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sexualisierte Sprache im Krankenhaus

*******e73 Mann
4 Beiträge
Themenersteller 
sexualisierte Sprache im Krankenhaus
Moin zusammen,

ich habe ein "dienstliches" Anliegen:
bin Lehrer für Deutsch als Zweitsprache und arbeite an einer Pflegeschule, wo ich internationalen Pflegekräften deutschen Pflegewortschatz beibringe.
In der Vergangenheit ist es häufiger zu verbalen sexuellen und rassistischen Übergriffen gegen die internationalen Kolleginnen und Kollegen gekommen. Das wiegt vor allem deswegen schwer, weil bei vielen die Spracherfahrung noch nicht so ausgereift ist, dass sie gesprochene Zweideutigikeiten oder sexuelle Anspielungen verstehen.

Deshalb hat meine Leitung angeregt, eine Unterrichtseinheit zum Thema sexualisierte Sprache zu konzipieren.

Nun habe ich zwar eine Menge schmutziger Phantasie (schließlich bin ich auch schon länger im Joy *zwinker* ) aber da ich kein Mediziner, bzw. Pfleger bin, fehlt mir die Erfahrung für das, was in der Pflege wirklich passiert und was den Pflegerinnen und Pflegern alles so an den Kopf geworfen wird.

Mein Wunsch wäre eine Materialsammlung von "Anekdoten" von Betroffenen oder vom Hörensagen. Es geht mir vor allem um möglichst originalgetreue "Zitate" der Übergriffigkeiten. Gerne mit Kontext.

Also: Haut raus!!! *g*

Vielen Dank
Andreas
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Ich finde es nicht gut, sexuelle Übergriffigkeit als Zitat anekdotisch in einem Erotikforum auszubreiten - zumal die Betroffenen zugleich noch einer der am häufigsten fetischisierten Berufsgruppen zugehörig sind.
Lockt vielleicht die falschen Personen an - und wie valide werden dann die Erkenntnisse, die du daraus ziehen willst?
*******e73 Mann
4 Beiträge
Themenersteller 
Liebe Imap,

vielen Dank für deinen Einwand. Ich verstehe deine Bedenken und hätte zwei Lösungen anzubieten: Zum Einen muss man nicht voraussetzen, dass jedes Zitat aus persönlicher Erfahrung stammt, sondern vielleicht auch aus Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen.
Zweitens würde ich Beispiele auch als PM empfangen und natürlich diskret behandeln. Falls das nicht genügt, stehe ich auch gern für persönliche, reale Gespräche zur Verfügung.

Und zum anderen Punkt: Es geht mir nicht um eine wissenschaftliche Untersuchung. Es geht mir darum, meinen Schülern Wortschatz und Redemittel zu präsentieren, wie er im KH, bzw. der Pflege häufig vorkommt, wenn es um verbale sexualisierte Gewalt geht.

Das beginnt bei einer Aussage wie "Wenn so eine hübsche Pflegerin da ist, geht mein Puls gleich schneller." (Pat, m, älter) bis zu: "Da unten können sie gern etwas fester rubbeln. Da war lange keiner mehr." (Pat, w, älter)
Ohne die Hilfe meinr Kollegen wäre ich zum Beispiel nie auf folgendes Besipiel gekommen: Übergabe, Kollegin sagt: "Pass bei Herrn x auf, der kann seine Finger nicht bei sich behalten." Dieses letzte Beispiel ist eine Redewendung, die nicht muttersprachliche Kolleginnen und Kollegen nicht verstehen - was den deutschen Kolleginnen udn Kollegen gar nicht bewusst ist. So gehen wertvolle Informationen verloren, die unter Umständen zu gefährlichen Situationen führen können.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Mir ist deine Intention schon klar.
Ich finde nur den Rahmen nicht passend.
*********es_V Mann
35 Beiträge
Ich finde man sollte die Kirche im Dorf lassen.
Ich mache den Job schon ein paar Jahrzehnte. Zum Teil auch in anderen fernen Ländern.
Als Student habe ich in vielen anderen Bereichen gearbeitet.
Es gibt diese Dinge um die es hier geht, leider überall und nicht nur in Deutschland. Es gibt sie auch in teilweise heftiger Form durchaus gegen Einheimische.
Jetzt so zu tun als wäre dieses Problem in der Medizin oder im Krankenhaus besonders ausgeprägt ist schlicht falsch.
Es bedient höchstens die Erwartungshaltung einer bestimmten Klientel, dass ist es aber auch schon.

