Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Tattoo und Piercing
14966 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Piercing und Octenisept

Piercing und Octenisept
Hallo!

Ich habe mir heute ein neues Piercing stechen lassen und wollte dies auch wieder, wie meine anderen Piercings zuvor, mit Octenisept pflegen. Habe damit nur gute Erfahrungen gemacht und sehe deshalb keinen Grund es nicht wieder zu verwenden.

Jetzt hat der Piercer mir ein anderes mitgegeben und empfohlen, dass ich nicht kenne, heißt irgendwie H2Ocean oder so. Und meinte, dass sei viel besser. Auch weil man Octenisept ja nur zwei Wochen anwenden dürfte.

Meine Frage: Ich habe noch nie gehört, dass man das nur zwei Wochen lang anwenden darf und habe es selbst auch schon länger angewendet ohne Probleme, wie Hautreaktionien o.ä.
Weiß denn jemand von euch zufällig, wie lange man das anwenden darf oder ob es überhaupt eine Beschränkung dafür gibt? Es ist ja nur eine äußerliche Anwendung zur Desinfektion.
hm
also das mit dem Octenisept und 2-Wochen-Frist wäre mir auch neu. Ich kenn das nur von der Salbe Tyrosur, die die meisten Piercer empfehlen, daß man diese nur befristet anwenden sollte, aber das ist auch ein Antibiotikum und kein Desinfektionsmittel.
Nee, mit einem Antibiotikum würd ich da auch gar nicht ran.
Geht mir halt nur um die Desinfektion.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
octenisept kann man für frische piercings nehmen, muss man aber nicht unbedingt.

wenn die wunde sauber ist, dann muss man da nicht langfristig mit octenisept oder gar tyrosur- gel ran.

wenn man octenisept nimmt, dann bitte soviel, dass die zu behandelnde fläche komplett benetzt ist und die 2minuten einwirkzeit bitte einhalten, sonst kanns nicht desinfizieren.

die 2 wochen- klausel gibt es wirklich. der hintergrund ist, dass es einfach keinen längeren anwendungszeitraum unter ärzterlicher kontrolle gibt und man nicht weiß, ob octenisept bei längerer anwendung allergische reaktionen oder überempfindlichkeiten auslösen kann.

längere nutzung also auf eigene "gefahr".

ein normal heilendes piercing benötigt auch keine permanente desinfektion- die wunde soll sich ja selber heilen- was sie auch tut, sofern man die persönliche handhygiene einhält und nicht ewig am piercing rumfummelt und den kanal reizt.

auch ein ewig klebendes pflaster ist nicht nötig, außer zum schutz des piercings beim sport.

besonders unvorteilhaft sind körperfremde säfte (sperma, scheidensekret oder speichel des partner) am frischen piercing während der abheilphase.
**st
Ich habe meine auch immer nur mit Octenisept gereinigt und das auch über einen längeren Zeitraum als zwei Wochen.

Wenn wir auf Station Langzeitpatienten haben mit grossen Wunden, dann nehmen wir auch Octenisept über einen längeren Zeitraum!

Luna
Habe mit Octenisept auch nur super Erfahrungen und arbeite in der Altenpflege!
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Octenisept über einen längeren Zeitraum!

naja, ganz so lange sollte es nicht angewendet werden. octenisept ist ja stark genug für grundsanierungen und somit macht es die natürliche hautschutzbarriere kaputt.
*******_sh Mann
14 Beiträge
H2Ocean ist ein aus Australien stammendes Mittel mit ausgewogenem pH-Wert, hypoallergen und isoton, speziell entwickelt für Reinigung und Pflege von Piercings und Tattoos. Es sollte alle 3 bis 4 Stunden aufgetragen werden, um das getrocknete Sekret aus der Wunde zu spülen. Bestandteile des H2Ocean Spray sind: gereinigtes Wasser, Meersalz, Lysozym und Natrium-Benzoat (Konservierungsmittel). Das verwendete Meersalz wird aus Wasser vom Coral Reef gewonnen und enthält über 80 Spurenelemente und Mineralien.

Octenisept ist gemäß der Fachinformation ("Beipackzettel" für Fachkreise)für die Anwendung über einen Zeitraum von 14 Tagen zugelassen. In Klinik und Praxis wird es häufig auch über längere Zeiträume eingesetzt.

Die zugelassene Anwendung von 14 Tagen bezieht sich auf die kontinuierliche Anwendung über diesen Zeitraum. Jedoch bestätigen Anwendungsbeobachtungen und Praxisberichte auch die sichere Anwendung über 4 Wochen. (Quelle: Schülke & Mayr GmbH (Hersteller) z. B.: http://www.schuelke.com/download/pdf/cde_lde_octenisept_wundkompendium_fol.pdf)

