärin??? Ich glaube nicht...

Der OP ist zwar im Krankenhaus, hat aber nen anderen Kostenträger.

Versetzung ist wohl nicht... Und 8 Stunden täglich Kaffeekochen ginge zwar bei unserem hohen Konsum, aber dafür wird man mir nicht das volle Gehalt zahlen *zwinker*

Würd mich ja gerne auf die Peripherie versetzen lassen und dann bis zur Geburt die Schüler für mich arbeiten lassen, wie beim ersten Kind *zwinker*
Das
Gehalt, zumindest das Durchschnittsgehalt der letzten Monate, werden sie Dir wohl zahlen müssen, ob sie wollen oder nicht ;-).

Vielleicht löst Du einfach so lange Eure Chefin ab und machst "Organisatorisches", Dienstpläne, wichtige Besprechungen, Ärzte ärgern, etc. ?
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
Ne, mit Sicherheit nicht... Ich bin ein Youngstar und erst 8 Wochen im OP *zwinker*
DAS
ist kein Hindernis, denke ich. Wenn Du weisst, wo der Eingang zum OP ist bist Du auch als OP-Leitung bestens geeignet (zumindest ist das meine Erfahrung mit einigen Trägern dieser Funktion ... nun gut: der Jetzige geht ...).

That young ... and already a star *zwinker* !
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
ich werde am montag abend berichten was bei der besprechnung mit chefin rauskam *zwinker*
****ria Paar
27 Beiträge
Tamiflu
Die Verordnung von Tamiflu ist eher nicht lege artis.
H1N1 Virusnachweis im Abstrich(PCR) ist sehr oft falsch positiv.
Trotzdem keine Panik.
Zu Tamiflu
Oseltamivir gab es natürlich auch schon vor der Beschreibung des Erregers der "neuen Grippe". Es wird und wurde empfohlen zu Verringerung der Komplikationsrate, Verkürzung der Erkrankungsdauer bis hin zur Vermeidung des Ausbruchs auch der saisonale Grippe. Darüber hinaus wird aktuell auch bei Exposition z. B. bei Kontakt mit Grippeinfizierten eine Prophylaxe mit Oseltamivir empfohlen.

Insofern kann ich Deine Meinung @****ira nicht teilen.

Wohl aber: der Wirkstoff ist nicht gut untersucht, die Nebenwirkungen wohl z. T. fatal (wenn auch selten). Neuraminidasehemmer haben offensichtlich vor allem bei Jugendlichen eine gewisse psychotrope Wirkung. 3 Suizidfälle sind in diesem Zusammenhang in Asien beschrieben. Aus meiner unmittelbaren Bekanntschaft: ein Junge mit 1 wöchigen Alpträumen nach 5tägiger Oseltamivireinnahme. Ich war überrascht.

Das alles wollte Nys aber glaube ich weniger wissen, immerhin war "das Kind ja schon in den Brunnen gefallen" ... Brunnen, naja ;-).
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
mir gings da mehr um den medikamenten-cocktail.

ich habe ihn ja gut vertragen... nur das baby machte mir sorgen.
****aza Mann
3.096 Beiträge
@****ria:
Warum ist's eher nicht lege artis?
Die Indikation ist "bei influenzatypischen Symptomen, wenn in der Bevölkerung Influenza auftritt". Paßt doch. In der Praxis hängt's vom AZ zum Untersuchungszeitpunkt, dem erwarteten Krankheitsverlauf und möglichen Risikofaktoren ab. Ein positiver Abstrich ist für die Verordnung auch nach Maßgabe der Gesundheitsämter nicht nötig...

@**S:
Schön zu lesen, daß sich Deine Sorge inzwischen von Deinem Kind auf Deinen Job verlegt hat. Denn dem Kleinen sollte nix passiert sein *zwinker*
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
Schön zu lesen, daß sich Deine Sorge inzwischen von Deinem Kind auf Deinen Job verlegt hat.

jaja, wenn ich nicht in angst leben kann fehlt mir was...
Vielleicht
solltest Du Dir dann schonmal Sorgen darum machen, wer die Rente des kleinen Wurms bezahlt *zwinker* ? DAS gibt genug Angstpotential für die nächsten hundert Jahre !
Und bezüglich deinem Job ist es ja einfach geregelt - MuSchuG - ArbSchG - ASIG - sowie GefStoffV geben klare Regeln für Schwangere vor, daran wird sich jeder Arbeitgeber halten, denn da verstehen bei mutwilligen verstößen die Gerichte wenig Spaß. Aber viel wichtiger ist das du vor allem dich über die Stoffe (Desinfektion z.B.) mit denen du Kontakt haben kannst informierst. Am Besten durch das Sicherheitsdatenblatt, da steht auch drin wenn Schwangere oder Stillende den umgang mit den Stoff vermeiden sollen und da würde ich mich zu 100% dran halten.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Themenersteller 
danke, danke..

aber es ist nicht die erste schwangerschaft in diesem beruf.... nur war ich damals nicht in der probezeit.
Na dann ist es Pech für deinen Arbeitgeber, denn durch die Schwangerschaft hat sich das mit der Probezeit erledigt *zwinker*
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