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Creutzfeld-Jacob

******602 Frau
80 Beiträge
Creutzfeld-Jacob
Hallo, ich habe mal eine Frage an euch bzw. interessiert mich eure Meinung.
Ich arbeite in der Gerontopschiatrie geschlossene Station in der Pflege. Wir bekommen in den nächsten Tagen einen Zugang mit Creutzfeld-Jacob-Erkrankung zur "Endpflege" aus der Neurologie.
Wir als Pflegepersonal werden uns selbstverständlich schützen vor Ansteckung. Sorgen machen wir uns um die Mitpatienten, die eventuell aus Unwissenheit (weit fortgeschrittene Demenz) Kontakt haben könnten. In unserer Station wird viel diskutiert darüber. Wie ist eure Meinung als Profis? Ist das zumutbar?
LG Ladyd
es ist nicht ansteckend...
zumindest nicht im klassischen Sinne!

Es sei denn, ihr macht mal eben Kontakt mit Hirngewebe *gg* .

Nein im Ernst, es ist ok:

edit Bo: Es verstößt gegen Urheberrecht und JC-Forenregeln, Texte einfach zu kopieren
Wollt ihr einen Text wie z.B. ein Gedicht, eine Geschichte, einen Artikel usw. in einer Diskussion zitieren, so könnt ihr dies natürlich, wenn:
•der zitierte Text nicht komplett übernommen ist
•im Vordergrund dein eigener Kommentar dazu steht
•die Quelle komplett und korrekt benannt ist
Wichtig bei dieser Art der Verwendung fremder Texte ist, dass die Zitate im Zusammenhang mit deinem eigenen kreativen Anteil stehen.
und googlen trau ich jedem selber zu ;-)


Quelle:Apothekenrundschau
und hier ein HNO-Arzt:

edit Bo: Es verstößt gegen Urheberrecht und JC-Forenregeln, Texte einfach zu kopieren
Wollt ihr einen Text wie z.B. ein Gedicht, eine Geschichte, einen Artikel usw. in einer Diskussion zitieren, so könnt ihr dies natürlich, wenn:
•der zitierte Text nicht komplett übernommen ist
•im Vordergrund dein eigener Kommentar dazu steht
•die Quelle komplett und korrekt benannt ist
Wichtig bei dieser Art der Verwendung fremder Texte ist, dass die Zitate im Zusammenhang mit deinem eigenen kreativen Anteil stehen.
und googlen trau ich jedem selber zu ;-)


Quelle : Dr-roepert
Also ich denke, daß das als Info in Ordnung geht-und so habe ich das auch in Mibi gelernt. "Übertragung" ist nicht so einfach möglich-es sei denn bei OP`s oder speziellen Untersuchungen des Gehirns.
********atze Paar
213 Beiträge
Hey,
solange ihr euch von ihm keine Hornhaut oder Hirnhäute transplantieren lasst, oder Anfangt die besagten Gewebe á la Hannibal lecter aufzuessen, ist eine Ansteckung eigentlich ausgeschlossen.

Der Hauptgrund, warum es in Großbrittanien nicht zu einer CFJ Epedemie gekomme ist, ist die geringe Infektiosität der Prionen: Obwohl sicher hunderte oder tausende Briten BSE-verseuchtes Rindfleisch gegessen hatten, sind nur wenige krank geworden.

Dieses Wissen hab ich frisch aus unserer Mibi-Vorlesung, ich verlass mich also darauf, dass es stimmt.

Ihr und die Mitpatienten sind nicht im geringsten Gefärdet, selbst wenn ihr Blutkontakt haben solltet.

Vorsicht ist wie mein Vorredner bereits angegeben hat nur unter allen Umständen bei OP-Besteck für bestimmte Gewebe und Regionen geboten.

lg
der Knuddelkater
ja -exakt.
ps@bo Quelle benannt-eigene Worte-war das so schlimm?

nun gut...
****aza Mann
3.096 Beiträge
Themenersteller 
Mich hatte es nicht so gestört, aber ich bin drauf aufmerksam gemacht worden - der Eigenanteil am Beitrag war schlicht zu gering und die Quellen nicht vollständig angegeben (Datum etc)... sorry.
...ich stimme der meinung bezüglich der Ansteckungsgefahr zu... die Infektiosität der viren(prionen) is recht niedrig... im OP oder in der Pathologie sieht die sache dann schon wieder anders aus. Da gibts ja dann zum teil spezielle einrichtungen, die eine lizens für solche fälle haben.
...MIBI is zwar schon ein bisschen her bei mir, aber soviel weiß ich noch *zwinker*
MIBI...
nun habe ich es nochmal rausgeholt.
da lernten wir(ok-es war ein wenig her...)

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist über direkten Kontakt mit infektiösem Gewebe nachgewiesen worden. Dieses ist durch kontaminierte neurochirurgische Instrumente, aber auch durch Hirnhaut- und Hornhauttransplantationen möglich. Hierbei werden inzwischen z.T, Einmalinstrumentarien verwendet, die jedoch sehr teuer sind.
Auch über Wachstumshormone, die aus der Hirnanhangdrüse Verstorbener gewonnen wurden, konnte die Erkrankung weitergegeben werden.
Die Gewinnung dieser Hormone wurde nach ca. 60 bekannten Infektionen mit CJD aufgegeben,mittlerweile werden sie gentechnisch erzeugt.
Die klassischen Sterilistationsprogramme wurden sowohl in der Länge, wie auch in der Abfolge von Fraktionierungen verändert, um die Prionen möglichst vollständig zu neutralisieren.


