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Berufsbezogene Impfpflicht

********rauh Frau
1.027 Beiträge
Zitat von *******_Fee:


Frage mich lediglich, was da in Israel SO anders läuft, dass der Anteil an Impfwilligen so hoch ist … im positivsten Sinne!
Meiner Wahrnehmung nach gibt es da mehr Solidarität. Die halten einfach besser zusammen, weil sie kirisenerprobt sind und das gelernt haben. Die haben Juden in der ganzen Welt mit Impfstoff versorgt, als die jeweiligen Länder noch gar nicht so weit waren. Und sie haben mehr Vertrauen in ihren Staat ( was eigentlich verwunderlich ist).
Sowas wie "Querdenker" gibt es da nicht.
....und mit einer "zionistischen Weltverschwörung" kann man in Israel ja ganz schlecht gegen etwas Stimmung machen *crazy*
******nde Frau
3.339 Beiträge
@********rauh
beim letzten Satz musste ich doch recht schmunzeln….
@********rauh ... Ein Grund mehr bei deinem letzten Satz zu schmunzeln, wie @*******_Fee

Ein Artikel aus Zeit Online:

Israel: Zerstritten, gespalten, zerissen
Der Staat Israel wird 70. Doch Anlass zum Feiern gibt es wenig. Denn die Gräben zwischen Linken und Rechten, Religiösen und Säkularen sind tiefer denn je.
Von Richard C. Schneider, Tel Aviv

Vor vielen Jahren versuchte der israelische Schriftsteller Amos Oz einmal, den Menschen außerhalb Israels den Unterschied zwischen links und rechts in seinem Land zu erklären. Er sprach von einem Elternpaar, das am Krankenbett seines kleinen Kindes steht und berät, wie sich das Leben des Babys retten lässt. Die Mutter will auf keinen Fall eine Operation, weil sie fürchtet, dass die das Kind umbringen wird. Der Vater will unbedingt die Operation, weil er überzeugt ist, dass das Kind sonst sterben wird.

So war es einmal in Israel. Links und rechts hatten stets dasselbe Ziel vor Augen, auch wenn sie unterschiedlicher Auffassung über den Weg dorthin waren. Vor allem aber redete man miteinander, man saß im selben Boot. Das hat sich längst geändert. An seinem siebzigsten Geburtstag scheint der jüdische Staat zerstrittener, gespaltener, zerrissener denn je zu sein. Der israelischen Rechten, die nun schon seit vielen Jahren an der Macht ist, ist es gelungen, im öffentlichen Diskurs die "Linke" zu diskreditieren, die Terminologie zu verändern und jeden Andersdenkenden somit auszugrenzen.

"Zionist" ist demzufolge nur noch der, der die politischen Ziele der Rechten und Ultrarechten befürwortet. Alle anderen sind im besten Fall "Antizionisten", im schlimmsten Fall "Verräter". Die ultrarechte NGO Im Tirtzu hat im letzten Wahlkampf 2015 Videos gepostet, in denen Führer von Friedensbewegungen oder Menschenrechtsorganisationen in Israel als "Agenten des Auslands" oder "Maulwürfe" gebrandmarkt wurden. Die Bildsprache und das Vokabular entstammten der Propagandakiste des übelsten Totalitarismus. Der Aufschrei im Lande war groß, doch Netanjahu und die Seinen, die nicht unbedingt zum extremsten rechten Lager zählen, protestierten nur wenig bis gar nicht.

Und es ist beileibe keine Seltenheit mehr, dass prominente Figuren des linken Lagers mit dem Tode bedroht werden. Bereits 2008 wurde auf den Politologen Zeev Sternhell, ein aktives Mitglied der Frieden-Jetzt-Bewegung und ein ausgesprochener Gegner der israelischen Siedlungspolitik, ein Anschlag verübt, den er leicht verletzt überlebte. Netanjahu wiederum versucht seit Jahren, die israelische Presse kleinzukriegen, während diese ihn mit einer Aggressivität attackiert, die in Deutschland undenkbar wäre.
Wird Israel totalitär?

