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Alterspemphigus

Alterspemphigus
wer von euch hat erfahrungen mit alterspemphigus ( bullöses pemphigoid )?
es geht um eine 83 jährige frau mit blasenbildung vor allem an den fußsohlen. die werden mit cortisonhaltiger creme behandelt. meine eigentliche frage bezieht sich aber auf die veränderte mundschleimhaut. dort sind zwar keine blasen sichtbar, aber der gaumen und teilweise das zahnfleisch sind stark gerötet und geschwollen. die behandelnde hausärztin ist nicht sehr engagiert. alterspemphigus hat sie vorher noch nie gesehen.
gehören diese mundschleimhautveränderungen zum alterspemphigus oder ist das eine eigene geschichte? und sollte/kann man sie behandeln? und wenn ja wie?

dankbar für erhellende informationen

lopi
Möchte den Medizinern in der Runde, nicht
vorgreifen *zwinker* .
Doch wie lange hat sie diese Symtome bereits ? Ist der Mund ständig gerötet / Schleimhaut geschwollen , oder nur nach dem Essen ?
Schon an Mundsoor gedacht ?
Allergie auf neue Medikamente ?

Ich würde einen Hautarzt oder Zahnarzt zu Rate ziehen ?!

>> Lg Pan
****aza Mann
3.096 Beiträge
Die Erscheinungen der Mundschleimhaut können durchaus im Rahmen eines Pemphigus auftreten (ich glaub mal was von ca 1/4 der Fälle gelesen zu haben).
Wenn die Diagnose gesichert ist (!?), benötigt die Patientin eigentlich nach Ausschluß von Kontraindikationen eine Immunsuppression - zunächst wohl mit systemischem Cortison.

Je nachdem, wie lange der Alterspemphigus schon besteht und wie alt/ in welchem AZ die Patientin ist, kann ein Tumorscreening angezeigt sein - der Alterspemphigus ist u.a. eine paraneoplastische Erkrankung.
*******7579 Paar
46 Beiträge
Medikamente
können eine vergleichbare symptomatik häufiger auslösen (vorausgesetzt die diagnose ist nicht hundert prozent gesichert), beispiele sind ciprofloxacin, tamoxifen,.... sonst: siehe bohemier
ein erstes danke an alle.

hier noch ein paar mehr informationen.
die pat. ist 83 jahre alt und hat m.alzheimer im endstadium. das heißt, sie ist bettlägerig, absolut orientierungslos, kann nicht mehr kommunizieren, also auch keine auskunft geben, ob sie z.b im mund beschwerden hat. sie wird über eine peg ernährt.
medikamente bekommt sie nur noch leflunomid und bambuterolhydrochlorid und das schon seit jahren.

die diagnose (des pemphigoids) ist nicht gesichert, (die behandelnde ärztin hat wie schon gesagt keine ahnung) sondern ist eine vermutung von mir. ich habe solche hauterscheinungen vor langer zeit mal in meiner ausbildung zur krankenschwester gesehen.

die blasenbildung an den fußsohlen ist seit etwa 6 wochen. die mundschleimhautveränderung besteht schon länger, ist aber nicht immer gleich stark. es sind keine weissen beläge vorhanden- also denke ich, ist es kein mundsoor.

auf grund der fortgeschrittenen grunderkrankung macht eine tumorsuche keinen sinn.

ist denn eine systemische cortisongabe in diesem fall sinnvoll und wenn ja, welche therapieempfehlung kann ich der behandelnden ärztin dann geben?*gg*
weiss jemand ob diese schleimhautveränderungen schmerzhaft sind?

gibt es über die übliche mundpflege hinausgehende tips zur pflege? irgenwelche salben tinkturen o ä?

freue mich über eure unterstützung

lopi
****aza Mann
3.096 Beiträge
Eigentlich hätte ich als Pragmatik-Fan fast gesagt, einfach mal nach Infektionsausschluß einen Cortisonstoß asuprobieren, schadet bei der Patientin nix... aber

Der richtige Weg ist, die Patientin einfach mal einem Hautarzt vorzustellen.

Eine Autoimmunerkrankung wie ein Alterspemphygoid unter einer laufenden Immunsuppression würde ich nicht ungeprüft annehmen *gruebel* . Wenn die Patientin Leflunomid nimmt, ist ja eigentlich eine enge Kontrolle vorgeschrieben (alle 2 Monate Leberwerte etc). Findet das denn statt? Eine bekannte häufige Nebenwirkung wären schließlich Entzündungen der Mundschleimhaut... und zusammen mit Hautblasen würde ich bei Leflunomid ein Stevens-Johnson-Syndrom zumindest mal in Erwägung ziehen!
Vielleicht hilft der Patientin ja einfach das Weglassen des Medikaments mit Auswaschung? Stattdessen z.B. Paracetamol, NSAR oder Cortison??

So wie Du's beschreibst sollte man bei der Gesamtsituation die Patientenbelastung wohl auf ein Minimum beschränken - aber ihr gefälligst helfen.