Ansonsten ist den Ausführungen von Nys nichts hinzuzufügen: Desinfektionsmittel sollten nur so kurzzeitig wie unbedingt nötig verwendet werden, da sie die natürliche Hautschutzfunktion durch Abtöten der physiologischen Bakterienflora auf der Hautoberfläche beeinträchtigen können. Also, nur anwenden wenn nötig (frische Piercings in den ersten ein bis zwei Wochen, und wenn, dann vollständig benetzen und lange genug einwirken lassen (Bakterien 1 min., Viren mind. 2 min.). Ansonsten können Piercingwunden auch sehr gut mit (abgekühltem) Kamillentee oder Wasse gereinigt werden. Ganz wichtig aber vor allem: Vorher Hände waschen!
Danke auch wieder was gelernt.
was kostet das Spray?
*****ree Frau
13.377 Beiträge
kleine flasche 7euro ?
Danke für die ausführlichen Kommentare, dann werd ich mal solange es jetzt noch frisch ist Octenisept nehmen und dann das andere.
Liebe Grüße an euch alle!
**65 Mann
154 Beiträge
Nachtrag
Vielleicht nur noch abschließend dieses: wenn bspw. desinfizierende Lösungen wie Octenisept oder Lavasept verwendet werden darauf achten, das diese nach der entsprechenden Einwirkzeit nicht in möglicherweise vorhanden Körperhöhlen, also auch sekundär entstandenen tieferen Wundflächen verbleiben. Dann möglichst mit physiologischer NaCl - Lösung nachspülen, da es ansonsten zu erheblichen Nekrosen in der Tiefe kommen kann.

lg
@mv65
... von was für einem Zeitraum sprichst du denn? Bzw. wie tief muss die Wunde sein? Innerhalb vom Stichkanal verbleibt das Desi ja auch länger und wird nicht nachgespült.
Denke mal es kommt auf die Menge an und dauer bis es trocknet an?
**65 Mann
154 Beiträge
Also insbesondere beim Lavasept, welches bisher auch in Testreihen eine geringere Zelltoxizität als bspw. Octenisept aufwies, spricht man von einer notwendigen Einwirkzeit von ca. 10 Minuten, um die gewünschte desinfizierende Wirkung zu erreichen. Es reicht nicht, einmal zu benetzen und dann abzuspülen. Das Lavasept zum Beispiel auf gesunden Knorpel zelltoxisch wirkt, wußte man schon vor Jahren. Aber das steht hier natürlich nicht zur Debatte, da sich wohl niemand intraartikulär piercen lassen wird.
Der Hinweis des Nachspülens mit physiologischen Kochsalzlösungen kommt aus der handchirurgischen Ecke, da hier wohl im Rahmen der Anwendung z.B bei Abszessen u.ä. verstärkt Nekrosen der tieferen Hautschichten beobachtet worden sind. Dabei handelt es sich natürlich in der Regel um Anwendungen über mehrere Tage. Da nun Octenisept per se eine etwas höhere Zelltoxizität aufweist, würde die Empfehlung des Spülens nach Anwendung hier natürlich ebenfalls gelten.
Ich persönlich habe diesen Effekt noch nicht beobachtet, zumal wir gerade in unserer Ambulanz beide Desinfektionsmittel häufig anwenden (mit anschließender Spülung). Die genannten Anwenderbeobachtungen beziehen sich ja auch nicht auf jeden zweiten Anwenderfall, sondern traten natürlich deutlichst seltener auf. Ich glaube auch nicht, das diese Probleme bei reizlosem Stichkanal auftreten werden. Allerdings mag man manchmal nicht glauben, was in deutschen (und anderen) Notaufnahmen bzgl. Piercing so alles aufschlägt. Bis hin zur Sepsis gibt es da eine große Bandbreite.
Und schlußendlich - dosis facit venenum - wobei wahrscheinlich niemand Konzentrate der entsprechenden Lösungen zu Hause auf der Kommode zu stehen haben dürfte.

lg
****hix Paar
98 Beiträge
Desinfektionsmittel
Meines Wissens nach sollte Octenidin aufgrund seiner Zelltoxizität max. 15 - 21 Tage angewendet werden, da die Wundheilung nach diesem Zeitraum verzögert wird. Ist besonders interessant für die Behandlung von chronischen Wunden.
Das oben angesprochene Lavasept ist ein Mix aus Polyhexanid ( z.B. Prontosan) und einem Hydrogel, das der autolytischen Wundreinigung dient. Polyhexanid ist auch für Langzeitanwendungen brauchbar, weil weniger gewebeschädigend als Octenidin (Octenisept), wirkt aber auf eine geringere Bandbreite an Erregern. Durch das Hydrogel würde Lavasept hier nicht wirklich Sinn machen.
Ich kenne mich ja nicht wirklich mit Piercings aus, aber ich würde dir trotzdem raten in den ersten ein bis zwei Wochen prophylaktisch Octenisept zu verwenden und danach nur bei akuten Infektionen und wenn man es verträgt ( cave: Allergien!) das gute alte PVP-Iod zu nehmen, weil es immer noch gegen die meisten Erreger wirkt.

Ciao...twochix(m)
ProntoLind
mir wurde damals ProntoLind empfohlen, soll besser sein als Octenisept. Da Octenisept die haut, bei zu langer anwendung austrocknen soll, wurde mir gesagt.
Mit ProntoLind hab ich nur gute erfahrungen gemacht....wenn heute etwas entzündet ist nehme ich auch immer ProntoLind oder wenn mal keines zur Verfügung ist natürlich Octenisept, was ich auch für andere wunden nehme
H2O2 ist nix anderes als wasserstoffperoxyd, welches in versch. stärken gibt. 3% ist eben nich viel und nimmt man bei kleinen entzündungen und um kleine blutungen zu stillen wie zb. im mundraum. zahnärzte behandeln oft damit. ich persönlich hab mir 7 piercings stechen lassen und hab immer mit octenisept behandelt. damit bin ich immer gut gefahren. nehme das auch jetzt noch ab und zu, wenn mal ein piercing anfängt zu mucken *zwinker*
damit kann man glaub ich nich viel falsch machen. das mit den 2 wochen is auch blödsinn, man sollte ein piercing eben nur nich ÜBERpflegen.

lg
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.