Ist Israel also auf dem Weg, eine totalitäre Gesellschaft zu werden? Wenn man der Justizministerin Ajelet Schaked und anderen Politikern zuhört, könnte man das fast meinen. Für sie ist es wichtiger, dass Israel eher "jüdisch" denn "demokratisch" bleibt.

Doch es gibt auch Hoffnungszeichen: Erst am Dienstag dieser Woche revidierte ein israelisches Gericht die Entscheidung des israelischen Hardliners und Verteidigungsministers Avigdor Lieberman, 90 Palästinensern die Einreise zu verweigern. Diese wollten am Gedenktag für die gefallenen israelischen Soldaten, der einen Tag vor Israels Unabhängigkeitstag begangen wird, an einer alternativen israelisch-palästinensischen Gedenkveranstaltung teilnehmen.

Ebenfalls gegen die Ausweitung totalitärer Tendenzen spricht die Tatsache, dass die israelische Polizei seit Monaten Korruptionsvorwürfen gegen Israels Premier Netanjahu nachgeht. Immer wieder erscheint die Polizei im Amtssitz des Premiers in Jerusalem und verhört den Regierungschef des Landes stundenlang. Interessant ist dabei, dass der Chef der israelischen Polizei, Roni Alsheikh, ausgerechnet ein religiöser Siedler ist. Ein Mann mit gehäkelter Kippa, der aus Kirjat Arba stammt, einer Hochburg der radikalen Siedlerbewegung bei Hebron. Netanjahu hatte Alsheikh für diesen Posten auserkoren, weil er sicher war, so eine loyale Polizei zu bekommen. Das Gegenteil ist nun der Fall. Selbst als Netanjahu Alsheikh wegen der Ermittlungen öffentlich beschimpfte und bedrohte, zeigte sich der Polizeichef nicht im Geringsten beeindruckt.
Protest gegen Flüchtlingsausweisung

Und als Netanjahu vor einigen Wochen entschied, alle afrikanischen Flüchtlinge, die über die ägyptische Grenze illegal nach Israel gekommen waren, auszuweisen, erhob sich heftiger Protest. Demonstrationen wurden organisiert, um die rund 30.000 Menschen, die in ein ungewisses, ja lebensgefährdendes Schicksal geschickt werden sollten, zu retten. Und siehe da: Nicht nur die Linke und Holocaustüberlebende erinnerten ihren Regierungschef daran, dass das jüdische Volk ein Volk von Flüchtlingen sei und man allein schon aus diesem Grund diese Menschen nicht so ohne Weiteres deportieren könne. Auch Rabbiner forderten Netanjahu auf, seine Entscheidung zu überdenken, manche riefen sogar dazu auf, Flüchtlinge bei sich daheim zu verstecken. Sogar überzeugte Wähler der Likud-Partei Netanjahus demonstrierten. "Das geht dann doch eindeutig zu weit, das ist gegen jegliche jüdische Ethik", argumentierten sie.

Israel an seinem siebzigsten Geburtstag ist im Inneren zerrissener denn je, die Gräben zwischen Linken und Rechten, zwischen Religiösen und Säkularen sind tiefer denn je, und doch sind die Trennungslinien eben nie so eindeutig, wie die ausländische Presse dies häufig darzustellen versucht, weil es so schwer ist, die unglaubliche Komplexität des Landes im Detail darzustellen.

Ausgerechnet Benjamin Netanjahu bezeichnet sein Land unermüdlich und nicht ganz zu Unrecht als "einzige Demokratie im Nahen Osten", auch wenn seine Partei und Koalitionspartner diese mit immer neuen Gesetzesvorlagen traktieren und zu beschädigen versuchen, von der Besatzungspolitik ganz zu schweigen. Dass linke Menschenrechtsorganisationen, die von ausländischen Regierungen finanzielle Unterstützung erhalten, nun bei ihrer Lobbyarbeit in der Knesset, im israelischen Parlament, gelabelt werden, rechte NGOs dagegen nicht, zeigt, wohin die Reise gehen soll. Doch Israels Demokratie ist gewiss nicht mehr und nicht weniger gefährdet als viele Demokratien in Europa und natürlich in den USA: Die Krise des Liberalismus ist ein allgemeines Zeitgeistphänomen.
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******nde Frau
3.339 Beiträge
Da Du mich ja ignoriert hast @****na, ist mir ein Kompliment zu Deinem Posting nicht möglich!
(Schade, sah‘ ich keinen Grund zu; aber jeder Jeck is anders!)

