thema entgleist
Ich denke, die diskussion und irgenwelche "wunderrsamen heilmethoden" sollte hier nicht mehr angesprochen werden, da sonst hoffnungen erweckt werden, die nicht erfüllt werden können.
ich selbst bin urologe und habe mit dem thema täglich zu tun.
zum thema therapieform fragen mich die patienten immer, was ich an ihrer stelle machen würde, wohlwissend, dass meine antwort dann die entscheidung des patienten sein wird, daher muss ich sehr sehr viele faktoren in die entscheidung einfliessen lassen , z.b. stadium des histologiebefundes, höhe des psa wertes, biologisches und tatsächliches alter des patienten, mentale stärke usw., daher wird die empfehlung des urologischen kollegen auch wohl die richtige sein, denn nach den bisher vorliegenden informationen scheint es ja wirklich ein prostatakrebs im anfangsstaduíum zu sein, aber wie gesagt, die entscheidung kann man nur treffen, wenn man alle umstände kennt.
zu der empfehlung in einem beitrag, sofort ein ct und knochenszintigarmm zu machen, kann man nur sagen, dass ist unsinn, soetwas pauschal zu empfehlen, da es auch hier bestimmte kriterien, die in den prostatakrebsleitlinien nachzulesen sind, gibt.
auch wenn es gut gemeint ist, aber medizinische empfehlungen von nicht medizinern sollten sehr zurückhaltend gehandhabt werden, da immer wieder, und das erlebe ich auch täglich, die patienten kommen und sagen, ein bekannter, der auch soetwas gehabt hat, hat gesagt, das....... gemacht werden solle. dies trägt nur zur unsicherheit bei. Aber , und das muss ich hier einfach mal sagen, spielen sich nicht mediziner, bzw. personen mit halbwissen immer wieder zu "experten" auf, um dann bei den erkrankten zu "punkten". das sollte wirklich unterbleiben, man kann sich informieren, aber die empfehlung, was zu tun ist, z.b. mit untersuchungen, sollte doch wirklich dem arzt überlassen bleiben.
das gilt speziell für mollige sie.....auch wenn es gut gemeint war, aber bei niedrigem gleason score sowie psa unter 10 macht man einfach kein ct oder knochenszinti (leitlinien). wenn das in ihrem umfeld durchgeführt wird, sollte sie etwas kritischer werden....
zum thema klinik:
es ist wichtig für die komplikationen, speziell inkontinenz/impotenz, dass die operation, nicht resektion, in einem krankenhaus durchgeführt wird, die es täglich machen, denn hier zählt die erfahrung. das sehe ich bei meinen patienten. ich schicke sie mittlerweile nur noch in 1-2 kliniken, , bei denen ich weiss, dass die ergenisse sehr gut, nicht nur gut, werden. zu schwenningen kann ich gar nichts sagen und möchte ich auch nicht, da es nicht erlaubt ist....und ich keine erfahrung mit der klinik habe.
zum thema brachytherapie, das ist die innere bestrahlung, ist auch zu sagen, dass die info, dass keine inkontinenz auftritt, falsch ist. es können sehr wohl inkontinenz, impotenz, blasenreizung, darmreizung etc. auftreten, das risiko ist nur geringer. es gibt keinen eingriff ohne risiko!!!!!
ich hoffe, dass ich hier einen kleinen beitrag geleistet habe, um das thema wieder in die richtigen bahnen zu bringen und ich hoffe, es kommt keiner auf die idee, mit irgendwelchen , ich nenne es "scharlatanerischen" beiträgen hoffungen zu wecken.
nur zur klarstellung, ich habe nichts gegen vernünftige alternative heilmethoden oder komplementärmedizin, aber es muss hand und fuss haben und nicht einfach aus dem bauch heraus...(ich habe gehört, das....) angewendet werden.
zu guter letzt ist auch zu sagen, das p-krebs wirklich heilbar ist, wenn es im anfangsstadium ist, d.h. ein aufruf an alle männer im vorsorgefähigen alter. geht zur vorsorge und zwar regelmässig, d.h. jährlich und macht nicht nur die gesetzliche, also nicht nur die tastung, sondern psa und ultraschall, auch wenn es nicht gezahlt wird..... alles andere ist ein risikospiel....