Ansonsten schadet auch ein pragmatisches Vorgehen mit Amphotericin B-Mundspülungen sicher nicht (Soor gibt's auch ohne weiße Beläge und die Leflunomid ist als mögliche Ursache ausreichend).
@ bohemier
eine enge Kontrolle vorgeschrieben (alle 2 Monate Leberwerte etc). Findet das denn statt?

nein.

die pat wurde vor 2 1/2 jahren mit dieser medikation aus dem kh zum sterben nach hause entlassen. seither hat sich keiner für ihre leberwerte interessiert.

das Stevens-Johnson-Syndrom musste ich erst mal googeln. scheint mir aber nicht der fall zu sein. sie hat kein fieber und es ist auch sonst nicht so dramatisch.

ich werde noch mal mit der behandelnden ärztin einen wechsel der medikation besprechen.
*******7579 Paar
46 Beiträge
steven-johnson ....
... muss überhaupt nicht dramatisch aussehen und war auch meine erste vermutung, obwohl es jetzt nicht ganz so häufig vorkommt.
aber die kombination von hautveränderungen mit schleimhautschädigung spricht schon dafür. und: ist für das medikament beschrieben.
in einer eher palliativen situation würde ich eine intensive symptomkontrolle anstreben, da sollte eigentlich die hausärztin kooperativ sein.
was war denn die grunderkrankung, weswegen sie die medikamente bekommen hat?
****aza Mann
3.096 Beiträge
Man muß halt das Blödeste ausschließen. Allein wegen der Stomatitis macht ein Auslaßversuch doch schon Sinn, oder nicht? Ansonsten frag die Hausärztin doch einfach mal nach einem probatorischen Cortisonstoß (vorsicht in Verbindung mit Arava) zur Symptomlinderung.
Gibt es eigentlich Angehörige? Wo ist das Problem, die Patientin zur Diagnosestellung mal beim Hautarzt vorzustellen?

Übrigens zu Arava (alles andere ist off-label aber selbstverständlich in der Verantwortung der Ärztin und mit Einverständnis der Patientin/ Betreuung möglich *zwinker* ):
Die Behandlung ist nur von Fachärzten einzuleiten und zu überwachen, die über ausreichende Erfahrung in der Behandlung von rheumatoider Arthritis und Psoriasis-Arthritis verfügen. Alaninaminotransferase (ALT) oder Serum-Glutamat-Pyruvat-Transferase (SGPT) und ein vollständiges Blutbild, einschließlich Differenzialblutbild und Plättchenzahl, müssen zur gleichen Zeit und mit gleicher Häufigkeit
• vor Beginn der Behandlung mit Leflunomid,
• alle 2Wochen während der ersten 6 Monate der Behandlung und
• anschließend alle 8Wochen
kontrolliert werden

@ mucpaar7579

was war denn die grunderkrankung, weswegen sie die medikamente bekommen hat?

vor ca. 20 jahren wurde eine polymyalgia rheumatika diagnostiziert, damals mit cortison behandelt und galt als ausgeheilt.

weshalb sie im kh dann das arava verschrieben bekam ist unklar.

ins kh kam sie wegen eines eiweissmangelödems. sie hatte einen grippalen infekt und ihr vorher guter az hatte sich innerhalb kurzer zeit rapide verschlechtert. sie hatte die nahrungs- und flüssigkeitsaufnahme verweigert.

@*****ier

Wo ist das Problem, die Patientin zur Diagnosestellung mal beim Hautarzt vorzustellen?

wo bitte ist der hautarzt der lust hat einen hausbesuch zu machen!


der stand der dinge ist nun folgender.

arava ist abgesetzt.
ich habe die ärztin dank eurer infos auf die nebenwirkung aufmerksam gemacht und sie meinte dann: "das ist ja ein teufelszeug! und wie gedankenlos man solche medis weiterverordnet. man wundert sich zwar anfangs aber denkt dann, die werden sich im kh schon was dabei gedacht haben, als sie das medikament verordneten und hinterfragt das nicht, solange alles gut läuft."
eine auswaschung ersparen wir der pat. würde ja bedeuten, sie mit über 2 kg kohle zu belasten. wie soll sie die wieder loswerden!!
ev. kann man die ausleitung ja auch homöopathisch unterstützen.

der positive nebeneffekt ist auf jeden fall, dass die ärztin künftig ein wenig vorsichtiger ist beim verordnen von medis, die sie nicht kennt.

nochmals danke an euch alle
****aza Mann
3.096 Beiträge
Zumal Arava keine Zulassung für die Behandlung der Polymyalgie hat, sondern nur für aktive Arthritiden !
Durch blindes Weiterverordnen kann man halt bei einem Kunstfehler schnell in die Haftung mit reinrutschen...

wo bitte ist der hautarzt der lust hat einen hausbesuch zu machen!
Warum ein Hausbesuch? Ab Pflegestufe II kann man die Patientin doch auf Kassenkosten mit dem Behindertentransport oder KTW direkt vom Bett zur Hautarzt-Liege und zurück bringen lassen? Man muß natürlich immer Patientenbelastung/ Nutzen abwägen - aber wenn's die Lebensqualität der Patientin verbessern kann...
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