Deine Ausführungen kann ich in der „Draufsicht“ zustimmen, möchte aber sagen, dass einiges sehr viel komplexer ist, wenn man in das Thema tiefer eintaucht.
Meine Schulfreundin (Journalistin) befasst sich intensiv mit dieser Thematik und ein Austausch mit ihr (die häufig in Israel zu Gast ist) bringt mir die politische Thematik stets wieder näher.

Was dabei umso mehr auffällt ist die klare Haltung der Menschen, die in Israel Staatsbürger sind, sich impfen zu lassen!

Wie erklärst Du Dir dies…
wird in Deinem Posting leider nur rudimentär angestoßen…?

LG Kat
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Zitat von ****na:
@********rauh ... Ein Grund mehr bei deinem letzten Satz zu schmunzeln, wie @*******_Fee

Ein Artikel aus Zeit Online:

Israel: Zerstritten, gespalten, zerissen
Der Staat Israel wird 70. Doch Anlass zum Feiern gibt es wenig. Denn die Gräben zwischen Linken und Rechten, Religiösen und Säkularen sind tiefer denn je.
Von Richard C. Schneider, Tel Aviv

Vor vielen Jahren versuchte der israelische Schriftsteller Amos Oz einmal, den Menschen außerhalb Israels den Unterschied zwischen links und rechts in seinem Land zu erklären. Er sprach von einem Elternpaar, das am Krankenbett seines kleinen Kindes steht und berät, wie sich das Leben des Babys retten lässt. Die Mutter will auf keinen Fall eine Operation, weil sie fürchtet, dass die das Kind umbringen wird. Der Vater will unbedingt die Operation, weil er überzeugt ist, dass das Kind sonst sterben wird.

So war es einmal in Israel. Links und rechts hatten stets dasselbe Ziel vor Augen, auch wenn sie unterschiedlicher Auffassung über den Weg dorthin waren. Vor allem aber redete man miteinander, man saß im selben Boot. Das hat sich längst geändert. An seinem siebzigsten Geburtstag scheint der jüdische Staat zerstrittener, gespaltener, zerrissener denn je zu sein. Der israelischen Rechten, die nun schon seit vielen Jahren an der Macht ist, ist es gelungen, im öffentlichen Diskurs die "Linke" zu diskreditieren, die Terminologie zu verändern und jeden Andersdenkenden somit auszugrenzen.

"Zionist" ist demzufolge nur noch der, der die politischen Ziele der Rechten und Ultrarechten befürwortet. Alle anderen sind im besten Fall "Antizionisten", im schlimmsten Fall "Verräter". Die ultrarechte NGO Im Tirtzu hat im letzten Wahlkampf 2015 Videos gepostet, in denen Führer von Friedensbewegungen oder Menschenrechtsorganisationen in Israel als "Agenten des Auslands" oder "Maulwürfe" gebrandmarkt wurden. Die Bildsprache und das Vokabular entstammten der Propagandakiste des übelsten Totalitarismus. Der Aufschrei im Lande war groß, doch Netanjahu und die Seinen, die nicht unbedingt zum extremsten rechten Lager zählen, protestierten nur wenig bis gar nicht.

Und es ist beileibe keine Seltenheit mehr, dass prominente Figuren des linken Lagers mit dem Tode bedroht werden. Bereits 2008 wurde auf den Politologen Zeev Sternhell, ein aktives Mitglied der Frieden-Jetzt-Bewegung und ein ausgesprochener Gegner der israelischen Siedlungspolitik, ein Anschlag verübt, den er leicht verletzt überlebte. Netanjahu wiederum versucht seit Jahren, die israelische Presse kleinzukriegen, während diese ihn mit einer Aggressivität attackiert, die in Deutschland undenkbar wäre.
Wird Israel totalitär?

