Danke schön!
Ich schreibe dann auch mal meine Gedanken zum Thema:
Ich persönlich denke, dass es da einiges zu berücksichtigen gibt.
Ich bin Altenpflegerin, machte mein Examen bereits 1988 und absolvierte im Anschluss das Anerkennungsjahr.
Zur damaligen Zeit war die Ausbildung sicher nicht zu vergleichen mit der heutigen Ausbildung.
Diese Altenpflege-Ausbildung war und ist lange ständig im Wandel!
Für mich spiegelt dieser Wandel auch die Entwicklung in diesem Beruf.
In meiner Ausbildung stand sehr viel ganz oben, was weniger als heute mit Medizinischem, als mit der Betreuung und Therapie z.B. durch Angebote in Bereichen zu tun hat, die heute vollständig vom "Sozialen Dienst" übernommen werden.
Natürlich war auch die Behandlungspflege wichtig, aber sie war nicht der Schwerpunkt der damaligen Ausbildung. Diese WAR sehr breit gefächert...
Heute ist sie sicher auch vielseitig, aber sie orientiert sich - logischer Weise - mehr an den heutigen Anforderungen, die sich extrem gewandelt haben.
Damals entschied ich mich für die Altenpflege, obwohl ich noch Schulgeld zahlen musste (bzw. meine Eltern) und nicht - wie in der Krankenpflege-Schule - Geld verdiente.
Ich wollte gerne das Umfassende und die Bezugs-Pflege zum Menschen, die zu der Zeit angestrebt wurde.
"Ganzheitlich" war seinerzeit das Stichwort!
Heute sind wir bei einer GANZ anderen Form der Altenpflege und dabei, uns vom Ganzheitlichen gewaltig zu entfernen. Diese Entwicklung ging einher mit der Pflege-Versicherung und der Macht, die den Krankenkassen heute zunehmend zugesprochen wird.
Heute werden die Menschen extrem schnell aus KH entlassen und das Altenheim - was ja das Zuhause sein sollte - ist zunehmend KH, Hospiz und was auch sonst noch, WEIL die gesundheitliche Situation VIELER alter Menschen eine ganz andere ist, wenn sie ins Heim kommen...
Meine "alte" Ausbildung ist da völlig unzureichend, wenn ich mich nicht ständig fortbilde und versuche "am Ball zu bleiben".
Ich bin immer froh über den Kontakt zu den jungen Pfleger/innen, von denen ich viel Neues lernen kann.
Die Krankenpflegeausbildung ist heute in Altenheimen sicher sehr gefragt, eben WEIL sich die Ansprüche in Richtung Behandlungs-Pflege sehr gewandelt haben. Das zu bewerten, liegt bei jedem selbst.
Ich habe aber in - und auch nach der Ausbildung in KH (Innere und Psychiatrie) gearbeitet, was heute für mich oft hilfreich ist.
Lange Rede - kurzer Sinn:
ICH bereue heute, mich damals NICHT für die Krankenpflege-Ausbildung entschieden zu haben. Das habe ich allerdings bereits in der Ausbildung getan und das hat mit meinem Interesse für's Medizinische zu tun und damit, dass ich bereits im Praktikum spürte, wie gerne ich im KH arbeitete.
Dort konnte ich immer daran denken, dass die Menschen nach der Behandlung ins Zuhause zurückkehren und nicht IM Zuhause so versorgt werden, als seien sie stationär.
Ich bedauere zunehmend die Entwicklung in den Heimen, die eben ein HEIM sein sollten für die Bewohner, soweit dies überhaupt möglich sein kann.
Die Ausbildung heute ist - wie bereits erwähnt - eine andere, als meine. Es gleicht sich wohl zunehmend an und es wird ja auch immer mal angedacht, einige Jahre gemeinsam auszubilden, um sich dann zu spezialisieren...
Ich gehöre schon zu den Altenpflegern, die sich nach "alten Zeiten" zurück sehnen, wo das Wohnen oben stand und gemeinsame Aktivitäten möglich waren, die heute anderen Kosten geopfert werden.
Wollen WIR SO im Alter leben???
Kranken- und Altenpfleger sollten zusammen und nicht gegeneinander arbeiten und das MENSCHLICH!
Wir sitzen heute im gleichen Boot, werden zu wenig anerkannt und sollten uns nicht untereinander das Leben schwer machen.
Ich bin IMMER froh von den Jüngeren lernen zu können.
Aber bei all dem sollten wir doch bitte nicht vergessen, dass es Ideale gibt und auch DIE zählen - allen voraus die Menschlichkeit!
Solidarität und Miteinander von Pflegenden ist heute extrem gefragt, eben um sich für GEMEINSAMES einzusetzen!
Ganz liebe Grüße in die Runde!