Ein etwas entspannter freundlicher , geduldiger Umgang mit den unbedachten Äußerungen anderer hilft da sicher weiter als die Suche nach einem Skandal.
***ya Frau
29 Beiträge
@*********es_V

Vielleicht liegt es auch einfach daran dass du männlich bist. Die Kirche im Dorf lassen und "einfach entspannt" damit umzugehen
geht heutzutage leider nicht immer. Spätestens wenn dir der Spruch "da unten können sie fester rubbeln" zum 5.x beim morgendlichen waschen in den Gehörgang wandert ist es nicht nur nicht mehr witzig sondern einfach nur belästigend!

Und ja, ich finde schon, dass so etwas in der Pflege ein Problem darstellt. V.a.wenn wie oben beschrieben, die Pflegenden keine deutschen Muttersprachler sind.

Aber es soll hier auch gar nicht darum gehen ob es diese verbalen sexuellen Übergriffe gibt oder nicht, das kann ja auch jeder selbst für sich entscheiden ab wann er/sie sich belästigt fühlt.

Ich finde es gut, den Kollegen da etwas Wortschatzmäßiges an die Hand zu geben.
*******pip Frau
2.128 Beiträge
Ich hab bei mir ejer das Problem, dass diensthabende Ärzte, die einem anderen Kulturkreis und Umgang mit Frauen gelehrt bekamen, sich in einer Notfallsituation nicht die Aussagen einer Schwester annehmen und einen auf " ich nix verstehen" machen, spricht es ein Pfleger aus, funktioniert die Kommunikation und eben dieser Arzt kann dann sogar gut auf deutsch antworten! Solche Situationen hatte ich jetzt schon mehrfach bevorzugt nachts! Ganz klar es gibt auch Ärzte aus solchen Gebieten, mit denenan auf Augenhöhe sachlich fachlich reden kann.

Abgesehen davon, hab ich in meinem Bereich eher ein Befummeln wie zweideutige Bemerkungen erlebt. In unserem Team sind verhältnismäßig viele männliche Kollegen, werden diese befummelt, wird es abgetan, belächelt und ' stelll dich net so an!"
Widerfährt es einer Kollegin, is direkt der Patient in Verruf!
*******e73 Mann
4 Beiträge
Themenersteller 
"Stell dich nicht so an."
Das Verb "anstellen" in einer anderen Bedeutung als "am Schalter anstellen."
So eine Äußerung verstehen nicht-muttersprachliche Personen nicht.
DAS sind die Beispiele, die ich suche.

Weiter so! *g*
*******pip Frau
2.128 Beiträge
In unserem Bereich wurde viel mit Kondomurinalen gearbeitet, heute eher selten. Da wurde von "Klebefläche schaffen" gesrochen ... Letztlich war aber doch den Penis auf Grösse bringen gemeint....

Ich arbeite momentan oft mit unserem brasilianischen Kollegen zusammen. Im schwäbischen spricht man oft von " betütteln" war für ihn anfangs auch völlig unverständlich.
*******e73 Mann
4 Beiträge
Themenersteller 
betütteln gibts im Norddeutschen auch. Hier hat das aber eine völlig neutrale Bedeutung, wie "sich sehr fürsorglich um jemanden kümmern". Schwingt da im schwäbischen was sexuelles mit?
*****net Mann
1.173 Beiträge
Leute...mal langsam. Bitte bedenken, dass es in Deutschland in 16 Bundesländern neben 'Hoch'deutsch noch x-fache Dialeke, Sprüche und dergleichen gibt!
Wer im Rheinland zu nem Bayern sagt "du Jeck", ist der beleidigt; sagst du "du Depp" zu ihm, nicht. Beide Wörter meinen aber das Gleiche!
Ich habe letztes Jahr in einem Erste Hilfe Kurs von einem "lecker Mädchen" gesprochen; da ist eine Teilnehmerin, die jüngste, fast ausgetickt. Nach der Sinnerklärung hat sie sich dann beruhigt.
Das Beste, den Pflegern aus den verschiedensten Ländern auf normalem Deutsch die Pflege erklären. Wer etwas nicht versteht, der kann nachfragen. Und glaube nicht, dass alle Teilnehmer gleich denken, das, was sie nicht verstanden haben, hätte eine sexistische Bedeutung. Was bis vor knapp 3 Jahren bis zum Antritt der jetzigen Regierung kein Problem war, wird mittlerweile wie Hysterie täglich durchgekaut!! Irgendwann muss es dich möglich sein, nicht hinter jedem Wort, Ausdruck, Mimik was zu vermuten oder zu interpretieren!
Es ist wichtig, dass es bewusster geworden ist, aber bitte, wann entspannt sich unsere Gesellschaft denn mal langsam???