Ist Israel also auf dem Weg, eine totalitäre Gesellschaft zu werden? Wenn man der Justizministerin Ajelet Schaked und anderen Politikern zuhört, könnte man das fast meinen. Für sie ist es wichtiger, dass Israel eher "jüdisch" denn "demokratisch" bleibt.

Doch es gibt auch Hoffnungszeichen: Erst am Dienstag dieser Woche revidierte ein israelisches Gericht die Entscheidung des israelischen Hardliners und Verteidigungsministers Avigdor Lieberman, 90 Palästinensern die Einreise zu verweigern. Diese wollten am Gedenktag für die gefallenen israelischen Soldaten, der einen Tag vor Israels Unabhängigkeitstag begangen wird, an einer alternativen israelisch-palästinensischen Gedenkveranstaltung teilnehmen.

Ebenfalls gegen die Ausweitung totalitärer Tendenzen spricht die Tatsache, dass die israelische Polizei seit Monaten Korruptionsvorwürfen gegen Israels Premier Netanjahu nachgeht. Immer wieder erscheint die Polizei im Amtssitz des Premiers in Jerusalem und verhört den Regierungschef des Landes stundenlang. Interessant ist dabei, dass der Chef der israelischen Polizei, Roni Alsheikh, ausgerechnet ein religiöser Siedler ist. Ein Mann mit gehäkelter Kippa, der aus Kirjat Arba stammt, einer Hochburg der radikalen Siedlerbewegung bei Hebron. Netanjahu hatte Alsheikh für diesen Posten auserkoren, weil er sicher war, so eine loyale Polizei zu bekommen. Das Gegenteil ist nun der Fall. Selbst als Netanjahu Alsheikh wegen der Ermittlungen öffentlich beschimpfte und bedrohte, zeigte sich der Polizeichef nicht im Geringsten beeindruckt.
Protest gegen Flüchtlingsausweisung

Und als Netanjahu vor einigen Wochen entschied, alle afrikanischen Flüchtlinge, die über die ägyptische Grenze illegal nach Israel gekommen waren, auszuweisen, erhob sich heftiger Protest. Demonstrationen wurden organisiert, um die rund 30.000 Menschen, die in ein ungewisses, ja lebensgefährdendes Schicksal geschickt werden sollten, zu retten. Und siehe da: Nicht nur die Linke und Holocaustüberlebende erinnerten ihren Regierungschef daran, dass das jüdische Volk ein Volk von Flüchtlingen sei und man allein schon aus diesem Grund diese Menschen nicht so ohne Weiteres deportieren könne. Auch Rabbiner forderten Netanjahu auf, seine Entscheidung zu überdenken, manche riefen sogar dazu auf, Flüchtlinge bei sich daheim zu verstecken. Sogar überzeugte Wähler der Likud-Partei Netanjahus demonstrierten. "Das geht dann doch eindeutig zu weit, das ist gegen jegliche jüdische Ethik", argumentierten sie.

Israel an seinem siebzigsten Geburtstag ist im Inneren zerrissener denn je, die Gräben zwischen Linken und Rechten, zwischen Religiösen und Säkularen sind tiefer denn je, und doch sind die Trennungslinien eben nie so eindeutig, wie die ausländische Presse dies häufig darzustellen versucht, weil es so schwer ist, die unglaubliche Komplexität des Landes im Detail darzustellen.