OK?
Die JCE-Erreger
sind Prionen, Eiweisse, die offensichtlich eine Rückwärtskodierung in Erbsubstanz initiieren und sich damit vermehren können, eigentliche eine logische Lücke, die damit von der Natur gefüllt wurde.

Eiweisse können extrem hitzestabil sein, hier ergibt sich die Problematik, dass übliche Sterilisationsverfahren möglicherweise nicht greifen, i.e. zum Beispiel speziell neurochirurgisches OP-Instrument (Stereotaxiezange, etc.) mit starkem Kontakt zu Nervengewebe u.U. als Übertragunsmedium dienen könnte. Dennoch wird das praktisch kaum thematisiert. Grund ist die extrem geringe Durchseuchungsrate mit Prionen. Die Erkrankung ist eben selten.

Im Alltag (Körperkontakt, sogar Intimkontakt) ist eine Übertragung wegen Neurotopik der Erreger m.E. ausgeschlossen.
********atze Paar
213 Beiträge
@pirx2
Hey,
mich würde ja mal interssieren, wo du das mit der Rückkodierung gelesen hast.
Hab ich noch nie gehört, klingt aber interessant.

lg
der Knuddelkater
Manfred Eigen und Peter Schuster
haben das ja vor 25 Jahren schon postuliert-eine Art Nicht-Lebensform(einzeln), die aber in der Gruppe quasi intelligent dem Selektionsdruck ausweicht, und resistent werden kann.
Die gängige Theorie, daß Prionen einfach "verseuchtes" Eiweiß sind,greift hier zu kurz. Auch die These, daß die Neuronalen Netzwerke quasi "zumüllen" und deswegen über den Jordan gehen, ist da nicht weitreichend genug.

und im Januar war das ja in Science, eine geklonte Prionenkolonie, die "mutiert", obwohl ja quasi "nicht-Leben" vorliegt.
Darwinian Evolution of Prions in Cell Culture
Jiali Li, Shawn Browning, Sukhvir P. Mahal, Anja M. Oelschlegel, Charles Weissmann*

Prions are infectious proteins consisting mainly of PrPSc, a β sheet–rich conformer of the normal host protein PrPC, and occur in different strains. Strain identity is thought to be encoded by PrPSc conformation. We found that biologically cloned prion populations gradually became heterogeneous by accumulating "mutants," and selective pressures resulted in the emergence of different mutants as major constituents of the evolving population. Thus, when transferred from brain to cultured cells, "cell-adapted" prions outcompeted their "brain-adapted" counterparts, and the opposite occurred when prions were returned from cells to brain. Similarly, the inhibitor swainsonine selected for a resistant substrain, whereas, in its absence, the susceptible substrain outgrew its resistant counterpart. Prions, albeit devoid of a nucleic acid genome, are thus subject to mutation and selective amplification.

Department of Infectology, Scripps Florida, 130 Scripps Way, Jupiter, FL 33458, USA.

@knuddelkatze
mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa,

natürlich falsch von mir: Rückkodierung war meine naive Eigenvorstellung (obwohl ich das eigentlich immer noch logisch fände), die gängige Hypothese ist natürlich, dass Prione eine Faltungsänderung bei körpereigenen Eiweissen hervorrufen (a la L-Form in R-Form) und damit gleichsam infektiös eine Überflutungslawine mit jetzt falsch gefalteten bis dato funktionskompetenten, körpereigenen Proteinen hervorrufen.

Ich verspreche feierlich, mich demnächst vorher besser zu informieren. *schaem*

Andererseits ... gefallen mir an der Faltungshypothese verschiedene Dinge auch nicht, zum Beispiel die ungeheuer niedrige Rate der Spontanmutationen ... *zwinker*
******602 Frau
80 Beiträge
Pflegestandart
Die Patientin ist auf unserer Station angekommen. Wir haben einen Pflegestandart dazu bekommen. Dabei wird als hoch infektiös die Tränen flüssigkeit der Patientin genannt, natürlich neben Hirnsubstanz und Liquor. Wir sind angehalten bei der Pflege Einmalkittel, -handschuhe,-mundschutz zu tragen.
In den bisherigen Beiträgen wurde nie die Tränenflüssigkeit erwähnt. Gibt es dazu Erkenntnisse?
LG Ladyd
Infektiosität
ist nach Charite-Aussage nachweisbar für: Liquor, Gehirnmaterial, Rückenmark, Augen, Tonsillen, Dünndarm, Lymphknoten, Colon, Milz, Dura mater, Zirbeldrüse, Hypophyse, Nebenniere, Ischiasnerv, Lunge, Leber, Pankreas, Thymus.

Tränen gehören bislang nicht zu den als infektiös betrachteten Agentien.
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