...'der kann seine Finger bei sich behalten'...und man weiß, es sind ausländische Pfleger dabei, dann kann man es umschreiben und gut ist's.

Ich habe 5 Jahre in Brasilien gelebt, und wenn ich was nicht verstanden habe, habe ich nachgefragt. Ganz einfach 🤷🏽‍♂️
*****net Mann
1.173 Beiträge
Das sagt der Duden z.B. für "betüddeln"...

a) Jemanden durch zu große Fürsorge und Nachgiebigkeit in einer für ihn nachteiligen Weise daran gewöhnen, dass ihm jeder Wunsch erfüllt wird
BEISPIEL
sie hat ihre Tochter verwöhnt
sein Sohn ist maßlos verwöhnt
verwöhnte Kinder

b) durch besondere Aufmerksamkeit, Zuwendung dafür sorgen, dass sich jemand wohlfühlt
BEISPIEL
seine Braut [mit Geschenken] verwöhnen
er lässt sich gern von seiner Frau verwöhnen
〈in übertragener Bedeutung:〉 das Schicksal, das Glück hat ihn nicht gerade verwöhnt

Synonyme zu 'verwöhnen'
überbehüten, verweichlichen, verziehen; (umgangssprachlich) verkorksen

Herkunft
mittelhochdeutsch verwenen, zu: wenen (gewöhnen), ursprünglich = zu schlechten Gewohnheiten veranlassen

Der Duden sieht nirgends bei dem Wort "betüddeln" sexistische Ansätze...
*******pip Frau
2.128 Beiträge
Ich hatte das jetzt nicht auf ne sexistische Interpretation bezogen, es gibt ganz einfache gängige Worte, die bereits Schwierigkeiten hervorrufen können.

Ja betüddeln is in vielen Regionen bekannt, anderst dann mit dem Häfele Breschlingsgsälz oder dem Oarchkatzlschwoaf.....

Ich bezieh es jetzt nochma auf meinen Bereich (Querschnitt), da wir tgl bei x Patienten unsere Finger zum Ausräumen anal reinschieben, bzw den Dauerkatheter auf richtige Lage kontrollieren müssen, fallen auch von der Pflege den Patienten gegenüber schnell mal zweideutige Begriffe, ohne dass wir ne sexuelle Anspielung dabei in den Vordergrund stellen.

Ich will aber auch nicht in Frage stellen, dass es Stationen / Bereiche gibt, in denen sich Patienten sehr im Ton vergreifen.
Da finde ich, sollte der betroffene offen drüber reden können, ernstgenommen werden und auch von der Klinik Konsequenzen dem Patienten aufgezeigt werden! Das fehlt leider viel zu oft, bzw wird selbst im Haus nicht überall gleich verfahren.
*****den Frau
4 Beiträge
Also ich hatte damals eine Abschlussarbeit zum Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz schreiben müssen.
Dafür habe ich eine kleine Mini Umfrage gestartet, die natürlich nicht repräsentativ war, jedoch schon ein wenig gezeigt hat, welches Problem gerade in der Pflege vorlag und sicher auch noch immer vorliegt.
Ich habe dafür Personen aus der Klinik befragt, Personen, die nicht in einer Klinik, aber mit Kundenkontakt jedweder Art und Personen im Backoffice, ohne Kundenkontakt gearbeitet haben.
Das Ergebnis war ziemlich eindeutig.
Und nur, weil div Kollegen aufgrund von sprachlichen Barrieren div Sprüche nicht kennen, heißt es nicht, dass man das einfach ignorieren sollte. Patienten machen sonst ja auch immer weiter, suchen sich eigens dafür die „Schwächsten“. Das muss begrenzt werden.
Und unbedacht waren von solchen Äußerungen wohl die wenigsten. Wie viele „Einladungen“ ich schon ins Bett erhalten habe und es hat mich ehrlich angewidert und manches Mal auch sehr beschäftigt, so dass ich teilweise schon Angst hatte, diesen Patienten wieder zu begegnen im nächsten Dienst…
Wenn Bedarf besteht, schicke ich was per DM.
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