Ausgerechnet Benjamin Netanjahu bezeichnet sein Land unermüdlich und nicht ganz zu Unrecht als "einzige Demokratie im Nahen Osten", auch wenn seine Partei und Koalitionspartner diese mit immer neuen Gesetzesvorlagen traktieren und zu beschädigen versuchen, von der Besatzungspolitik ganz zu schweigen. Dass linke Menschenrechtsorganisationen, die von ausländischen Regierungen finanzielle Unterstützung erhalten, nun bei ihrer Lobbyarbeit in der Knesset, im israelischen Parlament, gelabelt werden, rechte NGOs dagegen nicht, zeigt, wohin die Reise gehen soll. Doch Israels Demokratie ist gewiss nicht mehr und nicht weniger gefährdet als viele Demokratien in Europa und natürlich in den USA: Die Krise des Liberalismus ist ein allgemeines Zeitgeistphänomen.
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Nächste Seite Erlebt Israel seinen 100. Geburtstag?
Was ich nur damit sagen wollte....
In der Querdenker-Bewegung befinden sich auch antisemitische Strömungen, die ja in Israel absurd wären.
Und auch eine Jana aus Kassel, die sich mit Sophie Scholl vergleicht, wäre in Israel nicht vorstellbar.
******nde Frau
3.339 Beiträge
@********rauh ganz sicher nicht!

Was mich hier (in diesem, unserem Lande) in der Argumentation so unsagbar traurig macht: der unglaubliche Schwund an kollektivem Denkvermögen (ach *ja*, das gab es schon einmal im Land der Dichter und Denker…).
Das eine ist es, etwas nicht zu wissen, das andere ist es, Wahrheit so zu verdrehen und zu beugen, dass sie schlichtweg falsch wird!
(Beispielsweise Informationen über die Geschichte der Impfpflicht: die gab es seit 1874 zur Impfung gegen Pocken im Deutschen Kaiserreich!)

Was mich in dieser ganzen Diskussion erschreckt, dass selbst der akademisierte Teil vieler Kollegen Wissen zwar konsumiert (also anliest), aber letztlich ein wirklich offenes, wissenschaftlich geprägtes Denken starr (Scheuklappen) verweigert.
Dabei gehen u.a. viele ganzheitlichen Ansätze und viel „altes Wissen“ hochgeschätzter Kollegen und Wissenschaftler verloren.
****76 Mann
241 Beiträge
Eigentlich wollte ich mich hier zu dem Thema nicht mehr äußern. Aber …

An alle, die hier ein Loblied auf 🇮🇱 singen, sollten sich mal folgende Artikel durchlesen.

https://www.aerzteblatt.de/a … ng-Der-israelische-Sonderweg

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-impfungen-119.html

Es ist eben nicht immer alles Gold was glänzt und das Gras ist auf der anderen Seite des Zaunes immer grüner.

Der israelische Weg ist also durchaus auch kritisch zu sehen und ganz so freiwillig lassen sich die Leute dort scheinbar auch nicht impfen.
******nde Frau
3.339 Beiträge
Zurück zum Thema: Berufsbezogene Impfpflicht

Da eine GENERELLE Impfpflicht (inzwischen habe ich mich da auch mal juristisch belesen),
kaum durchsetzbar ist, wird man "den einfacheren Weg" nutzen, Impfverpflichtungen berufsbezogen auszusprechen.
Wenn man eine "Strafe" (weil es ist ja erstmal ein Ordnungsvergehen, sich dann nicht impfen zu lassen)
ausspricht, müssen da auch Konsequenzen folgen!
Konsequenz wäre ein Ordnungsgeld - welches ggf. nicht gezahlt werden kann oder will - und eingetrieben werden müsste... oder eine Ordnungsstrafe dann auch juristisch verfolgt und durchgesetzt werden müsste: wir haben aktuell schon kaum noch Platz in den Justizvollzugsanstalten!
Denkt das mal jemand wirklich durch?!?
Abgesehen davon, dass die Ordnungsämter entsprechend ausgebaut werden müssen!!!
Leute... im Ernst, DAS kann unmöglich DER Königsweg sein!

Also wird "berufsbezogen (auf dem wahrhaftig kleinerem Weg), in "Zuhilfenahme der Dienstherren" eben ein kleinerer Teil der Bevölkerung pflichtgeimpft!

Fatal finde ich, dass da nun die Glaubwürdigkeit der einzelnen Politiker: "Es wird KEINE Impfpflicht geben!" (OTon VOR der Wahl!), nunmehr weiterhin abnimmt!

Hatten wir das vor Jahrzehnten nicht schon mal ?!?
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Zitat von *******_Fee:
@********rauh ganz sicher nicht!

Was mich hier (in diesem, unserem Lande) in der Argumentation so unsagbar traurig macht: der unglaubliche Schwund an kollektivem Denkvermögen (ach *ja*, das gab es schon einmal im Land der Dichter und Denker…).
Das eine ist es, etwas nicht zu wissen, das andere ist es, Wahrheit so zu verdrehen und zu beugen, dass sie schlichtweg falsch wird!
(Beispielsweise Informationen über die Geschichte der Impfpflicht: die gab es seit 1874 zur Impfung gegen Pocken im Deutschen Kaiserreich!)

Was mich in dieser ganzen Diskussion erschreckt, dass selbst der akademisierte Teil vieler Kollegen Wissen zwar konsumiert (also anliest), aber letztlich ein wirklich offenes, wissenschaftlich geprägtes Denken starr (Scheuklappen) verweigert.
Dabei gehen u.a. viele ganzheitlichen Ansätze und viel „altes Wissen“ hochgeschätzter Kollegen und Wissenschaftler verloren.
Ich finde die Aufregung um die Glaubwürdigkeit an der Stelle künstlich aufgebauscht.
Corona ist eine "Naturkatatrophe in langsam" und alle paar Wochen haben wir eine neue Datenlage.
Bei Alpha hätte 60% Impfquote gereicht, braucht also keine Impfpflicht.
Bei Delta braucht man über 90%, da mach Impfpflicht Sinn, bei Omicron muss man wieder neu nachdenken.
Kluge Politik stellt sich auf die Realität ein.
Stell Dir mal vor, es kommt eine Variante, die 60% der Kinder tötet und eine 95%ige Impfquote erfordert. Stell Dir dann auch mal vor, die Politik würde dann keine Impfpflicht planen, weil man es ja versprochen hat.
Macht das Sinn?
Wohl kaum.
Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Politik darauf reagiert, was die Natur uns liefert.
Da steckt kein politischer Plan hinter, so wie beim Mauerbau, wenn Du darauf hinaus willst.
******nde Frau
3.339 Beiträge
@********rauh

ich sage es mal so: hätte, wäre, könnte - jetzt, nach einem weiteren Jahr ...

Was sehen wir da?!?
Kann sich inzwischen jeder seinen Reim drauf machen!

Es geht NICHT, um einen "politischen Plan" (das wäre naiver Irrglaube!) - es geht um die politischen
Reaktionen, die allesamt NUR dem schnöden Mammon geschuldet sind!

Gerade an den Fallzahlen und den damit verbundenem wirtschaftlichen Procédere, dürfte dem letzten
in dieser Gruppe doch klar sein, dass es NICHT merh um MENSCHEN geht, sondern um Profit!
Auch im Zusammenhang mit den Impfungen, deren Begründung die Angst der Menschen lieferte...
Schlimm fand ich persönlich, wie in diesem, unserem Land Menschen sich gegenseitig angegangen haben, langjährige Freundschaften zerbrachen, Misstrauen und Aggression gewachsen sind (ja auch im Kontext hier in der Gruppe!)

Pflegekräftemangel, der "hausgemacht" ist - beim Ärztemangel ist das ähnlich (...wer kann, geht ins Ausland!) Der Eid des Hippokrates, auf den alle Mediziner schwören - wer von Euch hat den mal bewusst gelesen?!?
Solange wir das kapitalistische System im Gesundheitswesen auch politisch umsetzen (lassen),
wird die Versorgung der Menschen hier weiter zu kurz kommen!

Nicht alles ist schlecht, bei weitem nicht! - Wir haben hier in Deutschland erstklassische Möglichkeiten, die wir aber zum Teil einfach nicht mehr nutzen können, weil uns das Personal fehlt!
Ein Blick hinüber nach Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland ... würde auch dem aktuellen Gesundheitsminister nicht schaden! vielleicht würden dem studierten Kopf (der vor viel zu langer Zeit zuletzt am Menschen selber fachlich gearbeitet hatte) einige Lichter aufgehen?!?
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